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Nummer 35

Altensteig. Mittwoch, dev 11. Februar 1842

65. Jahrgang

Neuer großer U-Boot-Ersolg im Atlantik

Das Protektorat arbeitet

Der Weg ins Reich

NSK. Noch weit ins Jahr 1911 hinein schien die restlose Ein­gliederung des Protektoraisraumes ins Eroßdeutsche Reich Zahl­reiche Fragen höchst problematischer Natur auszuwerfen, oeren endgültige Lösung noch lange Zeit in Anspuch nehmen würde. Eewisse Erscheinungen in der Versorgungswirtschast in Böhmen »nd Mähren, die in der zweiten Hälfte des Vorjahres mit durch­greifenden Maßnahmen bekämpft werden mußten, ließen den oberflächlichen Beobachter vermuten, daß bis zum vollständigen Verwachsen dieses Gebietes mit dem übrigen deutschen Lebens­raum noch ein weiter Weg zu gehen sein dürste. In Wirklichkeit war aber schon seit zwei Jahren ein ständig fortschreitender A n- glcichungs-nndEingliederungsprozeßim Gange, demgegenüber die erwähnten Vorgänge nur die letzten Zuckungen eines falsch verstandenen Autonomiebegriffes einiger Einzelper­sonen darstellten

Das wirtschaftliche Aufgehen des Protektorats im Reiche war die Folge einer friedlichen politischen Entwicklung. Keine Fenster­scheibe wurde zerschlagen und kein Blut vergossen Das Protek­torat trat als geschlossener, lebendiger Organismus in das Reich rin. Seine wirtschaftliche Struktur hatte es als Erbe 'aus der Monarchie mitgebracht, seine politische und verwaltungsmäßige Erstatt jedoch in einer zwanzigjährigen Eigenstaatlichkeit ge­schaffen. Wirtschaft und Jnvustrie einst aus die Bedürfnisse «iner 50-Millionen-Monarchie eingerichtet strebten eher nach einer Verringerung ihres überdimensionalen Bestandes, während der Verwaltungsapparat bei der Verfolgung valkspolitischer Aus- dreitungsbestrebungen wiederum ständig an Umfang zugenommen hatte.

heute haben die Verhältnisse aber eine völlige, Umkehrung die­ses Zustandes bewirkt. Das gesamte Wirtschaftsleben des Protek­torats ist in einen Raum hineingestellr, der doppelt so groß ist, als es die Habsburger Monarchie einst war. Auf der .ruderen Leite fordert der klein gewordene eigene Verwaltungsraum eine durchgreifende Vereinfachung der Administrative und deren ra­tionelle Umgestaltung.'Alle Veränderungen auf diesen beiden Ge­rieten konnten aber nur schrittweise durchgeführt werden, um un­nötige Härten und mögliche Störungen zu vermeiden. Hepte ist jedoch der Umwandlungsprozcß bereits so weit vorgeschritten, daß schon die ersten Früchte dieser mühsamen und verantwortungs­vollen Arbeit geerntet werden.

Wenn auch die maschinelle Ausstattung und Rationalisierung der Protektoratsindustrie vielfach nicht mit dem Hochstand der Betriebe im übrigen Reiche verglichen werden können, so ist doch nicht nur eine Vollbeschäftigung oftmals in mehrfachen Schich- ten zu verzeichnen, sondern darüber hinaus entstehen zahlreiche neue Fabriken, und alte, stillgelegte Betriebe öffnen wieder ihr« Pforten. Im Zuge der Einführung von Arbeitsbüchern weroen bereits die Reserven an Arbeitskräften im Protektorat mobili­siert, um den stark angewachsencn Bedarf an Schaffenden aller Kategorien zu decken. Facharbeiter aller Sparten werden überall besucht, und auch unter den ungelernten Arbeitskräften gibt es praktisch keine Arbeitslosen mehr. Dabei ist das Lohnniveau im Protektorat bis au? eine Spanne von etwa 10 v. H. an dir Höhe b«r Löhne im übrigen Reich angeglichen.

