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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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«ummer 173
AUevsteig. Movtag, den 27. Juli 1942
86. Jahrgang
Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet
LNV Berlin. 2S. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreuz Leg Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Rowohl, Zugführer hi -m SUtzenregiment. ^
Ritterkreuzträger Schairer gefallen .
D,'B Berlin, 25. Juli. An der Ostfront um Leningrad fiel am 19. 2uli der Ritterkreuzträger Hauptmann Hartmut Schairer, Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeschwader.
Hauptmann Schairer, als Sohn eines Pfarrers am 16. September 1916 zu Nagold im Schwarzwald geboren, trat nach Erlangung des Reifezeugnisses auf dem Stuttgarter Realgymnasium 1936 als Offizieranwärter in die Kriegsmarine ein nnd wurde als Oberfähnrich 1938 zur Luftwaffe versetzt, im gleichen Jahr zum Offizier befördert, ist er seit 1939 Sturzkampfflieger. Im Kriegs bewährte er sich als Flugzeugführer und Staffelkapitän auf allen Kriegsschauplätzen. Im Kampf gegen Seeziele im Kanal und im Mitttlmeerraum versenkte er einen Zerstörer und vier Handelsschiffe. Durch kühne Angriffe auf Malta, in Nord-Afrika und beim Kreta-Einsatz erzielte er neue hcrvorra-, gende Erfolge. Ebenso zeichnete er sich im Ostflug durch schneidig geführte Tiefangriffe aus, wobei er u. a. bei der Vernichtung des im Raum Erodno-Vialystok eingekesselten Feindes maßgeblich mitwirkte. Im September 1911 verlieh der Führer dem damaligen Oberleutnant, der seinen Besatzungen stets ein mitreißendes Vorbild war, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Rommel zeichnete die Division Trevto ans
DNB Rom. 26. Juli. Feldmarschall Rommel zeichnete der» Kommandanten der Division Trento mit dem Eisernen Kreuz ji, Klasse aus und verteilte an Offiziere und Mannschaften der gleichen Division mehrere Auszeichnungen desselben Ordens, s, Der Ueberreichung der hohen Auszeichnungen, die sich mitten Unrer den von den harten Kämpfen der vergangenen Tage noch fiebernden Truppen vollzog, kommt eine besondere Bedeutung tzu. Diese Kämpfe verschafften der Division und ihren Regimentern die Ehre einer doppelten Erwähnung im Wehrmachtsbericht. Die Ueberreichung der Auszeichnung zeugt von dem tiefen ameradschaftlicheu Geist, der die deutschen und italienischen Sollten in diesr erbitterten Afrikaschlacht in einen einzigen Block Willens zusammenschweißt.
Ereignis von grötzler Bedeutung
Auslandspresse zum Fall von Rostow.
DNB Berlin, 26. Juli. Die Sondermeldung über den Fall Rostows wird in der Auslandspresse überall stark beachtet und tnit großen Schlagzeilen meist auf den ersten Seiten groß her- ausgestellt. Die aus Rom, Mailand, Budapest, Bukarest, Helsinki, Tokio und Buenos Aires bisher vorliegenden Meldungen bezeichnen den Fall dieser wichtigen Industriestadt als ein Ereignis von größter Bedeutung.
Der „Corriere della Sera" schreibt: Infolge der strategischen und industriellen Bedeutung der Stadt Rostow hatten die Bolschewisten sie mit gewaltigen Befestigungen und einer Reihe 'ununterbrochener Verteidigungsanlagen versehen. Nach der Erloberung von Rostow treten die Operationen an der Sowjetfront !i» «ine neue Phase ein.
Die rumänischen Zeitungen heben übereinstimmend hervor, daß mit dieser Stadt die entscheidende Schlüsselposition an Ider Südfront gefallen sei. Rostow, so erklärt die „Viatza", sei Brückenkopf; die Sowjets seien nun aus ihrem wichtigen Industriezentrum endgültig hinausgeworfen. Der „Timpul" jmnrnt Rostow „das Tobruk der Sowjetunion" und erklärt, daß die Sowjets dieser Stadt eine ähnliche Rolle als Sperrfort zugsdacht hätten wie die Engländer der Festung Tobruk.
