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N smmer 237

Altensteig, Freitag, den 10. Oktober 1941

64. Jahrgang

An die Soldaten der Ostfront!

Tagesbefehl des Führers zum Beginn der letzten großen Entscheidungsschlacht dieses Jahres

DNV. Berlin, 9- Okt, In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober 'wurde folgender Aufruf des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht an die Soldaten der Ost­front verlesen:

Soldaten an der Ostfront!

Erfüllt von tiefster Sorge für das Dasein und die Zukunft unseres Volkes habe ich mich am 22. Juni entschlossen, den Appell an euch zu richten, dem drohenden Angriff eines Gegners noch in letzter Stunde zuvorzukommen. Es war die Absicht der Machthaber des Kremls wie wir es heute wissen nicht rur Deutschland, sondern ganz Europa zu vernichten.

Zwei Erkenntnisse, Kameraden, werdet ihr unterdes gewonnen haben:

1. Dieser Gegner hatte sich für seinen Angriff militärisch in einem so enormen Ausmage gerüstet, dag auch die stärksten Be­fürchtungen noch nbertrofsen worden sind.

2. Gnade Gott unserem Volk und der ganzen europäischen Welt, wenn dieser barbarische Feind seine Zehntausende an Panzern vor uns in Bewegung hätte setzen können.

Ganz Europa wäre verloren gewesen. Denn dieser Feind be­steht nicht- aus Soldaten, sondern zum großen Teil nur aus Bestien.

Nun, meine Kameraden, habt ihr selbst mit eigenen Augen dasParadies der Arbeiter und der Bauern" per­sönlich kennengelernt. 2n einem Lande, das durch seine Weite »nd Fruchtbarkeit die ganze Welt ernähren könnte, herrscht eine Armut, wie sie für uns Deutsche unvorstellbar ist. Dies ist das Ergebnis einer nunmehr bald 25jährigen jüdischen Herrschaft, die als Bolschewismus rm tiefsten Grunde nur allergemeinsten Form des Kapitalismus gleicht. Die Träger dieses Systems sind aber auch in beiden Fällen die gleichen: Juden und nur Juden.

° Soldaten!

Als ich euch am 22. Juni gerufen habe, um die furchtbare drohende Gefahr von unserer Heimat abzuwenden, seid ihr der grössten militärischen Macht aller Zeiten entgegengetreten. Aber i» knapp drei Monaten ist es, dank eurer Tapferkeit, meine Ka­meraden, gelungen, diesem Gegner eine Panzerbrigade nach der anderen zu zerschlagen, zahllose Divisionen auszulöschen, un­gezählte Gefangene zu machen, endlose Räume zu besetzen» »icht leere, sondern jene Räume, von denen dieser Gegner .ebt »nd aus denen seine gigantische Kriegsindustrie mit Rohstoffen aller Art versorgt wird.

Ln wenigen Wochen werden seine drei ausschlaggebendste» I«- dustriebezirke in eurer Hand sein!

Eure Namen, Soldaten der deutschen Wehrmacht, und die Na­men unserer tapferen Verbündeten, die Namen eurer Divisionen. Regimenter, eurer Schiffe und Luftgeschwader werden für alle Zeiten verbunden sein mit den gewaltigsten Siegen der Welt­geschichte.

Leber 2 490 900 Gefangene habt ihr gemacht; über 17 500 Panzer und

über 21600 Geschütze vernichtet oder erbeutet;

14 200 Flugzeuge wurden abgeschossen oder am Boden zerstört.

Die Welt hat ähnliches bisher noch nie gesehen!

Das Gebiet, das die deutschen und die mit uns verbündeten Truppen heute besetzt halten, ist mehr als doppelt so groß wie das Deutsche Reich vom Jahre 1933, mehr als viermal so groß wie das englische Mutterland.

Seit dem 22. Juni sind die stärksten Stellungssysteme durch­brochen worden, gewaltige Ströme, wurden überschritten, un­zählige Orte erstürmt, Festungs- und Vunkeranlagen zertrümmert oder ausgeräuchert. Angefangen vom hohen Norden, wo unsere so überaus tapferen finnischen Verbündeten zum zweitenmal ihr Heldentum bezeugten, bis zur Krim steht ihr heute im Verein mit slowakischen, ungarischen, italienischen und rumänischen Di­visionen rund 1000 Kilometer tief in Feindesland. Spanische, kroatische und belgische Verbände schließen sich nun­mehr an, andere werden folgen. Denn dieser Kampf wird vielleicht zum erstenmal von allen Nationen Europas als eine gemeinsame Aktion zur Rettung des wertvoll­sten Kulturkontinents angesehen.

