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Aus Stadt uud Land

Altensteig, den 17. März 1942

Tochendienstplan der Hitlerjugend vom 16.-22. MSrz 1942

Wochenspruch:

Und setzet Ihr nicht das Leben ein, nie wird Euch das

Leben gewonnen sein. Friedrich von Schiller.

BDM und BDM-WerkG'aube und Schönheit'", Gruppe 27 vienstag 20.00 Uhr unt. Schulhaus. Mittwoch srciw. Turnen, für Gerätcmannschast Pflicht.

A.-G. Gymnastik: Freitag 20.15 Uhr Turnhalle.

Sonntag, 22. März, Verpflichtung der Jugend. Beide Gruppen, einschließlich Standort Bern eck. treten Punkt 9.30 Uhr am Marktplatz an. Tadellose Dienstkleidung!

D3 Fähnlein 27 Am Die, stag, den 17. 3. 42, treten die Ig. des Ueberweisungsjahrganges um 16 90 Uhr am Marktplatz an (Zivil). Dos Fähnlein tritt am Mittwoch, 18. 3., Punkt 16.00 Uhr in tadellosem Winterdienstanzug am Sportplatz an. Dies gilt auch für die 2g- des lieberweisungsjahrganges und die Neuaus- grnvmmencn! Der Sportdienst muß diese Woche ousfollen.

Am Sonntag treten die zu Ueberweisenden sowie die Iungzug- und 2um enschastssührer und sämtliche 13jährigen Ig. um 9.30 Uhr zur Verpflichtung der Jugend in Uniform am Marktplatz an.

s>-r und DDM Spielberg tritt am Dienstag Punkt 8.30 Uhr am Schulhaus in Spielberg zum Singabend an.

HI-Gef. 27/401 Standort Altensteiq Am Dienstag, den 17. März tritt die ganze Gefolgschaft um 20.15 Uhr an der Turnhalle an^ (Sport.)

Feldpostgrütze

senden aus dem Osten:

San.-Uffz. Gottlieb Hammer, Egenhausen Obergeft. Wilhelm Roller, Spielberg G fr. Fritz Oesterle Spielberg Gefr. Karl Stickel, Walddorf Aus Irankreich: Soldat Hans Kalmbach, Beuren.

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Doppelte Bestrafung für Geldhortung

LA. Geld aus dem Verkehr zu ziehen und m den Strumpf zu Gecken, ist heute in Kriegszeiten ein schweres Vergehen und wird «ach der Kriegswirtschaftsverordnung schwer bestraft. Geld horten in der Absicht, eine begangene Steuerhinterziehung zu verdecken oder künftige Steuerhinterziehungen zu erleichtern, ist ein doppelt schweres Vergehen, das einer doppelten Bestrafung unterliegen kann. Das Reichsgericht hat rn emem Urteil vom 1. Dezember 1941 (5 D 501/41) abgedruckt im neuesten Neichs- steuerblatt Nr. 18) diese Möglichkcii geklärt. Die Angeklagte hatte einen Barbetrag von 22 911 Mark im Hause behalten und ihn in einer Kassette versteckt,um ihn der Steuerbehörde gegenüber besser verschweigen zu können". Sie ist dafür :m Unterwerfungsverfahren von der Steuerbehörde wegen Ver­gehens gegen Z 396 Reichsabgabenordnung mit einer Eeldstraie von 1890 Mark bestraft worden. Sie nt --- -n-n

Landgericht wegen Vergehens gegen tz 1, drop 2 oer wirtschaftsverordnung anstelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von einem Monat zu einer Geldstrafe von 20 000 Mark ver­urteilt worden. In der Revision machte sie nun geltend, dag sie wegen des Zurückhaltcns der Geldzeichen nicht mehr vorn Landgericht hätte verurteilt werden dürfen, weil es sich dabei «m dieselbe Tat handelte, derentwegen sie schon im Unterwer­fungsverfahren von der Steuerbehörde rechtskräftig verurteilt worden sei. Sie berief sich also auf den Grundsatz: Keine dop­pelte Verurteilung für dieselbe Sache.

