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ScywarzlvälQer Tageszeiruug
Nr. 121
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waren. So wurden südostwärts des Jlmensees in der Zeit vom 8. Januar bis 21. Mai rund 150 feindliche Panzer vernichtet, deren Ausfall neben den schweren Panzerverlusten des Gegners an anderen Stellen der Ostfront eine weitere erhebliche Schwächung der bolschewistischen Kampfkraft bedeutet.
Lustkampf eines deutschen Sturzkampfflugzeuges
DNB Berlin, 26. Mai. In den Abendstunden des 23. Mai wurde ein deutsches Sturzkampfflugzeug vom Muster Da 217 nach einem erfolgreichen Angriff auf militärische Ziele in Mittelengland in der Nähe der Stadt Rugby in geringer Höhe von sieben britischen Jagdflugzeugen vom Muster Spitfire angegriffen. Die Besatzung der Do 217 setzte sich sofort zur Wehr. Die Spitfire versuchten von allen Seiten das deutsche Sturzkampfflugzeug anzugreifen, wurden jedoch bei jedem Anflug mit Heftigstein Bordwaffenfeuer empfangen und zurückgeschlagen. Dabei gelang es den deutschen Fliegern, eine Spitfire in Brand zu schießen, so daß das Jagdflugzeug abstürzte und am Boden verbrannte. Eine weitere Spitfire drehte nach wirksamem Beschuß durch dis Do 217 mit starker Rauchfahne ab. Das deutsche Flugzeug erhielt Treffer in Flüche, Rumpf und Leitwerk, konnte jedoch nach erfolgreicher Abwehr der britischen Jäger ohne weitere Zwischenfälle zu seinem Einsatzhafen zurückkehren.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Lebhafte Spähtrupptätigkeit in der Cyrenaika — Insgesamt 1K feindliche Flugzeuge im Mittelmeerraum abgeschofsen.
DRV Rom, 26. Mai. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
In der Cyrenaika lebhafte Spähtrupptätigkeit. Wir schlugen feindliche Streifen zurück und brachten einige Gefangene ein.
Unsere Flieger erzielten in einer Reihe heftiger Luftkämpfo weitere glänzende Erfolge und vernichteten ohne eigene Verlust« neun englische Flugzeuge.
Die Ziele von Micabba wurden von unseren Bombern getroffen, die von feindlichen Jägern angegriffen wurden. Unsere Bomber schossen zwei Spitfire ab, während vier weitere englische Maschinen durch die begleitenden Jäger zum Absturz gebracht wurden. Alle unsere Flugzeuge kehrten — wenn auch mit Treffern und Verwundeten an Bord — zu ihren Stützpunkten zurück.
Einer unserer Eeleitzüge wurde im Mittelmeer von Unterwasser- und Lufteinheiten ohne Erfolg angegriffen. Von der Abwehr der Geleitschiffe getroffen stürzte ein britisches Flugzeug ab.
In der vergangenen Nacht haben englische Flugzeuge in dei Umgebung von Messina, zwischen San Raineri und Eiardine a mare, einige Bomben abgeworfen. Es wurden leichte Schäden angerichtet. Drei Wehrmachtangehörige werden als verwundet gemeldet.
