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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 124

Alterrsteig, Samstag, deu 30. Mai 1942

68. Jahrgang

Die Schläge auf den Geleitzug

Luftwaffe und Kriegsmarine im hohen Norden im Angriff MB Berlin, 29. Mai. Zu dem großen Erfolg der deutschen Lustwaffe gegen einen von Erohbritannien nach Murmansk fah­renden bririjchen Eeleitzug teilt das Oberkommando der Wehr­macht weiter mit:

In den Mittagsstunden des Pfingstmontag trafen sich drei unter außerordentlicher Sicherung durch Kriegsschiffe lausende Keleitzüge im Nordmeer zwischen Jan Mayen und dem Nordkap. Deutsche Aufklärer nahmen sofort Fühlung mit dem Eeleitzug auf. Schon kurze Zeit später erfolgten die ersten Angrisse deutscher Kampfflugzeuge vom Muster Ju 88 im Zu­sammenwirken mit Streitkräften der Kriegsmarine. Sie führ­ten zur Versenkung eines 8000-BRT.-Frachrers und zu schweren Beschädigungen weiterer Schiffe durch Vombentresjer.

Der Eeleitzug versuchte, sich den heftigen Luftangriffen durch eilige Flucht in nördliche Zonen zu entziehen. Die Schisse mußten jedoch in mäßiger Fahrt lausen, da sich mehrere ältere Frachtdampser in dem Eeleitzug befanden. Außerdem hatten die Briten den Aktionsradius der deutschen Luftwaffe erheblich unterschätzt. In den Mittagsstunden des Mittwoch führten, nachdem deutsche Kampfflugzeuge am Tage vorher wie­derum einen 80Ü0-BRT.-Dampfer versenkt hatten und drei wei­tere schwer beladene Schiffe in Brand geworfen hatten, Groß­angriffe deutscher Kcymp ffli eg erv e rb and e zu neuen Erfolgen. Die Ju 88 durchbrachen die von der Bordslak über den Eeleitzug gelegte starke Flalsperre. Ein Handelsschiff von MO BRT. erhielt zwei Bomben auf das Vorschiff. Nach einer heftigen Explosion sank dieser Frachter über das Heck ab und war innerhalb einer Minute im Meer versunken. Eekr wei­teres Handelsschiff von 0000 BRT., das Munition geladen hatte, explodierte nach Bombentreffer. Weitere Schisse wur­den im weiteren Verlaus dieses Angriffs schwer beschädigt. Kurze Zeit später erfolgte ein abermaliger Angriff starker Kampfverbänüe. Die Ju 88 trafen den in drei- bis vierfacher Dwarslinie laufenden Eeleitzug immer noch auf nörd­lichem Kurs an und vernichteten zunächst ein Handelsschiff von 0000 BRT., das einen schweren Bombentreffer Achterdeck erhielt. Ein Handelsschiff gleicher Tonnage wurde von zwei Kampfflugzeugen so schwer in der Mitte und achtern beschädigt, daß es nach heftigen Explosionen auseinanderbrach und unterging. Bei diesem Angriff erlitten außerdem mehrere Transporter mit über 21 090 BRT. schwerste Beschädigungen. Ueber eine Stunde lang dauerte ein weiterer Angriff, wobei vier Handelsschiffe vernichtet wurden, darunter zwei Frachter von je 7000 BRT. Bei diesem Angriff erlitten ferner weitere Schiffe schwerste Schäden.

Mit jedem dieser neuen Angrisie steigerte sich die Unord­nung in dem restlichen Eeleitzug, >o daß er nur noch langsam von der Stelle kam. Gegen 19 Uhr faßten die deutschen Kampfflugzeuge den bereits schwer mitgenommenen Eeleitzug nochmals. Ein Echtst von 8000 BRT. wurde getroffen und sank in kurzer Zeit. Einer der begleitenden Zerstörer er­hielt um 19.25 Uhr zwei Bombentreffer, die heftige Explosionen auslösten. Drei weitere Frachter wurden schwer beschädigt. Die Helle Nacht des Nordlichtes ermöglichte einen fünf­ten Angriff. Hierbei wurde nach bisher vorliegenden Mel­dungen ein 10 OOO-BRT.-Frachter versenkt und drei größere Dampfer beschädigt. Durch diese am Mittwoch durchgejührten Angrisse verlor der große britische Geleitzug trotz starker Siche­rung insgesamt elf Handelsschiffe mit zusammen 72 000 BRT. Mit den an den Vortagen versenkten Schiffen erhöht sich die daurch für den Feind verlorene Tonnage auf den gemeldeten Erfolg von insgesamt 90 000 BRT.

