Zwei große sowjetische Handelsschiffe schwer beschädigt

DNS Berlin, 16. Okt. Im Laufe des Donmnsiag wurden im Seegebiet südlich Odessa von der deutschen Luftwaffe zwei große sowjetische Handelsschiffe durch Volltreffer schwer beschädigt und außerdem aus drei kleineren Handelsschiffen mehrere Treffer erzielt. Darüber hinaus wurden die Hafenanlagen von Odessa erneut mit Erfolg angegriffen.

Bombenhagel aus eingekeffelte Sowjets

DNB Berlin, 16. Okt. Verbände der deutschen Luftwaffe grif­fen im Verlaufe des 15. Oktober die im K e s s e l von V r j an f k eingeschlossenen sowjetischen Truppen vernichtend an. Deutsche Sturzkampfflugzeuge zerstörten 18 sowjetische Bunker, vier Ge­schütze, sowie unzählige Fahrzeuge. Mehrere Panzer und Batte­riestellungen wurden schwer beschädigt. Bet diesen Angriffen erlitten die Bolschewisten durch die Bomben deb deutschen Sturz­kampfflugzeuge schwere blutige Verluste.

JmSüdteilderOstfront belegten deutsche Kampfflug­zeuge am 15. Oktober sowjetische Flugplätze mit Bomben und Bordwaffen. Zahlreiche Treffer wurden in Unterkünften und auf den Rollfeldern erzielt. Mehrere Baracken gerieten in Brand. Abgestellte sowjetische Flugzeuge wurden durch Bomben­treffer am Boden vernichtet.

Hafenanlagen und wehrwirtschaftlich wichtige Ziele Odessas wurden mit Bomben schwersten Kalibers belegt und umfangreiche Zerstörungen in den Zielräumen angerichtet.

Bei der Bekämpfung von Eisenbahnlinien im Raum um Charkow erhielten mehrere Strecken durch Reihenwürfe schwere Beschädigungen und wurden unterbrochen. Zwei fah­rende sowjetische Transportzllge wurden gleichfalls schwer be­schädigt.

Moskau das wichtigste Riistungszentrum

Berlin, 16. Okt. Zahlreiche schwere Brände rief die deutsche Luftwaffe durch ihre Angriffe in der Nacht zum 15. Ok­tober auf kriegswichtige Ziele Moskaus hervor. Es wurden umfangreiche Zerstörungen auch durch Sprengwirkung der abgeworfenen Bomben festgestellt.

Was diese schweren deutschen Angriffe für die Widerstands­kraft der Bolschewisten zu bedeuten haben, wird ersichtlich, wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, daß die Stadt und der Raum von Moskau eine der drei großen Industrie- und Rüstungs­zentren der Sowjetunion darstellt, ja hinsichtlich bestimmter Pro­duktionszweige sogar eine Monopolstellung einnimmt.

Allgemein bildet der Raum Moskaus den Schwerpunkt der eisen- und metallverarbeitenden -Industrie der Sowjetunion. Ferner ist er das wichtigste Rüstungszentrum des Landes. Schließ­lich enthält er wertvolle Rohstoffe, von denen mengenmäßig der bedeutendste die Braunkohle ist. Der Anteil Moskaus an der industriellen Eesamterzeugung beträgt rund 20 v. H. Bei ein­zelnen Industriezweigen ist der Anteil jedoch noch wesentlich höher. So ist der Bezirk Moskau z. V. am gesamtsowjetischen Maschinenbau mit 25 Prozent beteiligt. Ferner beherbergt er zwei Personenkraftwagenfabriken von drei Fabriken in der Sow­jetunion überhaupt. Von den feinmechanischen und optischen In­dustrien liegen über 50 Prozent jm Moskauer Gebiet, in dem sich des weiteren auch rund 30 Prozent der installierten Leistung der sowjetischen Kraftwerke befinden, außerdem zahlreiche Werke der Textil-, der Leder- und Bekleidungs- sowie der Lebensmittel­und Genußmittelindustrie. Als wichtigstes Riistungszentrum be­sitzt Moskau z. B. über 50 Prozent des Flugzeugbaues, den weit­aus größten Teil der Flakgeschlltzherstellung, der Zünderfertiguug für Artilleriemunition usw.

