Aus Stadt und Laud

Miensteig, de« 9. Oktober 1941

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nun auch die Artillerie lebendig. Wie Wetterleuchten an schwü­len Sommertagen flammt der ganze Himmel im Mündungsfeuer zahlreicher Geschütze, im Bersten der Granaten auf. Das ist be­zeichnend! Sobald es nur ein wenig schießt, meint man da drü­ben, der Generalangriff sei angebrochen, auf den sie in fiebern- ber Angst warten. Um das Inferno dieser Nacht zu vollenden, blitzen dort, wo Odessa liegt, Scheinwerfer auf, streuen wild den Himmel ab. Mit Höllenlärm knallt die Flak dazwischen. Deutsche Flieger sind über der Stadt, wir hören das Krachen ihrer Bomben, sehen, wie sich auch in dieser Nacht der Himmel vom Widerschein der Brände glutrot färbt.

Das Unabwendbare

Aus dem Tagebuch eines Sowjetkommissars

Von Kriegsberichter F. W. Nippel, PK.

NSK Beim Durchkämmen eines Waldes, aus dem heraus tage­lang die sowjetische Artillerie unsere Vormarschstraßen unter Feuer genommen hatte, und in dem sich viele starke Infanterie­waffe versteckt hielten, fanden wir unter einer Gruppe von Sow­jetsoldaten, die von unseren Maschinengewehren zusammenge­schossen worden war, die Leiche eines Kommissars. Bevor er mit den Soldaten, die er in den Kampf getrieben hatte, beerdigt wurde, untersuchten wir seine Uniform) denn oft schon hatten derartige Nachforschungen sehr wichtiges Material zutage ge­fördert.

Schon wollten wir die Untersuchung abschließen, da entdeckte ein Eesreiter in einer Hosentasche ein in festes Leinen gebundenes kleines Büchlein. Auf den ersten vorgedruckten Seiten waren in Blockschrift Eintragungen gemacht; außerdem war ein abgestem- xeltes Photo eingeklebt, das ein junges und energisches Gesicht zeigte: die Personalangaben des Besitzers, der, wie der Dolmet­scher später seststellte, I. K. hieß, im Jahre 1911 geboren war, und der gleichzeitig als Korrespondent für die sowjetische Zei­tungPrawda" und als Kommissar eines sowjeti­schen Schützenbataillons fungierte. War die Tatsache, daß ein Kommissar gleichzeitig auch als Mitarbeiter für das Zentralorgan der Sowjets arbeitete, schon interessant genug, so gab die Lektüre der weiteren, eng mit einer schlecht leserlichen Schrift bedeckten Blätter des Taschenbuches noch aufschlußreichere Einblicke. Diese Seiten nämlich bildeten das Tagebuch des jungen Kommissars. In ihm hatte er seine Eindrücke während des Feld­zuges ausgezeichnet.

Die Erundstimmung der gesamten Aufzeichnungen ist schon für oie Zeit vor dem Kampfeinsatz alles andere als optimistisch. Sie Ludert sich auch nicht, als das Regiment zur Front abrückt, wenn man von einigen anfangs vermerkten Aeußerungen absieht, daß er sich freue, nun im Kampf gegen dieFaschisten" mitmachen zu können. Nicht sehr lange hat das Regiment, in dessen Verband des Verfassers Bataillon eingesetzt war, im Kampf gestanden, wie aus der knappen Chronik zu ersehen ist. Es löste ein anderes Regiment ab und baute sich an seiner Stelle zur Verteidigung ein. Immer wieder weist der Verfasser auf die eigene Artillerie hin, die dem Gegner schwer zu schaffen mache. Doch bald kommt die Erkenntnis, daß auch sie nicht das Unabwendbare aufhalten könne. Die Tagebuchblätter der letzten Kampftage entbehren nicht einer gewissen dramatischen Spannung.

Unsere Verluste sind sehr groß", so heißt es vier Tage vor dem Ende.Viele Batterien sind durch feindliche Artillerie und feindliche Flieger ausgefallen."Die Faschisten sind nahe Herangekommen, der Dnjepr ist überschritten", so liest man über den drittletzten Tag. Am vorletzten Tag noch die Eintragung: Die Faschisten greifen an!"

Dann schließt das Tagebuch. Der Kommissar hatte keine Zeit mehr, es weiterzuführen. Der Kampf war entbrannt, der Kampf, der nicht nur das Tagebuch, sondern auch das Leben seines Ver­fassers abschließen sollte.

