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hätten den Belagerungsring gejprengt und Fühlung mit BuS- zenny genommen, ein Schwindel, in dem es freilich nach der Vernichtung der beiden Sowjetarmeen am Asowschen Meer wieder still wurde. Odessa gehörte zu den Städten, aus denen dis bolschewistisch-plutokratische Agitation geradezu einen Fetisch der Unbesiegbarkeit machte. Um >o härter wird man in Moskau und London diesen Schlag empfinden.
Seit der Einnahme des Kricgshafens Nikolajew und Chersons war Odessa zu Lande abgeschnitten. Die Sowjets konnten die Stadt, in der nach dem üblichen, jetzt auch aus Moskau erstreckten Verfahren, „jedes Haus zur Festung umgewandelt" war, nur noch von der Seeseite her versorgen, was zu erheblichen Schiffsverlusten durch Luftangriffe führte. Dieser gewaltige Aufwand tonnte jedoch den Druck der Rumänen auf Odessa nicht lockern. Mit der gleichen zähen Beharrlichkeit, welche Antonescus Verbände auf allen Abschnitten ihres Einsatzgebietes bewährten, haben sie auch die Ausbruchsversuche der starken Sowjettruppe in Odessa vereitelt. Als die rumnänische Heeresleitung unlängst bekanntgab, mit welchen Blutopfern sie ihren Beitrag zum Kampf Europas gegen die Bolschewisten bezahlte, haben wir die große Leistung gewürdigt, die unsere Bundesgenossen im Süden der Ostfront gegen einen starken und aufs beste ausgerüsteten Feind vollbracht haben. Der Sieg von Odessa zeigt nun vor aller Welt die Bedeutung des Ausbauwerkes, das Marschall Antonescu in kurzer Zeit zu bewältigen wußte, eine historische Tat, die in der Geschichte dieses Krieges einen Ehrenplatz beanspruchen darf.
Rumänien im Flaggenschmuck
DNB Bukarest, 17. Okt. Die Einnahme von Odessa drückt dem Bukarester Straßenbild seit gestern Abend ihren Stempel auf. Qm ganzen Lande wehen heute di Fahnen der beiden verbündeten Armeenn. Dementsprechend steht auch die gesamte Mor- jgenpresse in diesem Zeichen. Odessa sei infolge seiner geringen jEntfernung von der bessarabischen Grenze mit den dort einge- fchloffenen Divisionen eine ständige Bedrohung der rumänischen Sicherheit gewesen. Erst der Fall dieses Ausfalltores des Bolschewismus gewährleiste nunmehr die Ruhe und den Ausbau des Landes im Osten. Die Zeitungen heben die Würdigung, die die rumänischen Waffentaten auch in der Sondermeldung des OKW. und im großdeutschen Rundfunk gefunden haben, besonders hervor.
DNB Rom, 17. Okt. Der glänzende Erfolg der rumänischen Truppen, so erklärt man nach Stefani in Rom zur Einnahme «on Odessa, lenke wieder einmal die europäische Aufmerksamkeit auf die hervorragende Führung der rumänischen Truppen, die unter dem Befehl Marschall Antonescus in diesem Feldzug stolze Seiten in das Buch ihrer Militärgeschichte eingefügt hätten. Rumänien habe durch das Blutopfer seiner Söhne auf dem Schlachtfelde der europäischen Erhebung tatkräftig zur Errichtung des neuen Europa beigetragen, in dem die rumänische Nation einen Ehrenplatz einnehmen werdS-
DNB Sofia, 17. Okt. Die Nachricht von dem Fall Odessas wird in den Sofiotern Morgenblättcrn groß aufgemacht. Stärkste Beachtung findet ferner die Einnahme von Kaluga und Kalinin. Der Berliner Korrespondent des „Utro" hebt hervor, daß die deutschen Truppen innerhalb von IIS Tagen ein größeres Territorium besetzt haben als während der Feldzüge gegen Polen, Norwegen. Belgien, Holland, Frankreich, Jugoslawien und Griechenland, die 175 Tage dauerten.
Londoner Verlegenheit znm Fall von Odessa
Berlin, 17. Okt. „Unsere Verbündeten haben zu der feindlichen Behauptung, nach Odessa durchgebrochen zu sein und die Stadt besetzt zu haben, bis jetzt noch keine Stellung genommen."
