Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. Z5

Seite 2

-Straße von Johur. In weniger als 20 Minuten war die Lan­dung geglückt. Die geschilderte Taktik erklärt im übrigen auch öie «»gewöhnlich geringen japanischen eVrluste.

Granitdamm nach Singapur ausgebessert Tokio, lg. Febr. (Oad.) Ein ununterbrochener Strom japani­scher Truppen und Nachschubkolonnen ergoß sich, wie Domei mel­det, am Dienstag vormittag über den Damm von Johur, um di: japanischen Truppen, die auf der Insel Singapur kämpfen, >« verstärken, nachdem es dem japanischen Pionierkorps, das die tanze Nacht mit Hochdruck gearbeitet hatte, gelungen war, den Granitdamm auszubessern, der nach dem bmtischen Rückzug vom Festland in Johur gesprengt worden war. Die Reparatur des Dammes wurde in aller Eile in der Nacht durchgeführt, da eini­ge Mitglieder des japanischen Pionierkorps in der vorausgrgange- «en Nacht vor der Eroßofsensive gegen Singapur unter dem Schutz japanischer Geschütze zu der Stelle schwammen, wo der Damm gebrochen war. Da Material für die Ausbesserung des Dammes ausreichend vorher beschafft war, wurde diese sofort durchgeführt, sobald die japanischen Landungstrupps den Feind «ur den Stellungen, die das südliche Ende des Dammes beherr­schen, vertrieben hatten.

damaschita Oberbefehlshaber in Malaya Tokio, 9. Febr. (Oad.) Das Hauptquartier gab am Montag «bend bekannt, daß die siegreichen japanischen Truppen an der Malaya-Front dem Oberbefehl des Generalleutnants Tomo- yuki Pamaschita unterstehen. Pamaschita besuchte bekannt­lich im vergangenen Frühjahr die europäischen Achsenmächte »nd besichtigte bei dieser Gelegenheit auch die deutsche Rüstungs­industrie. Der jetzt 57jährige Oberbefehlshaber zeichnete sich be­reits im Chinakonflikt aus und war vor der Europareise u. a. Generalinspekteur der Heeresluftwasfe. General Pamaschita ist «uch Mitglied des Obersten Kriegsrates.

«

Die Landungen auf Singapur

Tokio. 10. Febr. (Oad.) Die erfolgreichen Landun- , aus der Insel Singapur haben in Tokio ungeheuren Eindruck Hinter­sassen. Die eigentliche Feuervorbereitung begann am Februar und hielt voNe vier Tage bis zum 8. Februar abenos ««. Besonders wurden außer dem Krlegshafcn und Flughafen Seletar die starken Außenbefestigungen im nordwestlichen Teil sowie in der Mitte der Insel unter Feuer genommen, ferner zahlreiche Oeltanks an der Nordostkiists der Insel. Trotz stärkster Abwehr griffen Heeres- und Marineflieger das eigentliche Fe- fiungsgebiet unmittelbar nördlich der Stadt Singapur an, wo­bei schwerster Schaden angerichtet wurde.

In der Nacht zum Montag wurden die ersten Landungen auf kleinen Booten an der Nordwestkü'te und unmittelbar westlich des Brückenbogens sowie an der Ostecke der Insel (zunächst auf der kleinen vorgelagerten Insel Pulau llbin) durchgeführt. Während die Landungen selbst verhältnismäßig schnell durchge- fü5rt wurden, traf der weitere Vormarsch auf starken Wider­stand des Gegners, der jedoch bald durchbrochen werden konnte.

Noch einem Bericht vonTokio Nsabi Schimbun" hatten die Eneländer noch in der letzten Woche neue Stellungen an der bisher wenig geschätzten Westküste ausgehobey und in aller Eile zablreiche Artillerie und Maschinengewehre herangezogen, die ihr Feuer auf die Uebrgaimsstell"« konzentrierten.