Das Reichsgericht hat aber die Revision verworfen und rus- gesührt, daß es sich bei dem Steuervergehen der Angeklagten und dem Zurückhalten der Geldzeichen nicht um ein und dasselbe Vergehen der Angeklagten handele. Von der Steuerbehörde sei Ge verurteilt worden wegen fortgesetzter Steuerhinterziehung, hie dadurch begangen wurde, dag die Angeklagte unrichtige (Steuererklärungen abgab. Vom Landgericht sei sie verurteilt MwÄen wegen Zurückhaltung der Geldzeichen.

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Nutzpflanzen für Zierpflanzen Stärkung der Wehrkraft und Sicherung der Ernährung sind die beiden Vorbedingungen zum Sieg. Jedes Gebiet unseres Alltaglebens wird von dieser Parole mehr oder weniger be­rührt. Auf dem Sektor des Gartenbaues werden die praktischen Folgerungen durch Beschränkung des Anbaues von Blumen zu­gunsten der zusätzlichen Eemüseerzeugung gezogen. Die Garten­baubetriebe, die sich bisher ausschließlich oder überwiegend mit der Anzucht von Blumen und Zierpflanzen besaßt haben, sind angewiesen, für die Dauer des Krieges einen Teil ihrer Nut- zungsslächc an Freiland und unter Glas dem Gemüsebau zu- gänglich zu machen. Insbesondere, so schreibt der Zeitungsdienst des Reichsnährstandes, die Frühgemüseerzeugung wird hierdurch günstig beeinflußt werden, was umso bedeutsamer ist, als ihr Ertrag für unsere Ernährung besonders ins Gewicht fällt. Auch die Anzucht von Jungpflanzen wird hier in großem Maßstabe betrieben werden können. Im Kleingartenbau dürfte die For­derung:Nutzpflanzen vor Zierpflanzen" überwiegend bereits verwirklicht sein. Immerhin wird auch hier noch manche Rasen­fläche, manches Blumenbeet in den Dienst unserer Ernährungs- sicherung gestellt werden können. Das bedeutet nun nicht, daß Blumen in Zukunft völlig aus unserem Leben verschwinden sollen. Sie werden auch weiterhin Freude spenden dürfen, und der Erwersanbau wird durch Bevorzugung bewährter und dank- ""*2r Sorten die flächenmäßige Beschränkung des Anbaues nach Mögliche ausgleichen.

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! * Oftrrpakete frühzeitig zur Post geben! Für Ostern bestimmte Wakete und Päckchen müssen so frühzeitig als möglich, spätestens ms zum 28. März, zur Post gegeben werden. Haltbare Ver­s-Eng und genaue Aufschrift sind unbedingte Erfordernisse für ^richtige Ueberkunft. In jedes Paket oder Päckchen ist ein Dop- P«l der Aufschrift einzulegen.

Rene Postwertzeichen. Die bereits vor einiger Zeit ange- 'kündigten Markwerte der Dauermarkenreihe der Deutschen -»ichspost mit dem Kopfbild des Führers zu 1, 2, 3 und 5 Mark »erden vom 20. März an bei den Postämtern, die Bedarf an Marken höherer Werte haben, vorrätig gehalten.

* Luftangriff aus der nächtlichen Landstrahek Ein Last, "astwagenfernfahrer hatte sich, nachdem er schon zweimal auf «er Landstraße nächtliche Luftangriffe erlebt hatte, mit de, »sage an den Reichsluftfchutzbund gewandt, was er in diese» > . lun habe. Die Antwort besagt lautSirene" folgen, es. Wenn man außerhalb von Ortschaften feststellt, daß in de, mZebung Fliegeralarm gegeben worden ist, dann muß ma« «erziiglich die Fahrbahnbeleuchtung auf die Tarngeräte be­tranken. Bei unmittelbar drohendem Luftangriff, wenn ma» wa die feindlichen Flugzeuge schon hört oder sieht, wenn da, «uer der Flak vernehmbar näher kommt oder Leuchtfallschirm« ""^Himmel stehen, dann mich man halten und das Lernlichh

das Abblendlicht sowie den Tarnscheinwerfer ausschalten. Das Kraftfahrzeug darf dabei nicht auf Brücken, unter Unterführuw gen, an Straßenkreuzungen und sonst sreizuhaltenden Stelle» abgestellt werden. Der Fahrer selbst begibt sich am besten ab­seits der Straße in Deckung.

