Tokio em IlaUeomrrr
Freudendemonstrationen vor dem Palast des Tenno Tokio, 16. Febr. (Oad.) Seit Montag Morgen ist Tokio, ebenso wie alle japanischen Städte, in ein Flaggenmeer verwandelt, nachdem Sonntag nacht der Rundfunk die Nachricht von der bedingungslosen Kapitulation der Briten in Singapur verbreitet hat. Während Tokio heute tief in Schnee gehüllt ist, berichten die japanischen Korrespondenten aus Singapur, daß dort etwa 30 Grad Celsius gemessen werden. b ^
Die gesamte japanische Presse feiert die Kapitulation von Singapur und bezeichnet den IS. Februar als „einen Tag, an dem die Weltgeschichte eine entscheidende Wendung nahm'*. „Asahi Schimbun" stellt fest, dah das britisch« Empire ln Ostasten praktisch zu bestehen aufhöre.- Mit der Kapitulation Singapurs falle jede Bedrohung für Japan und Ostasien fort, gleichzeitig breche aber auch ein Verteidigungssystem zusammen, auf das Australien, Niederländisch-Jnkien und Burma angewiesen seien. Singapur werde nun einer der stärksten Stützpunkte Japans bei dar Fortführung des Krieges gegen England und die USA. werden- ' -- . - -
"Der Tenno empfing in seinem Palast Offiziere des Eene, rakftabes der Arme« sowie der Marine und zeichnete hierbei den Oberbefehlshaber der gesamten südpazifischsn Front, Eeneral- dberst Graf Terauch i, sowie den' Oberbefehlshaber der gesamten Marinestreitkräfte, Admiral Pamamoto, durch einen kaiserlichen Erlaß aus.
4- Mintsterprästdenl Tojo sandte dem Oberbefehlshaber der japanischen ArmeestreitkrSste in den Sildgeblettzn General Graf T v- »a uch k anläßlich der großen militärischen Erfolge «in in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm.
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Neuordnung im grotzafialischen Raum
Die Rede Tojos stör dem Parlament
Tokio, 16. Febt'. sO a d.s PreMierlninister To jo versicherte vordem ParlämeNt, daß der Falt Singapurs die Besetzung aller «ichttgen Stützpunkte Erotzbrlta'nntens und der USAl, die bisher von diesen Ländern zur Unterdrückung Ostasiens benutzt wurden, htttch di«' japanischen Truppen- bedeute. Japans Kriegsziek. so wiederholte Tojo, ist die „sichere Einrichtung" einer k»sutn Ordnung sür diS'gemeinsame'Existenzmlkgskchkeit auf ethischen Prinzipien. Bei dieser neuen Ordnung wird-das japanische Kaiserreich jedem Land und jedem Volk im größeren »stastütlschen Raum den ihm zustehenden Platz sichern. Die kaiserlichen Truppen führen- die' O sts e nj i v o st e r a t i o n-e n' i n 15»t«a Wetter; üm die britischen 'militärischen Stützpunkte 'zU erobern und um dio angloamerikanische Vsrsorgungsstratze s8r Lschungking abzuschnei-en. Die Japaner denken nicht im geringsten daran, die burmesische Bevölkerung als ihre Feinde.zu be-- brtrachten. Wenn sich daher die Bevölkerung Burmas über die augenblickliche Lage- Großbritanniens, die seine absolute lln- siihigkeit klarlegt, Rechenschaft ablegt und willens ist, mit Japan bei' der AbschiittcluNg 8er längjährigen britischen'Fessel« jufanimenzuarbtiten. so wird Japan gern der; Bevölkerung Burmas eine positive Mitarbeit'zur Einrichtung eines „B u r> Uns 'füll die Burmesen" gewähren. ' '
Tojo kam dann auf Indien zu sprechen. Indien hat jetzt, erklärte-der Premier, die beste-Gelegenheit; den rücksichtslosen Despotismus Großbritanniens abzuschütteln und am Aufbau der grotzasiatischen Wohlstandssphäre teilzunehmen. Japan erwartet, haß Indien den ihm zukommenden Status eines „Indien dek Indern" wieder Herstellen und die patriotischen Anstrengungen der Inder tatkräftig unterstützt.
