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Aus öen

Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung

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Nummer 128

Altevsteig, Montag, de» 1. Juni 1942

88. Jahrgang

22 feindliche Handelsschiffe im Weftatlantik versenkt

Die Unterseebootwaffe allein versenkte im Mai 14V Schiffe mit 767 4VV BRT.

Erfolgreiche Angriffsunternehmungen an der Ostfroyt Die Schlacht in NordafriLa dauert an

DNV Aus dem Führerhauptquartier, 31. Mai.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Tage der Skagerrakschlacht hat die deutsche Kriegsmarine «ue Erfolge zu verzeichnen. In unermüdlicher Fortsetzung des Kampfes gegen die feindliche Versorgungsschifsahrt versenkte« Unterseeboote im Westatlantik wieder 22 Schiffe mit 1V6 8V0 ART. Damit hat allein die Unterseebootswasfe im Mai dieses Jahres eine Versenkungszifscr von 14V Schissen mit 787 4VV BRT. erreicht.

Deutsche Wehrmachtsberichte

DNV Aus dem FührerhauptquarNer, M. Mar.'

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist die groß»; Schlacht,um Charkow beendet. Im Frontabschnitt des Eeneralseldmarschalls von Bock haben die Armeen des General» obersten von Kleist und des Generals der Panzertuppen Paulus die Abwehr schwerster feindlicher Großangriffe in einen stol-> zen Vernichtungssieg verwandelt. Ein rumänisches Armeekorps unter Führung des Generals Cornelia Dragalincr sowie ein italienischer, ungarischer und ein slowakischer Verband haben Seite an Seite mit den deutschen Truppen gekämpft und neuen Ruhm a« ihre Fahnen geheftet.

Die Luftwassenverbiinde des Generalobersten Löhr und des Generals der Flieger Pslugbeil unterstützten in schonungslosen^ Einsatz die Kämpfe des Heeres, in der Abwehr wie im Angriff! und schlugen die feindliche Luftwaffe aus dem Felde. !

Die sowjetische 8., 9. und 57. Armee mit rund 2V Schützen» divistonen, 7 Kavalleriedivisione» und 14 Panzerbrigaden sind vernichtet.

Die Zahl der Gefangenen ist auf 24V VVV gestiegen. Die blu­tigen Verluste des Gegners sind überaus groß. Die Zahl des er­beuteten oder im Kampf vernichteten Kriegsmaterials beläuft sich auf 1248 Panzcrkampfwagen, 2V2K Geschütze, 578 Flugzeugs «ud ungezählte Mengen an sonstigen Waffen und Geräten.

Im mittleren Frontabschnitt ist die Vernichtung von eia- geschloffenen feindlichen Kräftegruppen im Gange.

Im nördlichen Abschnitt wurde ein eigener örtlicher Angriff erfolgreich fortgesetzt.

An der Einschließungsfront von Leningrad führte dis Luftwaffe schwere Angriffe gegen den Versorgungsoerkehr der Sowjets über den Ladogasee.

Bei Nachtangriffen deutscher Kampfflugzeuge gegen Rüstungs­werke der Stadt Gorki wurden Bombentreffer mit nachfolgen­den Bränden in Fabrikanlagen beobachtet.

In de» Gewässern des hohen Nordens setzten Kriegsmarine und Luftwaffe trotz schlechte» Wetters ihre An­risse gegen den für die Sowjetunion bestimmten Ecleitzug fort. Ei» Unterseeboot versenkte ein Schiss von KVVV BRT. und beschädigte zwei weitere durch Torpedotrefser. Kampfflugzeug« warfen zwei große Frachter in Brand.

J.n Nordafrika dauert die Schlacht an.

2n Ostengland bombardierte die Luftwaffe in der Nacht zum 3V. Mai den Verladehafen GrimsLy an der Humbermündung sowie das Hafengebict von Grcaty Parmouth.

britische Bomber führten in der letzten Nacht abermals einen Angriff aus Grosz-Paris durch, der Opfer unter der Zivil­bevölkerung vor allen: in den Vororten forderte. Sechs der an­greifenden Flugzeuge wurden abgeschosfen. Heber der Deutschen Bucht wurden zwei weitere britische Bomber zum Absturz ge- «rächt.

Borpostenboote und Geleitsahrzeuge des Befehlshabers de« Sicherung der Nordsee haben in 24 Stunden zehn britisch« Bomber ab ge sch offen, davon acht bei erfolgreicher Ab­wehr feindlicher Luftangriffe auf die ihnen anvertrauten Geleite.

Das Jagdgeschwader Udct errang am 28. Mai seinen 2VVV. Lustsieg.

*

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im mittleren und nördlichen Abschnitt de« Ostfront führten eigene örtliche Angrisfshandlunge« zuM

Erfolg.