Murman-Dahn bombardiert

Helsinki, 16. Okt. Von der finnischen staatlichen Nachrichten­stelle wird bekanntgegeben:

Sowohl am 13. wie am 11. Oktober haben die finnischen Luft­streitkräfte dieMurman-BahnanmehrerenPunkten bombardiert und an vier Stellen den Bahnkörper getroffen. Ein Transportzug erhielt drei Volltreffer. Außerdem wurden durch Beschuß vier Lokomotiven bewegungsunfähig gemacht. Fin­nische Jagdflugzeuge haben am 14. Oktober zwei feindliche Jäger, die Vodenabwehr ein feindliches Flugzeug abgeschossen.

Ein finnischer Frontbericht meldet, daß die Ortschaft Mund­jaervien Lahtiim nördlichen Teil des Aunus-Esbietes von finnischen Truppen ohne eigene Verluste eingenommen wurde. Nach der Versprengung des 367. und des 131. Sowjet-Infante­rieregiments, deren Reste sich über den Ort Mundjaervien Lahti zurückzogen, ist nunmehr die nördlichste Straße des Aunus-Zs- bietes, die in einer Länge von 100 Kilometer von Suojaervi nach Mundjaervien führt, vom Feinde frei. Auf ihrem Rückzug steckten die Bolschewisten den Ort Mundjaervien in Brand, so daß nur etwa ein Drittel der Häuser übrig blreb.

Sorojeljöger zum Niedergehen gezwungen

8n der ersten Oktoberhälfte 52 Flugzeuge von Truppen des Heeres abgefchossen oder erbeutet

DRV Berlin, 16. Okt. In der ersten Oktoberhälfte wurden durch Truppen des deutschen Heeres insgesamt 28 Sowjetflug­zeuge durch Gewehr- oder Maschinengewehrfeuer abgeschossen oder am Boden zerstört. 24 weitere Flugzeuge wurden unbe­schädigt von deutschen Soldaten erbeutet. Insgesamt verlor die Sowjetluftwaffe durch Aktionen des deutschen Heeres in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 52 Flugzeuge. In dieser Zahl sind däe Abschüsse durch die Flakartillerie des Heeres nicht enthalten.

Bei den Kämpfen ostwärts des Dnjepr wurde durch deutsche Infanteristen eines der Sowjetflugzeuge zur Landung hinter den deutschen Linien gezwungen. Die deutsche Kompanie machte gerade Marschpause, als die Soldaten ein in 300 Meter Höhe «nfliegendes sowjetisches Jagdflugzeug beobachteten. Eewehr- «nd Maschinengewehrschützen eröffneten sofort das Feuer auf das Flugzeug. Der Sowjetjäger erhielt mehrere Treffer und, drehte zur Seite ab. Die deutschen Soldaten beobachteten, daß das Flugzeug sein Fahrgestell ausfuhr und zur Landung an­fetzte. In einer Entfernung von 3 Kilometer ging das Flugzeug in einem Getreidefeld nieder. Die deutsche Infanteriekompanie schickte sofort einen Stoßtrupp zur Landungsstelle. Die Bolsche­wisten. die das Flugzeug verlassen hatten, bemühten sich, den Motor wieder in Gang zu bringen. Bei dem plötzlichen Erschei­nen der deutschen Soldaten versuchten sie zu flüchten, wurden aber verwundet gefangen genommen. Die deutschen Soldaten stellten in dem sowjetischen Jagdflugzeug wertvolles Kar­tenmaterial und sowjetische Befehle sicher.

Sowjet-Heeresbericht gesteht Durchbruch

Ein neuer Hetzaufruf an dieSowjetkämpfer"

Berlin, 16. Okt. Bezeichnend für die hoffnungslose Lage der Sowjets sind der letzte sowjetische Heeresbericht, der einen deut­schen Durchbruch eingestehen muß, und ein neuer Aufruf des Moskauer Nachrichtendienstes, der sich nicht an die Sowjettrup­pen, sondern an dieSowjeUämpfer" wendet, worunter, wie es der Stalin-Ausruf an die Bevölkerung gezeigt hat, die Zivil­bevölkerung zu verstehen ist.