Gewaltig ist aber auch die Arbeit, die hinter eurer gigantischen Front geleistet wurde.

Fast 2000 Brücken von über 12 Meter Länge sind gebaut worden;

505 Eisenbahnbrllcken wurden hergestellt;

25 500 Kilometer Eisenbahnen sind wieder in Betrieb ae- vommen;

ja: über 15 000 Kilometer Bahnen sind bereits auf die all­gemeine europäische Spurweite umgenagelt.

An Tausenden von Kilometern Straßen wird gearbeitet. Große Gebiete sind schon in die zivile Verwaltung übernommen. Dorr wird das Leben schnellstens wieder nach ver­festigen Gesetzen in Gang - bracht. Ungeheure Lager an Ver­pflegung, Treibstoff und Munition aber liegen bereit!

Dieses größte Ergebnis eines Kampfes wurde dabei erreicht Mit Opfern, deren Zahl bei aller Schwere für die einzelnen Kameraden und ihre Angehörigen im gesamten «och nicht v v. H. derjenigen des Weltkrieges beträgt.

Was ihr, meine Kameraden, und was die mir uns verbündeten lavieren Soldaten an Leistungen, an Tapferkeit, an Heldentum,

6V bis 70 sowjetische Divisionen eingeschlossen

Der deutsche Wehrmachtsbericht Der Durchbruch nach Brijanfk Die wettere große Umfaffungsfchlacht in der Mitte der Ostfront

DNB Aus dem Führer-Hauptquartier, 9. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Wie gestern durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist eine durch italienische, ungarische und jlowakifche Truppen ver­stärkte deutsche Panzerarmee aus dem Raume ost­wärts Dnjepropetrowsk zum Asowfchen Meer vorgestotzen und hat der bei Melitopol geschlagenen 8. sowjetischen Ar­mee den Rückzug verlegt. Gleichzeitig haben deutsche und rumänische Verbände die Verfolgung von Westen her fort­gesetzt. Dabei ist es einem schnellen Verband der Waffen-^ gelungen, entlang der Küste des Asowschen Meeres nach Berdjansk durchzu st atzen und den von Norden kommenden Panzerkräften die Hand zu reichen. Von allen Seiten eng umschlossen, stehen hier sechs bis sieben feindliche Divisionen unmittelbar vor ihrer Vernichtung. Den schwa­chen Resten des geschlagenen Gegners, die auf Rostow ab­zuziehen versuchen, ist der Verband der Waffen-/^ bereits bis Mariupol nachgestotzen.

JnderMittederO st front haben wie ebenfalls durch Sondermeldung bekanntgegeben die tiefen Durch­bruchsoperationen zu einer weiteren grotzen Umfassungs­schlacht geführt. Von starken Panzerkräften im Rücken an­gegriffen, haben nunmehr auch im Raume um Brjansk drei feindliche Armeen ihre Vernichtung zu er­warten. Zusammen mit Len LeiWjafmaeingefchtof- jenen Verbänden hat hier der Marschall Ti mo­schen ko die letzten voll kampfkräftigen Armeen der sow­jetischen Gesamtfront geopfert. Das Trugbild fortgesetzter Angrifsserfolge, die von der lügenhaften Propaganda des Gegners gerade diesen Armeen seit Wochen zugeschrieben waren, ist damit endgültig zerrissen.

Erneute Versuche des Feindes, dieEinschlietzungs- front westlich Leningrad mit Panzerunterstützung zu durchbrechen, scheiterten unter schweren Verlusten für den Gegner. Zahlreiche sowjetische Panzer wurden dabei ver­nichtet.

Die Luftwaffe unterstützte an der gesamten Ostfront mit starken Kräften die Operationen des Heeres. Erfolg­reiche Angriffe richteten sich gegen feindliche Truppen­ansammlungen, Artilleriestellungen, Verbindungslinien und Eifenbahnantagen. Das Rüstungswerk südost- wärts Charkow wurde erneut bombardiert. In -er letzten Nacht griffen Kampfflugzeuge kriegswichtige An­lagen in Leningrad an.

Das Verminen der Gewässer um die britische Insel wurde in den letzten Wochen ptanmützig fortgesetzt.

