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Nummer 36 Alteosteig, Donnerstag, den 12 Februar 1842 88. Jahrgang

Singapur in 32 Stunden erobert

Kke Stadt Singapur von den Japanern gestürmt MB Tokio, 11. Febr. Das Kaiserlich-japanische Hauptquar­tier gibt bekannt:

.Die kaiserlich-japanischen Truppen, die seit heute früh trotz jeindlichen Widerstandes ständig Fortschritte machten, stürmten Mtwoch morgen 8.W Uhr japanischer Zeit die Stadt Singapur, »oLei sie an verschiedenen Stellen die besiegten englischen Trup­pe» gefangen nahmen.

Wie Singapur genommen wurde

Die japanischen Soldaten waren nicht mehr zu halte«

MB. Tokio, ll. Febr (Ostasiendienst des DNB)In 52 Ltunden haben unsere Truppen Singapur erobert", so berichtet der Vertreter der Agentur Domei heute abend aus der Stadt bin/apur. Als wir gestern von Tagah in östlicher Richtung auf Bukit Timah vorstieben, riefen unsere Soldaten sich gegenseitig an: Morgen müssen wir in Singapur sein. Dabei glühten ihre Gesichter vor Begeisterung, und immer wieder durchbrachen sie Stellung auf Stellung, die fliehenden Engländer vor sich her­treibend.

Wir marschieren in getrennten Kolonnen, voraus besondere Stoß­trupps mit leichten Angriffswaffen, die sich gegenseitig an Schnellig­keit zu überbieten suchten. Als wir uns heute morgen um 7 Uhr den eisten Häusern Singapurs am Westausgang näherten, flammte nochmals feindlicher Widerstand auf, der jedoch sofort gebrochen um de.

Kurz nach 8 Uhr morgens wnrde eine kurze Pause eingelegt, da wir bis znm äußersten erschöpft war-n. Aber schon nach we­nigen Minuten Aufenthalt waren die Truppen nicht mehr zu halten. Unter begeisterten Rufen drangen sie truppweise in' die Straßen Singapurs ein und begannen sofort mit Aufräumung»- «rheitgch «metstützt von.E nwohner«. Die englischen, i bischer» »nd australische» L uppen wmden zum Teil entwaffnet und i» größeren Trupps abgejiihrt. Ueberall ertönen Banzai-Rufe für Kaiser »nd Volk:

Inzwischen ströhmen neue Truppen nach Singapur herein, die so» Malayen und Tndern mit kleinen japanischen Flaggen be­grüßt werden, lieber uns in geringster Höhe flogen unsere Flie­ger, mit denen wir begeisterte Rufe austauschten.Unsere Arbeit ist beendet, und wir gedenken mit Stolz an unser Volk zu Hause i» Japan".

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Riesige Kundgebungen in Tokio

Die Glocken aller Tempel verkündeten den Sieg

DNB. Tokio. 11. Febr. (Ostasiendienst des DNB.) Als das Kaiserliche Hauptquartier um die Mittagsstunde der heutigen Tages die Eroberung starker feindlicher Stellungen und den direkten Weiterstoß auf Singapur bekannt gab, bestand in Tokio drin Zweifel mehr darüber, daß die Eladt Singapur noch am gleichen Tage fallen werde.

Der Höhepunkt der Spannung wurde erreicht, als der Rund­funk schließlich seine Sendungen unterbrach und der Sprecher mit "regier Stimme bekannigab, daß die Stadt Singapur von japani- f.eu Streitkräften besetzt worden sei.

Es folgte eine Minute des Schweigens zuz Ehrung der Toten dieser unvergleichlichen Hcldenkampfes.

Die Glocken aller Tempel verkündeten den historischen Sieg. In den Straßen der Hauptstadt kam es zu immer neuen spontanen Demonstrationen der überglücklichen Bevölkerung. Hunderttausende durchzogen die Stadt, die in ein einziges Flaggenmeer getaucht V Hauplziel der Kundgebungen waren der Kaiser-Palast, wo oehntausende in nicht endenwollende Banzai Rufe ausbrachen, und das große Nationalhciligtum, wo die Bevölkerung bis in die späte Nacht ihren toten Helden und Ahnen tiefste Dankbarkeit darbrachte.

