(begründet 1877
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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzettung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 122
Altensteig, Douverstag. deu 28. Mai 1942
Riesiges Chaos im Kessel von Charkow
Bombenhagel auf die eingekefsetten Sowjets
DNB Berlin, 27. Mai. Wie das Oberkommando -er Wehrmacht mitteilt, wurden in der Kesselschlacht südlich Charkow im weiteren zügigen Angriff der deutschen und verbündeten Truppen am Dienstag die eingekesselten feindlichen Truppen auf engstem Raum zusammengedrängt. In harte» Kämpfen scheiterten olle verzweiselten. mit zusammengerafften Kräften geführten Ausbruchsversuche des Feindes. Starke Truppenteile der Bolschewisten wurden bereits vernichtet oder gefangen genommen, während weitere Kräftegruppen des Feindes von der Hauptmasse der eingeschlossenen Verbände avgcsplittert und in Teik- kesseln eingeschlossen wurden.
Obwohl diese Kräfte noch versuchten, sich aus ihrer verzweifelten Lage durch wiederholte Ausbruchsversuche zu befreien, wurde der Widerstandswille der eingeschlossenen Bolschewisten völlig gebrochen.
Innerhalb des Kessels zeigte sich das typische Chaosder Auflösung. Immer stärker vermischten sich die einzelnen Verbände und in steigendem Maße entglitten die feindlichen Truppen einer einheitlichen Führung. Verschiedentlich gingen die Bolschewisten in großer Zahl in Gefangenschaft, ohne weitere Gegenwehr zu leisten. Die Gefangenen- und Beutezahlen wachsen ständig und sind noch nicht zu übersehen.
Die deutsche Luftwaffe richtete im Laufe des Dienstags schwerste Angriffe gegen die eingekesselten Bolschewisten. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge belegten pausenlos die zusammengeballten feindlichen Divisionen mit Bomben aller Kaliber und zermürbten an den Brennpunkten der Kämpfe den Widerstand der Bolschewisten. Immer wieder wurden Panzeransammlungen und Fahrzeugkolonnen, in deren Schutz sich die verzweifelt kämpfenden Bolschewisten zu Ausbruchsversuchen bereitstellten, wirkungsvoll bombardiert und der Widerstand gebrochen. Deutsche Schlachtflieger, die schon an den Vortagen trotz ungünstiger Witterung dem Gegner durch kühn geführte Tiefangriffe erhebliche Verluste zuqefügt hatten, zersprengten auch am Dienstag in zahllosen Einsätzen die feindlichen Truppenmassierungen, die durch die überraschenden Angriffe schwer mitgenommen wurden. Auch die zur Entlastung der eingeschlossenen Armeen ostwärts des Donez zum Angriff angetretenen feindlichen Truppen wurden von der deutschen Luftwaffe schwer angeschlagen. Sturzkampfflugzeuge durchbrachen immer wieder die feindliche Flaksperre und griffen nachhaltig die Donez- üb ergänze an, die der Feind mit allen Mitteln zu halten versuchte. An einer Stelle wurde eine Pontonbrücke, auf der dicht geschlossene Kolonnen über den Fluß gingen, durch mehrere Bombentreffer zerstört. Da alle festen Brücken über den Donez im weiten Umkreis durch frühere Angriffe zerstört sind, wurde der Nachschub für die feindlichen Truppen über den Fluß empfindlich unterbrochen. Die deutsche Luftwaffe behielt im Kampfraum um Charkow trotz starken Einsatzes feindlicher Luftstreitkräfte die absolute Luftüberlegenheit.
Deutsche Jäger schossen in den siegreichen gestrigen Luftkämpfen bei nur fünf eigenen Verlusten 83 bolschewistische Flugzeuge ab.