Das finnische „Hufvudstadsbladet" beschreibt Rostow als Mee der wichtigsten Schlüsselstellungen und als Jndustriezen- strum der Sowjets, deren Verlust als der größte Schlag in diesem Krieg für die Bolschewisten bezeichnet werden könne.
Alle japanischen Blätter verzeichnen den Fall Rostows als Ereignis des Tages. Durch die militärischen Ereignisse der letzten Tage und Wochen befänden sich die Deutschen auf der gesamten Südfront in einer äußerst vorteilhaften Lage, schreibt „Tokio Nitschi Nitschi". Das Donezbecken, meint „Tokio Asahi Schimbun", könne mit der Bedeutung etwa des wertvollen Ruhrgebietes verglichen werden. Der Verlust des Donez- beckens werde von ungeheuren Auswirkungen sein nicht nur für wie russische Ernährungsdlage, sondern vor allem für die Versorgung der Bolschewisten mit dringend benötigten Kriegsmaterialien.
Die Sondermeldung über die Einnahme der Stadt Rostow und die Bekanntgabe der Teilnahme slowakischer Einheiten löste m der Slowakei umso größere Freude aus, als zugleich bekannt wurde, daß die Leistungen der slowakischen Truppen besonder« ^Anerkennung durch den Befehlshaber der deutschen Armee ge- lftmden hatten. „Slowenska Prawda" betont mit Stolz, daß die ^Tmnahme Rostows durch die slowakischen Einheiten an der zweite der siegreichen deutschen Truppen und der ruhmreichen Waffen-^ die herrlichste Waffentat der slowakischen Armee, aber Incht die. letzte Heldentat der slowakischen schnellen Division sei, Ad vnist ans die zahlreichen Auszeichnungen hin, die slowakische Offiziere und Mannschaften vor Charkow erwarben.
Uebergang über den Do« bei Rostow erzmmge«
Wehrrnachlsbericht vom Samstag
Nowotscherkask im Sturm geuommen Kampf um den Donübergang bei Rostow auf breiter Front entbrannt — 1V3 Sowjetpanzer bei Woronesch vernichtet — Zehn britische Flugzeuge im Mittelmeeraum abgeschossen DRV Aus dem Führerhauptquartier, 25. Juli.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Raum von Rostow wird das Kampsgelände von versprengten Truppen des Feindes gesäubert. Ostwärts Rostow wurde im schweren Häuserkampf die Stadt Rowotscher- kask im Sturm genommen. Der Kamps um den Don- Lvergang ist bei und östlich Rostow auf breiter Front entbrannt. Im großen Donbogen westlich Stalingrad nähern sich die deutschen und verbündeten Truppen dem Stromlauf.
Nördlich und nordwestlich Woronesch setzte der Feind mit starken Infanterie- und Panzerkräften seine Versuche fort, unsere Front zu durchbreche». Die Schlacht dauert an. Alle Anstrengungen des Feindes scheiterten in harten Kämpfen an dem zähen Widerstand der deutschen Truppen unter hohen blutigen Verlusten für den Feind. 163 sowjetische Panzer wurden vernichtet.
Am Wolchgw nnd vor Leningrad wurden mehrere örtliche Angrisse des Feindes abgewiesen.
In Aegypten hat der Feind seine vergeblichen und verlustreichen Angriffe nicht mehr wiederholt.
Im Mittelmeerraum schossen deutsche Jäger zehn britische Flugzeuge ab. Aus Malta warfen Kampfflugzeuge Anlagen des Flugplatzes Lucca in Brand.
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Wehrmachtsberichl vom Sonntag
Uebergang über den Don bei Rostow in harten Kämpfen erzwungen
Sowjetisches Kanonenboot in der Donmündung versenkt-- Erfolgreiche Luftangriffe gegen Schiffsziele auf'der Wolga — Die Kämpfe im großen Donbogen — Swojetangriffe im Raum von Woronesch gescheitert — 48 feindliche Panzer allein in einem Divisionsabschnitt vernichtet — Neue Zerstörungen in Flugplätzen auf Malta — Elf Britenbomber bei Einflug abgeschossen — Sowjetluftwaffe verlor in zwei Tagen 128 Flugzeuge
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juli.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Südlich und ostwärts Rostow wurde in harten Kämpfen der Uebergang über den Don erzwungen. Die Versuche des Feindes, eine geordnete und zusammenhängende Abwehrfront am Süduser des Don auszubauen, sind gescheitert. Ein sowjetisches Kanonenboot wurde Oon der Lustwasse in der Donmündung versenkt. Auf der Wolga warfen Kampfflugzeuge bei TaKes- und Nachtangrissen zwei Tanker mit zusammen KVVÜ Tonnen in Brand und versenkten drei mit '"ach- schubgütern beladene große Schleppkähne.
