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Kummer 37 Alteusteig, Freitag, den 13. Februar 1942 65. Jahrgang
Abschied von Dr. Todt
Der Führer widmet seinem genialen Mitarbeiter einen tiefempfundenen Nachruf
Abschied von Dr. Todt
Der feierliche Staatsakt in der Reichskanzlei Berlin, 12. Febr. Unter außerordentlich starker Anteilnahme der Berliner Bevölkerung der Frontarbeiter, der Schaffenden >MS der deutschen Rüstungsindustrie und seiner alten Mitkämpfer aus der Bewegung wurde am Donnerstagnachmittag Mchsminister Dr. 2ng. Fritz Todt, den ein tragisches Geschick «us einem an Leistungen und Erfolgen ungewöhnlich reichen leben gerissen hatte, zu Grabe getragen. Der Führer selbst gab der tiefen Trauer des ganzen deutschen Volkes bei dem feierlichen Staatsakt in der Neuen Reichskanzlei, dem die Spitzen des gesamten öffentlichen Lebens beiwohnten, in einem !varm empfundenen Nachruf aus seinen getreuen Gefolgsmann und genialen Mitarbeiter Ausdruck. In dichten Reihen bildete die Berliner Bevölkerung der Reichshaupistadt bei der lttzlcn FahrtDr. Todts das T'raucrspalier, um den großen Toten zu ehren, der auf dem Jnvalidenfriedhos zur letzten Ruhe gebettet wurde.
Am Schluß seiner Eedenkworte ist der Führer sichtlich belegt. Er schreitet zu den Ordensträgern und heftet die in seiner Ansprache erwähnte höchste deutsche Auszeichnung an. Leise klingt chas alte Soldatenlied vom Guten Kameraden aus, um dann t» die Lieder der Nation überzugehen. Während sich die Fahnen und Ciandarten über dem Sarge senken, legt der Führer seinen Kranz an der Bahre nieder. Dann tritt er zu den Angehörigen, «in, ihnen seine und des ganzen deutschen Volkes Teilnahme aus- ziisprcchen.
Der Nachruf des Führers
Beim Staatsakt hielt der Führer solgende Ansprache: Verehrte Trauergäste! Liebe Frau Todt! Es ist sehr schwer für mich, eines Mannes zu gedenken, von dem die Taten lauter und eindringlicher zeugen, als es je Worte zu tun vermögen. Als wir die schreckliche Nachricht von dem Unglück erhielten, dem unser lieber Parteigenosse Dr. Todt zum Opfer gefallen war, hatten wohl viele Millionen Deutsche die gleiche Empfindung von jener Leere, die immer dann eintritt, wenn ein unersetzbarer Mann seinen Mitmenschen genommen wird. Daß aber der Tod dieses Mannes für uns einen unersetzbaren Verlust bedeutet, weiß das ganze deutsche Volk. Dabei ist es nicht nur die schöpferische Persönlichkeit, die uns genommen wurde, sondern es ist auch der treue Mann und unvergeßliche Kamerad, dessen Weggang uns so schwer trisft.
Di. Todt war Nationalsozialist, und er war dies nicht nur verstandesmäßig, seit dem Augenblick, da er zum ersten Male Kenntnis von der Bewegung erhielt, sondern auch aus seinem ganzen Herzen heraus. Die erste Berührung mit der Partei im Lahre 1922, die erste Begegnung mit mir selbst, haben diesen Mann nicht nur sofort innerlich zu mir geführt, sondern ihn verpflichtet, auch nach außen hin zu dem zu stehen, was er als einzige Möglichkeit einer deutschen Wiedergeburt ansah. Dem Techniker und Ingenieur, der sich vorübergehend selbst durch seiner Hände Arbeit das Brot verdienen mußte, erschien dis Verbindung des nationalen mit dem sozialen Gedanken nicht als ein Problem oder gar als eine Frage, sondern als die kategorische Pflicht des Kampfes für eine wahrhaste deutsche Wiederauferstehung, die mehr sein «ußte als eine bloße Restauration einer durch den Zusammenbruch selbst schon als überlebt erwiesenen äußeren staatlichen 8»rm. Schon im Jahre 1922 war es diesem Manne klar, daß Ziel der deutschen Erhebung nicht eine Restaurierung zerbrochener alter Formen, sondern eine Revolutionierung des Untschen Geistes, des deutschen Denkens und damit des deut- Ichen Volkes und seiner inneren gesellschaftlichen Ordnung sein wußte
Als Dr. Todt zur Bewegung stieß, zählte er 31 Jahre. Hinter Am lag ein Leben, das von der Volksschule angefangen, das .humanistische Gymnasium einschlotz. Von 1910 bis 1911 diente 'öer Einjahrig-Freiwillige beim Feldartillerieregiment 14 in Karlsruhe. Von 1911 bis zum August 1914 studierte er wieder Sls Bauingenieur an den Technischen Hochschulen in München *nd Karlsruhe. Schon 1913 bestand er das 1. Vorexamen an der Technischen Hochschule zu München. Der Kriegsausbruch führte M im Feldartillerieregimcnt 14 zur Westfront. 2m Oktober 1»14 wirk» er als Leutnant der Reserve zum Grenadierregiment 110 abkommandiert. In ihm kämpft er bis zum Januar 1916. Daun tritt er über zur Luftwaffe, wird Fliegerbeobachter und ist endlich Führer einer selbständigen Fliegerformation bis Kriegsende an der Westfront. 2m Lustkampf wird er auch verwundet.
