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Seywarzwälver Tageszeimng
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lungen. Im Schutze der Dämmerung hatten sich Pioniere umei Führung eines Obergefreiten auch an den einen dieser Panzer- kampiwagen herangearbeitet. Verzweifelt setzte sich die Besatzung zur Wehr. Trotzdem gelang es zwei Pionieren, ihre Sprengladungen an der Turmluke der stählernen Fettung anzubringen. Eine gewaltige Detonation und eine hohe Stichflamme ließen schon von weitem erkennen, daß auch dieser gefährliche Gegner erledigt war. Ein Pionier hatte sich inzwischen an den letzten öS Meter entfernt stehenden Panzerkampfwagen herangeschlichen und vernichtete auch diesen durch Sprengung.
Moskauer Lügen
Stalin geht über die vernichtende Niederlage bei Charkow hinweg.
DNV Berlin, 29. Mai. 2n einer für die Mentalität Stalins typischen Weise versucht Moskau, die Vernichtung dreier seiner besten Angrijfsarmeen bei Charkow einfach zu verschweigen. Der sowjetische Wehrmachtsdericht vom 28. Mai, der um Mitternacht aüsgegeben wurde, verliert kein Wort über die schwere Niederlage.
Mir der Phrase „im Raum von Jsjum-Barawenko haben unsere Truppen erbitterte Angriffe der feindlichen Panzerkampfwagen und Jnsanterietruppen abgewehrt", versucht er über die Katastrophe der Sowjetarmeen im Kessel südlich Charkow hinwegzugehen.
Wir haben im Verlaus des Ostseldzuges häufig genug erfahren, daß Menschen für die bolschewistischen Schlächter keine Rolle spielen. 2n Hekatomben wurden sie während der Winterschlacht für das Phantom eines Durchbruchs durch die deutschen Stellungen geopfert. So wundert es uns auch nicht, daß die blutrünstigen Moskauer Machthaber über das bittere Ende der Hunderttausende bei Charkow kein Wort verlieren. Not und Leid haben sie noch nie rühren können.
Hier aber handelt es sich um ein g r o t e s k e s L ü g e n m a n ö- ver ähnlich dem von Kertsch, das jetzt durch die Schilderungen neutraler Pressevertreter so schlagend widerlegt worden ist. Auch tm Falle Kertsch glaubten die Sowjets, durch eine offizielle Lüge der Wahrheit Abbruch tun zu können. Am 24. Mai verbreiteten sie in ihrem Wehrmachtsbericht: Die Halbinsel Kertsch ist von nnseren Truppen auf Befehl des sowjetischen Oberkommandos evakuiert. Die Truppen und ihre Ausrüstung wurden zurückgezogen. Die Räumung vollzog sich in voller Ordnung. Bei dieser zynisch unverschämten Verlautbarung kalkulierten sie auf die Einfalt gewisser Leute in einigen demokratischen Reservatsgebieten, die aus den bisherigen Kriegsereignissen immer noch nichts gelernt haben, und auf die Lügenhilfe der jüdischen Agitatoren in London und Neuyork. Aber wie diese verlogene Auslassung Linnen wenigen Tagen vor der Weltöffentlichkeit lächerlich gemacht war, so werden sie auch im Falle Charkow der bewußten Lüge überführt werden. Denn hier werden sich ebenfalls neutrale 2ournalisten von der Wahrheit der deutschen Angaben an Ort und Stelle überzeugen können.
Auch die übrigen Verlautbarungen der Bolschewisten über die Schlacht um Charkow zeichnen sich durch nicht zu überbietende Unverschämtheit aus. Man schlägt den Tatsachen robust ins Gesicht, indem man behauptet, enufeschloffene Sowfcts seien durch Gegenangriffe befreit und die Deutschen umzingelt worden. 2a, Moskauer Nachrichtendienst und die britische Lügenagentur Erchange Telegraph wollen Nachrichten erhalten haben, an mehreren Abschnitten seien die Sowjets wieder zum Angriff über- gegangen. In diesen Verneblungskompler gehört schließlich noch die Moskauer Meldung, im Gebiet Charkow hätten die Arbeiten zur Wiederherstellung des Zuckerrübenbaues begonnen. Man staunt vor solcher Frechheit und Verworrenheit, die in wenigen Tagen doch von niemand mehr geglaubt wird.