* Einstellung für den gehobenen Postdienst. Die Deutsch« Reichspost stellt in beschränktem Umsange sür die Personalfüh­rung und Betreuung ihrer weiblichen Gefolgschaft Anwärterin­nen für den gehobenen Postdienst im Alter von 18 bis 25 Jakren ein. Die Bewerberinnen müssen mindestens sechs Klassen einer öffentlichen oder staatlich anerkannten höheren Lehranstalt er­folgreich durchlaufen haben oder eine dementsprechende Schul­bildung Nachweisen. Bewerberinnen, die der Arbeitsdienstpflichi genügt haben, werden bevorzugt Bewerbungsgcsuche nehme» alle Postämter, die auch weitere Auskunft erteilen, bis 15. Apei! 1012 entgegen.

Sammelt die Aluminium-Konservendosen. Neuerdings wer den Lebensmittel aller Art auch in Aluminiumdosen verarbei­tet, die durch die AusprägungAlu-Din" auf Deckel und Bode, als solche kenntlich gemacht sind. Diese Dosen sind wertvollste- Rohmaterial und müssen daher der Wiederverwertung zugesühv werden. Es ist wichtig, auch die Deckel zu sammeln, da diesi 20 v. H. des gesamten Gewichtes der Dosen ausmachen. Da du ^ammlung auch durch die Schulen erfolgt, kann jede leere Dos- sofort dem nächstwohnsnden Schüler oder Schülerin mitgegebei werden. Für jede Dose mit Deckel wird dem Schüler 1 Punk gutgeschrieben. Die Konservendosen aus Weiß- und Schwarz blech werden wie bisher in den Mülleimer getan.

Gefall, n Aus dem Osten traf die Trauerbotschaft ein, daß der ledige Kaufmann GeihardHenßlcr, Gesr. in einer Panzer- jägeiKompanie, noch schwerer Verwundung im Alter von 34 Iahnn d,n Heidevlod erlitten hat. Er ist der Sohn des Kauf­mann Heinrich Hevßier (Fa. Karl Hevßler sen.) Diese Trauer­botschaft findet hier allgemeine herzliche Teilnahme, denn Gerhard Henßler ersi>ute sich durch sein freundliches und bescheidenes Wesen allgimciner Belnbiheit. Ehre seinrm Andenken!

Hochdorf, 15. März. Heute sind es 10 Jahre, daß unser Bürger­meister Fritz Gauß in sei» Amt einges-tzt wurde. 2n dieser Zeit hat er seine organisatorischen und geschäftlichen Fähigkeiten so recht unier Beweis stellen können, denn ihm hat es die Gemeinde hauptsächlich zu verdanken, daß ihr Waldb-sitz sich in dieser Zeit um ca. 60 Morgen v-igrötzeri hat. Mir Hessen, daß er uns noch eine recht lange Zeit erhalten bleibt zum Segen der Gemeinde.

Stuttgart. (Verkehrssünder verurteilt.) De Schnellrichter verurteilte den 33 Jahre alten Erich H. aus toal Cannstatt wegen Vergehens gegen die Straßeirvcrkehrsvorjchrif ten und wegen Mißbrauch des roten W'urels zu eineinhail Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war mit dem Lastkraft wagen seines Vetriebssührers in Begleitung zweier Kamerader unbefugterweise von Waiblingen nach Korb gefahren, hatte fick dort in zwei Wirtshäusern alkoholisch übernommen und we: Frauen aus Stuttgart, die ihn darum baten, mitheimfahren zu dürfen, wiederum unbefugterweise bis an ihre Wohnung in Stuttgart verbracht. Auf dem Hegelplatz itieß er infolge seiner Angetrunkenheit und viel zu hohen Eejchwindigkeit auf incv markenden Lastkraftwagen auf, wodurch ein Sachschaden von mehreren hundert Mark entstand.