'O!e ho-llüstdt's'chen Tr'Uppen, die den Japanern noch weiterhin Widerstand leisten,-wird Japan niederschmettern, fuhr Tojo fort. Wenn die Bevölkerung Niederländisch-Ostindiens 'Instanz Absichten begreift und bereit ist.'mit JäpäN am Ausbau bi'KVs ckr'ößeren Ostasiens zü arbeite'», so wird Japan ihren Wunsch und ihre Tradition berücksichtig«» Uiid st« von der desstötischenHerrschäst der holländisch«» Flücht- kingsregiernng befreien. Japan wird aus'NiedSrländisch-Jndien ein Land der Zufriedenheit und des Wohlstandes für di« indo- strfische Bevölkerung machen. '
In bezug das China erklärt Tojo, der Fall Singapurs bedeute den Zusammensturz eines Eckpfeilers d»t britischen EiN- kreisungsfront T sch u ng kin g-C h ist a sei'infolge des uy- «ufhaltsamen Vormarsches der kaiserlichen Truppen in'Burma dazu verurteilt, in Knrz'e trbges-chn itten zu'we-rr den. Däs Regime TschiangVaischeks-sei isoliert-und hilflos- Japan wolle diesem Regime mit 'aller Eittschlvssenheit -den T'0» desstreich versetzen.'Mit'-'dcnt chinesischen Volke suche Japan sed>Ä>. so betonte Tojo;t einen brüderlichen Zusammenschluß. denn Japan wolle den Neuaufbau Oftasiens zusammen mit der Bevölkerung Chinas, und zwar bei gegenseitiger Hilfe« kristung durchführen. , - - - ä - -- -
>-Hinsichtlich Südamerikas und ander«» neutralen Ländern erklärte Toso: „Ich habe den 'festen Glauben**, dcktz sie un- fi-re-wirklichen Absichten verstehen und sich-nicht unter dem Druck der USA. und Großbritanniens-dazu hergeben, drö Kastanie»
»Ns dem- Feuer-zu holen. ->. - . - . ' -
Toi» wies ab'chlicßend daraus hi», daß der Fall Singapur« nur die Bervollständignng des ersten Abschnittes des Kriege» t« asiatischen Ra«m bedeut«. Es dürfe kein Nachlassen in d«e Moral des japanischen Volkes und trine Uebcrheblichkeit durch dielen Sieg geben. Japan wird mit seinen Verbündeten noch enger zusammenarbeiten. Es wird die militärischen Opemiione« kraftvoll «eitekjibrer,, »« den USA Großbritannien und ihre« Trabanten die vernichtendsten Schläge z, erteilen.