Neuer Versuch Roosevelts in Indien
DNB Berlin, 29. Mai. Es hat nicht lange gedauert, bis Roose- velt auf einen neuen Einfall gekommen ist, seine Beherrschungspläne in 2ndien doch noch durchzusetzen. Diesmal bedient er sich eines indischen Maharadschas, und zwar des von 2ndore. Dieser Maharadscha richtete einen offenen Brief an Roosevelt, in dem er anregt, die USA.. China und die Sowjetunion (!) sollten Schiedsrichter sein bei den „Meinungsverschiedenheiten" zwischen Großbritannien und 2ndien. Der Maharadscha fordert schließlich Roosevelt auf, die Führung zu übernehmen, indem er erklärt, Amerika werde alles, was in seiner Macht stehe, tun, um die Stärke 2ndiens aufzubauen und um „2ndien im 2nteresse des Sieges in ein Kriegsarsenal zu verwandeln". Man erkennt klar und unverbrämt den Dreh, den der Herr des Weißen Hauses seinem neuen Einschaltungsversuch in 2ndien geben will. Verwandlung des Landes, das nach dem Willen seiner Bevölkerung dem Krieg fernbleiben will und nur gegen England die Forderung nach Freiheit erhebt, in ein demokratisches „Kriegsarsenal" soll das Aushängeschild sein. Mitbeteiligung Chinas und der im Augenblick mit eigenen Dingen vollauf beschäftigten Bolschewisten ist eine Floskel zur Tarnung der wahren Absicht.
England vor unlösbaren Aufgaben
Ständig wachsende Anforderungen durch die Seekrieg- sührung
DNB Stockholm, 29. Mai. Die durch den erfolgreichen Kamps der deutschen U-Voote, Kriegsmarine und Luftwaffe immer mehr gesteigerte schwierige Lage des englisch-amerikanischen Schiffsverkehrs wird vom Londoner „Evening Standard" in bemerkenswert offener Weise ausführlich untersucht. Das Blatt, das sich bei seinen Ausführungen zum Teil auf einen nordameri- kanischen Leitartikler stützt, der als besonders objektiv bezeichnet wird, kommt dabei zu ebenso nüchternen wie vor allem auch wenig zukunftsfrohen Aussichten und faßt diese schließlich in dem folgenden Satz zusammen: Wenn man alle Schwierigleiten auf eine kurze Formel bringe, dann sei sestzujtcllen, daß aus der einen Seite die an die Handelsschiffe der Verbündeten gestellten Anforderungen ständig wachsen, während zum anderen der Feind eine immer größer werdende Zahl von U-Booten gegen diese Schiffe einsetze.
Die bereits von amerikanischer Seite bekanntgegebene Feststellung, daß gegenwärtig mehr Schiffsraum versenkt werde als neu gebaut werden könnte, ergänzt das englische Blatt durch den Hinweis, daß auch die Neubauprogramme der USA. für die kommende Zeit nur' auf dem Papier stän- den und daß man von der Verwirklichung der Pläne noch weit entfernt sei. 2m übrigen hätten die Amerikaner zurzeit angesichts ihrer eigenen ständig steigenden Schiffsverluste an der Atlantikküste genug mit sich selbst zu tun. Deshalb sei es falsch, wenn man in England allzusehr auf die Produktion der amerikanischen Schiffswerften sich verlasse. Großbritannien müsse vielmehr aus eigener Kraft versuchen, soviel.neue Schiffe wie nur eben möglich herzustellen. Wie groß die Schiffsnot auf Seiten Englands und der USA. sei, ergebe sich nicht nur aus den reinen
Verlustziffern, man müsse vielmehr auch die erhöhten Ausgaben in Rechnung stellen, die ihre Handelsschiffe gegenwärtig zu erfüllen hätten. Das Mittelmeer sei für Englands Schiffahrr geschlossen, und aller Schiffsverkehr mit dem mittleren und dem fernen Osten habe auf dem Umweg über das südafrikanische Kap zu erfolgen. Das allein bedeute praktisch eine Mehrbelastung von etwa 30 Prozent der alliierten Handelsschiffstonnage. 2apans stetiges Vordringen schaffe dazu neue Belastungen, und außerdem nehme der Kampf im Atlantik an 2ntensität noch zu.
