Eene ä
Scywarziväloer Tageszerrung
dir. 125
zur Zeit noch an dauert. Die Luftwaffe der Achsenmächte > unterstützte die Operationen der Landstreitkräfte durch verstärk- ' tes Eingreifen in die Erdkämpfe und gegen die rückwärtigen Verbindungen und Versorgungseinrichtungen des Feindes. Militärische Anlagen der Festung Tobruk und in der Umgebung gelegene Flugplätze, die Wüstenbahn, die Eisenbahnanlagen von Fort Capuzzo, der Wüstenflugplatz Eambut und zahlreiche britische Stützpunkte wurden mit starker Wirkung bombardiert. Feindliche Truppen-, Panzer- und Kraftwagenansammlungen, Baracken- und Zeltlager waren außerdem das Ziel der Luftangriffe der Achsenmächte. Bei einem überraschenden italienischen Luftangriff auf einen britischen Wüstenflugplatz wurden 23 startbereite britische Flugzeuge in Brand geworfen bzw. schwer beschädigt.
Auch durch siegreiche Luftkämpfe bewies die deutsch-italienische Luftwaffe ihre hohe Ueberlegenheit. Die Briten verloren täglich durchschnittlich 10 Flugzeuge, am 29. und 24. Mai zusammen sogar 33, während die eigenen Verluste sehr gering waren.
Die Flugplätze der Insel Malta wurden auch in der abgelaufenen Woche trotz starker Abwehr wiederholt von Einheiten der Achsenluftwaffe mit gutem Erfolg angegriffen. Auch in London gibt man jetzt zu, daß die Jnselsestung durch die ständigen Luftangriffe der Achsenmächte in ihrem Wert als Ausgangspunkt für offensive Unternehmungen gegen die Verbindungslinien zwischen Italien und Nordafrika wesentlich beeinträchtigt worden ist. Hierdurch und infolge des ständigen Einsatzes von Einheiten der italienischen Flotte sowie deutscher Unterwasser- und Sicherungsstreitträfte und Eeleitflugzeuge konnte die Versorgung der Achsentrüppen in Nordafrika reibungslos durchgeführt werden.
In dieser Woche unternahmen britische Unterwasser- und Luftstreitkräfte einen einzigen vergeblichen Angriff auf einen deutsch-italienischen Eeleitzug. Ein britisches Schnellboot wurde von einem Sicherungsfahrzeug der deutschen Kriegsmarine durch Volltreffer zum Sinken gebracht.
Angriff in Afrika
Von Kriegsberichter H. Herlyn
DNB (PK.) Seit Monaten lag über der libyschen Front ein großes Abwarten und Lauern. Der Krieg schien in den endlosen toten Wüsten im Osten der Cyrenaika versickert zu sein, Er lebte nur auf im Kampf und Gefecht, wenn die gewaltsamen Erkundungen und die Spähtruppunternehmungen, von denen der Wehrmachtsbericht in all den letzten Wochen und Monaten berichten mußte, die Gegner zusammenprallen ließen.
Nicht ungenutzt verstrich indes die Zeit, in der allmählich der afrikanische Regenwinter dem heißen, ghibligeschwängerten Früh- ijahr wich. Diese Zeit galt den Verstärkungen der Rüstung, der afrikanischen Panzerarmee des Generalobersten Rommel, die — Vas wobl einmalig in der deutschen Krieasaesch?-"te bisber da- Leht — ihre Aufmarschbasis für den weiteren Vorstoß in der Wüste hatte. Uneingeweihte konnten nicht erkennen, was dort im Loten Lande, über dem ewiges Schweigen lagert, sich vorbereitete Md in welchem Umfange dort Vorbereitungen durchgeführt lrvurden.