Im rückwärtigen Gebiet wurden stärkere bolschewistische Ban­de» durch ungarische Verbände in zweiwöchigen Kämpfen ver­nichtet. Der Feind verlor hierbei neben einer Anzahl von Ge­fangenen über 4300 Tote, 21 Geschütze, 97 Granatwerfer und Maschinengewehre sowie eine Menge Handfeuerwaffe« nnd Munition.

In der Schlacht um Charkow zeichnete sich ein kroatisches Regi- «ent besonders aus.

Bon den Resten des bereits seit Tagen von Lnft- «nd Er», streitkrästen wiederholt schwer getroffenen feindliche» Eet ieitr.«aeL iw Nordmeer wurden vier weiter« große Ham

delsschiffe durch Bombenwurf beschädigt. Bei diesen Angriffen kam es zu Lustkämpfen, in deren Verlauf sechs feindliche Jage« der Muster Tomahawk und Hurricane avgeschosse» wurde«.

I« Nordafrika wird der Kampf fortgesetzt. Deutsche und italienische Jagd- und Zerstörerflugzeuge schossen 25 bri­tische Flugzeuge ab.

An der Kanalküste verlor die britische Luftwaffe bei Jagdvorstötzen am gestrige» Tage zwei Flugzeuge.

Vor der niederländischen Küste wurde« beim Angriff auf ein deutsches Geleit acht feindliche Flugzeuge durch Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine abgeschossen.

Britische Bomber unternahmen in der vergangenen Nacht eiue« Terrorangriff auf die Innenstadt von Köln, wo­bei große Schäden durch Spreng- und Vrandwirkung, vor allem in Wohnvierteln, an öffentlichen Gebäuden, «. a. auch an drei Kirchen und zwei Krankenhäusern entstanden. Bei diesem aus­schließlich gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Angriff erlitt die britische Luftwaffe schwerste Verluste. Nachtjäger und Flak­artillerie schossen 36 der angreifeude« Bomber ab. Im Küstengebiet wurde außerdem ei« Bomber von Marine­artillerie zum ALfchuß gebracht.

Ein Nachtjagdverüand unter Führung des Eeneralleutnauts -Kammhiiber erzielte hierbei seine« 8VV. Nachtjagdabschuß, Haupt­mann Streik feinen 25. und 28. und Oberleutnant Knacke feinen 2V. Nachtjagdsieg. An der Ostfront errang Feldwebel Steiubatz feinen 83. Luftsieg.

DNV Rom, 31. Mai. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:

I» der Marmarica gehen die Kämpfe weiter, in deren Ver­kauf dem Feind neue schwere Verluste zugefügt wurden. Unter den Gefangenen, deren Zahl über 2VNV beträgt, befinde» sich Eeschwaderadmiral Sir Cowan und ein Brigadekommandant.

Außerdem wurden 345 Panzer. 21 Panzerspähwagen, 53 Ka- uonen und über 2VV Lastwagen zerstört oder erbeutet.

Die Luftwaffe hat die Angriffe gegen feindliche Kolonnen wieder ausgenommen und eine große Anzahl von Fahrzeugen getroffen und in Brand gesetzt. Tobruk wurde von starken Flugzeugverbänden heftig bombardiert.

2n Kämpfen gegen italienische und deutsche Jäger verlor die englische Luftwaffe 16 Flugzeuge. Zwei weitere wurden bei Bengafl bzw. Apollonia zur Landung gezwungen. Die Besatzun­gen wurden gefangen genommen. Drei unserer Flugzeuge kehr­ten nicht zurück. ^ ^

Bombenflugzeuge griffen im Hoch- und Tiefflug die Flug. Plätze von Ma l t a an, und begleitende Jäger zerstörten eine Sprtfire. Eines unserer Flugzeuge kehrte nicht zu seinem Stütz- Punkt zurück.

Im östlichen Mittelmeer wurde ein 3000 BRT. großes Schiff von unseren Flugzeugen gesichtet und torpediert.

Eines unserer U-Boote kehrte nicht zu seinem Siützpunkt zurück. Dre Angehörigen der Besatzung wurden davon benachrichtigt.

rme beschränkte Anzahl von Spreng- und Brandbomben, dis

orr vergangenen Nacht auf Messina und auf das Gebiet zwi­schen Comiso und Vittoria abgeworfen wurden, haben keine Opfer gefordert.

Italienische Wehrmachtsberichte

DNB Rom, 30. Mai. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:

Die Schlacht in der Marmarica geht mit unvermin­derter Härte weiter. Der Feind leistet dem Druck der Infanterie-, der motorisierten und Panzereinheiten der Achsenmächte, die in harte Kämpfe verwickelt sind, erbitterten Widerstand.

Die Luftwaffe hat ihre Einsätze an der Front und gegen die feindlichen Nachschublinien vermehrt. Zahlreiche Panzer, Panzer­spähwagen und Lastautos wurden in Brand gesetzt und zerstört, Hunderte von Kraftwagen getroffen und außer Betrieb gesetzt, Verpflegungsbasen und Flugplätze wiederholt mit sichtbarem Erfolg bombardiert.