1019 beendigt er sein Studium und besteht im Winter 1920 der Technischen Hochschule zu Karlsruhe sein Diplomexame». «einer Doktorpromotion an der Technischen Hochschule in MLn- «tzcn aber liegt das Thema zugrunde: „Fehlerquellen beim Ban «>n Landstraßendecken aus Teer und Asphalt".
. A"^- 2anuar 1923 tritt dieser Doktor-Ingenieur Fritz Todt s Pforzheim endgültig der NSDAP, bei, und zwar in der sgruppe Eitting in Bayern. Sofort nach Aufhebung des Ver
botes der Partei vom November 1923—1925 wird er wieder Mitglied. In der Zwischenzeit agitiert er unentwegt, und erst 1924 werden die verschiedenen gegen ihn angelaufenen Strafverfolgungen eingestellt. 1931 kommt er zur SA., und zwar wie ein wahrer Nationalsozialist beginnend als einfacher SA.-Mann. Er wird dann Scharführer. Im selben Jahr erfolgt noch seine Beförderung zum Standartenführer, um in der Zeit bis 1939 zum Oberführer, Vrigadeführer, Gruppen- und Obergruppenführer emporzusteigen. Allein seine Tätigkeit in der Partei geht nicht im Dienst der SA, allein auf. Er ist anfangs Mitarbeiter des Kampfbundes Deutscher Architekten und Ingenieure in München und außerdem Fachberater für Straßenbau im, damaligen Amt für Wirtschaftstechnik und Arbeitsbeschaffung der NSDAP. 1932 wird er Leiter der Fachgruppe Bauingenieure und Landesleiter des Kampfbundcs Deutscher Architekten und Ingenieure. 1934 erfolgt dann der Zusammenschluß der von ihm geleiteten Abteilung mit der des Kampfbundes Deutscher Architekten und Ingenieure zum Amt für Technik und endlich zpm NS.-Bund Deutscher Technik unter seiner Führung, 1936 wird das Amt für Technik wegen der besonderen Leistungen zum Hauptamt für Technik erhoben, llnterdies erfolgt der Eintritt dieses Mannes in jenen Wirkungsbereich, da ihn zum ersten Male nicht nur das deutsche Volk, sondern darüber hinaus ein großer Teil der übrigen Welt kennenlernen sollte.
Anschließend an die im Jahre 1935 erfolgte Eröffnung der Automobil-Ausstellung versuchte ich, die damals proklamierten Grundsätze auch auf das Gebiet nicht nur der Verbesserung des schon vorhandenen deutschen Straßennetzes, sondern der Erbauung neuer besonderer Autostraßen zu verwirklichen. Es war dies eine allgemeine Planung, die im wesentlichen nur das Grundsätzliche umfaßte. In Dr. Todt glaubte ich nach langen Prüfungen und Erwägungen den Mann gefunden zu haben, der geeignet war, eine theoretische Absicht in die praktische Wirklichkeit umzusetzen.
