Amtsblatt des Kreises Calw für Attensteig and Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Frendenstadt

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NNmwer 265

Allensteig, Mittwoch, den 12. November 1S41

64. Jahrgang

Deutsch-finnischer Sieg in Nordkarelien

Weiteres Vordringen gegen Sewastopol und Kertsch

Ritterkreuzträger Major Böttcher gefallen

, DNB. Berlin» l l. November. Im Kampf gegen die Sowjetunion fand Ritterkreuzträger, Major Kurt Böttcher, Abteilungskommandeur in einem Artillerieregiment, den Heldentod.

Beim Vormarsch seiner Abteilung wurde ein« Batterie in einem dichten Waldgelände üb rraschend von den Sowje's angegriffen. Aufrecht in seinem Fahrz ug stehend gab er seine Befehls, bis ihn eine feindliche Kugel traf und schwer verletzte. Wenige Stunden später starb er auf dem Hauptverbandsplatz.

Mit Major Böttcher ist ein Soldat dahing^ ganzen, der von seinen Soldaten als tapferer Führer verehrt und bewundert sih im Laufe dieses Kci eges vielfach ausz»ichnete. In Polen erwarb er das Eiserne Kreuz 2. Klasse, im Westen das Eiserne Kreuz I. Klaffe und j tzt im Osten das Ritterkreuz durch eine An­zahl besonders schneidiger Taten. Sein Anteil an der erfolgreichen Abwehr sowj.tischer Durchbruchsvrrsuche aus dem Kessel von Minsk wurde für die Kampfführung seiner Division ebenso be­deutsam wie sein Einsatz in siegreichen Gefechten gegen starke sow­jetische Panzerkräfte im Raume von Senno. Die Erfolge seiner Artillerieabteilung waren in erster Linie das Verdienst seiner küh­nen Entschlüsse und sicheren Führung. Als Vorbild an Tapferkeit und Einsatzbereitschaft hat er gelebt und jetzt dieses Leben für Deutschland gegeben.

O

Ritterkreuzträger Leutnant Hahn vor dem Feinde geblieben

DNB. Berlin, ll. Nov. Leutnant Hans Hahn, der am 9. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes ausgezeichnet wurde, ist von einem Feindflug nicht zu­rückgekehrt.

Mit ihm hat ein Flieger den Soldatentod gefunden, der seine Angriff« stets mit hohem taktischen Beiständnis und einem uner­hörten Schneid ansetzte. Durch persönlichen Mut und zähe Aus­dauer hat er im Einsatz seiner Waffe nicht nur besondere Leistung, sondern bahnbrechende Erfolge erzielt.

Er war am 21. Februar 1919 in Rheydt-München-Gladbach geboren, kam mit 18 ^ Jahren zur Luftwaffe und wurde nach der militärischen Grundausbildung einer Flugzeugführerschule über­wiesen. Im Januar 1940 wurde er Flugzeugführer in einem Kampfgeschwader und flog in diesem am 10. Mai 1940 seine ersten Einsätze gegen Frankreich. Besonders erfolgreich waren seine Flüge gegen Dünkirchen. Er erhielt im Westfeldzug das Eiserne Kreuz II. und I. Klaffe. Kurz vor Verleihung des Ritterkreuzes war er zum Leutnant befördert worden.

Am II. Oktober ist er in Erfüllung seines fliegerischen Soldaten­tums vor dem Feinde geblieben.

Gedenkstunde in Langemarck

DNB. .Langemarck, 11. Nov. In einer schlichten würdigen Ge­denkstunde versammelten sich am 10. Nov., dem Jahrestage des Sturmes auf Langemarck, Abordnungen der deutschen Wehrmacht der Reichsstudentenführung vor dem Opfergang deutscher studenti­scher Jugend kündenden Ehrenmal. Es war keine laute Feier, es war ein soldatisches erhebendes Gedecken an die Helden, die, mit dem Deutschlandlied auf dev Lippen und dem Glauben an den Sieg im Herzen, in den Novembertagen des Jahres 1914 dem Feinde entgegenstllrmten und für das Vaterlande ihr Höchstes ga­ben, ihr Leben.