Die Ostfront meldet

Heftige Angriffe im Waldaigebiet abgewiesen DNV Berlin, 29. Mai. Im Waldai-Eebiet konnte ein mecklenburgischer Verband in lagelangen erbitterten Abwehr- kampfen immer wiederholte Angriffe zahlenmäßig überlegener feindlicher Kräfte in Stärke von zwei Divisionen und einer Pan­zerbrigade zum Scheitern bringen. Nach Abschluß der Kämpfe wurden vor einem einzigen Bataillonsabschnitt über 1000 tote Bolschewisten gezählt. 10 feindliche Panzerkampfwagen waren durch Panzerabwehrgeschütze, Artillerie und Einzelkämpfe ver­nichtet worden. Unter den vielen hervorragenden Leistungen zur Vernichtung feindlicher Panzerkampfwagen zeugt einer von der Kaltblütigkeit der deutschen Panzerjäger.

Ein Panzerabwehrgeschütz hatte einen feindlichen Panzer­kampfwagen auf kürzeste Entfernung außer Gefecht gesetzt, fiel dann aber selbst durch Volltreffer aus. Durch die so entstandene Lücke gelang es vier bolschewistischen Panzerkampfwagen, in die deutschen Stellungen einzudringen. Bevor sie noch zur Wirkung kommen konnten, nahmen sofort kleine Trupps von Panzerjägern, Infanteristen und Pionieren ihre Bekämpfung auf. Ein Trupp von Panzerjägern stürmte einen schweren Panzerkampfwagen, der sich zwischen zwei Baumstämmen sestgefahren hatte. Kurz entschlossen griffen die Panzerjäger zur Spitzhacke und zer­trümmerten die Optik, so daß der Stahlriese blind wurde. Mit Handgranaten sprengten sie das Geschütz und erledigten die Be­satzung im Nahkampf. Zwei andere Soldaten sprangen auf einen Langsam fahrenden Panzerkampfwagen, wurden aber, als dieser im hohen Tempo davonfuhr, heruntergeschleudert. Als er wie­der aus allen Rohren schießend vor der eigenen Stellung ent-

Stetes Wachsen der Gefangenen- und Beutezahlen

Säuberung ees Schlachlfeldds südlich Charkow Angriff deutsch-italienischer Truppen in der Cyrenaika Erbitterte Schlacht im Gange

DNL Aus dem Führerhauptquartier» 29. Mai.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Säuberung des Schlachtfeldes südlich Charkow von den zersprengten Resten des geschlagenen Feindes wird fortgesetzt. Gefangenen- und Beutezahlen wachsen ständig.

Im mittleren Abschnitt der Ostfront führte ein Angrisssunternehmen in harten Kämpfen zur Einschließung mehrerer Feindgruppen.

Auch im nördlichen Frontabschnitt brachte ein örtlicher Angriff Geländegewinn, vereinzelte Angriffe des Feindes blieben erfolglos.

Vor der Kaukasusküste erzielten Kampfflugzeuge Bombentreffer auf einem Sowjet-Zerstörer. An den Ufern des Ladogasees trafen Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge große Versorgungslager der Sowjets sowie abge­stellte Züge und warfen ein Frachtschiff in Brand. Im Hasen von Murmansk wurde ein großes Handelsschiff durch Bombenwurf beschädigt. Allein in Luftkämpfen an der karelischen Front verlor der Feind am gestrigen Tage 22 Flugzeuge, darunter mehrere des Musters Hurricane.

Aus dem schon seit Tagen verfolgten und wiederholt von Lust- und Seestreitkräften mit großem Erfolg angegriffenen Eeleitzug in den Gewässern des hohen Nordens wurden, wie gestern durch Sondermeldung be­kanntgegeben, in der Zeit vom 25. bis 27. Mai 14 Schiffe mit zusammen 98 088 BRT. versenkt. Inzwischen wurden zwei weitere Handelsschiffe mit zusammen 12 008 BRT. versenkt und ein bereits beschädigts Handelsschiff von 6000 BRT. angegriffen und zum Sinken gebracht, so daß sich der bisher vernichtete Handelsschiffsraum auf 114 000 BRT. erhöht hat.

