ÄuttÄÄlatL des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — HeiNarzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Ramm er 243
Altensteig, Freitag, den 17. Oktober 1L11
64. Jahrgang
Deutschland führend in der Bäderheilkunde
Zm Kriege die deutschen Bäder an erster Stelle für die Soldaten
DNB Franzensbad, 16 . Okt. In Franzensbad ?wurde das Moorfocschungsinstitut für das deutsche Bäderwesen von dem Staatssekretär für Fremdenverkehr Hermann Esser in Anwesenheit des Gauleiters Konrad Henlein sowie vieler Vertreter von Dienststellen des Staates, der Partei und der Wehrmacht feierlich eröffnet.
In grundsätzlichen Ausführungen erklärte Staatssekretär Esser, daß die Fremdenverkehrsarbett seit 1933 der Förderung der Volksgesundheit und Wehrtüchtigkeit diene. Im Kriege seien die deutschen natürlichen Hsilschätze an erster Stelle für die Soldaten und die Kranken bestimmt. Durch Mitarbeit insbesondere der Aerzte müsse der Erholungs- und Gästeverkehr so gesteuert werden, daß die Natürlichen Heilmittel vor allem diesen Menschen zur Verfügung gestellt werden. Der Zweckentfcemdung der deutschen Erholungsstätten müsse mit allen Mitteln gesteuert werden.
Das deutsche Bäderwesen sei ein fester Bestandteil des Fremdenverkehrs, der im Retchsfremdenverkehrsverband organisatorisch zusammengefaßt sei. Hier arbeiten die Heilbäder und Kurorte mit an der Gesamtausgabe, für alle Volksgenossen Erholung und Kräftigung zu bieten. In der Fähigkeit der natürlichen Heilmittel, den ganzen menschlichen Organismus heilend und belebend zu beeinflussen, liegt ihre wesentliche Bedeutung im Kriege; den Soldaten und Rüstungsarbeitern, die an ihrer Gesundheit gelitten haben, müßten unsere Heilschätze neue Kraft geben. Aber auch für) zahlreiche spezielle Aufgaben der Kriegsmediztn bieten die Heilbäder wertvolle Hilfs mittel.
Ritterkreuz für kühne Jagdflieger
DNB. Berlin, 16. Okt. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant Hohagen, Eruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader; Oberleutnant Späte, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; Leutnant Seelmann, Staffelkapi- «n in einem Jagdgeschwader; Leutnant Roh wer, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; Unteroffizier Beerenbrock, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
Lehrabteilung des RAD. in Rumänien
Bukarest, 16. Okt Auf Wunsch Marschall Antonescus ist m Rumänien eine Lehrabteilung des deutschen Reichsarbeitsdienstes eingetroffen, um die künftige Führerschaft der ncuerrich- teten rumänischen Organisation „Munca Timeretului Roman" (Rumänische Jugendarbeit) in den Geist und die Gestaltung des Arbeitsdienstes einzuführen. Die Lehrabteilung wurde in Breaza in feierlicher Weise begrüßt. Der Kommandeur der rumänischen Jugendarbeit, Generalintendant Palangeanu, richtete bei dieser Gelegenheit eine Ansprache an die deutschen Kameraden, in der « u. a. ausführte' „Ein Teil von uns konnte in eurem Lande den sinnvollen und vollkommenen Aufbau des deutschen Reichsarbeitsdienstes und den Nutzen für euer Land durch eure Tätigkeit sowohl in der Friedensarbeit als auch durch den Einsatz in den Kriegsgebieten und an der Front schätzen lernen. In einigen ^agen fährt eine Gruppe junger Offiziere und Erzieher nach Deutschland, wo sie einige Monate in den Einheiten des Neichs- arbeitsdienstes Dienst tun wird. Junge Deutsche, ihr seid gekommen, wiederaufzubauen, wo andere zerstören mußten und um allen klarzumachen, daß dieser Dienst in dem Lande einer Nation, die gedeihen will, nicht fehlen darf. Wir werden die Erfahrungen eurer Arbeit übernehmen und werden sie auf dem Boden unseres frönen Landes, der mit dem Blut eurer und unserer Kameraden getränkt ist, verpflanzen."