Seit Monaten dienten alle in den Achsenländern von Norden nach Süden führenden Wege dem Nachschub für die Afrikafront, seien es die auf den Eisenbändern der Bahnschienen, die auf den Straßen, die in der Luft, oder die von den südwärts weisenden Häfen über das Mittelmeer nach dem Frontland Libyen führen. Seit Monaten fuhren auf den Straßen Nordafrikas, durch weit» Wüsten und Oedweiten, die bisher wohl kaum je eines Menschen Fuß betreten hatte, Kolonnen um Kolonnen, deutsche und italienische. Sie brachten jungen Ersatz, Verstärkungen aus der Heimat und tausenderlei Nachschubgüter, eben alles, was der Krieger in Afrika zum Leben benötigt, an die Front. Lebensmittellager, Munitions- und Vetriebsstofflager wurden planmäßig vorverlegt, verschwanden vor den Augen der feindlichen Späher in den Deckung bietenden T ro cke n f l u ß b et'te n, den Wadis, die wie breite Narben das Wüstenland durchziehen, und, je weiter sich an dieser oder jener Stelle die Front langsam vorschob, desto weiter ausgebaut wurde in steter Arbeit die Frontversorgungsbasis in der Wüste. Die italienischen Arbeitssoldaten, die abseits vom Kriegsruhm ihrer kämpfenden Kameraden in heldenhafter Entsagung unentwegt in Sonnenglut und Sandstürmen hart arbeitenden „Lavoratori" bauten neue Straßenstrecken aus, setzten die vom Krieg abgenutzten alten Straßen instand und sorgten so dafür, daß Panzer und Wagenkolonnen vorrollen konnten.
Das große Vorbereiten aber umfaßte nicht nur das rein materielle der Frontversorgung, sondern es gab den Führungsstäben der Kampfeinheiten unablässig»neue Aufgaben auf. In diesen Monaten wurde in den Stäben und im afrikanischen Hauptquartier Rommels eine Arbeit geleistet, von der an der Wüstenfront vorne der einzelne Kämpfer sich wohl kaum eine zutreffende Vorstellung wird machen können. Es war jene Arbeit, deren Früchte jetzt in Erscheinung treten.
Wir haben an der afrikanischen Front das große Lauern und Vorbereiten miterlebt, vorne bei der kämpfenden Truppe, bei Gluthitze und alles ausdörrenden Landstürmen, in den Stabszelten, wo die vierlerlei Erkundungsergebnisse sorgsam ausgewertet wurden, bei den Kolonnen, die rastlos, unter äußerster Beanspruchung der Fahrer und der Wagen, bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit fahren mußten. Wir waren in italienischen und libyschen Häfen dabei, wie für Afrika verladen und gelöscht wurde, wir haben Transportflüge über das Meer miterlebt und wißen so, was alles geleistet worden ist in dieser nur scheinbar so stillen, toten Zeit des Abwartens. Jetzt ist die Stunde gekommen, auf die alle Afrikasoldaten mit Spannung gewartet haben.
Seit dem 26. Mai ist die Front in Libyen erneut in Vorwärtsbewegung geraten. Die ersten Meldungen über die Kämpfe in der Wüste gegen den völlig überraschten Feind sind vgm Oberkommando der Wehrmacht herausgegeben worden und haben die Blicke der Heimat — die der ganzen Welt — wieder auf den afrikanischen Kriegsschauplatz gelenkt.
Der Führer sprach im Sportpalast
vor Offizieren und Offizieranwärtern DNB Berlin, 30. Mai. Der Führer sprach am Samstag im Sportpalast vor soeben beförderten Offizieren und vor ihrer Beförderung zum Offizier stehenden Offizieranwärtern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe.
Eeneralseldmarschall Keitel meldete dem Führer 1V 000 angetretene junge Offiziere und Offizieranwärter.
Ausgehend von den Lehren der deutschen Geschichte gab der Führer den jungen Soldaten die Parole für ihre hohe Aufgabe in der nationalsozialistischen Wehrmacht. Im Rückblick auf die gewaltige Abwehrschlacht des Winters zeigte der Führer aus, da« das größere Fiihrertum im Durchhalten und Bezwingen von
schwierigen Situationen und nicht im billigen Feiern erfochtener Siege besteht. In eindringlichen und mitreißenden Worten legte der Führer seinen jungen Kameraden ans Herz, sich immer darüber klar zu sein, daß von ihrer Haltung an der Front das Schicksal des ganze« Volkes abhängt. Sie sollten stets daran denken, daß überall dort, wo sie mit ihren Männern stehen und kämpfen, Deutschland ihnen z« treuen Händen anvertraut sei.