Dieses klägliche Lamento ist die einzige „Stellungnahme", zu der sich London in seiner Verlegenheit am Freitag aufraffen konnte. Man wagt nicht, die Einnahme von Odessa durch die tapferen rumänischen Truppen einfach abzustreiten, wie man das ln früheren Fällen zu tun pflegte; aber man hat auch Nicht den Mm. dem englischen Volk klaren Wein einzuschenken. Und dabei hat doch erst vor zwei Tagen die „Daily Mail" gesagt, es wäre der „Höhepunkt der Verrücktheit", die deutschen Meldungen zu bezweifeln.
„Odessa hält sich tapfer"
Dreiste Wiederholung des Lügenmanövers von Smolensk
Bedeutung des deutsch-rumänischen Erfolges umso deutlicher erwiesen
DNB Genf, 17. Okt. Wie Reuter meldet, habe der Moskauer Nachrichtendienst am Freitag nachmittag bekanntgegeben:
„Unsere Männer halten in Odessa dem Ansturm der deutschen sowie auch ihrer Verbündeten, der Rumänen, weiter'.stand".
„Pathetisch fügt Moskau — London hinzu:
„In Pulverrauchfgehüllt und vom Stahlrtng seiner mutigen^ Verteidiger umgebe», hält sich Odessa tapfer und schlägt die feindlichen Streitkräfte zurück".
Mit einer wahren Verzweiflung versuchen auch jetzt England und die Sowjetunion, wie bei Smolensk und ähnlichen Niederlagen, wieder die Welt über den für sie schmerzlichen Verlust durch die dreisten Lügen zu täuschm. Daß Odessa für die Sowjets verloren ist, steht nach dem OKW.-Bericht für alle Welt, sofern sie nicht bsmußt die Wahrheit ignoriert unzweifelhaft fest.
Die Lügenmanöver der Gegner helfen nur, die weittragend: Bedeutung des deutsch-rumänischen Erfolges umso deutlicher erkennen zu lasten.
Gedrückte Stimmung in Leningrad
Berlin, 17. Okt. Ein aus Leningrad geflohener bolschewistischer Soldat schildert die Stimmung in der eingeschloffenen Stadt als sehr gedrückt. Die Bevölkerung sei überzeugt, daß die.Stadt verloren ginge, und die Soldaten ergäben sich in ihr Schicksal, unterzugehen. Ihre Verpflegung sei unregelmäßig und bleibe tagelang aus. Betriebsstoff werde bedrohlich knapp. Zwei Elektrizitätswerke sind ausgefallen. Für Heizkohlen ist das Kartensystem eingeführt, Brot wird nach der geleisteten Arbeit ausgeteilt. Da viele Arbeiter zum Heeresdienst eingezogen wurden, mußten sie durch Frauen ersetzt werden.
Die Krankenhäuser sind mit Verwundeten überfüllt. Fieberhaft wird daran gearbeitet, die Stadtgrenze, so gut es noch geht, zu befestigen und durch Einbau von Sperren und Minen zu sichern. Die Luftwaffe ist dadurch behindert, daß es ihr an geeigneten Plätzen fehlt. Mit steigender Sorge sieht die Bevölkerung der heranziehenden Kälte entgegen, die die bereits bestehenden Schwierigkeiten vervielfachen wird.
Weg für den Vormarsch freigekämpst
Berlin. 17. Okt. Im mit tleren Abschnitt der Ostfront griffen am 16. Oktober Truppen einer deutschen Infanterie-Division mit Unterstützung einer Panzerkompanie befestigte sowjetische Stellungen an. Die deutschen Truppen durchbrachen die bolschewistischen Stellungen und stießen weiter vor. In dieser Kampfhandlung zeichnete sich die Panzerkompanie durch Schneid und kühnes Vergehen besonders aus. Der bolschewistische Widerstand war an dieser Stelle besonders hartnäckig. Die Bolschewisten, deren Truppen durch junge Kriegsschüler und andere Reserven verstärkt wurden, leisteten in ihren modern ausgebauten Betonbunkern mit Panzerkuppeln zäh und verbissen Widerstand. In kühnem Draufgehen brachen die deutschen Infanteristen dieser Division jedoch überall den Widerstand der Sowjet- Soldaten. Das ausgezeichnete Zusammenwirken zwischen den deutschen Jnfanterietruppen und Panzern ermöglichte den Durchbruch durch die sowjetischen Stellungen, durch den der Weg für den weiteren Vormarsch freigekämpst wurde.
Angriffe im Südabschnitt erfolgreich zurückgeschlagen
Berlin, 17. Okt. Im Südabschnitt der Ostfront unternahmen die Bolschewisten im Laufe des 16. Oktober im Kampfabschnitt einer deutschen Division mehrere Angriffe auf die deutschen Stellungen. Die sowjetischen Angriffe, die von Sowjetfliegern und einem Panzerzug unterstützt waren, wurden an allen Stellen von den deutschen Truppen erfolgreich zurückgeschlagen.