Anschließend nahmen der Beauftragte des Reichsarbeitsführers d«i der deutschen Gesandtschaft in Rumänien, Oberarbeitsführer Freiherr von Stetten-Erb, und weiter ein Führer des Reichsarbeitsdienstes das Wort.
Rücktritt des japanischen Kabinetts
DRV Tokio, 16. Okt. Rach einer Domei-Meldung gab das 3n- sftnnationsamt der japanischen Regierung bekannt, daß das Kabinett Konoye seinen Rücktritt angeboten habe. Rach Besprechungen des Ministerpräsidenten mit den einzelnen Miick st«« begab sich Fürst Konoye in den kaiserlichen Palast u«d dkgte dem Tenno den Rücktritt des Kabinetts vor.
Wie das Jnformationsamt weiter mitteilte, ist das Kabinett Konoye „wegen des Mangels übereinstimmender Auffassungen *öor die Methode der nationalen Politik" zurückgetreten.
Kabinett Konoye führt Geschäfte weiter
DNB Tokio, 16. Okt. Nach einer späteren Domei-Meldung hat Tenno angeordnet, daß das Kabinett Konoye weiter im Mt bleibt, „bis es neue Befehle erhält".
Odessa gefallen
Aeutzere Verteidigungslinie von Moskau erreicht
Der deutsche Wehrmachtsbericht
DNB Aus dem Führer-Hauptquartier» 16. Okt.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Osten wird schon an mehreren Stellen um die etwa lüv Kilometer vor Moskau verlaufende äußere Verteidigungslinie der sowjetischen Hauptstadt gekämpft. Die wichtigen Städte Kalnga und Kalinin, 1KV Kilometer südwestlich bzw. nordwestlich Moskau, sind seit Tagen in unserer Hand.
Wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, nähert sich die Doppelschlacht von Brjansk und Wjasma ihrem Abschluß. Im Laufe des gestrigen Tages wurden auch die in den Kesseln nördlich Brjansk eingeschlossenen Kräfte unter schwersten blutigen Verlusten des Gegners zerschlagen. Die Säuberung des Waldgebietes südlich Brjansk von den dort umzingelten Resten der geschlagenen feindlichen Armeen ist noch im Gange. Die Masse der an dieser gewaltigen Durchbruchs- und Umfassungsschlacht beteiligten deutschen Kräfte ist bereits für die Fortführung der Operationen frei geworden.
Bisher sind 560 üüü Gefangene eingebracht sowie 888 Panzerkampfwagen und 4133 Geschütze
als erbeutet oder vernichtet gemeldet.
Im Kampf gegen Großbritannien bombardierten Kampfflugzeuge in der Nacht zum 16. Okt. kriegswichtige Anlagen im Mündungsgebiet des Humber und an der englischen Südostküste.
Bei Einflügen britischer Flugzeuge in die Deutsche Bucht und in die besetzten Gebiete am Kanal wurden ohne eigene Verluste gestern 2V feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Britische Bomber warfen in der letzten Nacht in W e st - deutschland eine Anzahl von Spreng- und Brandbomben» die nur Häuserschaden verursachten. Drei britische Flugzeuge wurden abgeschossen.
Die britische Luftwafse verlor in der Zeit vom 8. bis 14. Oktober 85 Flugzeuge. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien zehn eigene Flugzeuge verloren.
Kalinin, das neue Twer
Berlin, 16. Okt. Kalinin ist in deutscher Hand. Selbst der bolschewistische Heeresbericht gab es bereits zu, und die Sender haben den Namen dieser wichtigen Stadt Zentral-Ruhlands tn aller Welt verbreitet. Das ehemalige Twer, das die Sowjets erst 1933 tn Kakinin umtauften, zählt heute rund 220 060 Einwohner. Die Stadt liegt an beiden Ufern der Wolga und ihren Nebenflüssen Tewcrza und Tmaka, sie ist Ausgangspunkt der Wolgaschisfahrt, der wichtige Hafenanlagen dienen. Die wichtige Eisenbahnstrecke Moskau—Leningrad, die weiter nordwestlich von den deutschen Truppen bereits erreicht wurde, ist nun in Kalinin abermals in deutsche Hände gefallen. Die Entfernung Kalinin—Moskau beträgt 166 Kilometer. Für den Verkehr besitzt Kalinin weiterhin Bedeutung als Straßenknotenpunkt.