An die Legionäre und Freiwilligen in Nordasrika

Vichy, 8. Okt. Der Vorsitzende der französischen Frontkämpfer­legion von Nordafrika, General Francois, richtete, wie aus Algier gemeldet wird, an die Legionäre und Freiwilligen einen Aufruf, in dem er sie vor der englischen und sowjet­russischen Propaganda warnte, die er als ernste Ge- sahr sür die Einheit Frankreichs bezeichnete. Die Regierungen von Moskau und London, so betonte er, arbeiten gemeinsam egen die Regierung des Marschalls Pstain, indem sie von außen ie Einheit des französischen Imperiums angreifen und indem ße im Innern die Franzosen zu entzweien versuchen. General Francois fordert die Legionäre auf, diese ausländischen Machen- chaften mit allen Kräften zu bekämpfen und sich in den Dienst ier nationalen Revolution zu stellen.

70V0V französische Arbeiter in Deutschland

Paris, 8. Okt. Reichsarbeitsminister Seldte macht in einem Artikel in der französischen Presse über den Arbeitseinsatz in Frankreich die.interessante Angabe, daß im Gebiet des Militärbefehlshabers in Frankreich bisher etwa 70 090 Arbeiter für Deutschland angeworben wurden und dabei in letzter Zeit der Anteil der National-Franzosen auf 80 Prozent gestiegen sei. Die günstigen Erfahrungen, die die französischen Arbeiter in Deutschland gemacht haben, hätten neuerdings die Anwerbung er­leichtert. Der Minister erinnert in diesem Artikel daran, daß etwa 10 Millionen Arbeiter evakuiert oder geflüchtet waren, als die deutschen Truppen cinmarschierten, und somit eine ungeheure Arbeit von den deutschen Behörden geleistet werden mußte, da­mit die Arbeiteranforderungen erfüllt werden konnten. Sehr viel konnte speziell zugunsten der Land- und Forstwirtschaft, des Berg­baues, der sonstigen Rohstoffproduktionen und des Baugewerbes getan werden. Jetzt mache sich ein Arbeitermangel bemerkbar, so daß wichtige Pläne zurückgestellt werden müssen, wie der Bau von Autobahnen und Ferngasleitungen.

Wettere sechs Milliarden Dollar bewilligt

DNB Washington, 8. Okt. Der Haushaltsausschuß des Abge­ordnetenhauses nahm die Bewilligungsvorlage von rund sechs Milliarden Dollar an. Im Ausschuß wurde betont, daß die Pro­duktion des Kriegsmaterials noch nicht das gewünschte Ergebnis erreicht habe.

Zwei britische Generäle und ein Oberst bei Flugzeugunglück getötet

DNB Stockholm, 8. Okt. Wie Reuter meldet, wurden General­major Pope, Brigadegeneral Ruffel und Oberst Unwi» bei einem ^ugzeugunglück im mittleren Orient am 6. Okt. getötet.

«Licht aus!«

Immer wieder hört man abends und bei nächtlichem Flieger­alarm diesen Ruf in Straßen und Höfen. Mutz das sein? Nach zwei Jahren Krieg und Verdunkelung? Die Aufforderung ist übrigens sachlich gar nicht einmal richtig. Man kann nicht im Dunkeln leben, muß also bei Dunkelheit Licht machen. Richtiger müßte es heißen: Verdunkelt Eure Wohnungen und Häuser ein­wandfrei! Verbessert Eure Verdunkelungs-Vorrichtungen! Sorgt dafür, daß kein Lichtschein ins Freie dringen kann!

Personenstands- und Bettiedsausnahme am iv. Okt.

Am 10. Oktober findet die Personenstands- und Vetriebsaus- nahme statt. Jeder Haushaltsvorstand hat dazu eine Haus­haltsliste auszufüllen. Ein Haushaltsvorstand, der keine Haushaltsliste vom Grundstücksbesitzer erhalten haben sollte, muß sie von dem Grundstücksbesitzer anfordern.

Die Eintragungen in die Haushaltsliste müssen gut leserlich sein. Es müssen alle Spalten ausgesüllt werden. Alle verlangten Angaben sind wichtig. Haushaltsvorstünde, die das nicht beach­ten, bereiten den Behörden und sich selbst unnötige Arbeit. Die nachträglichen besonderen Ermittlungen erfordern viel Zeit- und Kostenaufwand.

Für Arbeitnehmer, die in den Haushaltslisten ungenaue oder unvollständige Angaben machen, können steuerliche Nach? teile entstehen. Ihre Lohnsteuerkarten können nicht rechtzeitig oder nicht mit der richtigen Steuergruppe ausgeschrieben wer­den. Es kann infolge falscher oder ungenügender Ausfüllung der Haushaltsliste Vorkommen, daß dem Arbeitnehmer höhere Steuerbeträge einbehalten werden als im Falle der richtigen Ausfüllung.