In der C y r e n a i k a sind deutsche und italienische Trup­pen am 26. Mai zum Angriff auf die feindlichen Stel­lungen angetreten. Seitdem ist eine erbitterte Schlacht im Gange.

Ein Sicherungsfahrzeug der deutschen Kriegsmarine ver­senkte vor der libyschen Küste ein britisches Schnell­boot durch Artillerievolltreffer.

Ueber der Deutschen Bucht wurden in der vergan­genen Nacht einzelne feindliche Störflugzeuge sestgestellt. Marineartillerie brachte eines der Flugzeuge zum Absturz.

DNB Berlin, 29. Mai. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, sind in der Kesselschlacht südlich Char­kow die Gefangenen- und Beutezahlen in stetigem schnellem Steigen begriffen. Am 27. Mai versuchten noch abgesplitterte feindliche Kräfte in Gruppen bis zu Bataillonsstärke aus den das Schlachtfeld durchziehenden Schluchten, wo sie sich bis jetzt versteckt gehalten hatten, in Unkenntnis der Kampflage nach Osten auszubrechen. In kurzen, aber heftigen Nachtgefech­ten wurde der Ausbruch verhindert und die versprengten bolsche­wistischen Gruppen vernichtet. Bei der weiteren Säuberung des Schlachtfeldes, die noch nicht abgeschlossen ist, wurden meh­rere kleine Gruppen des Gegners zum Kampf gestellt, aufgerie- iben oder gefangen genommen.

Die deutschen Truppen waren am 27. Mai nicht nur im süd­lichen Frontabschnitt erfolgreich, sondern erzielten auch im mittleren Abschnitt der Ostfront bei örtlichen Angriffs- untcrnehmungen weitere Fortschritte. Während sich eine deutsche Kampfgruppe gegen geringen feindlichen Widerstand vorwärts kämpfte, mußte eine andere Kampfgruppe erst in harten erbit­

terten Waldkämpfen den Gegner zerschlagen, um weitere Ge- länd. gewinne erzielen zu können. Im Verlaus dieser erfolgrei­chen Ängriffsunternehmimgen fielen zahlreiche weitere Ortschaf­ten in deutsche Hand.

Auch im nördlichen Abschnitt der Ostfront führten ört­liche Angriffe deutscher Truppen, die zähe feindliche Gegenwehr in schwierigstem, von Dickichten und Sümpfen durchsetzten Kampf­gelände zu überwinden hatten, zu weiteren Frontverbesserungen. Feindliche Gegenangriffe gegen die neugewonnenen Stellungen wurden unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner abge.

wiesen. . .

Die deutsche Luftwaffe richtete am Donnerstag rm Nordab- fchnitt der Ostfront zahlreiche Angriffe gegen feindliche Ver. forgungslager an den Ufern des Ladogasee s. Es war von deutschen Aufklärern beobachtet worden, daß die Bolsche­wisten Vorbereitungen trafen, dem eingeschlossenen Leningrad mit Hilfe von Frachtern Lebensmittel und Munition über den Ladogasee zuzusühren. Deutsche Kampf- und Sturzkampsslugzeuge belegten daraufhin am Donnerstag in mehreren Wellen die vor Anker liegenden Schiffe mit Bomben und vernichteten oder be- schädigten eine große Anzahl der Frachter. Weitere Bomben zer- Itörten Materiallager, Munitionsdepots, Trerbstostlager sowie ^wei zur Ausladung bereitgestellte Güterzüge. Trotz heftiger feindlicher Flakabwehr wurden die deutschen Luftangriffe pl an­mäßig durchgeführt und bei der Bekämpfung feindlicher Fl-» siellungen zwei Batterien zum Schweigen gebracht. Auch Fayr* zeugkolonnen, die mit Truppen und Kriegsgerär belade« waren, wurden so wirksam bombardiert, daß zahlreiche Lastkraft­wagen brennend auf den Straßen liegen blieben. Feindlich Jäger, die zur Abwehr der deutschen Luftangriffe aufgestiegen waren, wurden von den deutschen Jagdflugzeugen in Luftkämpf« verwickelt, in deren Verlauf vier bolschewistische Flugzeuge ab­geschossen wurden.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Pausenlose Angriffe der Achsen-Luftwaffe in der Cyrenaika-Schlacht

DNB Rom, 29. Mai Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

Seit dem 20. Mai griffen italienische und deutsche Streitkräste die ihnen an der Marmarica-Front gegenüberliegenden feind­lichen Verbände an.

