Nr. 35
Lä rrorfrvaldrr Tageszeitung
Seite S
stellvSSN. dieZukunstEuropasalleinbe- stimmen, und bei aller Bewunderung ihrer Politik würden wir den Wiederaufbau doch viel besser bewert»
^Nach"diesen schüchternen Beruhigungsversuchen und Verbeugungen vor der in England noch herrschenden Pluto» kratenkaste bekannte sich Cripps allerdings wieder offen zu «einem Programm, indem er wörtlich erklärte: „Die einzige gesunde Lösung für die Nachkriegszeit kann nur durch ein Abkommen zwischen Großbritannien, den USA. und der Sowjetunion geschaffen werden." Aus seiner genauen Kenntnis der Moskauer Pläne fügte Cripps hinzu, daß Stalin bereits zu Beginn des Jahres 1969 aufrichtig bemüht gewesen sei, ein Abkommen mit Frankreich und Großbritannien zustande zu bringen. Stalin habe, so gestand Cripps. das Abkommen mit Deutsch, land kaum abgeschlossen gehabt, als er sofort die Pro» -uktion auf Kriegsbasis gestellt habe, um den Augenblick vorzubereiten, wo die Sowjets genötigt sein würden, gegen Deutschland zu kämpfen.
Zum Schluß kommt Englands Verrat an der europäischen Kultur wieder ganz unverbüllt zum Ausdruck, der in der gewissenlosen Aufopferung Europas an den Bolschewismus gipfelt. „Es besteht kein Zweifel darüber, so erklärte Cripps, -aß, wenn die Alliierten den Sieg erringen, die größte europäische Macht dann die Sowjetunion sein wird, die den Krieg wahrscheinlich mit dem Einzug in Berlin beenden wird."
Die deutsche Wehrmacht bietet allerdings die Garantie dajiir, daß diese törichten Wunschträume des Londoner Agenten Stalins niemals in Erfüllung gehen werden.
Englands neueste Inirkoe
Neues über die englisch-nordamerikanisch-sowjetischen Beziehungen
Sofia, 10. Febr. Das in politischen Kreisen viel beachtete Sonntag-Abendblatt „Duma" bringt unter dem Titel „Englands neueste Intrige" einen Artikel über die englisch- nordamerikanisch-sowjetischen Beziehungen, in dem es u. a. heißt:
Bis vor kurzem bemühte sich die anglo-amerikanische Propaganda und auch sogar die Vertreter der angli* konisch enKirche, den europäischen Völkern die Heber» zcugung beizubringen, die Sowjetunion kämpfe -ür ois Freiheit der Völker und stelle für ihre Lebensinteresson keine Gefahr dar. Nachdem jedoch der Krieg an der Ostfront dem bolschewistischen Entsetzen den Schleier heruntec- gerissen hat und die englisch-nordamerikanischen Verteidiger -es Bolschewismus sich überzeugen mußten, daß ihre beruhigenden Versicherungen nicht mehr einschlagen, haben üe in letzter Zeit ihre Taktikgeändert. So vertreten sie jetzt in den neutralen europäischen Ländern planmäßig die These, daß ein Sieg Englands, der USA. und ihres bolschewistischen Verbündeten in Europa keine Gefahr für die europäischen Länder darstelle, da die Sowjetunion sogar bei einem Sieg so erschöpft und ausgeblutet wäre, daß es
den europäischen Staaten nicht schwer fallen würde, sich gegen jeden bolschewistischen Expansionsoersuch zu schützen und auch in ihren eigenen Länoern jede kommunistische Gefahr zu unterbinden. Die anglo-amerikanische Propaganda fügt noch das großzügige Versprechen hinzu, daß England und Amerika nach Friedensschluß innerhalb der europäischen Nationalstaaten diese gegen eventuelle Expansionsbestrebungen von Seiten der Sowjets in Schutz nehmen würden.
Das sei eine These, so fährt das Blatt fort, die bei den europäischen Völkern nur bitteren Sarkasmus Hervorrufen könne. Nachdem die anglo-amerikanische Propaganda durch ihre kriegshetzerische imperialistische Politik jo viele europäische Lander in den Krieg gezogen und ihre Völker dem Verderben ausgesetzt hätte, blase diese selbe Propaganda 'etzt zum Rückzug und verändere ihre Taktik. Vergebliche An» strengungen und Ueberredungsversuche. die niemanden übe'-eugen!