Die Haushaltslisten enthalten eine Anleitung für den Haushaltsvorstand. Alle Haushaltsvorstände werden gebeten, diese Anleitung vor der Ausfüllung der Haushaltsliste durch- zulesen. Die Haushaltslisten sind auch mit Mustereintragungen versehen. Sie werden dem Haushaltsoorstand die Eintragungen erleichtern.

Kinder und andere Personen aus luftgefährdeten Gebieten, die bis auf weiteres ihren Aufenthalt anderswo genommen haben, gelten nach wie vor als zu ihrem bisherigen Haushalt gehörig, aber alsvorübergehend abwesend". Sie sind deshalb in dem Abschnitt der Haushaltsliste einzutragen, der überschrie­ben istzum Haushalt gehörig, aber vorübergehend abwesende Personen". Sind diese Kinder und andere Personen an ihrem vorübergehenden Aufenthaltsort in einen Haushalt ausgenom­men, so gelten sie bei diesem Haushaltungsvorstand alsim .Haushalt anwesend". Sie gehören demgemäß in den Abschnitt A der Haushaltsliste. Der Haushaltsvorstand darf jedoch in diesem Fall das Kind in der Spalte 3 nicht alsKind" oderPflege­kind" bezeichnen, sondern er muß angebenKind aus luftgefähr­detem Gebiet".

Sondermeldungs-Fanfaren nationale Symbole

Berlin, 8. Okt. Auf Anordnung des Führers, die der Reichs­führer und Chef der deutschen Polizei in einem Erlaß den Polizeibehörden bekanntgegeben hat, dürfen die bei der Ver­kündung von Sondermeldungen verwendeten Fanfaren, die als Kennzeichen deutscher Waffensiege zu nationalen Symbolen geworden sind, nicht bei anderen Gelegenheiten ge­spielt werden.

Opfersonntag im Zeichen der neuen Siege

In diesen Tagen, in denen sich nach den Worten des Führers im Osten wiederum ein gewatliges Geschehen vollzieht, fühlen wir alle mit lebendigem Herzen die große Einheit zwischen Front und Heimat. Es gibt keinen deutschen Menschen, in dem nicht angesichts der ungeheuren Leistungen unserer Soldaten der Wunsch aufstiege: Könnte ich doch auch mithelfen, könnte ich nur zu einem Bruchteil die Opfer an Blut und Leben gutmachen, die unsere Männer, Brüder, Väter und Söhne in jeder Stunde für ihr Vaterland bringen!

Jeder von uns ist auf seinen bestimmten Platz gestellt, und jeder ist, wie es der Führer klarlegte, in diesem Kriege Soldat. Jeder aber weiß auch, daß es in diesem großen Kampf um die höchste und äußerste Einsatzbereitschaft geht, daß das eigene Ich versinkt gegenüber der Zukunft und der Lebensnotwendlgkeit unseres Volkes. Wenn wir das wissen, dann gibt es angesichts der Spendenliste des Opfersonntages keine Ueberlegung. Dann brau­chen wir uns nicht zu fragen, ob wir etwas mehr als sonst spen­den sollen, ob unsere Spende für unseren Geldbeutel tragbar ist. Sondern wir wissen nur: es geht um unser ganzes Volk. Es geht in diesem Kriege nicht nur um die militärischen Erfolge, sondern ebenso hier in der Heimat um die Gesunderhaltung unseres Volkes, um die Gesunderhaltung unserer Mütter, um das gesunde Heranwachsen unserer Kinder und damit für die biologische Zukunft Deutschlands.

Der Führer hat gesprochen. Seine Worte sind in jedes deutsche Herz gefallen. Am Opfersonntag wird sein Volk ihm antworte«. Es antwortet durch die Tat.

Fluchtige Kriegsgefangene festnehmen!

Ein großer Teil der in Deutschland untergebrachten Kriegs­gefangenen ist zur Zeit in der Landwirtschaft und in der gewerb­lichen Wirtschaft zur Arbeit eingesetzt. Verschiedentlich haben die,e Kriegsgefangenen versucht, sich der Gefangenschaft durch die Flucht >u entziehen. Darin liegt eine große Gefahr, denn es muß immer wieder betont werden, daß die kriegsgefangenen Angehörigen der Feindstaaten, auch wenn sie entwaffnet sind, Feinde des Deutschen Reiches und Volkes sind und bleiben. Insbesondere muß damit gerechnet werden, daß sie versuchen werden, den Kamps durch Sabotage und Spionage fortzusetzen. Es ist daher notwen­dig, entflohene Kriegsgefangene so rasch als möglich wie­der festzunehmen. Dazu muß auch die Zivilbevölkerung so gut als möglich Mitwirken, denn in dem uns aufgezwungenen totalen Krieg hat jeder Volksgenosse die Pflicht, bei der Ver­teidigung des Vaterlandes zu helfen.