3u Beginn der Feier wurde am Eingang des Ehrenmals am hohen Mast die Reichskriegsflagge gehißt als Symbol für die sieghafte Erfüllung des Opfers der hier ruhenden Helden. Eine Ehrenkompanie eines Infanterieregiments war angetreten. Sie wurde dem General der Artillerie Heitz gemeldet, der unter den Klängen des Präsentiermarsches, gefolgt von den Führern der Abordnungen, die Front abschritt. Nach der Begrüßung der Ehren­gäste betrat der General den Ehrenhof der Weihestätte und heftete, während gedämpft das Lied vom guten Kameraden erklang, den Lorbeerkranz des Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmar­schall von Brauchitsch, an die Mauer des Mahnmales unter die eiserne Plakette, die den Spruch trägt:Deutschland wird leben, und wenn wir sterben müssen!"

Weitere Kränze legten nieder für den Leiter der Parteikanzlei und den Reichsstudentenführer der Stabsleiter der Reichsstudenten­führung Leutnant Dr. Ostarhild, für den Reichsjugendführer Hauptbannführer Dr. Mock.

Während die Ehrenkompanie präsentierte, erklangen die Lieder der Nation. Abschließend erfolgte ein Vorbeimarsch der Ehren­kompanie.

Der portugiesische Ministerpräsident aus der AusstellungNeudeutsche Vaukunst-

DNB. Berlin, 11. Nov. Der portugiesische Ministerpräsident Dr. Salazar besuchte am Montag in Begleitung des Ministers wr öffentliche Bauten, Duarte Pacheco, die AusstellungNeue Deutsche Baukunst". Ministerpräsident Salazar wurde von dem deutschen Gesandten, dem Generalbauinspektor für di« Reichshaupt-^ .uadt, Architekt Speer, dem Präsidenten d r Gesellschaft für schöne Moste, Eugenio Coneia, und dem Präsidenten des nationalen Architektensyndikats begrüßt.

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Erfolgreiche Luftangriffe im Raume von Moskau Starke Teile einer sowjetischen Division in Nordkarelien vernichtet Britisches Hochofenwerk von schweren Bomben getroffen.

DNB Aus dem Fiihrerhanptquartier, 11. Nov.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Auf derKrim sind die deutschen und rumänischen Trup­pen im weiteren Vordringen gegen Sewastopol und Kertsch. Beide Häfen wurden mit guter Wirkung von der Luftwaffe bombardiert.

JmRaumeumMoskau erlitt der Feind durch Luft­angriffe erhebliche Verluste an schweren Waffen und rol­lendem Material. Militärische Anlagen in der sowjetischen Hauptstadt wurden mit Bomben belegt.

In Nordkarelien haben deutsche und finnische Trup­pen unter schwierigen Kampf- und Geländeverhältnissen starke Teile einer feindlichen Division vernichtet. Hierbei wurden 79» Bunker im Kamps genommen, 1299 Gefangene gemacht, vier Panzerwagen, 39 Geschütze, über 199 Maschi­nengewehre und Granatwerfer sowie zahlreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet oder vernichtet. Die blutigen Ver­luste des Feindes betragen ein Mehrfaches der Gesangesten- zahl.

Vor der britischen Südostküste erzielten Kampf­flugzeuge bei Tage Bombentreffer auf drei größeren Frach­tern. Die Schiffe wurden so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ostwärts Easton wurde ein Hoch- ofenwerk von Bomben schweren Kalibers getroffen.

In Nordafrika griffen deutsche Kampfflugzeuge einen britischen Flugplatz ostwärts Marsa Matruk mit Spreng- «nd Brandbomben an.

Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Beträchtliche englische Verluste an der Tobruk-Front

DNB Rom, 11. Nov. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

In der vergangenen Nacht warfen britische Flugzeuge erneut Bomben auf Brindisi und Neapel. Es entstand einiger Schaden. Unter der Zivilbevölkerung gab es keine Opfer. Die Voden- abwehr schoß zwei Flugzeuge, eines in Neapel und eines in Brindisi, ab. Die Zahl der Opfer des ersten Angriffs auf Brindisi erhöht sich von 38 auf 96 Tote, die der Verwundeten auf 102. Kriegswichtige Ziele wurden nicht getroffen.