. kd-l.
vStttLcir-kkcttrLzcxul'r vosc»< vrol-ic. me > L ree. wetro^v.
Ni5 Fortsetzung.«
„Versprich mir, daß du mich nie wieder allein läßt."
Sie verspricht es. Wie könnte sie auch anders!
Er möchte noch so gern einen Tag bleiben. Aber er muß Morgen weg. Ob sie ihm schreiben wird?
„Wohin?" tragt Gertrud.
Das ist nun schwierig. Er ist brs Donnerstag in Ham- > arg. Ab Freitag ni Kiel. Tann hat er in Danzig zu tun. Und dann in Königsberg.
„Wird das später anch so sein, Hans?"
„Nein, mein Liebes," beruhigt er sie. „Später bin ich bann immer bei dir, oder wenigstens ganz in deiner Nahe, daß du mich jederzeit erreichen kannst."
. "Dari ich dir dann auch helfen?" will sie wissen „Das untistigsein liegt mir nämlich nicht, Hans. Ich möchte Mmm- etwas zi, tun haben."
„Dos wird dir sogar sehr reichlich blühen!" lacht er. -D" bekommst die Buchführung."
„Ab"-
„Liegt dir das?"
„Sehr!"
„Na schön! Dn wirst also Chef in der Buchhaltung." E rum ihr rasch die Falte zwischen den Augenbrauen weg. »Noch en, Bedenken, Kleines?"
„Wann willst dn dich selbständig machen?" E» sobald es geht "
Lie ist «ehr nachdenklich. So einfach wie bei Heinz und «tephn wird nicht der Fast sein. „Kannst du dich um rrwas Eigenes »nEeben, noch ehe wir heiraten?" fragt sie.
„Gewiß, Gertrud. Dn kannst dann deinen Eltern sagen, vaß ,ch Kansmann bin."
«.»'E 'st beschämt, daß er ihre Gedanken erraten hat, U"'mt seine Hand an ihre Wange und druckt dann die darauf. Es wird trotzdem einen fürchterlichen «»ö" Hanse geben. Sie ist im Bilde. Sic kennt zwar Bruchstücke ans dem Zerwürfnis mit der Großmnt- rr, aber d,e genügen. Vater sagt nur: „Der Krämer!"
Tapfere Würltemberger
S'ch'nmal außergewöhnlich tapfer nsg. Für mehrfache, hervorragende Tapferkeit bei den Kämpsen an der Ostfront wurde dem Leutnant Cores, Zugführer in einem württembergischen motorisierten Jnfan- terieregimenl, das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
Der Offizier, der berens im Westfeldzug beide Eiserne Kreuze erhalten hatte, zeichnete sich im Feldzug gegen die Sowjetunion erneut aus. In vielen Gefechten erzielte er durch sein kühnes Draufgängertum kampfentscheidense Erfolge. siebenmal vollbrachte er außergewöhnliche Tapfer» keitstaten. Stets an der Spitze fernes Zuges führte er seine Infanteristen im Angriff, immer an der bedrängten Stelle wehrte er die sowjetischen Angriffe ab.
Ludwigsburger Major in vorderster Front NSG. Für mehrfache hervorragende Tapferkeit bei den Kam» fen an der Ostfront wurde dem Major Ernst Sonntag aus Ludwigsburg, Baitaillonskommandeur in einem Württemberg'!» scheu Eebirgsjägcrregiment, das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
Der tapfere Offizier war seinen Gebirgsjägern stets ein Vorbild gn persönlichem Einsatz und hervorragendem Schneid. Sein Bataillon, das er stets aus der ersten Linie führte, errang Erfolg auf Erfolg Beim Angriff auf eine starke sowjetische Stellung gelang es ihm. die bolschewistischen Linien zu durchstoßen und durch eine umfassende Bewegung mit seinem Bataillon eine Stellung zugewinncn, die die Voraussetzung für den weiteren Angriff der Division bildete. Zahlreiche sowjetische Gegenangriffe, unterstützt durch schwere Panzer, wurden von ihm und seinen tapferen Gebirgsjägern erfolgreich abgewchrt. Bei einem Angriff auf ein sowjetisches Dorf, das den Schlüsselpunkt der Bolschewisten bei einer großen Einschließungsschlacht bildete, gelang es dem Bataillon, in harten schweren Kümpfen die Bolschewisten zu werfen Wie stets hatte auch hier der Major in vorderster Front kämpfend den SiSeg errungen.