Auch als Industriestadt ist Kalinin von größter Wichtigkeit. Heber ein Drittel der Bevölkerung ist in den großen Fabriken beschäftigt. An erster Stelle steht die Textilindustrie. In 17 größeren Textilfabriken, von denen besonders die Fabriken „Prole- tarskij Manufaktur«" mir 18 000 Arbeitern und „Pjerwolodskaja Manufakture" zu erwähnen sind, wurden 1936 180 Millionen Meter Gewebe produziert außerdem wurden noch Baumwoll-, Flachs- und Kunstseidenerzeugnisse hergestellt.
Von den Werken der Maschinen- und metallverarbeitenden Industrie ist die Waggonfabrik „Kalinin" hervorzuheben. Des weiteren befinden sich in Kalinin ausgedehnte Reparaturwerkstätten, eine Fabrik für den Vau von Textilmaschinen und ein weiteres Unternehmen, das Torsmaschinen hergestellt. Ferner sind eine Gummifabrik, Sägewerke, ein Vaustosfunternehmen, ein Schiffsreparaturwerk und mehrere Lebensmittelbetriebe in Kalinin zu nennen.
Die Einnahme von Kalinin-Twer bedeutet für die Sowjets also nicht nur eine weitere Gefährdung der Heeresgruppen des Marschalls Timoschenko, sondern auch einen verkehrstechnischen und wirtschaftlichen Verlust.
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Kaluga, bedeutender Jndustrieort am Westrand des Moskauer Vraunkohlenbeckens
DRV Berlin, 16. Okt. Mit Kaluga haben die Sowjets einen bedeutenden Jndustrieort verloren, der am Westrand des Moskauer Vraunkohlenbeckens gelegen ist. Die Stadt, die rund 90 000 Einwohner zählt, gehört zum Gebiet von Tula, dem Zentrum des Industriegebietes südlich Moskau. So wurde die Stadt in der zaristischen Zeit ein wichtiger Handelsplatz. In industrieller Hinsicht ist Kaluga besonders durch eine Lokomotiv- fabrik, ein Unternehmen für elektromechanische Ausrüstungen, eine Dampfturbinenfabrik und eine Waffenfabrik von Vedeu- tun». Weiterhin sind hier die Textilindustrie, die holzverarbeitende und die Lebensmittelindustrie vertreten.
Rumänische Truppen durchbrachen die Verteidigungslinie von Odessa
DNB Bukarest, 16. Okt. Das Oberkommando der rumänischen Armee gab am Donnerstag folgende Meldung aus:
Unsere Truppen haben die Verteidigungslinie von Odessa durchbrochen. Der Feind befindet sich auf der ganzen Front i« Rückzug. Guiliacovo, Dalnic und Tatarca sind seit 8 Uhr i« unserer Hand. Der Vormarsch geht weiter, Odessa brennt.
Odessa gefallen
Rumänische 4. Armee in Odessa einmarschierk
Ein großer Erfolg unserer Verbündeten — Begeisterter Empfang der deutsch-rumänischen Truppen durch die Bevölkerung der Stadt
DNB Ans dem Führerhauptqquartier, 16. Okt.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Nach Mitteilung des rumänischen Hauptquartiers sind die Truppen der 4. rumänischen Armee heute zum Angriff auf Odessa angetreten und haben die letzten Widerstandslinie« durchbrochen. In den Nachmittagsstunden erfolgte der Einmarsch in Odessa. Die Bevölkerung empfing die rumänifch- deutjchen Truppen mit Begeisterung.