Angriff auf britische Geleitziige
DNB Berlin, 26. Mai. Zu dem erfolgreichen Angriff deutscher Kampfflugzeuge auf die britischen Eeleitzüge im Seegebiet zwischen Island und dem Nordkap teilt das Oberkommando der Wehrmacht weiter mit: Deutsche Fernaufklärer meldeten am 25. Mai abends an der südlichen Packeisgrenze zwischen der Insel Jan Mayen und dem Nordkap zwei britische Eeleitzüge. Einer von ihnen befand sich auf dem Wege von Großbritannien nach Murmansk, während der andere Eeleitzug in eng aufgeschlossenem Verband auf westlichem Kur s lief. An einer Stelle, an der die beiden stark gesicherten Eeleitzüge sich trafen, wurden sie von deutschen Fern- und Sturzkampsflugzeugen angegriffen. Die Sicht war durch die Helle Nacht begünstigt. Kurz nach 26 Uhr erfolgte der erste Angriff, der auf heftigstes Abwehrfeuer der britischen Sicherungsstreitkräfte stieß. Die deutschen Kampfflugzeuge durchbrachen den Flaksperrgürtel und trafen ein großes Frachtschiff von 8606 BRT. so schwer, daß es innerhalb kürzester Zeit über das Heck absackte und versank. Ein anderes Handelsschiff gleicher Größe stand nach Bombentreffern innerhalb weniger Minuten in Flammen und blieb hinter den mit mäßiger Fahrt weiterlaufenden Eeleitzugschiffen liegen. Ein Frachtschiff von 1600 BRT. wurde von einer Bombe auf das Vorschiff getroffen. Nach der Detonation der Bombe hob sich ein größerer Rauchpilz über das schwer beschädigte Schiff. In mehreren Wellen richteten weitere deutsche Kampfflugzeuge neue Angriffe gegen die feindlichen Geleitziige, die über zwei Stunden lang verfolgt wurden. Gegen 23 Uhr erhielt ein 8660 BRT. großes Handelsschiff einen Bombentreffer schwersten Kalibers auf das Vorschiff. Ein anderer Frachter von 4006 BRT. wurde hart an der Steuerbordwand durch eine Bombe beschädigt. Nach diesen erfolgreichen Angriffen stellte ein deutscher Aufklärer später fest, daß ungefähr vier Seemeilen hinter den Geleitzügen einige britische Zerstörer damit beschäftigt waren, die Besatzungen zweier Handelsschiffe zu übernehmen.
Die anglo-amerikanischen Seeverluste
DNB Rom, 26. Mai. Zu der militärischen Lage im Mittelmeerraum wird von maßgebender Stelle folgendes bemerkt: In der Zeit vom 1. bis 22. Mai haben die anglo- amerikanischen Mächte mit dem sowjetrussischen Bundesgenossen insgesamt 21 Kriegsschiffe und 178 Transportdampfer von verschiedenen Typen mit einer Eesamttonnage von über 730 000 Tonnen verloren. An dieser Versenkungsziffer ist auch Italien beteiligt. Trotz mehrfacher Ankündigung ist eine Aktivität amerikanischer Kriegsschiffe im Mittelmeer bisher nicht festzustellen. Die Versenkung des amerikanischen Schlachtschiffes der „Maryland"-Klasse am 20. Mai in den brasilianischen Gewässern kann als wichtigstes Ereignis des Seekrieges der letzten Tags angesehen werden. Die Tatsache, daß das gewaltige amerikanische Schlachtschiff in kürzester Zeit nur durch den Einsatz von zwei Torpedos zum Sinken gebracht wurde, zeigt die große Wirksamkeit der U-Boote. Weiter ist als bemerkenswert der völlige Mangel an Abwehrmaßnahmen zahlreicher Begleitschiffe, die das Schlachtschiff sicherten, hervorzuheben. Man kann daraus schließen, daß die Amerikaner trotz der zahlreichen harten Schläge noch immer nur über geringe Kriegserfahrung verfügen und eine nur geringe Leistungsfähigkeit in dem Einsatz der vorhandenen Waffen festzustellen ist.
Lufterfolge im Millelmeerraum
In neun Monaten 1391 Vriten-Flugzeuge vernichtet
DNB Berlin, 26. Mai. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, haben die Luftstreitkräfte der Achsenmächte im Mittelmeerraum in den letzten Monaten der britischen Luftwaffe besonders empfindliche Verluste zugefügt. England sah sich vor allem gezwungen, immer neue Jagdstaffeln nach dem Flottenstützpunkt Malta zu verlegen, der durch die Angriffs der verbündeten Luftwaffen auf das schwerste gefährdet ist. Aber selbst diese unter großen Schwierigkeiten durchgeführten
Verlegungen zumeist von Spitnre-Staffeln konnten die nahezu völlige Ausschaltung Maltas für Angriffsunternebmungen britischer Luft- und Seestreitkräfte nicht verhindern. Malta wurde in die Verteidigung gezwungen. Aber auch im Kampfraum über Nordafrika ist es der britischen Luftherrschaft zu keiner Zeit und an keinem Ort gelungen, die Luftherrschaft an sich zu reißen. Sie hat an dieser Front ebenfalls schwere Verluste hinnehmen müssen.