Es ist selbstverständlich, daß eine solche Entwicklung nur durch bavEinströmenvonReichsaufträgenins Protektorat Möglich war. Das damit verbundene Ansteigen der Lohnsumm« bewirkte automatisch eine Gesundung der wirtschaftlichen Ver- Haltnisse zahlloser Arbeiterfamilien, befruchtete unmittelbar Hau­be! und Wandel und stellte in kurzer Zeit eine Eeldflüssigkeit her, *>ie man sie in Böhmen und Mähren noch nie kannte. Die Land­wirtschaft des Protektorats zog zur gleichen Zeit steigende Vor« »eile aus der Verordnung von Festpreisen für alle Arten land­wirtschaftlicher Erzeugnisse und stieß lausend Teile der in früheren Knsenjahren ausgenommen»! Schulden ab, Die Berichte der Na° rianalbank für Böhmen und Mähren in den letzten Monaten weisen nicht nur fortgesetzt steigende Einlagen bei den landwirt­schaftlichen Sparkasien, sondern auch ein ständiges Fallen der In­anspruchnahme von landwirtschaftlichen Krediten auf. Das heißt wit anderen Worten: der Bauer in Böhmen und Mähren ist wieder zu Eclde gekommen.

Die Tatsache, daß der tschechische Staatspräsident Dr. Hacha in M Person des Ministers W. B erts ch einen Deutschen aus dem Mt als Fachmann für das Verkehrswesen in die Protektorats« Wning berufen hat, zeigt klar, daß auch in dieser Hinsicht reu« «"ge eingeschlagen wurden. Durch diesen Schritt wird offen doku- »«, ber lebendige Pulsschlag, der Grohdeutfchland von

ar Ostsee bis an die Karawanken durchflutet, an den Grenzen ohmens und Mährens nicht mehr aufgehalten werden darf. Das Vtimat der deutschen Sprache im Verkehrsleben de» Protektorats ist gleichzeitig eine lebensnotwendige Tatsache ge» orden, die auch von tschechischer Seit« restlos anerkannt wich. ?E°erhaupt hat die Sprachenfrag« tm Protektorat aufgehört, »»» .dEtikum zu sein, das st» im alten Oesterreich «nd in der Ichechoslowakei in den langen Jahren völkischen Kampfe» ge- tschechischer Seite lernt man heute deutsch, aber , A* "ur aus Gründen des wirtschaftlichen und Handelsverkehrs, Di-hinaus auch bereits aus kulturellen Gründen. ^..-.^A*ö°ugung gewinnt immer weiter Raum, daß der tsche- do- "Hb eigener Kraft und Initiative den Anschluß an

^E'^leben des neuen Deutschlands suchen und gewinnen 8, wenn er sich seinen Platz im neuen Europa sichern will.

're» deuten darauf hin, daß in Böhmen und Mäh»

zaylreiche haltlose Phantasien vergangener tschechischer Eene-

Der deutsche Wehrnmchtsbericht

Oertliche Erfolge eigener Angriffsunternehmungen an der Ostfront. Eine württsmbergifchs Division und die flan­drische Legion zeichneten sich bei Abwehr schwerster Massen- angrisse besonders aus. Leichter Kreuzer, ein Zerstörer und zwei große Transporter durch VomSenvolltrefser im östlichen Mittelmeer schwer beschädigt.

DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 10. Febr.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

An der Ostfront erlitt der Gegner im Verlaufe der fortdauernden Kämpfe wiederum hohe blutige Verluste. Eigene Angriffsunternehmungen brachten örtliche Erfolge. 16 feindliche Panzer wurden vernichtet. Die Luftwaffe unterstützte den Abwrhrkamps des Heeres durch wirksamen Einsatz von Kampf- und Sturzkampfflugzeuge» und be­kämpfte mit guter Wirkung Schisfsziele in den Gewässern der östlichen Krim. Vor Leningrad blieben erneute und von starken Kräften geführte Ausbruchsversuche des Fein­des erfolglos. Artillerie des Heeres beschoß kriegswichtige Ziele bei Kronstadt mit guter Wirkung.

Bei der erfolgreichen Abwehr schwerster Massenangriffe des Gegners zeichnete sich die Württemberg! sche 2 5. motorisierte Infanteriedivision und die flandrische Legion besonders aus.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote im Atlant ikachtseindliche Handelsschiffe mit zusammen SV 566 BRT. und eine Korvette. Ein weiterer größerer Dampfer wurde durch Torpedotreffer schwer beschädigt. Von diesen Schiffen nur» den sechs mit zusammen 34 566 VNT. vor der nordameri- kanischen Küste versenkt.