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Der Kampf «m Singapur

Takt,, 11. Febr. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier mel» an, Mittwoch mittag japanischer Zeit:

«ie die Festung Singapur angreisendeu japanische« Truppeu am Mittwoch früh die am höchsten gelegene feindlich« «sestigungsanlag« von Bakit Timah, die den Mittelpunkt de» vnwltchen Frontstellungen bildet. Die Stadt Singapur ist mit Kilometer Entfernung in Reichweite der japanische« Was» Die eingenommeue feindliche Stellung liegt 177 Meter hoch 7"d »ft die höchste Erhebung der Insel. Die japanischen Voraus« "Uppen, an der Spitze dir Panzerformatioue«. habe« bereit» di« «aßen Einfallstraßen »er Stadt erreicht.

"fischen hat auch der linke Flügel der Japaner sich am Mittwoch morgen bis auf einig« Kilometer an die Stadt heran« während der Kauptteil der japanischen Trup» « winschlietzung der Hauptvrrteidigungsstellung des Fein­en! Sudwesten her vollendet, ist im mittleren Abschnitt ser ^" entscheidende Kampf entbrannt, der bi» zur Vernich­tung de, Gegners gesührt wird.

Die japanische Luftwaffe greift mit großem Erfolg im Tief­slug den zurückweichenden Feind an und überschüttet die Ver­teidigungsanlagen rings um das Stadtgebiet mit einem ver­nichtenden Bombenhagel. Ein Bomberverband griff Hafengebiet ein feindliches Schiff von 3000 BRT. an und macht« es durch Volltreffer manövrierunfähig. Ein anderer Verband unternahm einen erfolgreichen Angriff ckus den Vahnhofvon Singapur, und am Mittwoch morgen wurde das Hasengebiet» später die Stadt selbst, wirkungsvoll bombardiert. Feindliche Flugzeuge zeigten sich den ganzen Tag über nicht mehr.

Indische Truppen auf japanischer Seite

Tokio, 11. Febr. (Oad.) Aus Äohür Baru wird der frei­willige Einsatz indischer Truppen gegen ihre briti­schen Unterdrücken gemeldet. Was' den Engländern unvorstellbar ist: Eine Einheit indischer Soldaten, die sich im Mälaya-Feldzug den Japanern ergab, beteiligt sich zur Zeit -im Kampf um Singapur unter japanischer Flagge erfolgreich an den Angriffe« auf ihre früheren, britischen Herren: Ihre dringenden Bitte« fanden bei den Japanern schließlich Gehör und unter: den Ge­fangenen wurde eine Einheit organisiert, die jetzt Gelegenheit hat, eine alte Rechnung zu begleichen.

Wie Domei aus Johur Vharu ergänzend berichtet^ nehmen indische Artilleristen, die kürzlich auf der malayischen Halbinsel gefangenengenommen wurden, auf ihren ausdrücklichen Wunsch an den Kämpfen gegen Singapur teil.

Was das Empire mit Singapur verlor

DNB Berlin, 11. Febr. Das Sonnenbanner über dem Hafen von Singapur kündet eine Wende in der Geschichte Ostaflens, Mögen die Kanonen einiger Forts noch donnern, das Kapitel der britischen Vorherrschaft in diesem Teil der Erde ist zu Ende, ein neues, japanisches Kapitel beginnt :

Das Empire hat sein stärkst es Bollwerk in Ostasie » verloren, die zentrale Verteidigungsstellung, dig in langjähriger Arbeit mit einem Kostenaufwand von übgr 220'Millionen Mark errichtet worden war, um wie die LondonerTimes" iy goldener Friedenszeit einmal definierte ,,vor allem das wertvolle Eigentum in China, den großen Handel mit ChinH den bedeutenden Hafen Hongkong, Borsteo mit seinen wertvolle« Oelquellen, Neuguinea mit seinen Eoldminen, Neuseeland und Australien zu schützen". Daß die Befestigungen auch Indien deck­ten und Malakka, ja die Stadt, Singapur selbst, haben die hoch­mütigen Engländer damals der Erwähnung gar nicht für wert gehalten. Eine großangelegte Reklame umgab die Insel mit dem Nymbus der Uneinnehmbarkeit. Und jetzt, bei der ersten Probe, hat sich gezeigt, daß das berühmte Singapur keiner, aber auch gar keiner seine,. Aufgaben gerecht wurde.