Oberndorf a. N. (Eu^e Finanzlage.) In einer Sitzung mit den Ratsherren setzte der Bürgermeister den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1941 fest, der in Einnahmen und Aus­gaben mit 3,18 Mill. Mark abschließt. Oberndorf verfügte am 1. März über 1,29 Mill. Mark Rücklagen Dabei ist zu berück­sichtigen, daß sämtliche städtischen Schulden abgetragen sind. An, Schluß der Sitzung beglückwünschte Beigeordneter Zillinger den - " 'r '' '' der guten Finanzlage.

I Pforzheim. (Scharfes Vorgehen gegen Preistrei- IS er ei.) Der Polizeibericht meldet: Eine hier wohnende 3» lLahre alte Frau bekam durch Bekannte aus Frankreich einen Pelzmantel angeblich kanad. Otter für 180 RM. besorgt. Sie verkaufte ihn alsbald an eine andere Frau für 990 RM. Sie ihn bald für 950 RM. weiterveräußertc. Die neue Besitzerin hat den Mantel schließlich für 1050 RM. in einem Landort bei Pforzheim verkauft. Nach sachverständiger Schätzung beträgt der wirkliche Wert d-es Mantels höchstens 300 NM., überdies han­delt es sich keineswegs um kanadische Oiterfelle. Alle an diesem Kettenbandet Beteiligten jeden einer Bestrafung entgegen.

Pforzheiun (Kettenhandel aufgedeckt.) Eine r-jer wohnende 35 Jahre alte Frau bekam, wie der Polizeibericht meldet, durch Bekannte aus Frankreich einen Pelzmantel angeolich kanadische Otter für 480 Mark besorgt. Sie ver­knuste ihn alsbald an eine andere Frau für 900 Mark, die chn bald für 950 Mark wciterveräußerte. Die neue Besitzerin bat den Mantel schließlich- 1050 Mark in einem Landort bei Pforzheim verkauft. Nach sachverständiger Schätzung beträgt der wirkliche Wert des Mantels höchstens 300 Mark, überdies handelt es sich keineswegs um kanadische Otternfelle. Alle an diesem Kettenhandel Beteiligten sehen einer Bestrafung ent­gegen

Mannheim. (Bezugscheine gefälscht.) Wegen Verbre­chens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung wurde der Butter-, Eier- und Käsehändlcr Leopold Harimann aus Karlsruhe vom Sondergericht zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, zwei Jahren Ehrverlust und zwei Jahren Berufsverbot verurteilt. Er hatte durch Fälschung von Bezugscheinen mehr Käse und Butter be­zogen, als ihm rechtmäßig zustand, und damit sein Geschäft aus dem Wochenmarkt gemacht, wobei er es mit den hingereichte» Marken nicht sonderlich genau nabm.

Freiburg. (Forscher65jährig.) Der aus Freiburg stam­mende Eeheimrat Professor Dr. Franz Fischer in Mülheim (Ruhr), Leiter des Kaifer-Wilhelm-Jnstituts für Kohlenfor­schung, wird am 19. März 65 Jahre alt. Der verdiente Gelehrte und Forscher hat im Jahre 1925 sein Lebenswerk durch die Ent­deckung der Benzinsynthese krönen können. Der Führer verlieh ihm 1939 die Eoethemedaille für Kunst und Willenschaft.

Einbrüche am laufenden Band Stuttgart. Der 28 Jahre alte, ledige Konrad Diebold von Bad Ditzenbach, Kr. Göppingen, wurde vom Sondergericht Stutt­gart als Volksschädling wegen einer großen Anzahl von schwe­ren Diebstählen und Betrügereien zu zwei Jahren acht Monaten Zuchthaus verurteilt. Der noch nicht vorbestrafte Angeklagte hatte seine Arbeitsstelle bei einer Stuttgarter Vanfirma im November vorigen Jahres verlassen, woraus er bis zu seiner Festnahme am 8. Januar beschäftigungslos in der Eöppinger Gegend herumstrolchte und teilweise unter Ausnützung der Ver- dunkelungsmaßnahmen Einbrüche am lausenden Band verübte. Seine Beute bestand neben Bargeldbeträgen aus Lebens- und Eenußmitteln, Fahrrädern, Taschenuhren und anderen Eeaen-

nanoen, sie er unter falschen Angaben über deren Erwerb zu Geld machte. Dazu kam noch annähernd ein Dutzend von Zech- Prellereien..