In Nordasrika beiderseitige Aufklärungstätigkeit. Deutsche Kampf- und Sturzkampfstafseln bombardierten unter starkem Jagdschutz Flugstützpunkte, Kraftfahrzeug- tolonnen und Materiallager des Feindes in der Marmarica und in Nord-Aegyptsn. In Luftkämpfen wurden in oiesem Raum drei feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Westlich Marsa Matruk griff ein deutscher Kamps­fliegerverband im östlichen Mittelmeer einen stark gesicher­ten britischen Geleitzug mit besonderem Erfolg an. Hierbei wurden ein leichter Kreuzer, ein Zerstörer und zwei große Transporter durch Bombenooll- treffer so schwer beschädigt, daß mit der Vernichtung eines Teiles dieser Schiffe gerechnet werden kann.

Flugplätze und andere militärische Anlagen der Insel Malta wurden bei Tag «nd Nacht mit Bomben belegt.

Bei der Abwehr von Angriffsversuchen der britischen Luftwaffe in der Deutschen Bucht schoß Oberfeldwebel Lneth innerhalb einer Stunde drei feindlicheVom- berab und erhöhte damit die Zahl seiner Luftsiege auf 26.

Harte Schläge gegen die feindliche Versorgnngsschiffahrt

DNB. Berlin, 10. Febr. Die feindliche Bersorgungsschifffahrt hat in den letzten Tagen wiederum schwere Schläge von unserer Kriegsmarine und Luftwaffe hinnehinen müssen. Während deutsche Unterseebote im weiten Atlantik 8 Handelsschiffe mit 50 500 BRT. und eine Korvette versenkten und dainit die Zahl der allein vor der nordamerikanischen Küste versenkten Schiffe aus 61 mit 421500 DRT. erhöhten, griffen deutsche Kampfflugzeuge einen britischen Geleitzug in- den nordafrikanischen Küsiengewäflern an. Trotz starker Abwehr durch die begleitenden Kriegsschiffe flogen unsere Besatzungen die ausgemachten Ziele sicher an und belegten sie mit Bomben. Zwei Drittel des Konvois wurden bei diesem Angriff beschädigt. Ein leichter Kreuzer und ein Zerstörer erhielten je zwei Volltreffer auf dem Achterschiff. Zwei Handelsschiffe mit zusammen 14000 BRT. wurden durch acht Bomben schwer getroffen. Ein Teil der beschädigten Schiffe kann für die Briten als verloren gelten. Unsere Kampfflieger kehrten ohne Verluste von diesem An­griff zurück.

Der italienische Wehrnmchtsbericht

Neuer italienischer Bombenangriff ans Alexandrien DNB Rom, 10. Febr. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut-:

rartone« endgültig zusammengebrochen und viele ander« Träum« jm Verschwinden begriffen sind. Ein realistischer Seist hält seiner Einzug, der sich zur bedingungslosen, loyalen Zusammenarbeit mit dem großen deutschen Bolle bekennt. Der tschechische Rü­stungsarbeiter im Protektorat weiß auch, er arbeitet an der Dreh­bank für Eroßdeutschlands Sieg; und der tschechische Bauer be­reitet schon die Frühjahrssaat vor, deren reife Aehrcn im kom­menden Herbst einen Beitrag zur Erringung der Freiheit Eroß­deutschlands liefern werden. Mitten unter ihnen steht der ein­fache tschechische Mann, die tschechische Frau aus dem Volke, di» alle bereits die wohltätige, weil unerbittlich ordnende Hand Deutschlands kcnnengelernt haben.

In der Gegend von Mn el Gazala endeten Kämpfe oorgescho- bener Abteilungen zu unseren Gunsten.. Luftverbände beschösse^ größere feindlich-: Kraftfahrzcugkolonnen; eine große Anzahl von ihnen wurde zerstört.

In einer Reihe siegreicher Kämpfe schossen deutsche Jagd­flugzeuge 11 englische Flugzeuge ohne eigene Ver­luste ab.

Die Aktionen der deutschen Luftwaffe gegen die Insel Malt« wurden fortgesetzt. Italienische Bomber griffen in der Nacht zun» 9. Februar erneut den Stützpunkt Alexandrien mit Erfolg an.

Feindliche Flugzeuge bombardierten einige Ortschaften Gri«? chenlands und oerursachten den Einsturz einiger Privathäusei^ Unter der griechischen Bevölkerung find 11 Tote und 11 Ver­letzte zu beklagen.

Eine Patrouille unserer Torpedoflugzeuge griff im östliche« Mittelmeer einen feindlichen Eeleitzug an und traf eine« schweren Kreuzer.

Singapur zur Kapitulation aufgefordert

Tokio, 10. Febr. (O a d.j Der japanische Oberbefehlshaber an der Malaya Front, Generalleutnant Paiyashita, hat am Dienstag den britischen Oberbefehlshaber von Singapur zu» Kapitulation aufgefordert.