Zusammenwirken von Heer und Luftwaffe
Einzelheiten zu der großen Vernichtungsschlacht bei Charkow
DNB Berlin, 30. Mai. Zu dem gemeldeten Sieg der deutschen und verbündeten Truppen in der Frühjahrsschlacht bei Charkow und am Donez teilt das Oberkommando der Wehrmacht falzende Ergänzungen mit:
Am 12. Mai begann im Raume von Charkow unter ungeheurem Aufwand des Feindes an Menschen und Material die von. den Bolschewisten mit den größten Hoffnungen begleitete Offensive, deren Hauptziel ein Vorstoß über Charkow zur Abschnürung des deutschen Südflügels war. Unter dem Druck der feindlichen Panzer und Menschenmassen war fiidost- wärts Charkow eine Einbuchtung in der deutschen Front entstanden, ohne daß der Feind jedoch bis zur Stadt vorstoßen konnte. Die Schwere der sich hier entwickelnden deutschen Abwehrkämpfe spiegelte sich in den fast täglich in den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht gemeldeten Zahlen von vernichteten feindlichen Panzern. So groß auch der Abwehrerfolg war, den die deutschen Soldaten der feindlichen Ueber- macht abrangen, so waren die Kämpfe doch nur der erste Abschnitt des großen Ringens.
Am 17. Mai begannen deutsche, rumänische, italienische, ungarische und slowakische Truppen im Abschnitt des Generalfeldmarschalls vonVock und unter dem Befehl des Generalobersten von Kleist, des Generals der Panzcrtruppen Paulus und des rumänischen Generals Cornelia Dragalina den Gegenangriff, der von Truppe und Führung ein Höchstmaß an Tapferkeit, Kühnheit und Vertrauen forderte.
Der zweite Abschnitt der Schlacht wurde durch einen Stoß deutscher Panzer und Infanterie eingeleitet, die, in schweren Kämpfen zähen Widerstand brechend, in den Rücken der starken feindlichen Angriffsgruppe vordrangen und diese von ihren Versorgungslinien abschnitten. Der deutsche Angriff fübrt» nn"c>v der Raum der Schlacht aus der Gegend von Slowansk, westlich an Jsjum vorbei nach Nordwesten, bis bei D a l a kl e j a die Verbindung mit den nördlich der Fronteinbuchtung stehenden deutschen Truppen hergestellt war. Durch diese Abriegelung wurde die 6., 9. und 67. bolschewistische Armee mit rund 20 Schützendivisionen, sieben Kavalleriedivisionen und 14 Panzer-Brigaden abgeschnitten. Durch konzentrische Angriffe wurden sie auf immer engeren Raum zusammengedrängt, in kleinere Teilkessel aufgesplittert und durch die Waffenwirkung des Heeres und der Luftwaffe zermürbt, aufgerieben oder gefangengenommen. Vergeblich versuchten die Bolschewisten durch Entlastungsangriffe von außen -her den deutschen Ring um die eingeschlossenen feindlichen Armeen zu sprengen. Die angreifenden Bolschewisten verbluteten in Massen im deutschen Feuer und konnten ihrem Schicksal der eingeschlossenen feindlichen Truppen nicht mehr entgehen. 240 000 Gefangene marschierten in deutsche Gefangenschaft, während 1249 Panzerkampfwagen, 2026 Geschütze, Tausende von Maschinengewehren und Granatwerfern, Pferden. Fahrzeugen, Waffen, Munition und sonstigem Kriegsgerät im Kampf vernichtet oder erbeutet wurden.