Deutscher Druck um Charkow
DNB Berlin, 27. Mai. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, ist im Raum um Charkow infolge des anhaltenden Druckes der deutschen und verbündeten Truppen auf die eingeschloffenen bolschewistischen Armeen und infolge der fortschreitenden Zusammenpressung der gegnerischen Kräfte auf immer enger werdenden Raum, die Vermischung der feindlichen Kampfverbände innerhalb des Kessels weiter fortgeschritten. Bei den die Widerstandskraft des Gegners zermürbenden Angriffen der deutschen Luftwaffe kam es gestern zu heftigen Luft- kampfen, die den deutschen Jägern außerordentliche Erfolge brachten. Die deutschen Jagdfliegerstaffeln stellten außerdem mehrfach feindliche Luftstreitkräfte, die den eingekesselten feind- llchen Divisionen Entlastung zu bringen versuchten, zum Kampf, schon seit den frühen Morgenstunden kam es so zu erbitterten Luftkämpfen, in deren Verlauf nach bisher vorliegenden Meldungen allein im Raum siidostwärts Charkow 66 bolschewistische Flugzeuge abgeschossen wurden.
Im nördlichen Abschnitt der Ostfront ließ am 25. Mar ^>e feindliche Angriffstätigkeit siidostwärts des Jlmcn- ",s weiter nach. Deutsche Vorstöße konnten sich dagegen trotz deftigen feindlichen Widerstandes durchsetzen. So gelang es einer deutschen Stoßgruppe, bis zu den Geschützstellungen des Gegners dorzudringen, fünf Geschütze zu erbeuten und zahlreiche Gefangene einzubringen. Bei weiteren Stoßtruppunternehmungen im Nordabschnitt der Front wurden d>e Bolschewisten aus ihren Stellungen geworfen und dem Feinde mehrere befestigte Ortschaften entrissen. Im Zuge dieser Stoßtrupptätigkeit wurden beträchtliche GelLndegewinne erzielt, die zur Zeit von versprengten und feindlichen Resteinheiten gesäubert werden. Auch an «er Lapplandfront wurden die Säuberungsaktionen erfolgreich wrtgesetzt und nach Abwehr einzelner feindlicher Vorstöße meh- ffre in dem waldigen Kampfgelände versprengte feindliche Gruppen vernichtet.
Im mittleren Frontabschnitt brachten, wie mitgeteilt wird, deutsche örtliche Angriffe beachtliche Erfolge. Im weiteren Verlauf, der bereits am Montan gemeldeten deutschen
Operationen wuroe oer Feino erneut aus seinen Stellungen geworfen und weiter zurückgedrängt. Die deutschen Truppen stießen dem weichenden Feind nach und nahmen weitere 17 Ortschaften in Besitz, so daß in zwei Kampftagen 47 Ortschaften von der bolschewistischen Unterdrückung befreit werden konnten. Eine Brückenkopfstellung, die in erfolgreichen Kämpfen erweitert wurde, schuf die Voraussetzung für eine weitere günstige Entwicklung des deutschen Angriffs. Die Säuberung des gewonnenen Geländes von zersprengten feindlichen Kräften ist noch im Gange.
DNB Berlin, 27. Mai. Durch die schweren Angriffe deutscher Luftwaffenverbände auf den imKesselsüdlichvonChar- kow eingeschlossenen Feind hatten die Bolschewisten, wie das Oberkommando der Wehrmacht meldet, am Dienstag wieder außerordentlich hohe Verluste. In rollenden Einsätzen bombardierten deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge Fahrzeug- und Panzerkolonnen der bolschewistischen Divisionen, die sich auf den Wegen stauten. Im Verlaufe eines Einsatzes wurden über 1066 Kraftfahrzeuge zerstört und drei schwere Geschütze durch Stukabomben außer Gefecht gesetzt. Ein größeres Munitionslager wurde getroffen, flog in die Luft und brannte völlig aus.
Die deutschen Jagdflieger waren auch bei freier Jagd über dem Donezgebiet auf der ganzen Linie siegreich. Nach bisher vorliegenden Meldungen schossen sie 83 bolschewistische Flugzeuge bei fünf eigenen Verlusten ab. Wiederholt kam es zu Luftgefechten deutscher Jäger mit gemischten bolschewistischen Verbänden, die vom Feind zur Entlastung der eingeschlossenen Divisionen eingesetzt waren. Die lleberlegenheit der deutschen Jagdflieger zwang den Feind immer wieder zum Abdrehen, bevor er zur Ausführung seiner Pläne kam. Dabei entwickelten sich oft erbitterte Luftkämpse. Dis deutschen Jäger verfolgten die feindlichen Flugzeuge noch weit über dem rückwärtigen Feindgebiet.