Im großen Donbogen stehen deutsche und rumänische Truppen im Kampf mit feindliche« Infanterie- und Panzerkräften und haben mit ihren Anfängen den Don erreicht.
Im Raum von Woronesch scheiterten auch gestern alle Angrisse der Sowjets an dem hervorragenden Kampfgeist unserer Truppen Nordwestlich Woronesch wurden massierte Truppenbereitstellungen des Feindes durch zusammengesaßten Angriff von Infanterie-, Panzer- und Lustwaffenverbänden zerschlagen. Gegenangriffe des Feindes blieben erfolglos. Allein in einem Divisionsabschnitt wurden am gestrigen Tage 48 seindliche Panzer vernichtet.
An der übrigen Ostfront nur örtliche Kampstätigteit.
Ans Malta wurden neue Zerstörungen in den Anlagen der Flugplätze Lucca und Halfar erzielt und vor Port Said ei« größeres Handelsschiff durch Bombenwurf beschädigt.
An der Ost küste Englands belegte die Luftwaffe in de» vergangenen Nacht bei guter Erdsicht den Hafen von Mideles» borough mit einer großen Zahl von Spreng- und Brandbombein Stach heftigen Explosionen entstanden ausgedehnte Brände.
Nach planlosen Bombenwürfen einzelner britischer Flugzeug« am Tage im Rhein-Main-Eebiet griff die britisch- Luftwaffe in der letzten Nacht Westdeutschland und wieder vor allem Duisburg, Homberg und Moers an. Dii Zivilbevölkerung hatte Verluste; besonders in Wohnvierteln entstanden zum Teil erhebliche Eebäudeschäden. Durch Nachtjäger und Flakartillerie wurden elf der augreifendev Bomber zum Absturz gebracht.
Sowjetische Vombcnslugzeuge unternahmen wirkungslose Störangriffe auf oft preußisch es Gebiet.
Die Sowjetluftwaffe verlor am 21. und 25. Juli 128 Flog< zeuge, süns eigene werden vermißt.
Arm A»gM ans MKVkevLoevugh
DRB Berlin, 26. Jnli. Zn dem gemeldeten Angriff deutsche, Kampffürgzenge in der Nacht zum Sonntag auf Middlesborougk, HeW das Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Einzel- Heiden mit:
, I« mehreren Wellen durchbrachen deutsche Kampfflugzeuge in den irüden MaraeLltundim des 26, Juli das AüwetzijevLr de,
rings um Middlesborough und seine wichtigen Rüstungswerke aufgestellten Flakbatterien. Auch zahlreiche Ballonsperren übe, den Hafenanlagen und den Hochofenwerken dieser für die britische Rüstung bedeutenden Stadt an der Ostküst« Englands konnten die deutschen Kampfflugzeuge nicht an gut gezielten Bombenwürfen hindern. Eine große Anzahl Spreng- und Tausend« vün Brandbomben trafen mehrere Werkanlagen der Eisenindustrie und das Hafengebiet. In den angegriffenen Zielen entstanden heftige Explosionen, denen zahlreiche anhaltende Brände folgten.
Italienische Wehrmachlsberichte
Englische Panzervorstötze in Aegypten zurückgeschlagen — j Italienische ll-Boote versenkten vollbesetzten Truppentransporter und 5VÜÜ-BNT.-Dampfer — 16 BxitenflNg- S zeuge zerstört
DNB Rom, 25. Juli. Der italienische Wehrmachtbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut: ^
An der ägyptischen Front beiderseitige Artillerietätig-j teil. Im südlichen Abschnitt wurden Vorstöße feindlicher Panzer zurückgeschlagen. Einige Panzer wurden außer Gefecht gesetzt,
Im Verlaufe lebhafter Luftkämpfe wurden zehn eng« tische Flugzeuge von deutschen Jägern und zwei von unseren Jägern abgeschossen. Bei den Kämpfen der vergangenen Tage! zeichnete sich die Division Piava durch ihr tapferes Verhal-I ten aus.