Leningrad unter Teuer der schweren Artillerie
DNB Berlin, 16. Okt. Schwere Artillerie des deutschen Heeres nahm im Laufe des 18. Oktober wiederum erfolgreich militärische und kriegswichtige Anlagen in Leningrad unter wirksames Feuer. In Industrie- und Versorgungsbetrie- Len wurden durch gutliegende Treffer schwere Beschädigungen hervorgernfen.
Im Nordabschnitt der Ostfront wurde am 15. Oktober von einer deutschen Infanteriedivision ein kühnes und erfolgreiches Stoßtruppunternehmen durchgeführt. Der deutsche Stoßtrupp drang in die sowjetischen Linien ein und fügte den Bolschewisten schwere Verluste zu. Die deutschen Soldaten machten 89 Gefangene. Außerdem verloren die Bolschewisten 100 Soldaten, die im Nahkampf sielen. Im Abschnitt der deutschen Nachbardivision unternahmen die Bolschewisten am IS. Oktober einen Angriff auf die deutschen Stellungen, der durch das zusammengefaßte Feuer der deutschen Artillerie zerschlagen wurde.
Im mittleren Teil der Ostfront unternahmen die Bolschewisten am IS. Oktober gegen den Abschnitt einer deutsche« Infanteriedivision einen Gegenangriff, der von mehreren Panzerkampfwagen unterstützt wurde. In heftigen Kämpfen schlugen die deutschen Truppen die Bolschewisten mit schweren Verluste« zurück. Vier sowjetische Panzerkampfwagen wurden vernichtet-
Luftwaffe im Westen uud Osten erfolgreich
108 Britenflugzeuge in acht Tagen abgeschossen
DRV Berlin, 16. Okt. Die lleberlegenheit der deutschen Luftwaffe trat in den letzten vier Tagen vom 12. bis 15. Oktober^ wieder erfolgreich in Erscheinung, verloren doch die Briten bei' jedem Angriffsversuch eine erhebliche Anzahl von Flugzeuge« durch die deutschen Jäger oder die deutsche Flak-Artillerie. S» wurden bei Einflngversuchen am Kanal am 12. Oktober sechs britische Flugzeuge durch Jäger und durch Vorpostenboote, am 13. Oktober 31 durch Jäger, Flak und Marineartillerie, a« 15. Oktober 20 durch Jäger und Flak abgeschossen. Ihre Einflüge in Nord-, West- und Süddeutschland büßten die Brite« ebenfalls mit schweren Verlusten: 27 britische Flugzeuge wurden durch Nachtjäger, Flak und Kampfflugzeuge allein in drei Nächten abgeschossen. Auch in Afrika verloren die Briten fünf Flugzeuge durch die deutsche Luftwaffe. Insgesamt haben dir Briten innerhalb von acht Tagen bis zum 15, Oktober 108 Flugzeuge, während nur 10 deutsche Flugzeuge im Kampf gegen Großbritannien vermißt werden, verloren.
In diesem Kampf war die deutsche Luftwaffe weiterhin erfolgreich. Sie versenkte bei den Far Oeern drei Handelsschiffe mit zusammen 3000 BRT., im Seegebiet um England zwei Handelsschiffe mit zusammen 9000 BRT. und ostwärts Great Yarmouth 8000 BRT., also insgesamt 20 000 BRT. m drei Tagen.
Sie belegte die Flugplätze der Insel, die kriegswichtigen Betriebe und Hafenanlagen an der Ost-, Südost- und Süd- westkllste Englands sowie das Industriezentrum Manchester, die Anlagen von Hüll und am Humber mit Bomben aller Kaliber. In Afrika wurden Stadt und Hafen Tobruk angegriffen. An der Ostfront kämpfte die deutsche Luftwaffe den Erdkamp-f des deutschen Heeres wirkungsvoll mit. Die Kolonnen und Transporte der Sowjets. Eisenbahnanlagen und rückwärtige Verbindungen wurden ebenso bombardiert wie die Erdbefestigungen und die Truppenansammlungen in den Kesseln oder an anderen Frontteilen. Die Versörgungsbetriebe und kriegswichtigen Betriebe von Moskau und Leningrad wurden jede Nacht mit Bomben belegt.