Feindlicher Widerstand gebrochen
DNB Aus dem Führer-Hauptquartier, 27. Mai.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Vernichtung der südlich Charkow umschlossenen sowjetischen Armeen macht schnelle Fortschritte. Nach neuen vergeblichen Ausbruchsversuchen ist die Widerstandskraft des bisher zäh kämpfenden Feindes gebrochen. Chaotische Zustände kennzeichnen das Bild der auf engstem Raum zusammengedrängten und inmehrereTeikkeffel zerschlagenen Verbände. Der Oberbefehlshaber der 87. sowjetischen Armee General Podlas und sein Chef des Stabes haben sich kurz vor ihrer Gefangennahme erschossen.
Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront wurden eigene Angriffsunternehmungen erfolgreich Weitergeführt. Vereinzelte Angriffe des Feindes wurden abgewiesen.
An der Eismeerfront Wurden im Hafen von Murmansk zwei große Handelsschiffe in Brand geworfen.
68. Jahrgang
Bei Fortsetzung der Angriffe auf den feindliche» Geleitzug in den Gewässern zwischen dem Nordkap unh, Island wurde durch Kampfflugzeuge ein Handelsschiff voW 8ÜÜÜ VRT. versenkt, drei weitere wurden in Brand geworfen.
Im Mittelmeer richteten sich wirksame Angriffe gegen Flugplätze auf Malta und im nordafrikanische« Küstengebiet.
Kampfflugzeuge griffen bei Tag die Hafenanlagen vo» Southampton, bei Nacht kriegswichtige Einrichtung«» an der britischen Südwestküste an.
Bei Einzelanflügen an die Küsten Norwegens und Frank» reich» verlor der Feind durch Jagd- und Flakabwehr vier Flugzeuge.
ASA.-Kreuzer torpediert
MW Nom» 27. Mai. Der ttatlenljlye Weyrmucytoerlcht vom Mittwoch har jokgenden Wortlaut:
Jntenjive Tätigte« der Luftwaffe in der Cyre naika, wo einige Zentren der rückwärtigen gegnerischen Verbindungen heftig oomoardiert wurden. Eine vtuka-Stasfel belegte die Anlagen von Tobruk mit Boinben aller Kaliber. Im Lujtkampjl wurden zwei dritijche Flugzeuge durch deuljche Flieger »er, nichtet.
Einer unserer starken Jagdverbände griff mit gutgeglückter Uederrumpelung den Flugplatz Gamdut an, wo 25 Lurtitz zum Start berettstanden. Einige von ihnen wurden in Brand geschossen und alle anderen schwer beschädigt.
Tag und Nacht wurden von italienischen und deutschen Bombern Angriffe auf Malta durchgeführt. Begleitende Jäger schossen zwei Spitjire ab.
In der Nachr zum Mittwoch griff der Feind in zwei aufeinanderfolgenden Wellen mit Vombern Messina an, die Spreng- und Brandbomben abwarzen- Erhebliche Schäden erlitten der Dom, die königliche Universität und einige Prwat- häuser. Bisher wurden 7 Tote und 16 Verwundete unter der Zlvildevoiterung zeftgestellt. Die Wegräumung der Trümmer wird sorlge>etzt. Außerdem wurden 7 Matrosen verwundet. Ein von der Flak getroffenes Flugzeug stürzte ins Meer. Die Haltung der Bevölkerung war ruhig und diszipliniert.
Am Morgen des 23. Mai traf eines unserer ll-Boote unter dem Befehl von Kapitänleutnant Elanfranco Gazzana im Atlantik mit zwei Torpedos einen Kreuzer der Vereinigten Staaten von der Klaffe ..Pensacola" (910» Tonnen), der einen Geleihug sicherte.
W.