Der Schiffsraummangel, so stellt das Blatt fest, sei das Haupthindernis für eine größere militärische Aktion der verbündeten Engländer und Nordamerikaner. Das gelte nicht nur für etwa in Aussicht genommene Offensivoperationen, sondern auch für die Verteidigung. Gerade dem Mangel an Schiffsraum sei es zuzuschreiben, daß man auf weiter abgelegenen Kriegsschauplätzen nicht so rege tätig sein könnte, wie man es gerne möchte.
5ÜV. Feindflug einer Fernausklärerstaffel DNV Berlin, 29. Mai. Eine deutsche Fernaufklärerstaffel unter Führung von Hauptmann Putzka, die seit Kriegsbeginn ununterbrochen im Einsatz ist, hat in diesen Tagen im Osten ihren 800. Feindflug durchgeführt. Die Besatzungen dieser Staffel waren ungeachtet der Kälte und der schweren Schneeverwehungen während des russischen Winters täglich über dem Feind. 2n anstrengenden Flügen sind die deutschen Aufklärungsflieger ganz allein auf ihre eigene Abwchrkraft und ihr fliegerisches Können gestellt. Tief in das feindliche Gebiet eingedrungen, haben sie mit ihren Erkundungsergebnissen der deutschen Führung immer wieder wichtige Unterlagen für bevorstehende Operationen geliefert. 2n beispielhafter Einsatzfreudigkeit haben die Fernaufklärer auch unter den schwierigsten Wettcrverhält- nissen und trotz der oft starken feindlichen 2agd- und Flakabwehr hervorragende Leistungen vollbracht.
Der Reichsmarschall hat dafür den fliegenden Besatzungen und dem Bodenpersonal dieser Fernausklärerstaffel zugleich mit seinen Glückwünschen seine besondere Anerkennung ausgesprochen.
Wieder „kein Kommentar zu erhalten"
DNV Berlin, 29. Mai. Zur Sondermeldung des Oberkommandos der Wehrmacht über den großen deutschen Erfolg bei den Angriffen aus den Eeleitzug im hohen Norden gibt Reuter folgende Bemerkung: „2n maßgebenden Kreisen Londons ist hierzu kein Kommentar zu erhalten."
Dieser Reuter-Kommentar besagt genug. Erfahrungsgemäß wird Churchill, Roosevelt und Stalin, die die gleiche Formulie- rungskunst beherrschen, bei schweren Verlusten die Sprache regelmäßig verschlagen. So Churchill wieder im vorliegenden Fall, Roosevelt im Falle des Schlachtschiffes der „Maryland"-Klasse und Stalin hinsichtlich der Kesselschlacht südlich Charkow, über die Reuter erst Freitag früh berichtete, daß die Sowjets „nichts sagten".
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Japanische Luftwaffenerfolge Tokio, 29. Mai. Die japnische Marinelustwaffe schoß bei Angriffen auf Port Moresby von Dienstag bis Donnerstag insgesamt 32 feindliche Flugzeuge ab.