Der sowjetische Heeresbericht von Mitternacht meldete, Saß im Laufe der Nacht zum 15. Oktober sich die Lage an der West­front verschlimmerte. Die faschistischen Armeen warfen große Mengen von Panzern und von motorisierter Infanterie gegen die Sowjeteinheiten und an einem Abschnitt durchbrache"n sie die Sowjetverteidigungsstellungen."

Einige Zeit später verbreitete der Moskauer Nachrichtenoienst an dieSowjetkümpfer" einen neuen Ausruf, in dem cs heißt:Noch nie lag eine so große Verantwortung auf den Kämpfern, wie in diesen finsteren Tagen. Ihr müßt dem Feinde Widerstand leisten. Solange eure Hände die Waffen umklammern, könnt ihr Las Land schützen. Heiliges Gebot ist es, daß sich ein Kämpfer von seiner Waffe nicht trennen darf. Waffen und wertvoll."

Ein Kessel wird gesäubert

Von Kriegsberichter Dr. E r nst Bayer

DNB_, 16. Okt.j PK.) Mit der Einkreisung begann das

Drama. Panzer und Infanteristen zogen den gefährlichen Kreis, dem die Sowjets in letzter Minute zu entrinnen suchten. Aber fest lagen die Klammern, die allein die Infanteristen bildeten. In einem wilden, verzweifelten Aufbäumen warf die sowjetische Führung an einzelnen Stellen ihre Verbände gegen den weit­gespannten Kreis. Durchbruch um jeden Preis, so hieß ihre Pa­role. Hunderte fielen. Tausende zogen sich wieder zurück, indem sie untertauchtcn in dem unübersichtlichen Gelände. Schwächer und schwächer wurde ihr Widerstand, und in.gleichem Maße zog sich unaufhaltsam der deutsche Ring enger und enger.

Auf der Karte sind bescheiden in dem Raum, in dem sich der Kessel befand, Wald, Sumpf und Seen eingezeichnet. Es sieht ganz harmlos aus, doch wer einmal diesen Raum betreten hat, der begreift nicht, wie in ihm überhaupt Menschen leben können. Wald, in dem es nur kleine Pfade gibt, verschlungen das dichte Gestrüpp des Unterholzes, weite Flächen mit Sümpfen, die nicht gangbar sind und schmutzige Seen, deren Wasser ein Europäer nicht trinken kann. In einem gefährlichen und mühevollen Kampf durchkämmten die Infanteristen Meter um Meter. Erst schien es, als ob die Bolschewisten irgendwie entkommen seien. Spär­lich nur wurden Gefangene gemacht. Doch als schon über 14 Tags vergangen waren und der Kessel nur noch einen Durch­messer von etwa 3 Kilometer Hatte, gingen die Ge­fangenenzahlen sprungartig in die Höhe, und es offenbarte sich der Ablauf eines Dramas in diesem Kessel, das die deutschen Soldaten kaum begreisen konnten.

Wir gehen hinein in diesen Kessel. Gewehre und Pistole schuß­bereit. An seinen Rändern liegen hinter den Maschinengewehren die deutschen Infanteristen. Hier gibt es kein Entrinnen mehr. Unerbittlich fordert das Schicksal: Uebergabe oder Tod. Ver­einzelt knallen Schüsse. Langgezogen rattert ein Maschinen­gewehr. Dann wieder lange Zeit tiefe Stille. Der eigens Schritt ist kaum hörbar aus dem weichen Waldesunrergrund, der manch­mal schon so jumpsig ist, daß man glaubt, auf federndem Boden zu gehen. Es ist ichon ein wenig unheimlich in einem solchen Kessel. Wer hindurchgeht, ist ganz Spannung, muß es auch sein, denn überall lauert Gefahr. Von Natur und, Mensch. Plötzlich pfeifen Schüsse. Die Antwort läßt nicht auf sich warten. Und dann da dort springende braune Gestalten. Die rennen, wie vom Teufel gehetzt geradewegs in die Arme eines deut­schen Suchtrupps. Aus ist der Traum. Gefangen.