Eine von ihm herausgegebene Broschüre über neue Wege des Straßenbaues wurde mir vorgelegt und bestärkte mich noch besonders in dieser Hoffnung. Nach langen Aussprachen übertrug ich ihm am 30. Juni 1933 die Aufgabe des Baues
Der deutsche Wetzrumchlsbcricht
Die Sowjets an der Donez-Front weiter zuriickgeworfrn — Ein Kreuzer der Dido-Ktajse von deutschen Kampfflugzeugen schwer getroffen — 90. Lufrsieg von Hauptmanu Buer DNB. Aus dem Führerhauptquartier» 12. Febr.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
ImOs 1 en wurden erneute zahlreiche Angriffe des Feindes abgewiesen. An der Donezfront warfen deutsche, rumänische und troatische Truppen in Fortsetzung ihres Angriffes den Gegner trotz zähen Widerstandes weiter zurück- 2m mittleren Frontabschnitt wurde eine seit Tagen eingeschlossene Feindgruppe in harten Kämpfe» enge« zusammengedrängt.
In Nordafrika rege beiderseitige Aufklärungstiitiz- keit. Deutsche Jagd- und Kampsverbände bekämpften wirksam motorisierte Kolonnen des Feindes.
Im Seegebiet umMalta wurde ein Kreuzer der Dido- Klasse von Bomben deuticher Kampfslugzeuge schwer getroffen. Tag- und Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich ferner gegen Flugplätze. Hafenanlagen und Vetriebsstojs- lager der Insel.
Angriffe britischer Bomber auf jüdwestdeutsches Gebiet verursachten in der vergangenen Nacht gering« Verluste unter der Zivilbevölkerung.
In der Zeit vom 31. Januar bis 10. Februar verlor di« britische Luftwaffe 67 Flugzeuge, davon 38 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 13 eigene Flugzeuge verloren.
Hauptmann Baee» Staffelkapitän in eine« Jagdgeschwader. errang seinen 89. und 90. Luftsieg.
Deutsche Jäger siegreich k Vergeblicher Liufiugversuch brit. Torpedoflugzeuge In LuflkSmpfeu 16 Briten abgeschoffeu . Z
DNB Berlin» 12. Febr. In den heutigen Nachmittagsstunden flog ein Verband britischer Torpedoflugzeuge vom Muster Swort» fish unter starker Iagdsicherung im Schutze tieffliegender Wolken die französisch-belgische Küste an. Deutsche Jäger stellten den Ver-' band, ehe er die Küste erreicht hatte und drängte ihn über See' ab. Eie schossen hierbei sieben Torpedoflugzeuge ab, die ins Meer' stürzten.
An anderer. Seile verlor der Feind in Luftkämpfen außerdem sechs Jagdflugzeuge und drei Bomber, so baß sich die Gesamtverluste des Feindes nach bisherigen vorliegenden Meldungen auf insgesamt IS Flugzeuge erhöhen. ; -
der neuen Reichsautobahncn und im Zusammenhang damit überhaupt die Reformierung des gesamten deutschen Straßen-, bauwesens als Generalinspektor für das deutsche Straßenbau-^ wesen. Damit hatte dieser Mann nun einen Rahmen gefunden/ den er in wahrhaft unvergleichlicher und unvergänglicher Weise auszuiüllen begann. Die deutschen Reichsautobahnen sind in der Planung der Anlage und Ausführung das Werk dieser ganz einmaligen technischen und auch künstlerischen Begnadung/ Diese Straßen sind aber aus dem Deutschen Reich nicht mehr wegzudenken, sie werden aber in der Zukunft als selbstverständliche große Verbindungslinien im gesamteuropäischen Verkehrsraum ihre Fortsetzung finden.
Was aber nebenbei noch in dieser gleichen Zeit in Deutschland, an Straßen verbreitert, verbessert, vergeradet, an schlechte» Kurven beseitigt und an Brücken erbaut worden ist, ist so umfangreich, daß nur ein eingehendes Studium einen annäbernd. dieser Leistung gerechtwerdenven Eesamteindruck vermittel» kann. Sie alle, meine lieben Parteigenossen, erinnern sich noch der eindrucksvollen Minuten, in denen unser Eeneralinspektor für das Straßenwesen Dr. Todt auf den Reichsparteitagen i» Nürnberg, kurz und prägnant zusammengefaßt, das Bild des Werdens einer Aufgabe zeigte, die weit über den Rahmen aller bisherigen Ingenieur-Bauten der Wett hinauszuwachsen begann.
Es war daher nur selbstverständlich, daß dieser Mann endlich zum GeneralbevollmächtigtenderRegelungder gesamten Vauwirtschaft ernannt wurde und dann auch im Vierjahresplan als Eeneralinspektor für Sonderausgaben seine besondere Stellung erhielt.