Schöpfer -es Kriegshafens Helgoland DNV Berlin, 29. Mai. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht ließ dem Ministerialdirektor Alfred Eckhardt in Anerkennung seiner Verdienste um die Kriegsmarine anläßlich seines 70. Geburtstages sein Bild mit Unterschrift überreichen. Ministerialdirektor Alfred Eckhardt, Chef der Amtsgruppe Hafenbau im Oberkommando der Kriegsmarine, begeht am 30. Mai 1942 seinen 70. Geburtstag. Sein Name ist mit der Schaffung des Marinestützpunktes Helgoland eng verbunden. Ministerialdirektor Eckhardt hat in den 2ahren 1908 bis 1918 die 2nsel Helgoland zu einem Stützpunkt ausgebaut, der die Führung des Weltkrieges gegen England wesentlich beeinflußt hat. Für diese seine Verdienste wurde Eckhardt u. a. mit dem C. K- 2. Klasse am schwarzweißen Bänd und dem Ritterkreuz des königlichen Hausordens von Hohenzollern ausgezeichnet. Nach der durch Versailles erzwungenen Schleifung der Anlangen entstand unter Eckhardts Leitung auf den alten Grundwerten ein neuer Marinehafen, der, heute schon benutzt, zum Schutz der Deutschen Bucht einen wesentlichen Beitrag liefert.
Argentinien bleibt neutral
DNB Madrid, 29. Mai. Der argentinische Vizepräsident Ramon S. Castillo eröfsnete am 28. Mai die Sitzung des argentinischen Parlaments mit einer Rede, in der er seiner Genugtuung Ausdruck gab, mitteilen zu können, daß es Argentinien trotz der schwierigen Lage möglich gewesen sei, freie Verbindungen zu allen Ländern aufrechtzuerhalten. Präsident Castillo erinnerte dann an die Rio-Konferenz, in deren Verlaus der Vorschlag, die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Achsenmächten abzubrechen, von Argentinien und Chile abgelehnt worden sei. Der Grundsatz Argentiniens, die traditionelle Freundschastspolilik gegenüber allen Ländern aufrechtzuerhalten, fei hiermit noch einmal bestätigt worden.
Zum Schluß erklärte der Präsident, daß Argentinien mitten im Kriege das Recht gerettet habe, mir allen Ländern rm Frieden zu leben. Dieses Recht sei der größte Wunschtraum eines jungen Landes, das ohne Haß und ohne Hoffnung auf Eroberung lebe.
Fall der chinesischen Stadt Krnhwa DNV Tokio, 29. Mai. Zur Einnahme der wichtigen Stadt Kinhwa in der chinesischen Provinz Tschekiang, die die Gegenseite zu leugnen versucht, gibt ein Frontberichter ausführliche Schilderungen, in denen es heißt, daß die von den Chinesen als uneinnehmbar bezeichnete Stadt gefallen sei. Aus der Stadt steige überall Rauch auf. Die Befestigungsanlagen seien vom japanischen Artilleriefeuer zerstört. Auf dem Stadtwall flattern Japans Sonnenbanner. Das Hauptquartier der 10. chinesischen Armee wurde von japanischen Bomben ebenso zerstört wie die eiserne Brücke über den Kinhwa-Flutz.
Geheimer Flugplatz der USA. auf Mindanao Tokio, 29. Mai. (O ad.) Wie Domei aus Manila meldet, wurde ein großes verstecktes Lager von Kriegsmaterial und Ausrüstung, darunter vier der letzten amerikanischen Jagdflugzeuge, Treibstoff und Munition, entdeckt, als die japanischen Truppen im Dschungel in der Nähe von Malay- Balay auf Mindanao einen geheimen Flugplatz auffanden. Der Flugplatz wurde von den philippinischen und amerikanischen Streitkräften beim Zusammenbruch des feindlichen Widerstandes auf der Insel Mindanao im Stich gelassen. Da die Flugzeuge vom Typ „P 40" in bester Verfassung waren, wurden sie von japanischen Piloten nach einem japanischen Luftstützpunkt geflogen.