Alle Kämpfe dieses großen Ringens wurden von der deutschen Luftwaffe in zahllosen Einsätzen unterstützt. Schon bevor die Bolschewisten zur Offensive antraten, brachten unermüdlich durchgesührte Erkundungsflüge ein klares Bild des feindlichen Aufmarsches. Als die Bolschewisten ihre Offensive begannen, stürzten sich die Luftwaffenverbände des Generalobersten Löhr und des Generals der Flieger Pflugbeil in schonungslosem Einsatz auf den Feind, so daß in vorbildlichem Zusammenwirken mit der Erdabwehr, unterstützt durch Einheiten der Flakartillerie, diese Angriffe weit vor Erreichen ihrer Ziele zusammenbrachen. Tag für Tag wurden zahlreiche feindliche Panzerkampfwagen vernichtet und die Batterien des Gegners zum Schweigen gebracht. Auch eine Wetterverschlechterung konnte die Wirkung der Luftwaffe an den Schwerpunkten der Kämpfe nicht hemmen. Die Bomben hielten unter den Bolschewisten blutige Ernte. Als sich dann der Ring um die eingekesselten Bolschewisten geschlossen hatte, zermürbten einerseits Kampf- und Schlachtflieger den Widerstandswillen des Feindes, während andererseits weitere Kampf- und Sturzkampfgeschwader die Kraft der von außen her geführten Entlastungsangriffe zerschlalen hatten. Die deutschen Jäger erkämpften sich gleich zu Beginn der Schlacht die Luftüberlegenheit über dem weit ausgedehnten Schlachtfeld und schufen so die Voraussetzung für die erfolgreichen Angriffe der deutschen Kampf- und Sturzkampfverbände. Eine eindeutige Sprache sprechen auch die Erfolgszahlen der deutschen Luftwaffe. 638 feindliche Flugzeuge, 226 feindliche Panzerkampfwagen, 16 Batterien sowie eine große Anzahl einzeln feuernder Geschütze und über 2000 Fahrzeuge aller Art wurden vernichtet. Auch in dieser großen Frühjahrsschlacht von Charkow und Donez hat sich wiederum das ZusammenwirkenvonHeerund Luftwaffe als schlachtentscheidend erwiesen.
Auf dem Schlachtfeld südlich Charkow
„Ueberall das gleiche Bild des Todes"
DRV Stockholm, 31. Mai. „Svenska Dagbladet" veröffentlicht am Sonntag einen Sonderbericht des Korrespondenten des skandinavischen Pressebüros, Dr. Viggo Jensen, über die Schlacht um Charkow. Er schreibt: „Die Einkesselung südwärts Charkow ist nicht die größte, aber strategisch gesehen eine der klassischsten Vernichtungsoperationen, die das deutsche Oberkommando' bis jetzt ausgefiihrt hat. Die Schlacht fing an als ein großzügig gestalteter und sehr gut vorbereiteter sowjetischer Umklamme- rungsversuch, der mit dem ersten Ziel, Charkow zu erobern, angesetzt wurde. Sie endete mit einem vollkommenen Rollenwechsel. Die Ilmklammerer wurden selbst umklammert und vernichtet."
So charakterisierte ein hochstehender deutscher Eeneralstabsoffi- zier, mit dem ich mich am Freitag unterhielt, die jetzt abgeschlossene Charkow-Schlacht — die größte Panzerschlacht der Kriegsgeschichte.
Während einer zehn Stunden langen Fahrt kreuz und quer innerhalb des Kessels, in dem 23 sowjetische Infanterie-Divisionen, acht Kavallerie-Divisionen und 14 Panzerbrigaden in einer Hölle von Stukabomben, Artilleriegranatcn, Panzergranaten und Jnfanteriefeuer zugrunde gingen, hatte ich am Freitag zusammen mit sieben anderen Auslandsjournalisten Gelegenheit, festzustellen, wie ein modern ausgerüstetes Heer nach dem Tode aussteht. Es war furchtbar. Eine Schilderung dessen, was wir sahen, wird das. Bild kaum so realistisch wiedergeben können,
wie es wirklich war. Südostwärts Charkow, im oberen Teil d'ez Donezbeckens, hielten die Bolschewisten einen etwa 100 Kilometer breiten und etwa 130 Kilometer tiefen Einschnitt in der deut- schon Frontlinie mit ziemlich starken Kräften besetzt. Am 6. Mai leitete Marschall Timoschenko eine Zangenbewegung ein, dis Charkow umklammern sollte. Von einem Punkt etwa 40 Kilometer nordostwärts der ukrainischen Hauptstadt griffen rund 360 Sowjetpanzer, von zahlreichen Infanterie-Divisionen unter- stützt, an und gleichzeitig ging eine ebenso große Zahl von Panzern zusammen mit starken Jnfanterieformationen von der Weit- spitze des oben genannten Einschnitts zum Angriff über. Die zwei Stoßgruppen sollten sich west-nordwestlich Charkow vereinigen. um später zusammen die Stadt cinzunehmen. Schon am ersten Tag des Angriffs wurden über der Stadt sowjetische Flug- blätter abgeworfen, die besagten: „In vier Tagen werden wir in Charkow sein! Sucht euch schon jetzt die Deutschen aus, dis ihr liquidieren werdet, und die Verräter, die mit i^rem Leben ihre Zusammenarbeit mit den Faschisten bezahlen sollen."