In Nordafrika wurden an der Tobruk-Front Angriffs­versuche des Feindes auf einige Stellungen erfolgreich vereitelt.

, Der Feind wurde zum Rückzug gezwungen und erlitt beträcht­liche Verluste an Toten und Gefangenen. Deutsche Flugzeug- rerbände bombardierten wiederholt militärische Ziele in Tobruk und verursachten Zerstörungen und Brände. Ein feindlicher Luftangriff auf Bengasi batte Schäden an Wohnhäusern und vier Opfer unter der arabischen Bevölkerung zur Folge.

JnOstafrika wurden erneute Angriffe auf unsere Stellung von Culquabert zurückgewiesen. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen und stürzte vor unseren Stellungen ab.

Leningrad im Artilleriefeuer

DNB Berlin, 11. Nov. Deutsche schwere Artillerie des Heeres setzte am 10. November die wirksame Beschießung von Leningrad fort. Versorgungs- und militärische Anlagen wurden unter star­kes Feuer genommen.

Ein Stoßtrupp der Waffen-^ drang am 10. No­vember an einem Abschnitt der Einschließungsfront von Lenin­grad, in sowjetische Stellungen ein. In kühnem Handstreich wur­den 14 Bunker und ausgebaute Feldstellungen genommen. Die befestigten Bunker wurden durch Sprengladungen zerstört. In vem heftigen Kampf verloren die Bolschewisten 40 bis SO Tote. Der deutsche Stoßtrupp kehrte nach dem kühnen Handstreich voll­zählig zurück.

Englische Flieger über die Abwehrkraft der deutschen Flak

Reuyork, 11. Nov. Uebereinstimmend erklärten britische Flie­ger, wieNcuyort Hcrald Tribüne" aus London meldet, nach einem Angriffauf E s s e n, die deutsche Flak und die Schein­werfer hätten ihre Aufgabe ungeheuer erschwert. Die Flieger hätten zuerst einen großen Scheinwerfergürtel durchbrechen müs­sen, wo die Flak scharf aufpaßte. Ein Eeschwaderführer berichtet, die Briten seien entkommen, weil sie in größter Schnelligkeit di« Sperre durchbrochen hätten. Immerhin sei hinterher an den Ein­schüssen und Schäden festgestellt worden, daß sie ziemliches Glück hatten. In Essen, seien unzählige Scheinwerfer, die den ganze» Himmel erstaunlich lebhaft abgesucht hätten. Die Flak habe mit «großer Heftigkeit geschossen.

Starke Aktivität der Luftwaffe im Osten

DNB Berlin, 11. Nov. Hafen- und Befestigungsanlagen von Sewastopol waren am 10. November erneut das Ziel starker Angriffe durch deutsche Kampfflugzeuge. In den Hafenanlage» and den angrenzenden Stadtteilen wurden große Zerstörungen angerichtet ud mehrere umfangreiche Brände verursacht. Auch di» mit Truppen vollgestopfteS tadt Kertsch wurde am gleiche« Tage sehr heftig bombardiert. Eins große Zahl von Spreng- und Brandbomben wurde in die angestauten sowjetischen Trup­penmassen geworfen, wobei diese empfindliche Verluste an Men­schen und Materialien erlitten. Vor der Küste der Krim wurden drei sowjetische Schiffe beschädigt. Im mittlere» Kampfabschnitt waren starke Verbände von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen zur Unterstützung des Heeres eingesetzt. Daboi wurden 12 sowjetische Panzer und über ISO Kraftfahr­zeuge durch Bombentreffer vernichtet. Bei der planmäßige« Bombardierung der Eisenbahnlinien an der ganzen Ostfront zer­störten deutsche Kampfflieger am . 10. November 8 Züge und 7 Lokomotiven völlig und beschädigten 44 weitere Züge und 4 Lokomotiven.