Unterdes begannen rings um Deutschland die Wolken einer mehr und mehr drohenden Kriegsgefahr auszusteigen. Als es sich besonders infolge der unentwegten Hetzreden Churchills und seines Anhangs in England nicht mehr übersehen ließ, daß sich bei den labilen Verhältnissen der parlamentarischen Demokratien in diesen Ländern eines Tages ein Wechsel des Regimes gegen den Frieden ergeben könnte, sah ich mich veranlaßt, die Verteidigung des Reiches beschleunigt «ad großzügig sicherzo- itellen.
Ich hatte den Plan gefaßt, gegenüber der Magmot-Llnre,» aber »ach anderen Gesichtspunkten, «in Festungswerk auszurich- tcn, das unter allen Umständen im Falle der Bindung großer deutscher Streitkräste im Osten den lebenswichtigen Westen des Reiches vor jedem Augrisf schützen konnte.
Es gab nur einen einzigen Mann, der in der Lage war» diese ganz einmalige ingenieurtechnische Aufgabe in der Weltgeschichte zu lösen, und zwar in kürzester Zeit zu lösen. Als ich am 28. Mai 1938 der Armee und Luftwaffe meinen Entschluß bekannt gab, erteilte ich zugleich dem Eeneralinspektor Dr. Todt den Auftrag, in Zusammenarbeit mit den zuständigen militärischen Stellen die Verantwortung und Bauleitung über den gewaltigsten Teil dieses neuen Riesenwerkes zu übernehmen, unter der Bedingung, daß bereits spätestens September 1938 mindestens 5000 Beton- und Panzerwerke fertig bzw. verwendbar fein sollten. Das erste Programm wurde mit insgesamt 12 000 Objekten festgelegt, eine Zahl, die sich durch dauernde Erweiterungen im gesamten dann einschließlich der Bauten der Luftwaffe sowie der Festungspioniere in knapp 1)4 Jahren auf rund 23 000 erhöhte. Auch die jetzigen Kriegsersahrungen haben die lleberzeugung nur^ «och verstärkt, daß es keiner Macht der Welt gelungen wäre/ diese gigantischste Festuntzszone aller Zeile« zu durchbreche».! Dieses Wunderwerk ist in seiner bautechuischen Planung sowie! den rein organisatorische» Maßnahmen des Banes sowie des technischen Ausbaues selbst für alle Zeiten mit dem Name» Dr. Todts verbunden. i
Der ansbrechende Krieg ober gab diesem gewaltigsten Organisator der neueren Zeit sofort neue zusätzliche Aufträge. Ei» System großer Ansmarschstratzen mußte in kürzester Frist i» Gebieten des Reiches erstellt werden, die bisher gerade in ihre» Verkehrswegen sehr vernachlässigt worden waren. Tausende und abertausende Kilometer von Straße» wurden entweder neu g« baut oder verbreitet, mit harten Decke» versehen und staubsrev gemacht. Ja, als endlich der Kampf begann, marschierten di« von diesem einmaligen Organisationstalent ins Leben gerufe«! neu Verbände hinter und mit den Truppen vorwärts, beseitigten Hindernisse und zerstörte Brücken, verbesserten Straßen/ schufen überall neue Uebergänge über Täler, Schluchten. Flüsse/ Kanäle und ergänzten so in einer unersetzbaren Weise die Pio-t niertruppen, die durch diese Entlastung befähigt wurden, sich!' enger an die vorwärtsdrängende Front zu hängen und da»! durch noch mehr aktiv in den Kampf eingreifen konnten, beb dem sie sonst oft nicht zur Stelle hätten sein können. I
Der Sieg in Norwegen und der Sieg im Westen brachte ne«« Aufgaben. Nachdem schon vorher Parteigenosse Todt zum Reichsminister für Bewaffnung und Munitio« ernannt worden war, und damit ein neues wahrhaft ungeheu-' res Gebiet zu ordnen und zu steuern hatte, trat nunmehr di« Ausgabe, die eroberten Küsten gegen feindliche Angriffe durch! die Anlage neuer gewaltiger Befestigungen zu schützen. Darüber hinaus sollten Heimat und Front mit Bauwerken des passive« »nd aktiven Lustschutzes versehen werden, die in ihrer Art! ebenfalls in der Geschichte einmalig und bisher unerreicht sind »nd es wohl noch lange bleiben werden. .
So war es seinem Erfindung«- und Organisationsgenie, g« kungen, in kürzester Frist für zahlreiche U-Boote Vetonbaute« zu errichten, die auch durch schwerste Bomben ganz-, lich unzerstörbar sind j