Während die Angriffe, die aus Nordostcn anoeictzt wurden ohne größere Schwierigkeiten von zwei deutschen Vainerdivisio- ncn zum Stehen gebracht werden konnten, zogen sich die Deutschen vor dem südwärts Charkow massiert anqesetzten sowjetischen Keil zurück. Im Lauf der ersten drei bis vier Tage gerieten Panzertruppen des roten Marschalls, geiolot von Artillerie, Infanterie und Kavallerie, etwa 30 bis 40 Kilometer in die deutschen Stellungen hinein und näherten sich einer sehr wichtigen Straße, die Charkow mit den südukrainllchen Erbieten verbindet. Aber am 17. Mai und an den zwei folgenden Tagen machten die Deutschen die Türe hinter den vormarichi-renden S-nvietkolonnen zu. Eine Panzergruppe, die sich auch in den früheren großen Einkesselungsschlachten ausgezeichnet hatte, drang von Süden kommend den Donez entlang und zog eine Sperrlinie bis Jsjum. Zur gleickmn Zeit gingen andere deutsche Einheiten in Richtung nach Süden von Bala- kle" vor. Damit mv^d? d-r ob«» erwähnte t?ron*»*W"'tt ausgeglichen. Die wichtigen Donezbrücken südwärts Jsjum wurden unter deutsche Kontrolle gebracht und jede Versorgunasmöglich- keit für die eingeschossenen Truppen abgeschnitten. Die Sowjets versuchten an den folgenden Tagen an mehreren Stellen durch die Sperre wieder auszubrechen, aber ohne Erfolg.
Am 20. Mai wurde ein konzentrischer deutscher Ait- griffvon Süden undNorden angesetzt. Deutsche Kräfte, die nordwestlich Charkow bereitstandcn, marschierten von der einen Seite in den Ring ein. Panzerbrigaden kamen von Nordosten, andere deutsche Abteilungen traten von Süden an. Die Bolschewisten wurden stärker und stärker zusammengedrängt und die Vernichtung nahm in einer heulenden Ouvertüre von Stuka-Angriffen und Artilleriebombardements ihren Anfang. Das deutsche Oberkommando hat bisher nach in keiner Schlacht einen so massierten Einsatz von Fliegern verwendet.