Der Lag der Verpflichtung

1,1 Millionen Jugendliche verpflichten sich dem Führer

Oberbannführer Otto Zander. Reichsjugendführung. schreibt in der NSK.: Der Sonntag nach dem Heldengedenktag gehört der Jugend des Reiches. Es ist der Tag ihrer Verpflichtung auf den Führer. Dieser 22. März wird dem Führer die Bestätigung seines Vertrauens erbringen, das er in den Jahren des Frie­dens wiederholt auf den Reichsparteitagen in Nürnberg zu» Ausdruck gebracht und in seine Jugend gesetzt hat. Wir erinnern uns inmitten einer harten und schweren Zeit jener Worte, die er im Angesicht der Jugend mit stolzer Gewißheit aussprach:

> Was hat uns hierher geführt, warum stehen wir hier, warum werden wir im nächsten Jahr, warum wird die deutsche Jugend jetzt und immer hie» stehen?

Weil es ihr befohlen wird?

Nein: Weil das Herz es ihr befiehlt!

Well das Herz es ihr befiehlt das ist das Merkmal alle» Einsatzes der Jugend; nicht die lleberlegung nach Zweckmäßig-, keil und Vorteil, nicht das oberflächliche und lauwarmeAuch- Dabeisein-Wollen" und auch nicht der Hang zur Gewohnheit haben die 1,1 Millionen Jungen und Mädel bestimmt, sich an« kommenden 22. März mit Leib und Leben dem Führer und sei-» nem Werk zu verschreiben. So wird es nicht einmal sein, son­dern von nun ab folgt Jahr auf Jahr eine solche junge Garde seiner Getreuen; und der Tag der Verpflichtung der Jugend wird so zu einem wahren Frühlingstag unseres Volkes, an dem sich über den Opfern ein neues Werden erhebt und mit de» Natur zugleich sich die Gemeinschaft unseres Volkes in seine» Jugend erneuert.

Bei den Zehnjährigen beginnt es. Ihr großer Tag ist die- feierliche Ausnahme in die Gemeinschaft der national­sozialistischen Jugend überhaupt, der die deutschen Eltern nun­mehr ihr Liebstes anvertrauen. Nach vier Jahren einer frohen, unbeschwerten Pimpfen- und Jungmädelzeit kommt der Augen­blick, da das Leben der bewußten Pflichterfüllung seine Rechte zu fordern beginnt und die Entscheidung zwischen Schule und Beruf fallen mutz. Für diese oft schmerzliche Zeit des Uebergangs aus dem unbeschwerten in das pflichtbewußt tätige Leben, für den Wechsel aus der Schule in den Beruf, find aber die Dreizehn- bzw. Vierzehnjährigen nicht mehr sich selbst überlasten. Dieser Uebergang vollzieht sich im Schoße der Gemeinschaft, im Rahmen der Hitlerjugend und damit der Par­tei, die Trägerin der Menschcnfllhrung in unserem Volke ist.

In der Jugendbewegung selbst bringt dieser Lebensabschnitt die Uebernahme aus dem Deutschen Jungvolk bzw. Jung» mädelbund in die eigentliche Hitlerjugend bzw. in den Bunds Deutscher Mädel. Ferner umschließt er die Schulentlastung und de» Verufseintritt und bedeutet innerlich die sich vollziehende Reife, in deren Zeichen die kommenden Lebensjahre des jungen Men­schen stehen. Auf dem ernsten Hintergrund von Entscheidung» für das Leben und im Bewußtsein feiner Pflicht gegenüber Führer und Volk tritt nun d-er junge Deutsche in diesen neue» Lebensabschnitt ein. Bisher bezeichneten diesen Schritt mehrere einzelne Feiern, z. V. Schulentlastungsfeiern, Feiern zum Be­rufseintritt, Lebenswendfeiern usw.; sie alle sind in diesem Jahr» erstmalig in der großen und alleinigen Feier zur Verpflichtung der Jugend aufgegangen, die von der gesamten nationalsozia­listischen Bewegung getragen wird.