Kleine japanische Trupos griffen sofort die englischen Befe­stig,in-wn an und durchbrachen im Nahkamps die vordersten Drahthindernisse. Hierauf zo"en sich die Engländer zurück auf den Flugplatz Tenaah. Wie auch in anderen Berichten gemeldet, find die zum Teil im dichten Dsibnnoel gelandeten javanischen Truppen an den verschiedensten Stellen der Front erschienen. Während sich die fortichreitenden Kämpfe allmählich dem inne­ren Festungsgürtel näherten, wurden weitere Tankforma­lionen auf der Insel gelandet,

Domei meldet weiter: Die jananischen Truppen, die auf einem Punkt östlich des Siimavur-Dammes gelandet wamn, haben in dem G-biet am südlichen Ende des Dammes fe­sten Fuß fassen können, nachdem sie feindliche Vunker- anlagen Lberrannten.

Vormarsch in Nicht"Ng Ranaun Schanghai. 10. Febr. Einem Domeibericht aus Mulme, n zufolge haben die kanonischen Truppen «ach heftiger Artillerie­vorbereitung mit stärkeren Verbänden den Salwin-Fln'z überschritten und trotz heftige« britischen Widerstande» de« Bor- «arkch i« Richtung Rang»« aufgeuommr«. s

Die «Normandie" ausgebrannt

Stockholm, 10. Febr. Auf dem von Roosevelt geraubten französischen NiesendampferNormandie", der den NamenLafayette" erhalten hatte und in einen Flug­zeugträger umgebam werden sollte, ist im Hasen »onNewPorkein Großfeuer entstanden. Nach Reuter- ineldungen ist das Schiff zu einem beträchtlichen Teil aus­gebrannt, auch habe es schließlich leichte Schlagseite gezeigt. Das Feuer entstand auf dem Promenadendeck und verbrei­tete sich innerhalb von 30 Minmen über das ganze Haupt­deck. Bald darauf stand auch das Oberdeck in Flammen «nd dichte Rauchwolken wälzten sich über das Hafenviertel von New York. Der Rauch hatte das Schiff vollständig eingehüllt, wodurch die Arbeit der Feuerwehr sowohl vom Land als auch von Feuerschiffen aus stark behindert wurde. Nach drei Stunden wütete der Brand immer noch heftig. Nach Aussagen eines Arbeiters soll eine feuergefähr­liche Masse auf dem 'Promenadendeck in der Mitte des Schiffes durch ein Schweitzwerkzeug in Brand geraten sein. Nach einer ersten Mitteilung würden 72 Personen mit Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

DieNormandie" gehörte der Compagnie Generale Transatlantique in Le Havre . S'-e war 1934 vom Stapel elaufen. Mit 83 423 BNT. war sie das zweitgrößte Schiff er Welt. 1975 Fahrgästen bot sie Unterkunft. Ihre Höchst­geschwindigkeit betrug 28,5 Knoten.

DieNormandie" hat sich auk die Seite gelegt Nach weiteren Meldungen aus New Port hat sich die Normandie" am Dienstag früh auf die Seite gelegt. Cs gab ein krachendes Geräusch, als die Bordwand des großen Schiffes auf die Eisdecke des Hafen, aufschlug. Der Eroß- drand hatte solchen Umfang angenommen, daß nach einer Neutermeldung der Befehlshaber des dritten Marinebezirks schon um Mitternacht den Befehl geben mußte, das Schiff sofort zu verlassen. . . ^

D,e> Decks ze-stärl Fünf Millionen Dollar Schaden

DN8 Genf. IO. Febr. Nach den letzlen Berichten über die .Normandie" soll man das Feuer eingedämmt haben. Der Scha­den wlld auf fünf Millionen Dollar geschätzt. Drei Decks wurden zerstöii. E n Mann Kai» ums Letzen und 128 P isonen wurtzen verletzt Nach Ansicht der Sachverständige» wild die Wiederher­stellung des Schisses mehrere Monate in Anspruch nehmen. ^