Deutsche Geschütze bekämpften mit Erfolg den sowjetischen Panzerzug. Der Panzerzug erhielt drei Volltreffer in die Lokomotive und blieb bewegungsunfähig liegen. Von den angreifen- - den Sowjetflugzcugen wurden zwei durch das Abwehrfeuer der deutschen Soldaten so schwer beschädigt, daß sie zur Notlandung innerhalb der deutschen Linien gezwungen wurden. Die Besatzungen wurden gefangen genommen.
Erfolgreicher Tag der deutschen Luftwaffe
Berlin, 17. Okt. Verbünde der deutschen Luftwaffe griffen im Verlaufe des 16. Oktober mit großem Erfolg Feldflugplätze, Verkehrslinien, Feld- und Geschützstellungen der Sowjets an der gesamten Ostfront an. Mit Bomben und Bordwaffen wurden in kürzester Zeit im Südteil der Ostfront 15 sowjetische Flugzeuge am Boden zerstört. Bombenvolltreffer vernichteten ein Munitionslager auf einem Feldflugplatz.
Im mittleren Teil der Ostfront bombardierten Verbände deutscher Sturzkampfflugzeuge wichtige Eisenbahnlinien und unterbrachen vier Linien, auf denen 18 Züge schwer beschädigt und drei Bahnhöfe zerstört wurden. Außerdem wurden sowjetische Transportkolonnen, Feld- und Geschützstellungen aller Art bekämpft und zum Teil außer Gefecht gesetzt. Sechs sowjetische Panzer, acht Geschütze und zahlreiche Sraftfahrzeuge wurden vollkommen vernichtet. Auch im nördlichen Teil der Ostfront wurden sowjetische Verkehrsziele nachhaltig getroffen und zerstört.
Was eine Vorausabteilung leistete
Bei den Kämpfen ostwärts Kiew hat in der zweiten Septemberhälfte die Vorausabteilung einer deutschen Infanteriedivision durch schnelles Vordringen und entschlossenes Niederkämpfen bolschewistischen Widerstandes besondere Erfolge gehabt.
Der Führer der vorgehenden Vorausabteilung beobachtete in der Nähe eines kleinen Ortes, der noch von den Bolschewisten besetzt war, startende Sowjetflugzeuge und erkannte einen bisher nicht festgestellten Feldflugplatz der Sowjets. Ohne Rücksicht auf die bolschewistischen Kräfte, die den Flugplatz sicherten und die sofort ein heftiges Feuer auf die zahlenmäßig schwache deutsche Abteilung eröffneten, griff die Vorausabteilung den Platz sofort an. Dem Kommandeur der Vorausabteilung standen für dieses Unternehmen nur wenige Kradschützen, zwei Maschinengewehre und eine Panzerabwehrkanone zur Verfügung. Das schneidige Vorgehen der deutschen Soldaten hatte Erfolg. Drei Sowjet-Flugzeuge wurden am Boden zerstört, zwei weitere beim Start abgeschossen. Die sowjetischen Sicherungs- Mannschaften und das Bodenpersonal des Flugplatzes waren durch den Angriff der wenigen deutschen Soldaten so verstört, daß sie nach kurzem Feuergefecht die Flucht ergriffen und die gesamte Flugplatzeinrichtung den deutschen Soldaten in die Hände fallen ließen. Die Vorausabteilung stellte auf diesem Platz ein Betriebsstofflager, große Mengen von Munition und zahlreiche Bomben aller Kaliber sicher.
Unmittelbar nach der Eroberung des Flugplatzes griff die Vorausabteilung den nahegelegenen Ort an. Im Nahkampf eroberten die 120 deutschen Soldaten den Ort und verlegten damit den ostwärts Kiew eingeschloffenen Sowjetkräften einen der letzten Rückzugswege. Im Verlaufe der Kämpfe wurde ein sowjetisches Bataillon vollständig vernichtet. Die Vorausabteilung machte 300 Gefangene, außerdem blieben 400 Sowjetsoldaten auf dem Kampffeld zurück.