Die nationalsozialistische Bewegung, insbesondere die Hitler­jugend selbst, hat alle im Kriege möglichen Vorbereitungen ge­troffen, dieser Feier eine besondere Bedeutung und Würde z» verleihen und den an ihr beteiligten jungen Deutschen mit dem weltanschaulichen Gehalt und der verpflichtenden Kraft diese» Ereignisses zu verbinden. An diesem Tage wird der einzelne aus der Gemeinschaft herausgehoben, um dem Führer fein persön­liches Versprechen abzugeben, daß er in Liebe und Treue zu ihm und zu seiner Fahne allezeit seine Pflicht erfüllen wird. De»

Hoheitsträger der NSDAP, wird ihm vor dem eigentlichen Akt der Verpflichtung noch einmal die. Bedeutung dieses Augenblicks nahebringen, nachdem der zu verpflichtende Jugendliche in de» vorangegangenen Heimabenden der Hitlerjugend den Sinn und den Inhalt der Verpflichtungsworte

Ich verspreche, iu der Hitlerjugend allezeit meine Pflicht

zu tun in Liebe und Treue zum Führer uno unserer Fahne" vertraut gemacht worden ist. Nach der Ansprache des Hoheits­trägers folgt eine kurze Verabschiedung der Schulentlassenen durch den Schulleiter. Dann übergibt der Jungvolkführer zugleich im Namen der Jungmädelsührcrin seine Jungen und Mädel a» die Hitlerjugend bzw den Bund Deutscher Mädel. Der Führer der Hitlerjugend übernimmt sie und weist sie noch einmal daraus hin, daß sic mit dem Blick auf den Führer, dem sie sich in dieser Stunde verpflichten, ihren Weg ins Leben antreten.

Zur bleibenden Erinnerung an diese Stunde und an diese» Akt der Verpflichtung wird den verpflichteten Jungen und Mä­deln ein Gedenkblatt mit dem Bild des Führers überreicht, dessen Aushändigung mit persönlichem Namensauf­ruf und einer Ehrung durch den Hoheitsträger verbunden ist.

Für die künstlerische Ausgesta ltungder Feiern zur Verpflichtung der Jugend hat die nationalsozialistische Vew«. gung alle Mittel und Möglichkeiten bereitgestellt. Orchester, Musikkorps, Musikzüge, Spieleinheiten der Hitlerjugend, Lhörr der Jugend usw. werden in vollem Umfang hierbei eingesetzt. Die Reichsjugendführung hat ferner eine auf diesen Tag abge- stimmte Muflkliteratur für Thöre und Instrumentalmusik he» ausgegeben.

Da der Tag der Verpflichtung der Jugend ein Festtag des ganzen Volkes ist und im besonderen zugleich ein Ehrentag für die deutsche Familie, sind die Eltern und nächsten Verwandte, der zur Verpflichtung gelandenden Jugendlichen durch den Ho- heitsträger der NSDAP, und den Fübrer der Hitlerjugend zur Feier eingeladen. Außerdem find die Eltern mit ihren Junge» und Mädeln an den Vortagen oder am Vorabend der Berpflich- tungsfeier Gäste der NSDAP, und der Hitlersugend bei de, besonderen Veranstaltungen im Rahmen des Veranstaltung», ringe» der HI., die Theateraufführungen, Konzerte. Dichter­lesungen, Filmstunden oder Veranstaltungen der Spielemheite, bringen. Reichsminister Dr. Goebbels hat zu diesem Zweck die deutschen Theater angewiesen, sich weitgehend in den Dienst dieser Veranstaltungen zu stellen und seinerseits einen größere» Betrag für di« künstlerische Ausgestaltung des Vorabends zur Verfügung gestellt.

Der Erotzdeutsche Rundfunk wird die Bedeutung des Ta­ges der Verpflichtung der Jugend mit einer Sendung am Vor­abend der llebertragung de Hauptveranstaltung im Deutsche, ßpewchmis A, Berlin unterstreichen.