-
Ein kaltblütiger Heilbronner Unteroffizier NSG. Ein württembsrgischer Unteroffizier, der in Hcilbronn geborene Unteroffizier Mer ly, Gruppenführer in einem Infanterieregiment, wurde für mehrfache hevorragende Tapferkeit bei den Kämpfen an der Ostfront mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Schon während seiner Zugehörigkeit zum Jagdkommando des Bataillons bewährte sich der Unteroffizier durch besonderes Draufgängertum. Auch bei zahlreiches Spähtruppunternehmen bewies er besonderen Schneid. Beim gewaltsamen Uebergang über einen Fluß an der finnischen Front stürmte der Unteroffizier unmittelbar hinter dem Führer des Jagdkommandos über den eben gebauten Steg, ging mit seinem Maschinengewehr in StSellung und brachte durch sein wohlgezieltes Feuer die sowjetischen Maschinengewehre zum Schweigen. Der Rest des Jagdkommandos und die nachfolgende Kompanie konnten nunmehr ohne Verluste den Flußübergang bewerkstelligen. Nachdem das Jagdkommando dann eine beherrschende Höhe erstürmt hatte, bewies der Unteroffizier wiederum hervorragende Kaltblütigkeit und Tapferkeit. Mit seiner Gruppe wies der llnterossizier einen bolschewistischen Angriff in sechsfacher Uebermacht ab und brachte den Sowjets erhebliche Verluste bei.
Meine RMrichtm aus aller Well
Neue Erdrr.t'chkatastrophe in Lima. Wie aus Lima gemeldet wird, ereignete sich in der Nacht zunz 9. Februar in der Nähe von Lima eine neue Erdrutschkatastrophe. Die angerichteten Schäden sind sehr bedeutend.
Der Führer hat dem ordentlichen Professor Dr. Ing. Hermann Föttinger in Berlin-Wilmersdorf aus Anlaß seines 63. Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste auf dem Gebiet der Strömungslehre die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
Neue NiistunZsinilliarden in USA. Roosevelt hat vom Kongreß wieder über 22 Milliarden Dollar für Rüstungs-
zwecle «ngesordert. Mag rer"Kongreß noch so hohe Summen bewilligen, es sind nichts als Wechsel auf die Zukunft, denn zunächst fehlt cs den USA. noch an mancherleit wichtigsten Rohstoffen, die sich nur mit Geld auch nicht hervorzauber» lasten.
Dr. Ley in Posen. Neichsorganisationsleiter Dr Ley sprach von einem Wercappell eines Poscner Großbetriebs aus zu den schaffenden deutschen Menschen der neuen Ostgebiete über die Ausgaben der Heimatfront in diesem Kriege. Gauleiter und Reichsstatthalter Greiser brachte in seiner Begrüßungsansprache zum Ausdruck, den jungen Ostgau s» kriegsstark zu machen, daß er allen übrigen Reichsgauea zur Seite stehe. '
Kroatischer Miusierbesuch in Berlin. Auf Einladung de» Neichswirtschastsministers und Präsidenten der Deutschen Neichsbank traf am Montag der kroatische Minister für Gewerbe, Industrie und Handel, Dr. Toth, in Begleitung dr» Ministerialdirektor Dr. Cahas und des Ministerialrat» Dr. Digovic in in der Neichshauptstadt ein. Er wurde auf dem Bahnhof Friedrichstraße von Neichsminister Funk em« pfangen.
Geständnis in Dosen. Die britische Admiralität gibt de« Verlust des großen Zerstörers „Matabele" zu. Der Zerstörer „Matabele" war ein für den Geleitdienst besonder» wertvolles Schiff. Es gehörte zur sogenannten Tribal-Klast«^ von deren zu Kriegsbeginn 16 Einheiten jetzt schon da» sechste untergegangcn ist. Es hatte eine Besatzung von 2« Mann bei 1890 Tonnengehalk.