Anteilnahme in ganz Europa

DNV Berlin, 9. Febr. Nach den aus Italien, Rumänien, Finnland, Kroatien, aus der Slowakei, aus Dänemark und Schweden vorliegenden Berichten hat dort die Kunde vom Tode des Neichsministers Dr. Todt stark beeindruckt. Die Blätter der verbündeten Länder geben in besondersherzlichen Worten ihrem Mitgefühl Ausdruck. Ucbereinstimmcnd unterstreicht die Presse der genannten Länder die großen Verdienste des Verstorbenen, der als einer der größten Techniker, als gewaltiger Organisator und Konstrukteur sich in der ganzen Welt einen Namen gemacht habe.

Die römischen Zeitungen veröffentlichen neben ausführlichen Lebensbeschreibungen Bilder von dem verstorbenen Minister und unterstreichen den schweren Verlust, den das verbündete Deutsch­land erlitten habe. Die Art der Aufmachung der Nachricht vom Tode Dr. Todts in den Bukarester Blättern läßt erkennen, wie tief der Eindruck auf die rumänische Öffentlichkeit ist. Die Hauptspaltcn der Blätter in Helsinki sind dem Nachruf Dr. Todts gewidmet. Dr. Todt war auch in Kroatien, so wird in Agram erklärt, zu einem Begriff der deutschen Organisationskraft ge­worden. Die Kopenhagencr Blätter veröffentlichen eine lange Reihe von Nachrufen, in denen in anerkennendster Form der Werke Dr. Todts gedacht wird. Die gesamte Stocktzolmer Presse bringt neben Photographien von Dr. Todt ausführliche Wür­digungen ihrer Berliner Korrespondenten.

«

Weitere Pressestimmen zum Tode von Dr. Todt

Rom. Die römische Presse widmet Reichsminister Dr. Todt weiterhin warme Nachrufe und bringt das herzliche Empfinde« Italiens an der Trauer Deutschlands um diesen Mann zum Aus­druck, dessen großer Anteil an der Erringung der deutschen Siege von den Blättern unterstrichen wird. Das italienische Volk nimmt in kameradschaftlichem Geist an der Trauer um den Tod des Mannes teil, der mit seinem Genie zum Triumph der ge­meinsamen Sache beitrug, schreibtGiornale d'Jtalia". In äußerst schwierigen Umständen hat Todt es verstanden, mit dem Genie technischer Erfindungsgabe, jede Schwierigkeit, die bisher kür unmöglich gehalten wurde, zu überwinden, heißt es imLa- voro Fascista". Die berühmte Organisation Todt, schreibtTri- buna", findet auch in Italien große Bewunderung. Sie wird in der Geschichte einen der größten Beweise für den organisa­torischen Geist darstellen, den das deutsche Volk in so hohem Maße besitzt und der einer der grundlegenden Faktoren der un­vergleichlichen Erfolge der deutschen Wehrmacht in diesem Krieg« darstellt.

Anläßlich des Todes von Reichsministcr Dr. Todt würdigt die Osloer Presse die Persönlichkeit dieses hervorragenden Mit­kämpfers des Führers und Repräsentanten des neuen Reiches. Die Zeitungen weisen auf das umfangreiche Lebenswerk Dr. Todts hin, das mit großen Ereignissen, Organisationen und Bauten von europäischem Format eng verbunden sei und das seinen Namen für immer unsterblich mache.

Prag. Das tragische Hinscheiden des Reichsministers für Be­waffnung und Munition. Dr. Todt. findet an der tschechische« Preffe stärksten Widerhall. Die Blätter veröffentlichen die Trauerbotschaft an hervorragender Stelle mit dem Bild des Verstorbenen und einer Würdigung feiner Persönlichkeit, wobei Dr. Todt als einer der größten Organisatoren aller Zeiten be­zeichnet wird.