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Union Jack und weiße Fahne
Eine historische Zusammenkunft Singapur» 18. Febr: (Oad.j Die Briten haben am 15. Febr. »m 14 80 Uhr zum ersten Male ihr« Bereitwiltigtevt tzurUebergabe geäußert. Auf Anweisung des EenSraklruk» »ants Pamaschita fragte der Kommandeur Suglitz die bri» bischen Offiziere aus. Der britische Waffenstillstand»» »or schlag wurde darauf ab gelehnt und die Forderung auf eine bedingungslose Ueberg ab e gestellt. A» selben Tage noch, um 1840 Uhr.' kam Generalleutnant Percival, begleitet von seinem Generalstabechef K -S. To» »ance und Major Wilde, im Kraftwage» in die Anlagen der Fordwerke. Das Aut» Perdival, führte eine große Union vack und «inerosttze Fahne mit. der britische Befehlshaber war von dkm japanischen Kommandeur Eugita begleitet. Kaum halten die britische« Offizier« in einem der Räume in den Farbwerken Platz genommen, als u« 1» Uhr Generalleutnant dam«- fehlt«,,-begleitet von verschiedrne» Srnbsossizieren, erschien. - Generalleutnant Pamaschit«. her in einer Untrrrrdsng von
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40 Minuten Dauer die japanischen Ucbergabebedingungen diktierte, erklärte sich bereit, die volle Veraniwortnng fnr'das Leben der britischen und australischen Truppen sowie auch der ik Singapur verbliebenen britischen Frauen und Kinder zu übernehmen und erklärte, man könne sich hierbei „auf den japanischen Buschido-Gcist verlasse». '
Bei dieser historischen Zusammenkunft forderte Pamaschit« eine unverzügliche Annahme der japanischen Ueber- gabebedingungen. wie aus dem folgenden von Domei veröffentlichten Wortlaut der Unterredung hervorgeht, die zwischen dem japanischen und dem britischen Truppensührer stattfand:
Vamaschita: „Ich wünsche kurze und präzise Antworten z» erhalten. Ich werde mich nur mit einer bedingungslosen Ueber« gäbe zufrieden geben."
Percival: „Ja."
Pamaschita: „Wurden irgendwelche japanische Soldaten von den -Brttk» -gefangen genommen?'* - - ---
Percival: „Nein, nicht ein einziger."
Pamaschita: „Wie steht es mit den japanischen Einwohnern?"
Percival: „Alle japanischen Einwohner, die von den britischen Behörden interniert wurden, sind nach Indien gesandt worden,-doch wird ihr Leben von der indischen Regierung vollständig gewährleistet.
Pamaschika: „Ich möchte jetzt hören, ob Sie sich zu ergeben wünschen oder nicht, und falls Sie dies, wünschen sollten, so bestehe ich auf einer bedingungslosen Uebergabe. Was ist Ihre Antwort hierauf: Ick oder Nein?" , :
Percival: „Wollen Sie mir bis morgen Zeit lasten?"
Pamaschita: „Bis morgen? Ich kann nicht so lange warte« und es ist eine abgemachte Sache, daß die japanischen Streit- kräste heute Nacht angreisen werden."
Percival: „Wie wäre es, wen» wir bis 23.20 Uhr japa- nischer Zeit »barten würden?"
Pamaschita: „In diesem Fall würden die japanischen Streitkräfte ihre Angriffe bis zu diesem Zeitpunkt fortsetze«. Wollen Sie sich jetzt mit 2ä oder Nein erklären?"
Percival schwelgt. ' ' "
ParNafchika: „Ich möchte eine endgültige Antwort haben und ich bestehe auf einer bedingungslosen Uebergabe. Wa» haben Sid dazu zu sagen?" '
Peprivat: „Ja"
Pamaschita: „Dann gut, der Befehl zum Feuereinstelle, müß um 22 00 Uhr ausgegeben weiden. Ich werde sofort 'gestatten, daß bis zu hundert Mann britischer Truppen'zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ordnung im Stadtgebiet verbleiben. Sind Sie damit einverstanden?" - -
' Percival: Ja." "
Yamaschitütt „Sollten Sie diese Bedingungen verletzen, würden dis japanischen Truppen keine Zeit- verlieren Und sofort gegen die Stadt Singapur antrsten."-
NSA.-Adm ral Hart gefallen
Schanghai, 18. Febr: (O a d.) Dir USA-Admiral Hart, der am 7. Februar wegen angeblicher Krankheit von dem holländischen Vizeadmir»! Hel fr ich als Oberbefehlshaber abgelöst wurde, ist, wie aus Surabaya-gemeldet wird, aus dem -U S A. - K-r e N- »« r;,H-ou st o n" gefallen: Der Kreuzer.„Houston" wurde,-wie jetzt bekannt wird; am 4. Febrüar in der Seeschlacht'an der Küste-Javas zusammen mib:zwei holländischen-Kreuzern v e-r- senkt. Durch die nachträgliche Absetzung sollte der Untergang des Kreuzers verschleiert werden.