Feindliche Flugzeuge bombardierten Tobruk. Die Sachschäden haben geringen Umfang. Einige Angehörige der Ein-> geboreneabevölkernng wurden getötet oder verletzt.
Im östlichen Mittelmeer torpedierte und versenkte^ eines unter dem Befehl von Kapitänleutnant Sergio Puccini! fahrendes U-Boot einen 5Ü00-VRT.-Dampfer. Ein anderes unserer ll-Boote, versenkte einen vollbeladenen Truppentransporter.
Bei einem Angriffsversuch auf einen unserer Eeleitzüge erlitt eine, unserer Handelsdampfer leichte Beschädigungen, während vier englische Torpedoflugzeuge zerstört wurden. Ein Teil der Besatzungen dieser Flugzeuge wurden gefangen genommen. -
Feindliche Kolonnen an der Aegyptenfront wirkungsvoll getroffen
DNB Rom, 26. Juli. Der italienische Wehrmachtbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:
An der ägyptischen Front wurden feindliche Truppen« und Kraftwagenkolonnen von unserer Artillerie wirkungsvoll getroffen.
Verbände der Achse traten der Tätigkeit der englischen Luftwaffe wirkungsvoll entgegen, drei britische Flugzeuge wur^ n abgeschossen.
In den kürzlichen heftigen Kämpfen hat sich das 3. Bataillon ves 62. Infanterieregiments der Division Trento ausgezeichnet. Es zerstörte 16 feindliche Panzerkampfwagen. Italienische und deutsche Lustverbände griffen die Stützpunkte von Malta an. Eine Hurricane wurde von deutschen Jägern abgeschossen'.
Zwei unserer Flugzeuge kehrten von ihrem Einsatz nicht zurück.
Der UeSergang über Sie Donmündung
Eine außerordentliche Leistung — Gegenangriffe im Donbogen erfolgreich abgewehrt — 46 Sowjetpanzer vernichtet
DNB Berlin, 26. Juli. Zu den Kämpfen um die Donüber- gänge südlich und ostwärts von Rostow teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit:
Der Feind versuchte vergeblich, teilweise in Bunkerstellungen hartnäckigen Widerstand zu leisten. Die Ueberwindung der Dou- mündung war eine außerordentliche Leistung aller beteiligten Verbände, da das 7 Kilometer breite Delta mit seinen Inseln und Sümpfen die Verteidigung der Bolschewisten begünstigte. In zähen Kämpfen wurde der feindliche Widerstand gebrochen und der Uebergang über den Don erzwungen. Auch slowakische Truppen, die sich schon im Kamps um Rostow durch ihren hervorragenden Kampfgeist bewährt hatten, waren an diesen erfolgreichen Kämpfe» beteiligt.
Die Kampfhandlungen wurden durch Verbände der Luftwaffe wirkungsvoll unterstützt. In pausenlosen Angriffen bombardierten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die südlich Rostow zurückflutenden bolschewistischen Kolonnen und belegten den Schiffsverkehr auf der Donmündung wirkungsvoll mit Bomben. Außer einem Kanonenboot, das in eiliger Flucht dem Schwarzen Meer zustrebte, wurden mehrere Fährboote mit flüchtenden Truppen in Brand geworfen.
Im Unterlauf des Don ostwärts Rostow griffen die deutschen Kampffliegerverbände erfolgreich in die Erdkämpfe «in und brachten zahlreiche Batterien zum Schweigen. Die stark befestigten'Verteidigungsanlagen der Bolschewisten am Südufer des Don wurden wirkungsvoll bombardiert.
Im großen Donbogen versuchte der Feind eine Ver» teidigungsfront westlich des Don zu errichten. Mehrere, mit starker Artillerieunterstützung vorgetragenen feindliche Eege»> ««griffe wurden erfolgreich abgewehrt. Südlich des Tschir wurden Stellungen des Feindes durchbrochen. Die Bolschewisten versuchten hier vergeblich, durch Heransühren von Verstärkung?» das Vordringen der deutschen und verbündeten Truppen aufzuhalten.