Es konnte sich nicht einmal selbst verteidigen, und damit ver­loren die Engländer zugleich ihren wichtigsten Verkehrs- und Handelshafen in Ostasien. Durch ihn strömte die Ausfuhr de» weitaus größten Teiles aller Erzeugnisse Malakkas, und was das heißt, geht schon daraus hervor, daß die Eummiplanrage» Malakkas die Hälfte der Weltproduktion liefern, und daß bis­her die USA. 84 v. H. ihres Zinnbedarfes hier deckten. Allein im Monat August des vorigen Jahres hatte die Ausfuhr der Rohstoffe Malakkas über Singapur einen Wert von rund 140 Millionen Mark (vor der Abwertung). In den Lagerhäu­sern fand man ferner Hanf aus Manila, Wolle aus Australien, Kopra aus der Südsee, Reis aus Thailand, Teakholz aus Burma und in den unterirdischen Tankanlagen Oel aus Bornes.

Im Jahre 1933 z. V. betrug der Schiffsverkehr in Eingang Md Ausgang je fast 14 Millionen Netto-Registertonnen. Di« Stadt besitzt Kautschuk-, Leder- und Ananas-Konservenfabriken sowie das größte Zinnschmelzwerk der Welt. Durch ihre Ban­ken floß ein ununterbrochener Goldstrom nach London, in die Taschen der Plantagen- und Bergwerksbesitzer, der Reeder, der Bankiers. Aktionäre und auch einiger llnterhausabgeordneter, hie so nebenher Aufstchtsrats- und Direktorenposten in malay- ischen Firmen oinnehmen. Dieser kostbare Strom ist versiegt.

Die Folgen dieses grandiosen japanischen Sieges sind nicht abzusehen. Singapur wird fortan Japans frisch erkämpfte Roh­stoffquellen schützen und ihm als Operationsbasis für die Fort­führung des Krieges dienen. Niederländisch-Jndien, Australien, Neuseeland und auch Indien wurden ihres stärksten Schutzes be­raubt. Das Ansehen der Briten als der einst unbestrittenen Her> ren ist in den Augen aller Völker Süd- und Ostastens gewaltig gesunken. In den von den Japanern besetzten oder mit ihnen verbündeten Ländern haben sie ihre Rolle bereits ausgespielt.

Auch für diesen harten Schlag ist in erster Linie Churchill ver­antwortlich. Er hat den Krieg heraufbeschworen, jede Verstän­digung in Europa und Asien hintertriebeu und abgelehnt. Er war nach dem Verlust aller europäischen Festlandsdegen und trotz der Ausfälle und Ueberbeanspruchung der britischen Flotte anmaßend genug, Japan herauszufordern. Er hat wie ein ge­wissenloser Spieler alles auf eine Karte gesetzt, indem er in Nordamerika zu einer Offensive blies und zum Schutze Singa­purs gerade zwei Schlachtschiffe sandte, nach einem Hafen, der für eine riesige Kriegsflotte gebaut war. Die Kriegsverbrecher ernten in allen Teilen der Welt, was sie gesät haben. Mehr denn je wird man heute an die Prophezeiung des Führers er­innert:Ein Weltreich wird zugrunde gehen. Herr Churchill mag glauben, daß dies Deutschland ist, ich weiß, es wird Eng­land sein."

Der ieMe WetzrolilchkberW

Fortgang der Kämpfe im Osten bei nachlaffendem Frost Zwei Handelsfchisfe an der englischen Küste von Kampfflug« zeugen versenkt Ein weiterer Frachter wahrscheinlich ver­nichtet Stärkere Ausklärunaskräfte des Feindes t» Nordafrika zuriickgeworsen

DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 11. Febr. i

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Kämpfe im Osten nehmen bei nachlassendeM Frost ihren Fortgang.

AnderDonez-Front verlor der Gegner seit de« 18. Januar allein im Abschnitt eines deutschen Armeekorps: 1K3S Gefangene, über 75US Tote, 8 Panzer» IS Geschütz^ 1K4 Maschinengewehre und Granatwerfer sowie zahlreiches sonstiges Kriegsmaterial.

An eigenen Angriffserfolgen im südlichen Ab« schnittder Ostfront hatte >ein rumänischer Skiverband her« vorragenden Anteil.

Vor Leningrad brachen erneute Ausbruchsversuch« des Feindes im Abwehrfeuer der deutschen Einschließung»« front zusammen.