„Houston" ist ein schwerer Kreuzer, der 1820 von Stapel lies und eine Wasserverdrängung von 9050 Tonnen hat.
hetze««! Me Niederlage
Singapur „eine militärische Niederlage von großer - Tragweite"
DNB Berlin. 16. Febr Diesmal gab es kein Vertuschen und Beschönigen. Noch am Sonntagabend mutzte London amtlich zureben, daß Singapur kapituliert habe. Gleichzeitig sprach Lhur- h i l l'im Rundsunk. Er erklärte: „Ich spreche zu Ihnen all n im Schatten einer schweren militärischen Niederlage von großer Tragweite. Es ist eine- Niederlage Englant-s und res Empires. Singapur ist gefallen, die ganze Malayen- zalbinsel »st- überrannt."
Der Kriegsverbrecher bekannte damit seine persönliche Nie- rerlage, doch drückt er sich auch diesmal um das offene Bokennt- ns seiner Schuld. Den» sonst hätte er sagen müssen: Diese neue o-inlanda und des Emvires i!i mein Wert!
Die britische Besorgnis über die Rückschläge in der vergange. ven Woche zeigt'sich auch in den Leitartikeln der Londoner Sonn- tagszeitungen. Im alten Stil erklärt man jedoch, daß das Vertrauen auf den Sieg nicht erschüttert sei. Einige Zeitungen machen den Vorschlag, Churchill solle angesichts der ernsten Lag« einen besonderen Verteidigungsminister ernen. nen. Dieses Amt ist jetzt mit dem des Premierministers verbunden. Die „Sunday Times" schreibt: Wir sind nicht der A u f- f a s sung, da ß e in anderer als Churchill Premiermini st er sein so l l. Aber er steht zu allein. Es ist jetzt erforderlich daß der Premierminister und der Verteidigungsminister zwei Personen sind. Der Aufaabenbereich der Verteidigung hat sich ungeheuer vergrößert, seit Churchill vor zwei Jahren dis Leitung übernahm. „Sunday Chronicle" meint, es besteh« Grund zu der Forderung, daß Churchill den Posten des Verteidigungsministers von dem des Premierministers trenne. Earvm schreibt im „Observer": Das Publikum ist sehr beunruhigt übe» den Verlauf des Krieges in der lebten Zeit. England kann sich keinen Ersatz sür Churchill vorstellen, aber es wird nicht beruhigt sein,-bis-nicht frisches-Blut in das Kriegskabinett und in die gesamte Regierung gekommen ist.
Knox Ist das Prahmen vergangen
DNB Berlin, 16. Febr. Schon bei der Begründung seiner Marinevorlage erklärte Roosevelts Marmeminister Knox, di« militärische Lage der USA. sei „in beiden Ozeanen kritisch". Diesen Pessimismus hat er jetzt beim Stapellaus eines neuen USA -Schlachtschiffes unterstrichen. Er bezeichnet- das neueSchifs trls einen Beweis dafür, daß die Zwei-Ozean-Flotte -geschassen Werde, nachdem er früher nicht laut genug damit prahlen konnte, daß diese Flotte längst bestehe. Am 1. Oktober 1811 behanpiete Nr. die USAi-Flotte fege die dcütschM, Piraten aus dem Nord- otlantik hinweg und die haibdmtlich«» USA -Agentur Associated Preß kömmentierte Liese Bemerkung ausdrücklich dahin,-daß Kuo; such Japan-ernbezogen hdbe, äls er vön -dbr Achssnvernichtung sprach. Als Lautsprecher Roosevelts war Knor fett jeher « ins r
der wildesten Kriegshetzer. So rief er am 12. Novem. bcr anläßlich der Einweihung eines neuen USA-Stützpunktes aus Rhöde Island: „Die Stunde der Entscheidung hat geschlagen", und am 28. November 1811 prophezeit« er in der UCA.- Zeitschrift „Liberty": Gemeinsam werden England und disVer- einigten Staate» die sieben Weltmeere beherrschen, nachdem « bereits früher einmal dem frommen Wunsch Ausdruck gegeben hatte, daß mindestens für die nächsten 100 Jahre die Seeherr, schaft in den Händen der USA. und England bleiben müsse. Schon am 16. Mai 1941 sprach Knox von der Zwei-Ozean Flotte die die USA. erhalten werde, und am 26. Oktober 1911 erklärt« Admiral Stark, der Stabschef der USA.-Marine, daß die USA. bereit seien, jeder Kombination im Pazifik, im Atlantil oder in beiden Ozeanen entgegenzutreten. Diese Prahlerei erreichte ihren Höhepunkt, als Admiral Stirling, sicher in, Einverständnis mit Knox, die Behauptung ausstellte, die USA. werde Japan in 90 Tagen vernichten. ^ -