S«,l dem Vormittag des 27. Mai ist eine heftige Schlacht i« Gange, die sich zugunsten der Truppen der Achsenmächte ent» w-ckelt. Zahlreiche Gefangene und beachtliche Beute wurde« gemacht.

Die Luftwaffe unterstützt pausenlos mit starken Verbände« di« L- oenuniernehmungen. In Lustkämpsen wurden sieben Flug» zi ze von deutschen Jägern abgeschossen.

:üi der vergangenen Nacht warfen britische Flugzeuge in der Umgebung von Catania Sprengbomben ab; keine erhebliche» Schäden, keine Opfer unter der Zivilbevölkerung. Eine Ma­schine wurde von der Flak abgeschossen.

Dom Führer empfangen

Subhas Chandra Bose beim Führer

Führerhauptquartier, 29. Mai. Der Führer empfing in sei­nem Hauptquartier in Gegenwart des Reichsministers des Aus­wärtigen von Ribbentrop den Vorkämpfer der indischen Frei­heitsbewegung Subhas Chandra Bose zu einer längeren Unke« redung. Vorher hatte der Reichsautzenminister mit Subhas Th<m- dra Bose eine Besprechung.

lang fuhr, rannten sie mit Minen in Ser Hand hinterher, brach­ten ihn durch eine Mine zum Stehen, trieben im feindlichen Feuer die Besatzung aus dem Turm und überwältigten sie. Der dritte Panzer konnte gleichfalls durch eine Mine vernichtet wer- en. Der vierte Panzerkampfwagen wurde durch rasch gelegte Minen am Fahrwerk beschädigt. Durch Sprenggranaten konnten die Bolschewisten zunächst alle Annäherungsversuche verhindern. Zwei Pioniere lauerten ihm bis zum Beginn der -Dunkelheit auf und vernichteten ihn dann durch ihre Sprengladungen.

Ostmedaille vom Führer gestiftet

DNB Berlin, 29. Mai. Der Führer hat eine MedailleWin- terschlacht im Osten 1941/42" (Ostmedaille) gestiftet. Sie wird verliehen als Anerkennung für Bewährung im Kampf gegen den bolschewistischen Feind und den russischen Winter innerhalb des Zeitraumes vom 15. November 1941 bis 15. April 1942.

Der Führer hat den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht beauftragt, Durchführungsbestimmungen zu erlassen.

Drei Panzer im Nahkampf erledigt DNV Berlin. 29. Mai. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront standen in diesen Tagen Pioniere eines nordwestdeut­schen Bataillons ganz auf sich gestellt drei schweren bolschewisti­schen Panzerkamvfwagen gegenüber. Einer der feindlichen Stahl­kolosse war 99 Meter vor den deutschen Stellungen auf eine deutsche Mine gelaufen. Eine Gleiskette war gesprengt, so daß sich der Stahlkoloß nur nocki um seine eigene Achse drehen konnte. Das hinderte die bolschewistischen Schützen aber nicht, aus ihrer Kanone und den beiden scbwcren Maschinengewehren unablässig ihre Feuerstöße gegen die deutschen Stellungen zu richten. V"? "mer Höhe gaben bolschewistische Schützen mit Maschinengemey- ren und Granatwerfern dem anaeschossenen Stahlriesen starken Feuerschutz, lo daß es zunächst nicht möglich war, an ibn heran­zukommen. Bei anbrechender Dunkelheit arbeiteten sich zwei Pioniere, ungeachtet des starken feindlichen Feuers, durch das eigene Minenfeld hindurch und gelangten rm Schutze eines Grabens in den Rücken des feindlichen Panzerkampfwagens. J-- kühnem Satz sprangen sie auf den Stablkoloß und brachten ihr» Sprengladung an. Wenige Augenblicke später stand der stählerne Riese in Flammen. Zwei weitere schwere Panzerkampfwagen de» Gegners sckwssen jetzt aus allen Rohren gegen die deutschen Stel-

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