Rückzugsstratzen auf der Krim verstopft

DNB Berlin, 11. Nov. Verbände der deutschen Luftwaffe setz­ten im Laufe des 9. November ihre vernichtenden Angriffe gegen oie fliehenden Truppen der Sowjets auf der Halbinsel Krim fort. Mit Bomben und Bordwaffen bekämpften die deutsche» Kampfflugzeuge die sich westlich von Kertsch aus begrenztem Raum stauenden sowjetischen Truppenmassen. In die heillose Verwirrung der angesammelten Truppen, die auf völlig ver­stopften Rückzugsstraßcn weder vorwärts noch rückwärts konn­ten, schlugen die deutschen Bomben und fügten den Bolschewisten große Verluste an Menschen und Material bei. Die Zerstörung sowjetischer Eisenbahnlinien im gesamten Kampfgebiet der Ost­front wurde systematisch fortgesetzt. 14 Eüterzüge und ein Pan­zerzug wurden durch Volltreffer gänzlich zerstört. Weitere S3 hoch- beladcne Eüterzüge und zwei Panzerzüge erlitten schwere Be­schädigungen, entgleisten zum Teil und brannten aus. Unter den völlig zerstörten Zügen befanden sich mehrere Munitions- und Tankwagenzüge. 2n erfolgreichen Luftkämpfen schoflen deut­sche Jäger allein im südlichen Kampfraum 24 sowjetische Flug­zeuge ab. Bei Angriffen auf eine Anzahl sowjetischer Flugplätze fielen den deutschen Bomben 28 Sowjetflugzeuge zum Opfer. Die Rollfelder erhielten zahlreiche Bombentreffer und wurden dadurch unbrauchbar gemacht.

Verbände deutscher Kampfflugzeuge belegten auch am 10. Ns- vember u. a. die Hafenanlagen von Sewastopol und Kertsch mit zahlreichen Bomben. Mehrere Trefer richteten innerhalb der zur Verschiffung bereitgestellten Truppen und in Materiallagern schwere Vernichtung an. Außerdem wurden in beiden Städten in Versorgungsanlagen und Fabriken mehrere Explosionen und Brände ausgelöst.

Aktivität deutscher U-Boote

Nacht auf Nacht erfolgten die Angriffe auf unsere Geleitzüge"

DNB Berliu, 11. Nov. Der Kapitän des isländischen Dampfers Godafoß" gibt nach einer Meldung desDaily Telegraph" aus Neuyork am 11. November ein anschauliches Bild der Aktivität deutscher Unterseeboote.Nacht auf Nacht sind die Angriffe auf unsere Geleitzüge erfolgt", berichtet der Kapitän desGodafoß". ,Me gesamte Mannschaft war tage- und nächtelang mit um­geschnallten Rettnngsgürteln auf Deck. Um uns herum hörte» die Explosionen nicht aus. Dazwischen feuerten planlos die Bord- geschütze des Geleitschutzes. Der in unserer Nähe fahrende Tan­kerSalina" erhielt plötzlich einen Torpedotreffer und eine hohe Stichflamme schlug aus dem Schiff. Ein Vewachungsfahrzeug, das dem zum Krüppel geschossenen Tanker zu Hilfe eilen wollte, erhielt gleichfalls einen Treffer. Es war eine der höllischste« Rächte, die ich je erlebt habe."

Versenkung durch ein rumänisches A-Boot

DNB Bukarest, 11. Nov. Ein Bericht der Propagandaabteilung der rumänischen Marine schildert die bereits durch den OKW.- Bericht gemeldete Versenkung eines sowjetischen 12 000-VRT.- Transportschiffes durch ein rumänisches Unterseeboot. Danach befand sich das U-BootDelphin" in den Gewässern der Krim, einige Seemeilen südwestlich von Jalta, als ein sowjetischer Geleitzug bemerkt wurde, der eben den Hafen verlassen hatte. Der Kommandant zi.elte auf das größte Schiff des Eeleit- zuges, das einen Volltreffer erhielt. Eine Minute nach der Ex­plosion brach das Schiff in zwei Teile und versank sofort. Man schließt aus der Art der Explosion, daß das Schiff mit Muni­tion beladen war, die die Bolschewisten retten wollten. Di? übrigen Transportschiffe zogen sich darauf sofort in den Hase« zurück, während die Kriegsschiffe acht Stunden lang das rumä­nische U-Boot vergeblich verfolgten. Der Bericht betont, daß der erste Torpedo dieses Unterseebootes Rumänien den ersten große» Sieg dieser Waffengattung gebracht habe.