Drchianakaisckek in Indien. Tschiangkaiichek ist nach einer Meldung a"s DeKn in Indien eina-stroften. Der Zweck seiner Neisc. die in Schanabaier Kreisen allgemeines Intereste erweckt, soll angeblich die Besvrechung von Fragen allgemeinen Interesses mit dem britischen Oberbefehlshaber fein.
„Neuyork Sun" haben die nordamcrikanischen Schiffahrtsgesellschaften die Versicherungssätze für oie di« nordamerikanischen Küstenrouten befahrenden Handels- schlffe wesentlich heraufgesetzt, da immer mehr amerikanisch, Handelsschiffe auf der amerikanischen Seite des Atlantik, versenkt würden. Der Versicherungssatz für Tanker sei sogar um 100 Prozent erhöht worden.
Lösegelderpressung durch jüdische Menschenriiubrr. In Palästina ist gegenwärtig eine jüdische Verbrecherbande am Werk. Sie beschäftigt sich mit der Verschleppung reicher Persönlichkeiten, um ein entsprechendes Lösegeld für deren Freilassung zu verlangen. Die jüdischen Verbrecher sind roch nicht aussind^ -emacht.
.„.^kläcuiig des kroatischen Außenministers. Aus Anlaß de, Abschlusses der Militärkonvention zwischen Deutschland, Italien und Japan gab der kroatische Außenminister Dr. Lorkovrc eine Erklärung ab, in der er den Willen des kroati- Mst Polkes und seiner Negierung zu einer tatkräftigen Mitwirkung an dem Kampf dieser drei Mächte um eure neu« Weltordnung zum Ausdruck brachte.
—»>,»u>,rur,e »n oen ,uoaiinani>asen Die Listaboner Zeitungen melden aus Iohannisburg. dck ,n den südafrikanischen Eoldminen große Sabotageakte aus geführt wurden. Zahlreiche Pfeiler im Innern'der Min« an denen die Leitungsdrähte für den elektrischen Strom an gebracht waren, wurden mit Dynamit gesprengt. Die Gold Minen von Vereeniging und Potchefstroom und diejenige» im Westen sind außer Betrieb gesetzt.
D,e Gerichte der Schanghaier internationalen Niederlas. sung übernommen. Wie oie chinesischen Gerichte in der fron- zoßichen Niederlassung übernahm die Nankinger Negierung nun auch die chinesischen Gerichte der internationalen Nie- derlassung von Schanghai. Damit hat die Nankinger Regierung nach jahrelangem vergeblichem Bemühen ihre Justizhoheit un gesamten Schanghaier Bereich zur Anerkennung gebracht. "
Niemand hat je das Geschält betreten. Es soll ein großes Geschäft sein. Man könnte dort sicher viel, viel lernen. Aber das ist natürlich ausgeschlossen. .
„Was gnält dich denn, mein Liebes?" fragt Wolfrnm irnd zieht sic wieder enger an sich. Sie geht jetzt so unsicher. Es har gefroren und der Boden ist schlüpfrig. „Soll icb Landwirt werden? — Tag!"
„Nein, Hans! Dastir paßt dn nicht!"
„Ich bin anch dieser Meinung. — Sorg dich nur nicht! Es wird sich schon finden. — Wir sind viel zu rasch gegangen," meint er bedauernd. „Da vorn ist schon der „Schwcirzwa'dl"''". Nun sch icb dich lange nicht mehr. Ist es dir lieber wenn ich dir postlagernd schreibe? Dann kannst dn dir jeden Samstag einen Brief holen."
„Und wobin soll ick dir Nachricht geben?"
Er antwortet nicht gleich, und sie stört ihn nicht, als er iv nachdenklich neben ihr hergeht. „Schreib mir unter Hotel „Ostpreußen", Könlasbera. — Kannst dn dir das merken ""
„Ich oenke," gibt sie lachend zurück. „Schau nicht so böse! wäre doch traurig, wenn ich . vergessen könnte. Noch trauriger, wenn dn einmal m., Ten soll lest daß ich Nachricht von dir erwarte."
. „Das wird nie der Fall sein, Gertrud. Wie lange bleibst dn noch hst'M"
„Bis znm ersten Marz."