Nach jetzt vorliegenden zusammenfassenden Meldungen haben allein die Verbände der deutschen Luftwaffe vom September v. I. bis Mitte Mai 1942 im Gebiet des Mittelmeers insgesamt 388 feindliche Flugzeuge vernichtet. Davon wurden in Luftkämpfen 377 Flugzeuge abgeschossen, und zwar u. a. Curtiß- Tomahawk-Jagdflugzeuge. ferner 87 jener von der britischen Propaganda so gerühmten Spitfire und 86 Hurricane-Jäger. Den deutschen Jagd- und Zerstörerflugzeuqen fielen außerdem über 50 zweimotorige Bomber, meist des Musters Bristol-Blen- heim, zum Opfer, aber auch einer wenigen in Nordafrika aufgetretenen viermotorigen „fliegenden Festungen" amerikanischer Bauart. 62 britische Flugzeuge wurden schließlich von der Flakartillerie zum Absturz gebracht, während mindestens 148 feind- 'liche Flugzeuge bei Angriffen deutscher Luftwanenverbände auf Malta und britische Wüstenflugplätze in Nordafrika am Boden zerstört wurden.
Durch die italienischen Streitkräfte sind in der gleichen Zeit 803 feindliche Flugzeuge abgeschossen oder am Boden vernichtet worden, von denen 618 in Nordafrika und 285 auf verschiedenen Kriegsschauplätzen des Mittelmeeres verloren gingen. Damit beträgt die Gesamtzahl an Flugzeugen, die die Engländer und Amerikaner im südeuropäischen und nordafrikanischen Gebiet verloren haben, 13 81 Maschinen.
Japanische See- und Lufterfolge
Tokio, 26. Mai. (O a d.) Das Kaiserliche Hauptquartier gab Sine Zusammenstellung der japanischen Erfolge zur See und in der Luft seit Kriegsbeginn bis zum 20. Mai bekannt. Die japanische Marine hat in dieser Zeit insgesamt acht feindliche Schlachtschiffe vernichtet und sechs Flugzeugträger, darunter, den britischen Flugzeugträger „Hermes" versenkt. Während der gleichen Zeit hat die japanische Flotte insgesamt 982 feindliche Flugzeuge abgeschossen, darunter 132, von denen eine Bestätigung nicht vorliegt, und hat 1282 weitere Flugzeuge schwer beschädigt.
In der Verlautbarung wird weiter festgestellt, daß acht nordamerikanische, zwölf britische und vier niederländische Zerstörer schwer beschädigt wurden. Zwei nordamerikanische und ein niederländisches Spezialschiff wurden versenkt. Drei amerikanische und zwei weitere holländische Schiffe wurden schwer beschädigt und ein amerikanisches Spezialschiff wurde beschlagnahmt. 50 feindliche U-Boote wurden zerstört und 29 weitere schwer beschädigt. Acht feindliche Kanonenboote, fünf Minenleger, sechs Minensuchboote und neun Torpedoboote wurden versenkt. Sechs Kanonenboote, zwei Minenleger und zwei amerikanische Torpedoboote erhielten schwere Beschädigungen. 16 weitere kleine Feindschiffe und drei umgebaute Schiffe wurden zerstört, ferner noch 24 kleine Marinefahrzeuge und zwei umgebaute Schiffe, die schwer beschädigt wurden.
Beschlagnahmt wurden folgende Kriegsschiffe: Zwei amerikanische Kanonenboote, zwei britische Minensuchboote, ein britisches Torpedoboot, ein holländisches Torpedoboot, zwei kleine holländische Kriegsfahrzeuge.