In Nordafrika bekämpften deutsche Sturzkampfflug­zeuge bei Tobrut mit guter Wirkung eine britische Vat- teriestellung und Verladungen des Gegners. Deutsche Kampf­flugzeuge bombardierten in der Nacht zum 8. Oktober bri­tische Flugplätze bei Marsa Matruk und Fuka.

Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein.

Im Kampf gegen die britische Luftwaffe wurden in der Zeit vom 1. bis 7. Oktober bei nur drei eigenen Verlusten 33 feindliche Flugzeuge vernicht

Monaten hinter euch haben, weiß keiner besser als derjenige, der einst selbst als Soldat im vergangenen Krieg seine Pflicht erfüllte.

In diesen dreieinhalb Monaten, meine Soldaten, ist nun aber endlich die Voraussetzung geschaffen worden zu dem letzten ge­waltigen Hieb, der noch vor dem Einbruch des Winters diese« Gegner zerschmettern soll.

Alle Vorbereitungen sind soweit sie Menschen meistern kön­nen nunmehr fertig. Planmäßig ist diesesmal Schritt um Schrittvorbereitet worden, um den Gegner in jene Lage zu bringen, in der wir ihm jetzt den tödlichen Stoß versetzen können.

Heute ist nun der Beginn der letzten großen Entscheidungs­schlacht dieses Jahres.

Sie wird diesen Feind und damit auch den Anstifter des gan­zen Krieges. England selbst vernichtend treffen. Denn indem wir diesen Gegner zerschlagen, beseitigen wir auch den letzten Bun­desgenossen Englands aus dem Kontinent. Vom Deutschen Reich aber und vom ganzen Europa nehmen wir damit eine Gcsahr hinweg, wie sie seit den Zeiten der Hunnen und später der Mongolenstürme entsetzlicher nicht mehr über dem Kontinent schwebte.

Das deutsche Volk wird deshalb in den kommenden wenigen Wochen noch mehr bei euch sein als bisher.

Was ihr und die mit uns verbündeten Soldaten geleistet habt, verpflichtet schon jetzt alle zu tiefster Dankbarkeit. Mit angehal­tenem Atem und Segenswünschen aber begleitet euch in den nächsten schweren Tagen die ganze deutsche Heimat. Denn ihr schenkt ihr mit Gottes Hilfe nicht nur den Sieg, sondern damit auch die wichtigste Voraussetzung für den Frieden! Führer-Hauptquartier, den 2. Oktober 1941.

Adolf Hitler,

Militärische Entscheidung gefallen

Mit der Zertrümmerung der auf KV bis 70 Divisionen ge­schätzten Armeen Timoschenkos der Feldzug im Osten euch- gültig entschieden

DNV Berlin, 9. Okt. Auf Grund der gewaltigen, geschichtlich beispiellosen Erfolge der deutschen Wehrmacht im Kampf gegen den Weltfeind Bolschewismus sprach Reichspressechef Dr. Die't- rich am Donnerstag mittag vor den maßgebenden Vertretern der deutschen Presse über die entscheidende Entwicklung der mili­tärischen Lage im Osten. Dabei gab er zugleich die neue durch­schlagende Siegesmeldung des Oberkommandos der Wehrmacht über die Einschließung dreier weitem feindlicher Armeen im Raum um Brjansk bekannt. Die sich aus dem Bericht des Reichs­pressechefs ergebenden Folgerungen, die besagen, daß mit' diesen Waffentaten der ruhmreichen deutschen Wehrmacht die militärische Entscheidung im Osten endgültig gefallen ist, wurden von den Teilnehmern mit tiefer Er­griffenheit ausgenommen.

Reichspressechef Dr. Dietrich umriß in großen Zügen die Be­deutung der letzten militärischen Entwicklung im Osten. Diese Operationen seien das Produkt einer sorgfäl­tigen großen Planung, deren ganze Größe aus dem Aufruf des Führers zu erkennen sei, der in der historischen Nacht vom 1. zum 2 Oktober den deutschen Soldaten an der Ostfront bekanntgege­ben wurde, bevor sie zu dieser Offensive unter der genialen Füh­rung Adolf Hitlers antraten, der diesen gewaltigen Feldzugs­plan wie alle übrigen erdacht und geleitet habe. Unter stürmi­schem Beifall verlas dann der Reichspressechef die letzte Sieges­meldung des Oberkommandos der Wehrmacht aus dem Führer- Hauptquartier, wonach nunmehr auch im Raum um Brjansk drei feindliche Armeen ihrer Vernichtung entgegensetzen. Damit habe der gewaltige Durchbruch durch die Zentralsront zu der völlige« Einschließung der Armeen des Marschalls Timoschenko in zwei Kesseln geführt, deren Größe ans SO bis 70 Divisionen geschätzt werden.