Hore-Be!isha an der Klagemauer
Neuyork, 17. Okt. Der ehemalige britische Kriegsminister Hore- Belisha erklärte in einer Rede in Oxford, England habe eine nie wiederkehrende Gelegenheit verpaßt, eine zweite Front gegen Deutschland auszurichten. Die Folgen dieses Versäumnisses, die vier Monate Krieg mit der Sowjetunion auszunutzen, würden sich zeigen. Das britische Volk werde nicht ein zweitesmal erleben, daß ihm die Kriegsaufgabe durch sin so großes verbündetes Heer mit so gewaltig angehäusten Kriegsvorräten erleichtert werde. Gewiß habe England, so stellte Hore- Belisha melancholisch fest, bereits verschiedene Expeditionskorps, zumindest deren Ausrüstung, verloren, aber der Krieg könne nicht gewonnen werden, wenn man nicht angretfe. Seit vier Monaten habe England nirgends angegriffen und den an der Ostfront beschäftigten Gegner unbehindert gelassen.
Einsichtige Stimmen aus England Md ASA.
Berlin, 17. OL:. Die Stimmen in England, die jetzt, da sich die Lage der Sowjets immer mehr zuspitzt, das englische Volk aus dem Jilusionsnebel herauszuführen und es mit der rauhen Wirklichkeit vorsichtig vertraut zu machen für nötig halten, scheinen sich zu verstärken. So ließ sich am Freitag in aller Frühe der Kommentator des englischen Nachrichtendienstes, Hall, wie folgt vernehmen: „Das deutsche Oberkommando überläßt nichts dem Zufall. Wir wollen uns klar darüber sein, daß die Deutschen nicht blindlings Vorgehen, sondern daß ihr Angriff in der UdSSR, brillant und mit steigender Wucht durchgeführt wird. Ihr Angriff steht in der Militärgeschichte als ein Beispiel da für ausgezeichnete Planung, ausgezeichnetes Zusammenwirken und unaufhörliche Anstrengung. Am besten beurteilen können den deutschen Angriff die, gegen welche sich die volle Wucht dieses Angriffes richtet. Es wäre dumm, wollte man die deutschen Erfolae
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als unerheblich bezeichnen; denn es sind in der Tat wirklich sehr beträchtliche Erfolge. Sie sind so beträchtlich, daß es äußerst ichwierig ist, ihre Bedeutung herabzumiudcrn. Es ist eine feststehende Tatsache, daß sich zwei Drittel der sowjetischen Produktionskapazität in der Hand ber Deutschen oder jedenfalls so gut wie in ihrer Hand befinden. Klar ist, daß der Rest nicht ausreicht, um die Sowjets für einen Winterfeldzug zu versorgen. Daher ist es Ausgabe Großbritanniens und der USA., den Bedarf der Sowjetunion ;u decken Dos ist die wahre Bedeutung der Verpflichtung. oie> Beaverbrook und Harriman Stalin gegenüber eingegangen sind. Aber weder Großbritannien noch die USA. können die augenblickliche Lage der Sowjets ändern."
Wie Leute ohne Scheuklappen in USA. darüber denken, zeigt die scharfe Kritik Pearson Allcns in „Washington Times Herald" an den Regierungen in Wachington und London wegen des Versagens der Hilfeleistungen für die Bolschewisten. Pearson Allen schreibt u. a: Die Engländer hätten in Iran zur Verbesserung des Verkehrswesens nichts getan Die Eisenbahn dort sei in so schlechter Verfassung, daß sie zu Hilsstransporten für die sowjetische Südsronk nicht benutzbar sei. Inzwischen hätten die Deutschen die Hauplschienenstränge de: Sowjeleisenbahnen auf deutsche Spur umgelegt and dadurch das gigantische Problem ihres Nachschubes gelöst. Ein weiterer Weg für die Hilfeleistung an die Sowjets gehe über Wladiwostok. Zur Verbesserung des Betriebes wolle USA. 300 Lokomotiven dorthin senden. Aber erstens habe man noch keine Schisse gesunden, auf die so schwere Lokomotiven verladen werden könnten, und zweitens müßten die Lokomotiven umgebaur oder ganz neu gebaut werden, um für die Spur in der UdSSR zu passen. Allen kritisiert dann die außerordentlich langsam gehende Zuteilung von Kriegsmaterial für die Bolschewisten Der Transport dauere 40 Tage und in diese» 40 Tagen könne sich viel ereignen. Das Blatt kommt zu dem Schluß: „Anstatt eines Niagara nur ein Tröpfeln der Sowjethilfe."
Tsjo mit ber Kabinettsbildung beauftragt
DNB Tokio, 17. Okt. (Ostasiendienst des DNB.) Der Ten« hat den bisherigen Kriegsminister General Tojo mit der Bildung des Kabinetts beauftragt.