Insgesamt wurden 169 feindliche Schiffe mit zusammen 934 000 T. versenkt. Außerdem wurden 129 Schiffe mit 485 000 T. schwer beschädigt. Die von den Japanern mit Beschlag belegten Schiffe belaufen sich aus 503 mit zusammen 220 000 T.
Japan sichert die Kleinen Sunda-Jnseln
Tokio, 26. Mai. (O a d.) Wie der Chef der Presseabteilung der japanischen Expeditionsarmee in Ostindien einer Domei-Meldung aus Batavia zufolge berichtet, haben japanische Landtruppen in enger Zusammenarbeit mit der Flotte am 17. Mai die Inseln Lombok, Sumbawa und Flores besetzt. Die genannten drei Inseln gehören zu den kleinen Sunda-Jnseln und bilden die östliche Fortsetzung der Inselkette, die sich von Java über Bali bis nach Timor bzw. Neuguinea sortsetzr. Lombok die Nachbarinsel von Bali, ist rund 4600 Quadratkilometer groß'und hat etwa 600 000 Einwohner. Ihr schließt sich die Insel Sumbawa mit 14 000 Quadratkilometern und 150 000 Einwohnern an, während Flores bei einer Flächenausdehnung von 15 000 Quadratkilometern rund 250 000 Einwohner zählt. Sämtliche Inseln sind von vulkanischen Gebirgsketten durchzogen, die sich durchschnittlich bis 2500 Meter erheben. Die Insel Flores weist mir ihrem trockenen Klima und in ihrer Tier- und Pflanzenwelt bereits australische Züge auf. Die Hauptausfuhrartikel der von Malaien verschiedener Stämme bewohnten Inseln sind tropische" Kulturpflanzen, Sandelholz und Schildplatt.
Japanische Erfolge in Hopeh
Tokio, 26. Lüau I.O a ü.) Wie „Asahi «chimöun" aus Peking meldet, haben japanische Truppen, sie eine Säuberungsopera- tion in der norochinestzchen Provinz Hopeh aussühren, einen heftigen Angriff gegen oie Masse der feinülichen Streitkräfte unter dem Befehl von Wangchangkiang im Gebiet von Wu- tranghsien, Schenhsiien uno Hengfchuihpen unternommen und dabei bemerkenswerte Erfolge erzielt.
General Hju Tju Chuan uno seine 5000 Soldaten, die sich bisher für Lschungting im südöstlichen Abschnitt der Provinz Hopeh betätigten, sind — wie Domei meldet — am Montag zur japanischen Armee übergegangen.
Australien jucht Rat vei Roosevelt
Berlin, 26. Mai. 2n London glaubre am Sonntag Mister Evatt, australischer Außenminister und Mitglied des englischen Kriegstabinetts, versichern zu müssen, Australien stehe „hundertprozentig" auf der Seite des Mutterlandes. In Sydney aber feierte Kriegsminister Forde den „Empiretag" mit einer Bestätigung der letzten Ankündigung von Cripps, daß Australien in die „Sphäre der amerikanischen Hilfe" gehöre. Forde erklärte: „Großbritannien mit seinen ungeheuren Verpflichtungen in der nördlichen Hemisphäre, im mittleren Orient und auf den weitverstreuten Außenposten kann nicht damit rechnen, die notwendigen Truppen und Materiallieferungen in unmittelbarer Zukunft Australien zur Verfügung stellen zu können. So haben wir in starkem Ausmaß bei den Vereinigten Staaten Rat gesucht."
Ein Stück des Empire nach dem anderen bröckelt ab und wird Opfer Roosevelts, der sich in der Rolle eines künftigen Weltherrschers gefällt. Ihm hat sich auch Australien ausgeliefert, nachdem von England keine Hilfe mehr zu erwarten war.