Generalleutnant Richard Pellangahr 46 Lahre Soldat. Am «l. Mai ist der 1883 in Wiedenbrück in Westfalen geborene Ritterkreuzträger Generalleutnant Richard Pellangahr 40 Jahre Ewer Soldat. Als Fahnenjunker trat er 1902 in das Feld- artillerie-Regiment 43 ein und erwarb sich während des Weltkrieges als Batteriechef und Abteilungsführer das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. 2m Reichsheer befehligte er 1934 das Artillerie- Regiment Glogan und war feit 1937 Artilleriekommandeur in Breslau. 2m jetzigen großdeutjchen Freiyettskamps hatte General- ieutnant Pellengahr wejentlichen Anteil an den großen Erfolgen im Norwegen-Feldzug.
Sondersitzung des japanischen Reichstages
Verlesung einer Proklamation durch de« Tenno
DNB Tokio, 27. Mai. (OAD.) Die 80. Sondersitzung des neu- gewähltirn japanischen Reichstages trat Mittwoch morgen um 11 Uhr zur Eröffnungszcremonre zusammen. 2m Mittelpunkt stand diu vom Tenno persönlich verlesene Proklamation.
„Unsere Expeditionsstrsitkräfte, so heißt es in dem kaiserlichen Erlaß, haben überall die feindlichen Kräfte vernichtet und wichtige Gebiets besetzt, wodurch vor der ganzen Welt die militärische Kraft und das Ansehen Japans gezeigt wurden. Die Beziehungen unseres Landes zu den befreundeten Nationen gestalten sich immer enger, was wir mit größter Genugtuung fest- stellen. Wir vertrauen auf die Treue und die Tapferkeit unserer Untertanen und erwarten die Erreichung des Zieles dieses Krieges. Mir beauftragen die Staatsminister, dem Reichstag wichtige Haushaltsvorschläge und Erlasse zu unterbreiten und erwarten, daß sie nach harmonischer Aussprache und unter Berücksichtigung unserer Wünsche und Absichten genehmigt werden."
Der feierlichen Zeremonie wohnten nicht nur sämtliche Mitglieder der Regierung mit Ministerpräsident Tojo bei, sonder» auch alle in Tokio anwesenden Diplomaten, an der Spitze der
Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz DNB Verlini, 26, Mai. Der Führer verlieh dem bisherigen deutschen Geschäftsträger in Washington, Gesandten Dr, Hans Thomsen, für seine besonderen Verdienste als diplomatischer Vertreter des Reiches das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz.
Der Führer verlieh dem bisherigen deutschen Militärattache in Washington. General der Artillerie Fr iedrich von Bötticher, in Anerkennung seiner besonderen Verdienste das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern.
deutsche Botschafter Ott sowie der italienische Botschafter Indem und alle Militärattaches.
Nach der kurzen Eröfsungssitzung begab sich der Tenno sofort m seinen Palast zurück, während die beiden Häuser am Nachmittag zu ihren Sitzungen zusammentraten, um Erklärung«« des Ministerpräsidenten sowie des Außenministers. Marineministers und des Finanzministers entgegenzunehmen.
Erklärung des japanischen Ministerpräsidenten
Indien im Tiefsten erschüttert» Tschungking vor dem Zusammenbruch» Australien isoliert
Vor dem am Mittwoch eröffnten neuen japanischen Reichstag hielt Ministerpräsident Toio eine Rede, in der er u. a. aussührle: Ln der kurzen Zeit von weniger als einem halben Jahr seil dem Ausbruch des Krieges in Großostasien haben die kaiserlichen Streitkräste die Kräfte des Feindes zerschlagen, wo immer sie auch auftraten, wichtige Gebiete im großastatischen Raum wurden von unseren Streitkräjten besetzt und die Seestreitkräfte der Vereinigten Staaten und Großbritanniens wurden im Pazifik und im Indischen Ozean praktisch ausgerilgt. Neben Len militärischen Operationen in den südöstlichen Gebieten wird durch die Tätigkeit der kaiserlichen Streitkräste in China die Macht der Tschungking-Streitkräfte weiterhin stetig geschwächt. Die Sicherheit unserer Verteidigung steht jest wie ein Fels.
Ministerpräsident Tojo kam auf die wirtschaftliche Stärke Japans zu sprechen. Dank der glänzenden Siege der kaiserliche» Truppen seit Beginn des großastatischen Krieges sind alle wich» tt/nrri Oii-lio« den iüdlllÜLll Gebiete«. die lür die Nütioiwi«