Was nun da steht, sind beinahe schon keine Menschen mehr. Verschmutzt, bärtig, zerrissen, durchnäßt. In tiefliegenden Augen flackert die Angst. Sie sind vom Hunger gezeichnet. Mit ihrer Gefangennahme ist jede Hoffnung auf Leben erloschen. Sie sind in sich zusammengesackt. Hilflose Wracks :n:t hohlen, bleich-gelben Gesichtern. Stockend nur kommen die Antworten. Ungläubig, ohne einen Schimmer von Hoffnung, sehen die Augen, als sie erfahren, daß sie als Gefangene nicht erschossen werden. Langsam berichten sie aber dann doch von den Tagen furchtbarsten Grauens. Von Tagen, die nur körperliche und seelische Not kannten, von einem Ringen um das Leben, das einfach erschüt­ternd ist.

Die Wirklichkeit übertrifft noch die Vorstellung, die man sich auf Grund der Berichte gemacht hat. Die Gefangenen führen uns den Weg, der gekennzeichnet ist von Tod, Vernichtung und Grauen. In Erdlöchern haben sie gewohnt. Ohne Schutz bei Tag und Nacht, bei Sonne und Regen. Nach zwei Tagen hatten sie schon nichts mehr zu essen, lleber zwei Wochen lang haben sie sich von rohen Pilzen, Wurzeln und Hräutern genährt. Die verendeten Pferde haben sie aufgegessen. Vielfach gibt es noch Pfsrdeskelette. Selbst die Beine haben sie bis auf die Knochen abgenagt. Es gibt kein Pferd, dem nicht die Schädeldecke aufgerissen und das Gehirn entnommen wäre. Es ist einfach grauenhaft. Von uns spricht kaum einer ein Wort. Nur der Dolmetscher übersetzt diese Berichte eines verzweifelten Kampfes um das Leben, der sich ins Grauenhafte gesteigert hatte

Im Kampf um die Nahrung und bei der Flucht vor dem ein­kreisenden Feind sind viele der Sowjets in den Sümpfen ein­gebrochen und eines qualvollen Todes gestorben. Verwundere Sowjets sind hilflos umgekommen. Kein Mensch konnte ihnen helfen, jeder war mit seinem Kampf ums Dasein ausgefüllt. Fahrzeuge, Kanonen und sonstiges Material liegen in Menge» umher. Es ist ganz ausgeschlossen, das jemals zu bergen. Deutsche Artillerie, Flieger und die Natur selbst haben ihre vernichtende Ernte gehalten. Vor uns liegt eine Welt, wie sie in diesem Aus­maß des Grauens nur eine Phantasie zeichnen könnte.

Und vor uns offenbart sich eine menschliche Welt, deren Tu» und Handeln aus einer Verhetzung geboren wurde, die einfach unbegreiflich ist. Das ist dis Theorie der Kommissare, die sie i» die Menschen hineingehämmert haben: Gefangen werden be­deutet grausamster Tod durch den Deutschen! Das glaubten die einfachen Seelen; darüber hinaus wußten sie aber, daß es für sie kein Zurück gab. Einfach und klar ist darum die Rechnung, die die Kommissare machten und die auch stimmt: Der Manu muß kämpfen, denn nur so hat er die Chance, sein Leben zu retten. Aus dieset verbrecherischen Verhetzung einfacher Menschen wach­sen Dramen von furchtbaren ^-"-maßen, werden Menschen sinnlos geopfert. Auf den Schlachtfeldern feiert das Untermenschentum der Sowjets wahre Orgien der Menschenverjklavung.