Agram. ImHrvatski Narod" wird Dr. Todt der erste und größte Organisator nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen Welt genannt. Seine Werke würden nicht nur in die deutsche, sondern auch in die Weltgeschichte als einmalige Leistungen eingeken. Seine Organisation sei das Vorbild nationalsozialisti­schen Gemeinschaftswillens: darum stehe auch die Arbeiterschaft, deren Vater er im wahrsten Sinne des Wortes war, in tiefer Trauer an seiner Bahre, unter ihr auch kroatische Arbeiter, die glücklich waren, unter seiner Obhut an den großen Bauten des Reiches Mitwirken zu dürfen.

Preßbnrg. Die slowakischen Zeitungen bringen die Nachricht von dem- tragischen Ungliicksfall des Reichsministers Dr. Todt in großer Ausmachung.Slovak" hebt hervor, daß das Groß- deutsche Reich in Dr. Todt eine der markantesten Persönlichkei­ten und der Führer einen seiner treuesten Mitarbeiter verloren habe. Seine gigantischen Leistungen im Frieden und im Krieg« werden im deutschen Volk immer weiter leben. Aber auch alle Besucher Deutschlands würden durch die großartigen Werk» Dr. Todts stets an sein Schaffen erinnert werden.

Buenos Aires. Die Nachricht von dem Hinscheiden dr» Reichs­ministers Dr. Todt wird von sämtlichen Blättern in Eroßauf- machung mit Bildern veröffentlicht. Selbst gegnerisch eingestellte führende Zeitungen würdigen in ihren Nachrufen die großen Verdienste desVerstorbenen, den sie als einen der größten In»

, genieure aller Zeiten bezeichnen. Dabei weisen sie vor allem auf die Schaffung der Reichsautobahnen und der Westwalles hin.

Carmona wiedergewählt

Lissabon, 10. Febr. Auf Grund der aus allen Teilen Portu­gals vorliegenden Berichte über die Entscheidung der Wähler ist die Wiederwahl des Generals Carmona zum Staatschef ge­sichert. Die Wahlbeteiligung betrug über SO Prozent der Wahl­berechtigten. General Carmona hat dem Volk durch die Presse s-'-ne» Dank für den neuen Vertrauensbeweis in seine Staats- 'rung aussprechen lassen. Diese Widerwahl sei die größte Aus­zeichnung seines Lebens.

General Carmona, 1869 in Lissabon geboren, tritt mit der Wiederwahl vom Sonntag seine vierte Prästdentschaftsperiod« an. Nach dem Staatsstreich vom 9. Juli 1926 an die Spitze des portugiesischen Staates gekommen, hatte er sich im März 1928 zum erstenmal zur offiziellen Wahl gestellt, nachdem er vorher, auf die Armee gestützt, die Präsidentschaft tatsächlich ausgeübt hatte. Im Februar 1935 wurde er dann zum zweiten Male zum Präsidenten der Ncnubik gewählt. In sämtlichen drei Wahle» war er jedesmal der ein'iqe Kandidat, wobei er jeweils mit durchschnittlich 85 bis 90 Prozent aller abgegebenen Stimmen gewählt wurde. Ursprünglich hatte er neben der Präsidentschaft auch >>as Amt des Kriegsministers und Ministerpräsidenten be­kleidet, das er im Jahre 1933 dem bisherigen Finanzministrt Salazar übertrug, den er 1928 mit der Sanierung der Staats- finanzen beauktraat Katt«.