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Unausgesetzt Truppenlandungen

Tokio, 10. Febr. lO g d.) Die am Dienstag vormittag vor-, liegenden letzten Berichte von der Singapurfront zeigen, daß die Japaner feit Montag an den verschiedensten Stellen der! Jnselfestung unausgesetzt Truppenlandungen vornehmen und Nachschub durchführen. Di« Stoßtrupps konnten inzwischen an fast allen Kampfabschnitten neue Eeländegewinne erzielen. Di« Hauptkampflinie erstreckt sich vom Flugplatz Tengah in nord» östlicher Richtung bis zur Gegend des Kriegshafens Seletar. Bor allem um diesen Hafen spielen sich äußerst erbittert« Kämpfe ab. !

Feindliche Bunkerstellungen vor allem südwestlich und füdöst-! lich des Brückenweges wurden von den Japanern im Sturm! mit Handgranaten und Flammenwerfern genommen, ebenso! Verteidigungsanlagen des Gegners, die noch in der letzten! Woche in fieberhafter Arbeit im Nordwestteil der Insel errichtet! worden waren. Entscheidend für die ersten Erfolge der Japa-! ner hat sich das lleberraschungsmoment ausgewirlt. So konn-i len die Landungen fast ohne Verluste durchgeführt werden. Di«! Tatsache, daß die Japaner gleichzeitig an den verschiedenste»' Stellen der Insel landeten und sich unter geschickter Ausnutzung des Geländes, vor allem in den Eummiplantagen, an den Feind! heranarbeiteten, brachte große Verwirrung in die Reihen d«g Gegners.

Nach einer am Dienstag nachmittag in Tokio eingegangene» Meldung, die bereits von der Insel Singapur datiert ist, stehe»! die japanischen Voraustruppen unter ständigem Ang griff in engster Feindfiihlung. Auch die japanische Luftwafß» greift unausgesetzt in die Bodenkämpfe ein. Starke Luftforma­lionen bombardierten heute die strategische wichtigen Mandat» Höhen südwestlich des Brückendammes sowie das Fort Changi im Nordostzipfel der Insel, wo starke Brände hervor­gerufen wurden. Weitere Formationen, die Scheinwerfer- und Artilleriestellungen am Landungstag mit Bomben belegten und hen Luftraum über dex Insel abpafronMerten, stießen hierbei auf keinen Gegner. Nur während eines Bombenangriffs auf di« Nordküste erschienen drei Hurricane, von denen sofort ohne eigen« Verluste eine abgcschoffen wurde.

Pei der Besetzung des Flugplatzes Tengah fielen de» Japanern zehn englische Maschinen und zwei Flak unbeschädigt! in di« Hände. Der Flugplatz ist über 850 Meter lang. 720 Me^ rer breit und besitzt äußer fünf Flughallen zahlreiche Lagerhalt«! ler mit Kriegsmaterialien, wovon große Mengen gleichfalls ei« heutet wurden.

Teile indischer Truppen, die vor kurzem noch dem, hritischen Kommando unterstanden, kämpfen heute, einer Mel-' düng von Domei aus Johur Bharu zufolge, Schulter an Schutte« mit den japanischen Truppen an der Front von Singapur.

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Landung in 26 Minuten

Tokio, 10. Febr. (Oadj Das glänzende Täuschungsmanöver ge­währleistete den Erfolg der Landung auf der Jnselfestung Singa­pur, so beginnt der Conderbericht vonTokio Nitschi Nitschi- di« Schilderung der Vorgeschichte dieser japanischen Wajfentat. Aye ?. Februar nachmittags eröösfnete die Artillerie des linken japq« Nischen Flügels das Feuer aus das Gebiet östlich des Krirgsha- fens Seletar, eine Tatsache, die die Engländer zu der Annahni« verleitete, daß die Japaner, wie schon früher bei ähnlichen Ef» lrgenheiten, auch diesmal einen Frontakangrisf in dieser Rich­tung unternehmen würden Sie wurden in diesem Glauben noch bestärkt, als bald darauf Teile des linken zapanischen Flügel» «uf der Insel Pulau Ubin landeten. Infolgedessen konzentrierte«, die Engländer fast ihre gesamte Abwehr aus den Nordzipsel der Insel. Unter sofortiger Ausnutzung dieses gelungenen Täuschungs­manövers überquerte her rechte japanische Flügel alsdann nach! kurzer, aber überaus heftiger artilleristischer Vorbereitung biq