Roosevelt feiert die Verschacherung Palästinas
Berlin, 26. Mai. „Die großen physischen, wirtschaftlichen und
erzieherischen Entwicklungen Palästinas während der letzten zwei Jahrzehnte sind ein Beispiel dafür, was ein freies Volk unter einer Demokratie leisten kann." Mit diesen Worten feierte Präsident Roosevelt in einer Botschaft an eine jüdische Festversammlung die Verschacherung Palästinas durch den USA.-Kongreß an die Juden vor zwanzig Jahren.
Von Palästina als einer „Demokratie" zu sprechen, ist höchst heuchlerisch, denn auch Roosevelt dürften die Terrorakte und blutige Exzesse der Juden in Palästina und der dortigen juden- sreundlichen englischen Mandatsbehörde nur zu bekannt sein.
Rohstoffschwierigkeitn in USA.
DNB Madrid, 23. Mai. Der USA.-Kriegsproduktionschef Nelson, der Direktor des Kriegstransportamtes Eastman und Preisadministrator Henderson gaben in einer gemeinsam herausgegebenen Mitteilung bekannt, die Gummisituation sei so ernst, daß nicht ein Pfund Gummi vor 1944 für den zivilen Bedarf verfügbar sei. Selbst die Beförderung von Rüstungsarbeitern mit Lastwagen müsse eingestellt werden. In den ganzen Vereinigten Staaten werde jetzt das Benzin rationiert. Weiter wurde mitgeteilt, daß der Bau einer Rohrleitung von Texas nach Ncyyork, von der man sich eine beträchtliche Beste- rung der Benzinversorgung in den Oststaaten versprach, nicht in Frage komme. Dieses Projekt war schon mehrfach abgelehnt wor- den und ist nun endgültig gefallen.
Unbedingte Neutralität Argentiniens
Madrid, 26. Mai. EFE meldet aus Buenos Aires- Präsident Lastillo erklärte einem Vertreter der Zeitung „La Racion", daß Argentinien weiterhin an seinem unbedingten Neutralitäts- und Friedenswillen festhalten werde. Castillo sagte weiter, daß Argentiniens Neutralität nicht nur das Land selbst retten, sondern auch dem ganzen amerikanischen Kontinent zum Nutzen gereichen werde.
Sowjet-Staatsanwalt als
DanditenhSupiling
Kampf gegen bolschewistische Wegelagerer und Saboteure hinter der deutschen Front
Von Kriegsberichter Hubert Adler, PK.
NSK „Sehen Sie sich einmal den Burschen da in der Mitte an. Wofür halten Sie diese Erscheinung?" fragt der blonde SD.-Mann P. und legt uns ein Photo vor, auf dem ein paar unwahrscheinlich dreckige und zerlumpte „Staatsbürger der Sowjetunion" zu sehen sind.
„Der in der Mitte? Sieht aus wie irgend einer der vielen namenlosen Landproleten dieses sogenannten Bauernparadieses, mit dem schmutzig-grauen kurzen Vollbart in dem ausgemergelten Gesicht, der zerrissenen, farblosen, wattierten Allerweltsjacke, den lehmigen Filzstiefeln und der speckigen Pelzmütze. Wenn der Zug um die Augen nicht wäre, dann möchte man fast sagen: ein harmloser alter Knabe? . . ."
Bolschewistische Karriere
„Vonwegen harmlos!" erwidert P. lachend. „Zunächst: Dieser „harmlose alte Knabe" war früher sowjetischer Staatsanwalt. Und zwar einer der 150prozentigen Richter-Bonzen, das heißt also einer der grausamsten. Einer von der Sorte, die nicht nur die Gefängnisse der Sowjetunion über-, sondern vor allem die Bataillone der Arbeitssklaven auffüllen halfen, die in Sibirien oder am Eismeer oder sonstwo in den Steppenwilsten, Bergwerken und Steinbrüchen mehr starben als arbeiteten. Nach der Eroberung von Feodosia durch unsere Truppen machte er mangels weiterer Betätigung als Staatsanwalt eine Karriere, die man wohl nur in der Sowjetunion machen kann. Unser Anklagevertreter wurde Häuptling einer Wegelägerer- bande! In der bombastischen Sprache der sowjetischen Agitation nahm besagter Häuptling aber einen wesentlich kriegerischen Titel an, nämlich: „Chef eines Zerstörungsbataillons".