Britische Strolegle

DNB Varls. 10. Febr.Wir wußten bisher nicht, daß der Eeneralstab Seiner Majestät so wenig über fremde Länder orientiert ist. daß er sich seine geographischen Kenntnisse als alten Schmökern suchen muß", schreibtPetit Parisien" z« einer Aufforderung des Londoner Nachrichtendienstes an di« Engländer ihr« alten Atlanten, Fremdenführer,

Karten us«. nicht fortzuwerfen, sondern sie dem Kriegsmini«' sterium zu übergeben, da sie dort den Generalen zur Vorberei­tung ihrer Angriffe zu Lande, zur See oder zur Luft vlene, könnten. Dieser Appell, so schreibt das Blatt ironisch, erklärt vielleicht gewisse Ueberraschunaen bei der britisck-.» Strategie.»

Cchrieeräumtrupps verstärkt

Mit modernstem Gerät ausgerüstet

NSK. Die ständige und sichere Befahrbarkeit aller wichtige, Straßen mit Kraftfahrzeugen erfordert im östlichen Winter LI, Durchführung besonderer Maßnahmen. Der hohe Schneefall macht den Einsatz von Schneeäumtrupps mit neuzeitlichen Räumgeräle, erforderlich Bereits in zwei Wintereinsätzen haben sich dh Schneeräumtrupps auf allen Kriegsschauplätzen bewährt und MNj besonders in schneereichcn Gebieten wie in Norwegen, Polen unk auf dem Balkan als unentbehrlich erwiesen. Seit dem letzte, Winter ist die Zahl der Schneeräumtrupps stark erhöht worden Weitere Neuaufstellungen sind zum Einsatz in den schneereichste, Monaten des Ostwinters noch vorgesehen, so d-atz siir den Kamps im Osten noch in diesem Winter bedeutend mehr SchneerSuin, trupps zur Verfügung stehen als im vorigen Winter Vorhände, waren.

Die Schneeräumtrupps sind mit Schneepfliigcn ausgerüstet, dl« ein Gewicht von vielen hundert Kilogramm gaben. Die Schnee» pflüge sind aus stärkstem Material gefertigt und so konstruier^ daß sie beim Auftreffen auf ein festes Hindernis im Wege, wi« Steine, Pfähle oder ähnliches, nachgeben können, um nicht de, ganzen Schneepflug zu zerreißen. Als Schubfahrzeuge benutze» sie Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen. Allerdings diene» die Personenkraftwagen vor allem als ErkundungsfahruW und zur Streckentontrolle und werden vorwiegend nur bei Neu» schnee oder niedrigen Schneelagen zu Räumarbeiten heran» gezogen.

Der Dienst der Schneeräumtrupps im russischen Winter stellt hohe Anforderungen an Menschen und Material, so daß nu« ausgesuchte wetterharte und gesunde Soldaten und einwand« freies Gerät den notwendigen Ansprüchen genügen.

Der »General- Malaria

DRV Berlin, 10. Febr. Nach einer Reutermeldung aus Lon­don ist als der neueste Verbündete der Briten derGeneral" Malaria auf der Bildfläche erschienen, sehr zum Trost siir dl» schwer geplagten Engländer. Sir Malcolm Watson, der Leit« des Roß-Instituts für Gesundheitspflege in den Tropen, erklärt« nämlich:Vis April wird wahrscheinlich ein Drittel aller japa­nischer Soldaten malariakrank sein". Allen Ernstes behauptet» er. falls Singapur zwei bis drei Monate durchhalten könne, würde die Welle des Malariafiebers den Briten zu Hilfe kom­men und die Japaner in Malayenfertig machen". Die Ma­laria sei zwar im Februar am ungefährlichsten, habe aber ihr« größte Verbreitung im Mai. Allo, die zur Zeit mit Hiobsposte» geplagten Engländer haben wieder einen Strohhalm, an de» sie sich klammern. Es ist nur im britischen Interesse zu bedauern, daß die bösen Japaner nicht bis zum Mai mit ihrem Angriff auf Singapur gewartet haben.