Bor der englischen Südwestküste versenkten Kami slugzeuge in der vergangenen Nacht durch Bomben­wurf zwei Handelsschiffe mit zusammen 7ÜÜS BNT., ei» dritte- großer Frachter wurde wahrscheinlich vernichtet, ei» weite s Schiff beschädigt. Andere Kampfflugzeuge, die z» bewas ete Aufklärung^ eingesetzt waren, erzielten im Tief­angriff Bombenoolltreffer schweren Kalibers in sine« großen Industrie«»»! an der Ostküste Schottlands.

In Nordafrika wprden stärker« Aufklärungskräft« des Feindes zurvckgeworfen. Eturzkampf- und Zerstörung»« flugzeuge fügten dem Feind erhebliche Verluste an rollen« dem Material zu. Nordostwärts Tobruk zeigte ein leichte« britischer Kreuzer nach Bombenangriff durch ei« deutsche« Flugzeug Schlagseite. ^

Ein kst »er Verband britischer Bomber griff in der »er« gangenen Nacht Wohnviertel im nordwestdeutsche» Küstengebiet an. ^

. Bei den Abwehrkämpfe» der letzte» Tage zeichnete sich de» Feldwebel S ch m i d t, Zugführer in der 1. Kompauie d« Infanterieregiments IIS, durch persönliche Tapferkeit be« sonders aus.

Der italienische Wehrmachtyberkchl

Wirksame Aktionen der Luftwaffe gegen di« feindliche» rückwärtigen Verbindungen in Nordafrika DNB Rom, 11. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht »o« Mittwoch hat folgenden Wortlaut:

: An der Front'von Ain el Eazala Spähtrupp- und Artillerietätigkeit. Ostwärts von Mechili wurde rin gegnerische» von Panzerkräften unterstützter Vorstoß durch das sofortige. Ein« greifen unserer Panzereinheiten zum Scheitern gebracht.

Wiederholte und wirksame Aktionen der Luftwaffe verur­sachten in den feindlichen rückwärtigen Verbindungen Brand« und Zerstörungen. Drei englische Jagdflugzeuge wurden iW Luftkampf abgeschossen, ein viertes von der Flak. ' '

Auch gestern wurden die kriegswichtigen Anlagen Maltas vo» deutschen Flugzeugen in wiederholten Unternehmungen bon» bardiert. - :

Deutsche Flugzeuge erreichten den bereits von unseren To» vedoflugzeugen angegriffenen Eekeiizüg und trafen mehrfach pvti große Handelsschiffe und zwei der Geleitschiffe.

Erfolgreiche Abwehr an der Ostfront

DNB Berlin, IC Febr. 2m SüdTril dex Ostfront i«, schränkte sich die KampstStigkeit am 8. Februar im wesentliche» agf einzelne Abschnitte. Die Kämpfe waren wiederum durch große Verluste des Feindes gekennzeichnet, der ohne Erfolg unsere Stellungen angriff. Eine deutsche Kampfgruppe wie« starke bolschewistische Verbände, di« mit Panzerunterftiitzun» porgingen, ab, rieh drei Kompanie» auf und zerstörte einig« Panzer. Eine andere Kampfgruppe vernichtete bei der Abwehe und im Gegenstoß- sieden- sowjetische Panzerkampfwagen, da» unter zwei schwerste. Di« deutschen Truppe« schlugen aber nicht nur alle Vorstöße der: Bolschewisten energisch zurück, sonder» traten an verschiedenen Stellen selbst zu wirkungsvollen Ge­genangriffen an. Dabei drangen unsere Soldaten trotz starkeil feindlicher Artillerieabwehr in eine größere Ortschaft ein, di« nach erbitterten Häuserkämpfrn und nach Zerschlagung eine« vollständigen sowjetischen Bataillons genommen wurde. Dies« Erfolge wiegen umso schwerer, als de. jlrenge Frost und de» mannshohe Schnee der Truppe ungewöhnliche körperliche An­strengungen auferlegen. - ^

An mehreren Stellen des Mittelabschnlttes der Ostfront schlu­gen deutsche Truppen im Laufe des 8. Februar wiederholt« Angriffe des Feindes erfolgreich zurück. Nach bisher vorliegen­den Meldungen verloren die Bolschewisten außer mehreren hun­dert Toten und Verwundeten sechs Panzerkampfwagen, fünf Geschütze, mehrere Panzerabwehrkanonen und große Menge^ von Gewehren und anderer Kriegsausrüstung.