Jede Zivilperson ist berechtigt und, sofern sie dazu in der Lage ist, sogar verpflichtet, einen flüchtigen Kriegsgefangenen zu er­greifen und bei der nächsten Militär- oder Polizeibehörde ab­zuliefern. Bei der Festnahme und zur Verhütung weiterer Flucht darf auch etwaiger Widerstand der Kriegsgefangenen, nötigen­falls durch Gewaltanwendung, gebrochen werden. Von "irrer Waffe darf eine Zivilperson allerdings nur im l?allc der Not­

wehr Gebrauch machen, also insbesondere dann, wenn sie von de» Kriegsgefangenen angegriffen wird und sich dagegen nur durch den Gebrauch einer Waffe schützen kann.

Werden verdächtige Personen beobachtet, die flüchtige Kriegs­gefangene sein könnten, und ist ihre Ergreifung nicht möglich, s« ist sofort die nächste Polizeidienststelle oder das Bürgermeistev- amt zu benachrichtigen. Zweckmäßig ist es, bis zu deren Eingrei­fen den weiteren Weg der Verdächtigen zu beobachten.

Zivilpersonen, die bei der Ergreifung von Kriegsgefangene» entscheidend mitgewirkt haben, kann eine Belohnung bewilligt werden. Einem Volksgenossen, der bei der Ergreifung eines r«b> wichenen Kriegsgefangenen zu Schaden kommt, stehen Entschädi­gungsansprüche gegen das Reich zu.

* Vorsicht mit den Papierdrache»! Jetzt ist wieder die ZeA die unsere Buben benützen, um auf den Miesen und Stoppel­feldern ihre Drachen steigen zu lassen. Dabei muß aber immer wieder daraus hingewiesen werden, daß dieses Spiel schon z» manchen schweren Unfällen geführt hat. Erst kürzlich ließen cach einer Wiese an der Peripherie einer Stadt Buben Papierdrache» steigen, wobei sie in ihrem Eifer immer näher an eine in der Gegend vorbeiführende Hochspannungsleitung herankamen. Plötz­lich verfing sich einer der Drachen an der Starkstromleitung unl» im gleichen Augenblick erhielt der Junge, der an der Schnur den Drachen hielt, einen heftigen Schlag. Gleichzeitig löste sich die durchgebrannte Schnur von der Leitung und fiel herab. DK» sem Umstand dürfte es der Junge zu verdanken haben, daß dW Sache ^ schlimmer ausging. Also größte Vorsicht!

Martinsmoos, 8. Okt. (Appell der Kriegerkameradschast.) Ver­gangenen Samstag hielt die Kriegerkameradschaft ihren monat­lichen Appell in dem Gasthaus zur Sonne ab. Kameradschafts­führer Gabel konnte eine große Anzahl von Kameraden begrüßen. Nach einer Ehrung der für Großdeutschland Gefallenen, sprach ein Kamerad über die derzeitige politische Lage. Die von der Kame­radschaft errichtete Schießanloge wird in steigendem Maße von den Gliederungen benützt. Mit der Aufforderung die Kameradschaft auch weiterhin zu pflegen und mit einemSieg Heil" auf den Führer, schloß der Kameradschaftsführer d.n anrcgend verlaufene« Appell.

Aichelberg, 9. Okt. (Gefallen.) Die diesige Gemeinde hat mm das 1. Kriegsopfer zu beklagen. Aus dem östlichen Kriegsschau­platz traf zum großen Schmerz der Angehörigen die Nachricht eiry daß unser Mitbürger Johannes Jedermann, Gefreiter in einem Infanterieregiment, bei den Kämpfen im Osten sein Lebe» lassen mußte. Er erlitt im Alter von 35 Jahren nach 2jährigem Kriegsdienst den Heldentod und hinterläßt eine Witwe mit 4 Kin­dern.