Doch der Titel ändert nichts an der Tatsache, daß diese „Chefs" und ihre „Bataillone" in Wahrheit gemeine Verbrecher waren und sind, die im Aufträge Moskaus die deutschen Nachschubstraßen unsicher machen sollten, um die Versorgung der Truppe mit Munition und Verpflegung zu gefährden. Spionage und Sabotageakte aller Art (Brückcnsprengungen, Zerstören von Telegraphen- und Telephonleitungen) sollten diese Wegelagerertätigkeit ergänzen. „Zerstörungsbataillone"!
Kommen Sie bitte mal zu mir ans Fenster. Sehen Sie dort unten auf dem Hof den Mann, der da so rührend bescheiden auf dem Stein sitzt? Wenn man mit ihm spricht, dann ist er von einer geradezu widerlichen Demut. Dabei war der Kerl einer der schlimmsten Menschenschinder, als er noch Funkmeister oder etwas ähnliches im Hafen von Feodosia war. Er beschimpfte und bespitzelte zugleich seine Leute und machte ihnen das Leben zur Hölle. Späterhin war er ebenso wie der Staatsanwalt einer der heimtückischsten Bandenführer, aber selbst zu feige, sich an den kümmerlichen Ueberfallversuchen auf allein fahrende deutsche Lastkraftwagen oder Personenkraftwagen zu beteiligen. Direktorin als Flintenweib
Wenige Minuten später stehen wir in einer kahlen, aber peinlich sauberen Zelle einem Wesen gegenüber, dessen Bekleidung männlich und weiblich zugleich ist: braune Uniformbluse, wie sie der reguläre Sowjetarmist trägt, blaue Stiefelhose und hohe Stiefel, aber über der Hose ein kurzer, brauner Rock. Das übliche Flintenweib, nur in Männerhosen und Weiberrock. Das Gesicht unter dem blonden Haar ist blaß, leicht aufgedunsen; die Gestalt mittelgroß, ein bißchen schmächtig. Die Augen blicken stumpf; aber zuweilen flackert in ihnen so etwas wie fanatischer Haß auf, den Angst sofort erstickt. Die etwa 25jährige wirkt alt, verbraucht, zugleich jedoch auch unfertig.
„Ja", erwidert P. auf eine dahin zielende Frage, „sie ist sicherlich nicht führend in der Bande gewesen, die wir vor einigen Wochen im Jaila-Eebirge fast aufgerieben haben — sie entkam damals mit wenigen —, obschon sie ohne Zweifel zu den intellektuellen Wegelagerern gehört. Aber sicherlich ist sie mitführend gewesen. Sie war früher Direktorin der Mittelschule von Feodosia und Leiterin der dortigen Komsomolzen. Nach ihrer Aussage ist sie selbst früher aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, späterhin jedoch wieder ausgenommen worden. Wahrscheinlich hat sie sich besonders willfährig zeigen wollen und ist darum zuletzt sogar Verürccherin geworden. Jedenfalls gehört sie nicht zu denen — wie sie hartnäckig behauptet —, die zu diesen Banden gepreßt worden sind.
Gepreßt worden zu sein, behaupten übrigens alle, die wir fassen. Zwei Drittel der gesamten Bandenmitglieder sind nach unseren Ermittelungen zweifellos mit handfesten Drohungen und lumpigen Versprechungen gezwungen worden, mitzumachen; aber ein Drittel setzt sich aus Jungkommunisten und anderen fanatischen Bolschewisten zusammen. Die Führer sind mit wenigen Ausnahmen jüdische Kommissare oder Politruks.
Die Vernichtung der Banden
Wie so vieles in der -bestialischen Moskauer Kriegführung, läuft auch dieser Bandenkrieg gegen die deutsche Wehrmacht