In der Geschichte der deutschen Luftwaffe wird der Name Alexijewskoje einen besonderen Platz einnehmen. Alexi- jewskoje ist ein Städtchen südwärts des Donez. Von mehreren Seiten waren dort motorisierte sowjetisch? Infanterie, Artillerie, Panzerabteilungen. Kavallerie und bespannte Fahrzeugkolonnen zu einer kompakten Masse zusammenaedränat worden, in der schnell eine völlige Panik ausbrach. In d"n Talsenken des Bereka und in anderen Flußtälern waren Tausende von Fahrzeugen festgefahren, ohne jede Möglichkeit, weiterzukommen oder sich wrückzuziehen Dann kamen die deutschen Flieger Welle auf Welle. Sie griffen nauienlos an — Stukas, Kampfflieger. Schlacbtflieqer un^ Jäaer. mit einem haargenau abgcstimmten todbringenden Serieneinsatz, dessen Wirkung unbeschreibbar war. In den kurwn Minuten zwischen den Fliegerwellen ergoß sich ein Hagel van schweren und leichten deutschen Artilleriegranaten über die Sowjets, die in einem verzweifelten planlosen Hin- und Herjagen in dem immer enger werdenden Kessel versuchten, sich das L?b?n noch für einige Stunden zu retten. Deutsche Panzer r?llDn von Norden heran, und eine Infanterie-Division mit Sturm-elcRitzen und schweren Maschinengewehren preßte von Westen und Süden. Als die Infanteristen endlich in einem letzten Sturwlauf das Zentrum des Kessels erreichten, hatte der sowjetisch? Widerstand bereits aufgehört. Die Flieger batten auf diesen grünw Hängen und in den fruchtbaren Talsenken ein Desastre anner^^et, das alles, was man bisher von kon zentrkerterVernicbtung gesehen hat, übertraf. Ganz ähnliche Operationen spielten sich au anderen Stellen in dem etwa 120 Kilometer breiten und etwa 160 Kilometer langen Kessel ab.
36 Stunden, nachdem die Kämpfe südwärts Alexiiowskoje zu Ende waren, fuhren wir in das Schlachtgebiet ein. Unterwegs von Charkow begegneten wir den letzten Tausenden van den 66 000 Gefangenen aus diesem Kampfabschnitt, die -ellt zu Sam-! mellagern geführt wurden. Beim Bereka-Fluß und über den lang ausgedehnten Hügeln ostwärts des Flusses lag das Material, das sie für ihre Offensive mitgebracht hatten, zusamm-n. mit Tausenden ihrer Toten. Jeder Flußlauf, jeder Er«'-?« und jeder Eranattrichter war bis zum Rande gefüllt mit L?'"-a-twagen und bespannten Fahrzeugen, mit Panzern, toten Men'chen und Pferden, llm die großen Feldgeschütze herum laaen die toten Bedienungsmannschaften. Neben explodierten Ta-Uma-"-« sah man die schwarzen verkohlten Leichen der Fahrer. Di» Ladungen von Material, Verpflegung, Reste der Lastkraftwagen waren über Gebiete zerstoben, die sich an einige« Stellen über mehrere Morgen Land ausdehnten.
Soweit man über die breiten Steppen sehen konnte, begegnete das Auge dem gleichen Bild: Geschütze, Panzer, Lo'"rastwagen, bespannte Fahrzeuge in einer toten Unbeweglichkeit liegend, in der der Orkan sie hinterlassen hatte. Tausende von erschöpften mageren Pserden weideten still in den Tälern und aus den fast endlosen Kolchose-Feldern. Viele von ihnen schlevpten noch die Reste von Lederzeug mit sich, das sie bei ihren Anstrengungen, loszukommen, gesprengt hatten. Da und dort versuchten berittene rumänische Kavalleristen die völlig zermürbten Pferde zusammenzutreiben. Die Aufräumungsarbeite na ufdem
Schlachtfeld waren in vollem Gange. Große sowjetische Geschütze vom Kaliber 17,2 wurden zu provisorischen Sammellagern von den Feldern abgeschleppt, in denen sich schon Derge vo Stahlhelmen, Gewehren, Gasmasken und andere kleinere - rüstungsgegenstände auftürmten. Deutsche und rumänische modalen fuhren mit eroberten sowjetischen Lastkraftwagen heru und sammelten aus dem Gras oder dem Schlamm Uniformstücke und andere weggeworfene Sachen auf. DeutsG Techniker untersuchten und probierten die vielen verschieden Eeschütztypen, die sich unter der Beute befanden.
Wir fuhren über das Gelände, über primitive, schnell kon- «ruierte Holzbrücken und über fast unbefahrbare Wiesenstrecken.
Mir sahen überall das gleiche Bild des Todes uno
Der Vernichtung, aber in immer grelleren Farben uno immer größerem Format. Als der Helle Sonnenschein verschwa und die ukrainische Steppe eine noch tiefere grüne Farbe annahm, wurde die Stille über diesem gigantischen Friedhof mir seinen tausenden unbeerdigten Toten noch tiefer.