In Wäldern, die Brutstätten millionengrotzer Mückeaschwärme und, unter Bedingungen, unter denen kein Europäer ohne schwer­sten Schaden zu leiden hätte leben können und in einer bei- jpiellosen Angst vor dem Gegner haben diese Maschinenmenschen

gelebt. Die Verhetzung und auch die natürliche, tierhafte Ber- anlagung gab ihnen übermenschliche Kräfte. Noch in völlig hoff, nungsloier Lage waren sie Gegner,' me verzweifelt und hinter­hältig kämpften. In ihrem Zustand sind sie die Gefahr selbst. Gegen erneu solchen Feind kämpft täglich der deutsche Soldat, an seiner Spitze der deutsche Infanterist. Was er in diesen Kämp­fen leistet, ist mit keinem Wort auszudrücken und jedes Lob müßte banal klingen. Es wird einst die höchste Anerkennung einer gigantischen, kämpferischen Leistung des Geistes und der Taten dieser Männer sein, wenn die Geschichte seststellen wird: Der deutsche Soldat hat im Osten gesiegt.

Schiffahrlsmege am Schwarzen Meer sreigemacht

DNB Berlin. 16. Okt. Die an den Küsten des Schwarzen Mee­res eingesetzten Einheiten der deutschen Kriegsmarine haben mit der Freimachung der Schiffahrtswege in den Mündungs­gebieten der großen Ströme und an den Küsten eine wichtige Aufgabe zu lösen. Die Ströme und Mündungen werden syste­matisch nach Minen ab gesucht, die sofort unschädlich ge­macht werden. Zahlreiche Schiffswracks sind bereits beiseite ge­räumt, und eine große Zahl von Booten und Schiffen ist sicher­gestellt worden. Die meisten Fahrzeuge konnten in Dienst gestellt werden. Leuchttürme und Leuchtbojen werden ebenfalls wieder befeuert und in Betrieb genommen. Daneben sorgt die deutsche Kriegsmarine auch für die Überprüfung der Sa»zeichen und Wassertiefen an Hand der erbeuteten sowjetischen Seekarten. An mehreren größeren erbeuteten sowjetischen Schiffen sind die Jn- standsetzungsarbeiten im Gang.

Neue..Entlastungsoffenfive-

Auffchneidereien als Entschuldigungsgrund für aus­gebliebene Hilfe

DNB Berlin, 16. Okt.Finstere Tage" sind für die Bolsche­wisten angebrochen, wie es in einem Moskauer Aufruf zu« Heckenschützenkrieg hieß. Nachdem der sojetische Wehrmachts­bericht den deutschen Durchbruch durch die Verteidigungsstel­lungen vor Moskau zugeben mußte, unternimmt selbst die Agi­tationsmaschine Churchills nur noch ckzugsgesechte.

Da ist zunächst der typisch britischer Heuchelei entsprungene Versuch zu verzeichnen, nachträglich noch beträchtliche Hilfelei» stungsbemühungen der Engländer vorzutäuschen. Das einzige, was die Herren unternahmen, um ihrem neuen Verbündeten aus der Klemme zu helfen, war eine Mauloffensive der dümmste» Lügen und zum andern die Nonsens-Offensive, die Non-Stop- Verluste mit sich brachte. Jetzt aber kreuzt Churchill mit dev Behauptung auf,infolge der englischen Luftangriffe sehe sich die deutsche Kriegssührung genötigt, die Hälfte ihrer Luftwaffe nach dem Westen zu verlegen".

Es ist das ein wirklich geistreicher Entlastungsversuch der Eng­länder gegenüber ihren in hoffnungsloser Lage befindlichen bol­schewistischen Freunden. Denn tatsächlich haben die Jnselbewoh»! ner wenig Veranlassung, den Tag herbeizuwünschen, an dem düs deutsche Luftwaffe im Westen verstärkt wird. Die zurückgelasss» nen Verbände haben auf jeden Fall vollauf genügt, den Eng-! ländern blutigste Verluste beizubringen wobei nur an düs Angabe im heutigen OKW.-Bericht erinnert sei, daß in de« Tagen vom 8. bis 14. Oktober 85 britische Flugzeuge verlöre»! gingen und nur zehn eigene.