So schlugen wir zu
Die Kesselschlacht südlich von Charkow ist beendet — Ein grausiges Bild der Zerstörung
Von Kriegsberichter Henri Rannen
DNB .... 29 Mai. (VK.) Heute beim Morgengrauen hoben wir den lebten Stukaeinsatz aui den Kessel südlich von Charkow geflogen. Wir haben untere Bomben alle wieder nach Haufe gebracht, denn es gab kein Ziel mehr für uns. Sonst pflegten wir zu fluchen, wenn uns das geschah, aber heute haben wir in nnseren Maschinen gesessen und waren mehr gepackt von dem Bild, das da unter uns hinwearollte. als bei irgend einem anderen noch io erfolgreichen Angriff. Es sind in den Veristen, durch welche die Heimat bisher von den Kämnfen im Osten Kunde erhielt, viele Sunerlative gehro„cht morden. Schon als die Doppelschlacht von Minsk, von Vialrotok zu Ende ging, glaubten wir, es könne keine vernichtendere Niederlage für einen Feind geben als diese. Smolensk, llman, W-asmar Nrncmsk brachten sedesmal eine Steigerung. Was hier aber geschah, kann nicht in Zahlen von Gefangenen, von vernichteten Panzern und abgeschossenen Flugzeugen ausgedrückt werden. Nur der Flieger kann die Wunden sehen, die der Krieg an dieser Stelle der Erde geschlagen hat, die Gräben und Feldstellungen ungefüllt mit gefallenen Bolschewiken, die Bombentrichter. Krater an Krater, die rauchenden Hütten, ausgebrannten Panzer, die zu Tausenden zerstörten Kraftwagen, deren Inhalt weit verstreut liegt, als seien sie geplatzt, die herrenlosen Gespanne, die ungezählten Pferde, die teilnahmslos dahintrotten oder verwundet wie irrsinnig über das Gelände sprengen. Dazwischen die ausweglosen. herumirrenden Kolonnen, abgerissen, zerkcblaaen, mit ^ weißen Tüchern wankende Gestalten, die zusammensinken und sich in den Staub der zerwühlten Erde einkrallen, wenn üe das Geräusch eines Flugzeugmotors hören. Nur wer dies alles gesehen hat. man kann es nicht mit Worten beschreiben, nicht photographieren oder zeichnen, es sieht aus als leide die Erde hier an einer schrecklichen Hautkrankheit — nur wer es geloben hat, kann begreifen, daß kein Superlativ ausreicht, um die Schwere der bolschewistischen Niederlage zu benennen.
Die Kesselschlacht südlich von Charkow ist nun abgeschlossen. Das grausige Bild der Zerstörung, das sich heute früh unseren Augen bot, war der letzte Akt einer mit gewaltiger Kraft im Januar vorgetragenen sowjetischen Offensive, die den entscheidenden Durchbruch durch die deutschen Stellungen bringen sollte Die Kräfte, welche die deutsche Heeresfübruna dem Einbruch entgegenzuwcrfen hatte standen in keinem Verhältnis zu den angreifenden Masten. Dennoch gelang es unter Aufbietung auch des letzten Mannes aus dem Bodenpersonal der umliegenden Verbände, entscheidende Stützpunkte weiter zu halten und auszubauen. 21. Jnfanterie-Siurmabzeichen und die gleiche Anzahl Eiserner Kreuze erkämpften sich die Männer der Luftwaffe in den folgenden Wochen, in denen der Gegner immer wieder vergeblich die vorgeschobenen Stützpunkte berannte. Von diesen Punkten aus konnte jetzt die llmfassungsschlacht eingeleitet werden, die zur völligen Zerschlagung der eingeschlossenen sowjetischen Armeen führte.