Diese bramarbasierenden Reden sind Roosevelts Marinemini, per unter der Wucht der Tatsachen, die die USA. aus den» Kriegsschauplatz inzwischen erlebt haben, vergangen, und klein- ! laut bekannte Knox jetzt beim Stapellaus des neuen Schisses: „Ohne Zweifel kennen wir heute die Bürde, die auf unserer Marine und unseren Besatzungen lastet. Wir müssen unser« Häfen, unsere Küste, unseren Handel schützen, wir müssen di« für unsere Verteidigung lebenswichtigen strategischen Gebiet, schützen, Hawai, den Panamakanal und die Karibische See. Wir müssen den Zustrom der Versorgung nach Großbritannien schützen. wir müssen, so gut wir können, die steigende Flut de, japanischen Angriffes einLämmdn."
Das ist von der Beherrschung der Weltmeere übrig gebliebe^ nachdem es Roosevelt und seiner Clique gelungen ist, dem USA- Volk den Krieg zu bescheren.
Crrglori- -h«e Sivgopur
Die Engländer haben völlig Recht gehabt, als sie de» Satz prägten^ daß Singapur-ein Sprungbrett nach Britisch-Jndie«, nach Niederländisch-Jndien und »ach Australien ist; fie habe» den Nagel auf den Kops getroffen, als sie Singapur de» strategisch bedeutsamsten Stützpunkt zwischen Suez und dem Pana« tnakanak nannten, und der sonst geistig-ziemlich minder bemittelte englische Jndienminister Amery hatte ausnahmsweise einen ganz zutreffenden Einfall, als er;äm-17. Dezember 1941 i« Unterhaus aussührte, daß nach -einem Verlust von SiNgaput alle Länder rings um den Indischen Ozean dem japanischen Zugriff hilflos ofsen stünden. Nach einem Krieg von nur-nenn Wochen ist der überragende Offettfiv-Mittelpunkt Singapur a «K der Liste der englischen Machtpositionen gestrichen und in die Hand der Japaner' übergegangen, und da» ist die entscheidende Voraussetzung zu einer Aenderung des ^ Weltbildes im Pazifik. - -
ÄUs Erbe des Sir Stamford Raffles ist vertan. Er sah groß» DiNge voraus, als er das Malayendotf Sittgapür zur Bast» der englischen Macht in Ostasien bestimmtes' und im Jahre 182b legte er in einer Denkschrift den Satz nieder: „Singapur bedeutet den Kommandoposten über'China, Japan, Siam, Kambodscha und Cochin-China." Er konnte aber nicht- vorausahnen, dich mehr als ein Jahrhundett lpüter ein gewisser Winston Lhurchik als Totengräber des machtvoll in die Breite gewachsenen Empire allftretcn würde. Mit einem Wahnwitz'sondergleichen verweigerte dieser unsähige Nachsahre den Deutschen die-deutsch» Stadt-Danzig, dann schickte- er seine Festlandsverbündeten i» trnen Krieg gegen das Deutsche: Reich, dann verlor er unter den deutschen Schlägen einen'Fistlandverbündeten-nach de» andern, und über Polen, Norwegen; Dürkirchen.-Kreta «ist Libyen käm es zu dent klägliche'» Ausverkauf des Empire, Um Nur die fragwürdige amt-rikanlsche Hilfe zü erlangen. Nun find m der Gruft von Singapur die letzten -englischen Siegeshoffnungen versunken. Es bleibt, wie Roosbvelt es tmtet dem Eindruck des großen japanischen Sieges formulierte, de» anglo- amerikanischen Mächten nur noch ein „hinhaltender Widerstand und-langsamer Rückzug"-übrig, und-zwar ein Rückzug, der sich in alle vier Himmelsrichtungen erstreckt.