Nicht weniger einfältig ist die großmäulige Behauptung,» Engländer hätten sage und schreibe 1000 Flugzeuge eingesetzh, um die Angriffe auf Nürnberg zu konzentrieren. Di« Stadt sei völlig vernichtet! Es nimmt kein Wunder, daß die altck deutsche Stadt Nürnberg mit ihren herrlichen Bauten aus den^ Mittelalter von den Mordfliegern der RAF. für einmilitä» risches" Ziel erklärt wird. Aber Londons Wünsche entspreche»! selten der Wirklichkeit. Und so ist bezeichnend, daß die Zahl dev, beklagenswerten Opfer britischer Bomber sogar im ganze»! Kreis Nürnberg in zwei Nächten nur zehn betrug.

Zu der neuenEntlastungs-Offensive" der Londoner Maul­helden gehört aber auch das stereotype Greuelmärchen von de» ungeheuren deutschen Verlusten". Es ist bekanntlich so alt wi« die englische Kriegsgerüchterstattung. Wir hörten vonriesigen" deutschen Verlusten beim Polenfeldzug, in Norwegen, bei der! Westoffenstve, in Griechenland und nun beim Ostfeldzug immerj dann, wenn unsere Truppen besondere, nicht wegzuleugnend«! Erfolge aufzuweisen hatten. Das Eingeständnis einer Nieder»! läge wagen die britischen Schreibtischstrategen und Lügenmeisterj ihrem Volk nur vorzusetzen mit dem Heftpflaster, der Feind Hab«! sich seinen Sieg unverhältnismäßig viel kosten lassen. Die ei»-! sichtigeren Kreise in England aber glauben selbst nicht an solch« Agitationsmätzchen. So schreibt der bekannte Militärschriftsteller! Liddel Hart in derDaily Mail", die Heftigkeit mit der! die Kampfhandlungen während des Ostfeldzuges durchgeführt! worden seien, habe zweifellos eine schädigender^ Wirkung assi die Sowjets als auf die Deutschen gehabt. Auf einer so weite» Front wie der sowjetischen sei es von Anfang an klar gewese»,, daß die Deutschen mit ihren technischen Waffen viel geringere Verluste erlitten als die Bolschewisten.

lleberhaupt scheint sich wenigstens ein Teil der britischen Oeffentlichkeit auf ein schlimmes Ende aller sowjeti­schen Illusionen einzustellen. Das klingt auch aus de» Betrachtungen der Agentur Exchange Telegraph zur Lage bei; den Bolschewisten heraus. Eine neue ernste Gefahr habe sich i» den letzten Stunden vor Moskau ergeben, heißt es da. Nach­träglich wird zugegeben, daß Kalinin in deutscher Hand ist. Pan­zerverbände hätten sich mit starker Unterstützung der Luftwaffe näher an Moskau herangefchoben. Stellenweise sei die Lage äußerst kritisch". Die Ortswehren von Moskau seien am Mittwoch zu den Waffen gerufen worden und manbereit« sich darauf'vor, daß der Kampf in sehr naher Zukunft die Außenbezirke Moskaus erreichen könnte".

Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die Engländer sogar den General Winter" seines Postens enthebe» mußt e n. Es hat sich herausgestellt, daß er nicht auf der Seite Großbritanniens und seiner Verbündeten marschiert, sondern für! die bösen Deutschen ist. Wie der Londoner Nachrichtendienst näm­lich am Mittwochabend mitteilte, sei die eingetretene Kälte ein« Grund für die deutschen Erfolge, weil dadurch die St ratze» trocken geworden seien.

Mrs. Churchill betet für Stalin

Stockholm, 16. Okt. In einem Aufruf um Spenden für die Sowjethilfe erklärte Mrs. Churchill, daß England sich danach sehne, den Bolschewiken zu helfen. Sie fügte hinzu:Die Bol­schewiken haben in der entsetzlichen Leidenszeit, die sie jetzt durch­zumachen haben, ein Beispiel an Mut und Ausdauer gegeben. Wir müssen zu Gott beten", sagte Frau Churchill,und in Stalin und den Bolschewiken ein Vorbild sehen, dem wir nachzueifer» haben." i