Tokio, 17 .Okt. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte bisherige Kriegsminister Generalleutnant Eiki Tojo ist 57 Jahre alt. Tojo besuchte die Militärakademie, wurde dann Adjutant des Kriegsministers und 1919 nach Deutschland kommandiert. Später wurde er Lehrer der Kriegsakademie und nacheinander Regime.ntskommandeur und Abteilungschef im Generalstab. 2m Jahre 1939 übernahm er den Posten des Kommandeurs der Gendarmerie der Kwantung-Armes und wurde zwei Jahre später zum Chef des Generalstabs der Kwantungarmee ernannt. 1938/38 war Tojo stellvertretender Kriegsministcr. Anschließend wurde er zum Inspekteur der Militärlustfahrt ernannt.. Seit Juli 1948 amtierte General Tojo als Kricgsminister im zweiten und dritten Konoye-Kabinett.
Eine WiederguSMachung
Prager Rudolphinum dem deutschen Kunstleben zurüik- " gegeben
Prag, 17. Okt. Am Donnerstag wurde durch den stellvertretenden Reichsprotektor ^-Obergruppenführer Heydrich in Prag in feierlicher Weise ein Staatsakt vollzogen, der über die Grenzen des deutschen Kulturlebens von bleibender Bedeutung sein wird. Das einst als deutsche Kulturstätte geschaffene, durch das ehemalige tschechische Regime enteigncte „Rudolphinum", das im Jahre 1938 als Parlamentsgebäude verwendet wurde, ist seiner ursprünglichen Zweckbestimmung zurückgegeben worden.
^-Obergruppenführer Heydrich umriß in seiner Festansprache die Geschichte des Rudolphinums, deren bauliche Erneuerung Reichsprotektor Frcilierr von Neurath am 11. April 1940 an- crdnete. Von 1876 bis 1884 erbaut, wurde dieses Haus der Kunst am 7. Februar 1885 nach dem damaligen Kronprinzen Rudolph „Rudolphinum" genannt und feierlich eröffnet. Dreiunddreißig Jahre diente das „Rudolphinum" seiner ursprünglichen Bestimmung: der Durchführung deutscher Konzertveran- staltungen. Gleich nach der Gründung der ehemaligen tschechischen Republik mußte sich der „Verein zur Förderung der Tonkunst" zwangsauflösen. Das Prager Konservatorium wurde tsche- chisiert und vom Staat übernommen. Auch die „Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde" mußte mit ihren Kunstsammlungen das Haus verlassen. 2m April 1919 wurde das „Rudolphinum" beschlagnahmt und zum Abaeordmetcnhaus bestimmt. Der große Konzertsaal wurde zum Sitzungssaal umgebaut, die dort befindliche Orgel kam in den Stadionsaal, der Spieltisch der Orgel, an dem Anton Bruckner gesessen hatte, wurde mit der Axt zertrümmert, um einer Büste Masaryks zu weichen.
„Wenn ich als stellvertretender Reichsprotektor", so schloß Heydrich seine Ansprache, „die Pflegestätte der deutschen Kultur wiedergebe, so richte ich damit sehr ernst an alle Kunstschaffenden und Schöpfenden die Mahnung, daß sie zuerst als Deutsche aus innerstem weltanschaulichen Glauben, mit ganzem Herzen und lauterem Charakter ihre Werke gestalten. Die Meister sind mit ihren Werken nicht Einzelfiguren ohne Blut und Heimat, sondern Menschen, die ihre Kräite bewußt oder unbewußt aus dem Fühlen und Denken ihres Volkes und dem Schicksal des Raumes schöpfen."
Kleine RMMLeu aus aller Wett
Coethe-Medaille für Professor Dr. Lockemann. Der Führer hat dem Abteilungsdirektor im Preußischen Institut für Infektionskrankheiten „Robert Koch", Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Georg Lockemann, aus Anlaß, der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner vielseitigen Verdienste um die analytische, physikalische und physiologische Chemie die Goethe-Medaille für Kund und W'ffenschast verlil-s'-m,
130 englische Schiffe zur Reparatur in USA. Zur Zeit liegen in nordamrrikanischen Wersten 130 englische oder im englischen Sold stehende Schiffe zur Reparatur, wie „Svenska Dagbladet" aus London meldet. Darunter befinden sich die Schlachtschiffe „Warfpite", „Resolution" und „Rodney" und die Flugzeugträger „Jllustrious" und „For- rindabG".
Zum deutschen Botschafter in Nanking ernannt. Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop den Botschafter Stahmer zum deutschen Botschafter in Nanking ernannt.
Drei lüü Vüü-NM.-Eewinne gezogen. Auf die Nummer 211288 fielen drei Gewinne von je 100 000 RM. Die Nummer wird in allen drei Abteilungen in Achtelteilung aus^ gegeben.