Wen» man von Singapur nach Norden geht, dann kommt man über die Malakka-Halbinsel in das Gebiet von B arm»; das von den Briten zum Pufferstaat zwischen Indien und Lhin« und zum Ausmarschgebiet gegen Japan bestimmt war. Taooy, Mulmein und Martaban am Indischen-Ozean sind in der Hand der Japaner; sie kämpfen sich durch Sumpf und Dschungel gegen den Hafen Thaton vor und sie nähern sich dem Sittang Fluß, der 80 Kilometer vor Rangundie letzte britische Widerstandr- lmie bilden soll. General Wavell hat keine Hoffnung mehr, daß Rangun, die Handelshauptstadt am Golf von Bengalen, de« japanischen Ansturm standhält, und deshalb ordnete er jetzt schon den Abmarsch der Regierung und der Garnison nach Manda- ley an, und das liegt 600 Kilometer weiter nördlich. Milder Preisgabe von Rangun aber fällt auch die Burma-Route forh die dort ihren Ausgangspunkt hat, und damit ist das Tschung- ktng-Regime von jedem ansilo-amerikanischen Nachschub abgp schlossen. ' .
'Räch Westen gibt der Besitz von Singapur und der langgo streckten Malakka-Halbinsel einen ungehinderten Weg über de» Golf von Bengalen nach Britisch-Jndien frei. Der „langsam» Rückzug" in westlicher Richtung weist auf Kalkutta und Ceylon: das sind die beiden wichtigsten, auf den ersten Blick ins Auge ipringenden Rückzugspositionen der Briten jenseits des Golfs von Bengalen. Sie würden viel weniger verzweifelt sein, wenn fie die Inder als loyale Untertanen werten könnten Das ist aber durchaus nicht der Fall, denn die englischen Garnisonen i>l diesem Riesenreich haben schon seit langem nur den Zweck, die englische'Herrschaft mit Gewalt aufrecht zu erhalten und da» immer lauter nach det Freiheit rufende Volk der Inder mit Waffengewalt niederzudrücken.
Ein Blick stack, Osten geht von Singapur über Borneo, Celebes und die Philippinen bis nach Neu Guinea. Das waren di« Stellungen, dir zum Start eines Angriffs gegen die japanische« Inseln bestimmt waren, di« angeblich in neunzig Tagen die Faust der Hankee» zu spüren bekommen sollten. Heute sind sie «in unbezwinglicher Sperrbalken gegen jeden von den Pluto- kraten gerichteten Angriffsversuch.
- Im Süden von Singapur find die Gegner einer Neuordnunz de» pazifischen Raumes auf die Verteidigung von Sumatra, Java und Neuseeland angewiesen. Die Schlüsselstellung an der Straße von Malakka war, so lange sie sich in der Hand der Briten befand, für die pazifischen Vasallen Englands immer noch dar letzte Beruhigungs- und Veschwichiioungsmittel: jetzt aber geben sie selbst ihre völlige Hilflosiokeit zu, weil Wavels Hauptquartier in Surabaja unter dem ständigen Bom- tzenhagel der japanischen Geschwader jede Aktionsfähigkeit verloren hat. !