Weil der Stadt, Kr. Leonberg. (Knopp an einem schweren Unglück vorbei.) Der große, zwischen Weilderstadt und Pforzheim verkehrende Personen- und Postomnibus entging knapp einem schweren Unfall. Bei Liebeneck fällten Holzhauer im Walde neben der Straße an einem steilen Hang Bäume, ohne eine Person zwecks Warnung auf der Straße ausgestellt zu haben. Als der Fahrer in der Kurve bemerkte, daß ein soeben gefällter Baum sich gegen die Straße neigte, zog er geistesgegenwärtig scharf die Bremse an. Dadurch blockte das eine Vorderrad, der Wagenlenker verlor die Gewalt über sein Fahrzei g und fuhr auf einen Baum auf. In leicbt beschädigtem Zustand konnte der Wagen mit Hilfe der Waldarbeiter wieder in die Fahrbahn gebracht werden.

Schönegründ, Kr. Freudenstadt. (Unter ver Bettdecki srstickt.) Als die Eheleute Strobel aus Schönegründ (Gemein« Röt, Kr. Freudenstadt) vom Feld nach Hause kamen, wo sie ihr» etwa sechs Monate alten Zwillingskindel mehrere Stunden larq allein im Bett zurückgelassen hatten, mußten sie zu ihrem Schreck«! feststellen, daß eines der Kinder, ein Knabe, tot unter der Bet» decke lag. Der Arzt stellte fest, daß das Kind erstickt war. '

Biberach a. d. Riß. (Ungefähren.) In der Ulmerstraße lies ein Ijähriges Kind, das durch den Warnruf erner Frau in Vev Wirrung gebracht worden war, in die Fahrbahn eines Kraft! Wagens. Der Kraftwagen erfaßte den Sportwagen, der von de« Kind geschoben wurde. Das Kind wurde dahei zur Seite geschleu­dert und am Kopf schwer verletzt.

Heudors b. Mengen. (Tödlich überfahren.) Als de» 66 Jahre alte Landwirt Richard Maier beim Futterholen seine« unbespannten Leiterwagen einen Abhang hinunterziehen wollig kam er zu Fall und das Fahrzeug ging über ihn hinweg. Et trug eine schwere Wirbelsäulenverletzung davon, an der er tag» darauf im Krankenhaus Sigmaringen starb.

Rulfingen, Kr. Sigmaringen. (Sturz in der Scheuer.) Der 73 Jahre alte Wagnermeister Johann Waldraff stürzte von der Obertenne auf den Scheunenboden und erlitt dabei einen Armbruch. >

Villingen. (Fahrbahn kein Spielplatz.) Beim Spiele» sprang in der Riedstraße ein Ijähriger Knabe gegen einen da­herkommenden Lastkraftwagen. Er wurde so heftig auf das Pflaster geschleudert, daß der Schädel zertrümmert wurde. D« Kind war auf der Stelle tot.

Sennheim. (Vom Hartmannsweilerkopf.) Auf dem Hartmannsweilerkopf werden gegenwärtig durch die Wehrmacht die alten deutschen Kampfstellungen aus dem Weltkrieg, vor allem die Unterstände und Verteidigungsstellungen, wieder frei­gelegt, um, nachdem nun jetzt diese historische Stätte besucht wer­den kann, allen ein anschauliches Bild über die großen Kämpfe zu geben, die sich im Weltkrieg hier abgespielt habe«.

Wittenhofe», bei Markdorf. (Tödlich verlaufene»: Sturz.) Vor einigen Tagen war der auf dem Hornsteinhof tätige 17 Jahre alte Lehrling Kaspar Vogel nur einige Sprossen von einer Leiter gestürzt. Nach kurzem Unwohlsein ging er je­doch seiner Beschäftigung wieder nach, doch verschlimmerte sich bald sein Zustand so, daß er ins Krankenhaus gebracht werde« mußte. Dort starb er an den Folgen des Unfalls.

Aus dem Gerichtssaal

Zum Tode verurteilt

Memmingen. Der 21 Jahre alte Pole Jahn Oblamski, der seit Mai 1940 in Bähen, Landkreis Memmingen, beschäftigt wa»^ pflegte an den Feiertagen einen anderen polnischen Arbeiter i» einer Nachüarortschaft zu besuchen und lernte dort ein 14 Iah« altes Mädchen kennen. Seit dem Winter fing Oblamski an, die­sem deutschen Mädchen nachzustellen, indem er es aufforderte, ih». zu Willen zu sein. Da das Mädchen sich stets ablehnend verhielt, wurde er verschiedentlich handgreiflich. Am 11. August nun eilte er dem Mädchen in eine Kammer nach, warf es zu Boden verging sich an ihm. Das Mädchen, das sich geschämt hatte, über die freche Zudringlichkeit des Polen sofort etwas mitzuteilen, erstattete später schließlich doch noch Anzeige. Nach der Gewalt­verbrecher-Verordnung hatte sich Oblamski dieser Tage vor Ge­richt zu verantworten, das gegen ihn die Todesstrafe aussprach.