England das Daradies der Schieber

Stockholm, 10 Febr. Schleichhandel, Warendiebstahk und Kriegsgewinnlerei blühen in England in größtem Ausmaß: Diese Feststellung muß sogar eine englandsreundliche schwe­dische Zeitung treffen, die in einem ausführlichen BerW ihres Londoner Korrespondenten die durch den Schleich­handel im englischen Wirtschaftsleben ausgetretenen Zer- rüttungserschein ungen dariegt.

Die Schleichhändler haben danach großeUnternehmen" organisiert, die ihre eigenen Diebes- und Hehlerbanden, um­fangreiche Verkehrseinrichtungen usw. besitzen. Im Jahr» 1941 wurden auf den vier großen Eisenbahngesellschaste« Englands allein Güter im Werte von einer Million Pfund Sterling gestohlen. Auf der Great Western Nailw.rq sind die Diebstähle um 70 v. H. gestiegen, bei der Londoner North Eastern sogar um 400 v. H. Bei anderen Transport- . gesellschaften herrschen ähnliche Zustände. Es kommt oft vor, j daß ganze Lastkraftwagen vollbeladen mit Zigaretten, i Fleisch usw. einfach verschwinden. Auch die Viehdiebstähl» : haben sich vervielfacht, so daß die Landwirte auf den Werden ^ und in den Ställen Wachen einrichteten.

Die Diebstähle in den Docks haben ebensall» : enorm zugenommen. Ganze Warenlager fanden hier de» ! Weg zum Schleichhandel. Nach Luftangriffen erklärten zweifelhafte Unternehmer einfach, ihre ausgestapelien Waren seien durch Feuer oder Wasser vernichtet worden. Bei näherer Untersuchung mußte die Polizei dann fest- stellen, daß die Warenlager unbeschädigt weggebracht und ,im Schleichhandel verkauft worden waren.^ Der Ulegal« Handel mit Schönheitsmitteln liegt in Händen eines frühe­ren Sträflings, der sich im Schleichhandel ein Vermöge» verdient b"t, indem er mit einem Gewinn von 2000 v. H- Schuhm' s als Augenbrauentuschs, gewöhnliche rote Faid! als S.Minke, gewöhnlichen Lack als Nagelpolitur usw. verkaufte.

Das Blatt stellt weiter fest, daß auch der Handel mit lebensgefährlichen Spirituosen immer größere Ausmaße annehme. Wiederholt wurden Offiziere und Soldaten aus der Straße aufgefunden, die nach dem Genuß zweifelhafte« Getränke schwer erkrankt waren. Die Militärbehörden sind machtlos, dem Besuch von Nachtklubs, in denen solche Spiri­tuosen ausgeschenkt werden, Einhalt zu gebieten. Die Leits« der Schleichhandelsorqanisationen, die durchweg auf großem Fuß leben, sind der Polizei wohl zum Teil bekannt, trotzdem ist sie ihrem Treiben gegenüber machtlos.

Wrriischlraum des Glattn-Apenlen

Sir Stafford Cripps treibt Bolschewisierung Englands - weiter k

Stockholm, 10. Febr. Der britische Salonbolschewist Sil i. Stafford Cripps hat. von seinen Freunden Stalin und z Kalinin den Auftrag erhalten, die Bolschewisierung Eng- ^ lands beschleunigt voranzutreiben. Deshalb hat er in Bristol - erneut das Wort ergriffen, um zunächst die im plutokrati- ^ scheu Lager noch vorhandenen Beklemmungen über de» e unheimlichen Bundesgenossen zu beschwichtigen.

Ich bin vollkommen überzeugt, jo versichterte er, daß di« sowjetische Negierung sich rn keiner Weise in die Angelegen­heiten der übrigen europäischen Negierungen einzumischc" wünscht. Es gibt am Kommunismus viel zu bewundern, es gibt aber auch viel, was man im eigenen Lande »ich- haben möchte. Sollten die Briten aber nicht in freundschast- ^.che.r Zusammenarbeit mit den Sowjets stehen, so würd«