Der.Erfolg der Kesselaktion ist nicht zuletzt ein Ergebnis der hervorragenden Zusammenarbeit des Heeres mit der Luftwaffe. In vielen todesmutigen Einsätzen hatte eine Nahaufklärerstaffel mit ihren He 126 einen vollständigen Bildplan des Einbruchsgeländes erreicht. Für die Gelchide- beurteilung, für die Festlegung der Panzerrollbahnen, für die taktische Angriffsführung und für den Einsatz der Artillerie war damit eine wertvolle Vorarbeit geleistet. Als dann das Signal zum Angriff ertönte, stürzten sich die Stukas in rollenden Angriffen auf Brücken und Stellungen, auf Fahrzeug- und Truppenansammlungen und hinderten den Feind sowohl an einer organisierten Gegenwehr als auch an der Flucht. Schlachtflieger kämmten systematisch das Gelände durch und fügten dem Feind blutige Verluste zu. Nahaufklärer leiteten das Feuer der Artillerie auf Befehlsstellen und Vatteriestellungen, Kampfflieger zerschlugen die zu Festungen ausgebauten Ortschaften und Unterkünfte, und die Jäger schossen die sowjetischen Maschinen, die den eingeschlossenen Bolschewisten Entsatz bringen sollten zu Dutzenden ab. Noch jetzt steht man die ursprüngliche Ausdehnung des Kessels an dem Kranz der abgeschossenen Sowjetmaschinen und an den am Boden liegenden Fallschirmen abgesprungener Besatzungen. Das Heer aber — nach einem genialen Plan eingesetzt — kämpfte sich in keilartigen Vorstößen an einigen Stellen durch, hielt an anderer Stelle dem Druck des zurllckgedrängten Feindes stand, so daß mehrere Kessel entstanden, die dem Feind einen großangelegten Durchbruchsversuch nicht mehr gestatteten. Trotzdem versuchte er, sowohl aus dem Kessel als auch von der Donezfront mit starken Panzerkräften den Ring der deutschen Truppen zu sprengen. Die deutsche Panzerwaffe, unsere Panzerabwehrgeschütze, unsere Flakartillerie und nicht zuletzt unsere Sturzkampfflieger haben alle diese Versuche zunichte gemacht. Für die kommenden Offensivkämpfe dieses Jahres aber hätte es kein besseres Vorzeichen geben können als den umfassenden Vernichtungsschlag, den die bolschewistischen Armsen südlich von Charkow erhielten.
Deutsche HandelsschWapttane im Mittelmeerkrieg
Von Kriegsberichter Dr. E. Haupt
PK. Die meisten von ihnen fuhren irgendeinen Frachtdampfer mit Apfelsinen und sonstigen schönen Erzeugnissen der südlichen Sonne von Mittelmeerhafen zu Mittelmeerhafen oder auch durch „die Straße" nach Hamburg hinauf und zurück, jahraus, jahrein, als sie vom Kriege überrascht wurden. Auch die, die ihr Schiff nicht zu versenken brauchten, sondern sich in einen italienischen Hafen in Sicherheit bringen konnten, waren keineswegs zufrieden mit ihrem Los. Sie waren samt ihrem Schiff Gefangene des Mittelmeeres geworden, und wenn auch dieser und jener noch etwas im Schutze ungefä' rlicher Küsten „herumschippern" konnte, so war das doch eine noch bescheidenere Aufgabe als vorher und hatte nur wenig mit dem Kriege zu tun.
Aber dann kam eines Tages doch auch ihre Stunde. Plötzlich kam Leben in ihre Schiffe: Maschinen und Ladeeinrichtungen wurden überholt, die Bordwand mit einem sehr sorgfältig erwogenen Tarnanstrich versehen, Brücken und Passagierdecks verschwanden hinter Verschlagen, Splitterschutzwänden und Stützbalken. Es kam Bewaffnung mit den nötigen Aufbauten an Bord und mancher „Alte" kannte nach kurzer Zeit seinen eigenen „Pott" nicht wieder, so sehr batte er sich verändert. Aber auch an Land gingen merkwürdige Dinge vor sich. Da erschienen Kollegen, die das Mittelmeer schon seit Jahr und Tag nicht mehr gesehen hatten, aber ein Mar Brocken Italienisch konnten, und machten in diesem und jenem Hafen ein Büro auf, es kamen erst einige und dann immer mehr Offiziere des Heeres und der Luftwaffe, die in diesen Büros aus- und eingingen, sie trugen zum Teil eine neue, nie gesehene Uniform, und dann war es soweit: Deutschland machte einen neuen „Panzersprunq" übers Mittelmeer, um sich drüben an der afrikanischen Küste neben