Unsere Jäger schossen acht Flugzeuge des Gegners ab. Ein eng­lisches Flugzeug wurde südlich Bengasi zur Landung gezwungen. Die Besatzung wurde gefangen genommen. Zwei unserer Flug­zeuge kehrten nicht zurück.

Zn der vergangenen Nacht fand ein britischer Luftangriff auf Catania und Umgebung statt. Es wurden leichte Schäden an einigen Gebäuden in Nicolosi und Misterbianco sowie sechs Tote und fünfzehn Verwundete in dem zuletzt genannten -Orte gemeldet.

das von der Flak in Messina bei einem vorhergegangenen Ein "ug abgeschosfen worden war, wurde auf der Insel Filicud jAeolische Inseln) gefangengenommen.

Generaloberst Daluege beauftragt

DNB Berlin, 30. Mai. Der Führer hat den //-Oberst-Grup penführer Generaloberst der Polizei Daluege mit der Ver trctung des ^-Obergruppenführers und Generals der Polize Heqdrich in der Führung der Geschäfte des Reichspr». tektors in Böhmen und Mähren beauftragt, solange ^-Ober, gruppensührer Heqdrich durch die Folgen des Attentats vom 27. Mai 1942 verhindert ist, die Geschäfte selbst zu führen.

Mexiko erklärt Kriegszustand

DNB Berlin, 30. Mai. I» Mexiko, das im Dezember 1941 unter dem Druck des Präsidenten Roosevelt die Beziehungen zu Deutschland, Italien und Japan abgebrochen hatte, wurde in diesen Tagen im Abgeordnetenhaus der Kriegszustand mit den Dreierpattmächten erklärt

Angriff aus Köln kostete die BritenElugzeuge

Lim« Berlin, 31. Mai. Zu den großen Erfolgen der veutschen Luftabwehr in der vergangenen Nacht bei dem britischen Luftangriff auf Köln teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch mit: Schon beim Anflug der Vritenbomber, die. über Holland kommend, auf das rheinisch-westfälische Indu­striegebiet zielten, wurden mehrere Flugzeuge zum Absturz ge­bracht. So stürzte u. a. kurz nach Mitternacht ein Bomber vom Muster Vlenheim über -Holland ab. Auch ein viermotoriges bri­tisches Bombenflugzeug wurde noch vor Erreichen der Reichs­grenze vernichtet. Die deutschen Nachtjäger stürzten sich dann auf die Vritenbomber und verwickelten sie in heftige Verfolgungs­kämpfe, während die deutsche Flakartillerie die feindlichen Flug­zeuge unter schweres Feuer aller Kaliber nahm. Die Vriten­bomber mußten ihre Bombenwürfe, die vorwiegend auf die In­nenstadt von Köln gezielt waren, teuer bezahlen. Don den ein­geflogenen britischen Flugzeugen, die in mehreren Wellen an- griffen, fielen nach bisherigen Meldungen 37 der wirksamen deutschen Abwehr zum Opfer. Unter den abgeschossenen Flug­zeugen wurden Bomber der Muster Vickers-Wellington. Witbleq, Hampton, Vlenheim und auch mehrere viermotorige Bomber fest-

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gestellt. Den Besatzungen der abgeschossenen Jlugzeuge gelan» es größtenteils nicht mehr, sich mit dem Fallschirm zu retten. ' -Mit diesem außerordentlich schweren Verlull von 37 Flu« zeugen verlor die britische Luftwaffe über 200 Mann fliegend^ Personal. Der Londoner Nachrichtendienst gab am Sonntag daß bisher 4 4 Flugzeuge van dem gestrigen Angriff Köln nicht zurückgekehrt feien. '

Die Kämpfe in Nordafrika

Panzerschlacht in der Marmarica DNB Berlin, 31. Mai. Nach den Meldungen des Oberkom­mandos der Wehrmacht ist die Kampftätigkeit in Nordafrika im Lause der vergangenen Woche in ein neues Stadium ein­getreten. Die Periode der Wüstenstllrme, die sowohl die Tätig, keit der Luftwaffe wie die Erdkämpfe behinderte, wurde durch verhältnismäßig günstiges Wetter abgelöst. Die Temperaturen liegen bei 2728 Grad, während vom Meer her eine frisch« Brise weht. Es herrschte zu Beginn der Woche lebhafte Späh­trupptätigkeit in der Lyrenaika. Britische Erkundungsvorstötze scheiterten an der Wachsamkeit der vorgeschobenen Verbände der Achsenmächte. Feindliche Kampfspähtrupps wurden zurückgeschla­gen, wobei zahlreiche Gefangene gemacht werden konnten. Am 26. Mai erfolgte ein Angriff deutscher und italienischer Ver» bände gegen die britischen Stellungen in der Marmarica, woraus sich eine mehrtägige Panzerschlacht in den Abschnitten B!r Hacheim, El Eazala. El Adem entwickelt hat, di«