Wenn Sie bedenken", erklärte Reichspressechef Dr. Dietrich, daß die Armeen Woroschilows in Leningrad einge- schlossen sind und die Vudjennys in den großen Schlachte« ostwärts Kiew und nördlich des Asowschen Meeres praktisch er­ledigt wurden, dann besteht kein Zweifel, daß die gesamte sow­jetische Front zertrümmert ist und daß nach der Vernichtung der Armeen Timoschenkos, die zur Zeit im Gange ist, auch die letzte bolschewistische Heeresgruppe beseitigt und ausgelöscht sein wird. Vom Quellgebiet der Wolga vis zum Asowschen Meer sind heute» von den eingeschlossenen Armeen, die der Vernichtung anheim- falleu, abgesehen, die Reste der geschlagenen Armeen überall i« Rückzug. Der Feldzug im Osten ist mit der Zertrümmerung der Heeresgruppe Timoschenkos entschieden.

Die weitere Entwicklung wird so abrollen, wie wir es wünschen. Die Sowjetunion ist mit diesem letzten gewaltige« Schlag, den wir ihr versetzten, militärisch erledigt. Man kan» von operationssähigen größeren Verbänden der Bolschewisten heute überhaupt nicht mehr sprechen. Die letzten noch vorhan­denen Divisionen, deren Widerstandskraft unter den ununter­brochenen Schlägen bereits stark nachgelassen hat, werden eine nach der anderen ausgelöscht werden. Der englische Traum vom

Zweifrontenkrieg ist endgültig ausgeträumt."

Sicherlich, erklärte Dr. Dietrich, würden sich, wenn diese ent­scheidenden Operationen demnächst abgeschlossen seien, die un­verbesserlichen Schwätzer in England mit dem Schlagwort von einer Restaurierungder sowjetischen Armee« oder dem riesengroßen russischen Raum zu trösten und die Welt­öffentlichkeit aufs neue einzunebeln versuchen. Diese Hoffnung sei nach den wahrhaft vernichtenden Niederlagen militärischer Dilettantismus und im übrigen dürften unsere Gegner versichert sein, daß der Führer nicht der Mann ist, der ihnen die Zeit läßt, sich wieder zu restaurieren.

Nach der Kennzeichnung der sow j e t i sch en Heer­führer, die zwar große Heercskörper unter ihrem Kommand» hatten, aber nie geführt haben, und der Feststellung, daß das taktische Verhalten der Bolschewisten die deutschen Erfolge be­günstigt hat, da sie angriffsbereit mit ihrer ganzen Rüstung an unseren Gauen aufmarschiert waren, würdigte d-er Reichspresse­chef in mitreißenden Worten die ungeheuren Leistungen unserer Truppen in dem harten, schweren und erbitterten Kampfe. Diese Leistungen seien über jedes Lob erhaben und in der ganzen Welt gäbe es keine Soldaten» die ihnen gleichwertig an die Seite tre­ten könnten. Nach dreienhalb Monaten ununterbrochener Kämpfe seien sie noch stark genug, den Gegner tausende Kilometer von den eigenen Landesgrenzen frontal anzugreifen und ihn dann inKeseln zu Paare« zu treiben.Leber allem aber", schloß Reichspressechef Dr. Dietrich,steht der militärische Genius des Führers. Er ist einmalig und einzigartig. Wenn einmal die Geschichte dieses Feldzuges geschrieben wird, dann wird man erkennen, daß die an Wunder grenzenden Ope­rationen das Werk seines Geistes waren und daß die Armeen, die sie durchführten, vom Feuer seines Willens beseelt wurden."

Geleilzug von Fernkampfbatterien zersprengt

DNV Berlin, 9. Okt. Deutsche Fernkampfbatterien nahmen in den Nachmittagsstunden des Mittwoch, 8. Oktober, einen bri» tischen Eeleitzug im Kanal unter wirksames Feuer. Nocki kiii-v'm Bekckiiik wurde der Keleitma zerivrenat.