Er steckt seinen Arm durch den ihren und sstM wieder ein Stück mit ibr zurück. Er vermag sich noch nicht zn trennen. Es gnä't ihn, daß er nicht ehrlich zn ibr sein kann. Wen» er letzt ganz offen zrz ihr spräche? Aber er fühlt eine Hemmung dabei. Sie wird ihn fragen: warum hast du mich zuerst b>0-i"en^ Wahrscheinlich rückt sie dann ck-'ar von ihm ab. Das darf nicht sein! Er will sie nicht mehr verlieren ste soll ihn l'ebkmbcn und ihm vertanen, „Wenn d„ j,n März znrückfäh'st." sank er in d k"',t sie während des Gebens auf die Mlegerötete Wange, „nehme ich dick an der Bahn in Empfang. Recht?"
! ,.O bitte, ia! Das wäre schön "
Er nimmt ihre eisige Linke in seine Manteltasche und ! wärmt sie mit seiner Rech't-n ..Immer noch Sorgen. Liebes?"
Sie schüttelt zwar den Kopf, aber sie kann sich "ick denken, wie das wcitergchen soll. Sic hat nicht den Mur zu jemand darüber zu sprechen und um Rat zn bitten. Sie kann höchstens Dago nnd Heinz ins Bertranen ziehen oder Stcpha. Aber Erfolg verspricht sie sich nicht davon. Wenn der Vater schon den Grvßkaufmann, den die Groß
mutter heiratete, einen „Krämer" nennt, was wird er dann erst zn Hans sagen? Es ist nur ein Trost, daß noch soviel Zeit dazwischen liegt. Vielleicht findet sich doch eine Möglichkeit, den schlimmsten Stnrm abznwenden.
Ihre Hand ruht noch immer in Hans Peters Tasche. Tie ist jetzt ganz warm und prickelt von dem pulsenden Blut. Sie möchte ihm etwas Liebes tun und fragt, ob sie ihm noch einen Wunsch erfüllen könne.
„Der Einzige, den ich habe, ist unerfüllbar," sagt er. „Dich aus die Arme nehmen nnd forltragen zn dürfen. — Gib mir noch einen Kuß! Oder nein! Gib mir soviele, äls du mir schenken willst!"
„Dann müßtest dn die ganze Nacht hier stehenbleiben. Lieber!"
„Gern! — Aber weißt dn was, ich werde früher znrück- kvmmen. Bis znm ersten März dauert es mir zn lange. Wenn es mit dem Wagen nicht geht, dann mit dem Flug- zena"
„Ist das nicht sehr teuer?" wundert Gertrud sich.
„Es wird sich schon erschwingen lassen."
„Darf ich mitbezahlcn, Hans? — O bitte! — Nein?" fragt sic erschrocken, als er vlötzlich leinen Arm ans dem ihren zieht, „Sei nicht böse, bitte! Aber ich halte das einfach für selbstverständlich. Jetzt, wo dn doch nur Angestellter eines Geschäftes bist, kannst dn solche Ausgaben nicht allein ans dich nehmen. Wo kämst dn da bin! Später dann, wenn dn selbständiger Kaufmann bist, ist das etwa- anderes!" scherzt sie.
Möchtest dn gern, daß ich das bin ?" fragte er gedrückt.
„Nein. Hans! Ganz gewiß nicht!" Tie gerät in Eiker, --"il si" 'ermntct. daß er gekränkt ist nnd sie falsch verstanden har. „Ich hätt" geradezu Angst vor einem großen Geschäft! Ich kann mir denken, wieviel Sorgen das mackst! Wieviel Arbeit und welches Risiko! Wir wollen uns einmal ganz klein znsammenhalten. ja?"
„Eine Krämerei also." Er deutet chr Znsammenzncken falsch. Er kann ja nickst wissen, welchen Beiklang diele- Wort ssii- sie hat. Mit welcher Verachtung es daheim, wenn anch n», vom Baker, gesprochen wird. Dann gibt er sich "st'--'' R"ck dreht sie im Kreise nnd lackst hellauf. Ich dlv's an, was dn denkst, mein Mädchen: ein Borst-'ck'.'ädchen in einer Winkelgalle! Drei Stufen hinauf! Eine Klingel, die ans einem finsteren Nebenranm jemand hcrbellockt, der dann zwischen Heringsbüchsen» Schnhkrein, Zündhölzern und Backsteinkäse das Gewünschte hcrausangelt."
(Forts, folgt.»