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zeuge der deutschen Luftwaffe in den Erdkampf erfolgreich eingesetzt. Leningrad selbst und andere in der Nähe der Stadt liegende Orte wurden bombardiert, wobei eine Kasernen- anlage von einer sehr schweren Bombe getroffen wurde. Auch Feldbefestigungen, Artilleriestellungen und Bunker wurden angegriffen sowie Truppenansammlungen unter schweren Verlusten für den Feind zersprengt.
Raumgewinn an der finnischen Front
Berlin, 28. Sept. An der finnischen Front erzielten die verbündeten Truppen in den harten Kämpfen der letzten Tage weitere Raumgewinne trotz starken Widerstandes der Bolschewisten. Auch am 24. September setzten die Verbündeten ihr Vordringen erfolgreich fort. Die von Leningrad nach Murmansk »ührende Eisenbahnlinie ist an mehreren Stellen in der Hand der finnischen Truppen. Auf dem Ladogasee wurde ein soidjetisches Frachtschiff versenkt. In den Luftkämpfen über der finnischen Front verloren die Bolschewisten neun Flugzeuge und einen Sperrballon.
Ungarischer Bericht von der Ostfront
Budapest, 25. Sept. MTJ. meldet von der Ostfront: Die Ver- aichtungsoperationen in der Ukraine nähern sich ihrem Ende. In der Verfolgung der außerhalb der Kessel gebliebenen feindlichen Streitkräfte haben die verbündeten Truppen weiter Raum gewonnen und stehen vor einer der wichtigsten Industriestädte des Donezbeckens.
Zwei kleinere Angriffsversuche der Sowjets gegen dis Honved- Truppen wurden im Keime erstickt. In dem ungarischen Frontabschnitt gab es beiderseitig nur vereinzelt Artillerietätigrkit. Leim Feinde macht sich Tag und Nacht eine immer mehr zunehmende Unruhe bemerkbar, lleber bezw. hinter unseren Front- iinien wurden zwei Sowjetmaschinen von der ungarischen Flak abgeschossen.
Sowjet-A-Voot auf Mine gelaufen und gesunken
Berlin, 25. Sept. Im Verlaufe derSperrunternehmun- 8 en der Kriegsmarine gegen die Sowjetarmee kam es z,u einem Gefecht zwischen einem Vorpostenboot und zwei feindlichen Schnellbooten. Das Vorpostenboot versenkte durch Artillsriefeuer ein Schnellboot. Es wurde dann von einem Torpedo des anderen Schnellbootes getroffen und ging unter. In demselben See- -ebiet lief ein feindliches Unterseeboot auf eine deutsche Minensperre und wurde durch eine weithin sichtbare EWlosion zerrissen.
Fernkaurpfballerien beschaffen Geleilzug
DNB Berlin, 25. Sept. Deutsche Fernkampfbatterien nahmen am Nachmittag des Mittwoch einen feindlichen Geleitzug unter ßeuer. Durch die gut sitzenden Schüsse wurden die Schiffe zum kbdrehew gezwungen.
Rauchwolken über blutigem Chaos
Tagelang lagen die eingekesselten Bolschewisten unter dem Bombenhagel deutscher Kamps- und Schlachtsliegsr
DNB Berlin, 25. Sept. Den Besatzungen deutscher Flugzeuge, die in ununterbrochenen We,en die in den Kesseln o st - wärtsKiew eingeschlossenen Sowjetverbünde zerschlagen, bietet sich das Bild einer nie gesehenen Katastrophe. Nachdem durch überaus kühne und schnelle Vorstöße von Truppen des deutschen Heeres den aus Kiew zurückflutenden Massen der Bolschewisten der Fluchtweg nach Osten abgeschnitten worden war, wurden am 20. September die Sturzkampfgeschwader eines Fliegerkorps zu ihrer Vernichtung eingesetzt. In rollendem Angriffen zerschmetterten die deutschen Flieger bei Tag und bei Nacht die zu sinnlosem Widerstand ausgepeitschten Sowjetvsr- bände. In unvorstellbarem Ausmaße lagen die sowj.tischen Kräfte tagelang unter dem Bombenhagel deutscher Kamps- und Echlacht- flieger. Waffen und Fahrzeuge wurden in riesigem Ausmaße zerstört. Auf Abstellplätzen wartende und. dicht ausgeschlossene motorisierte Kolonnen wurden immer und immer wieder mit starken Bomben belegt und im Tiefflug angegriffen. Tagelang tru- zen deutsche Flugzeuge den Tod in die Kolonnen der Sowjets, die oft bis zu zehn Reihen nebeneinander fahrend der deutschen Umklammerung zu entgehen hosften. Die Vernichtung von allein fast 1000 Kraftfahrzeugen konnte mit Sicherheit beobachtet werden. Diese Zahl muß jedoch vervielfacht werden, da die meist mit Munition beladenen Lastkraftwagen explodierten und die dicht dabei stehenden oder fahrenden anderen Fahrzeuge in Brand setzten. Den oft auf engem Raum zusammengedrängten Bolschewisten wurde keine Möglichkeit gelassen, sich ihrem Schicksal zu entziehen — viele Kilometer weit lagen dichte Rauchwolken über dem blutigen Chaos.
Sowjetische Schützendivision im Eeschoghagel der Panzer
Berlin, 25. Sept. Bei-den Kämpfen im südlichen Abschnitt der Ostfront stießen am 23. September Teile einer deutschen Panzerdivision auf die Masse von zwei sowjetischen Schützendivisionen. Die deutschen Panzerkampfwagen gingen.sofort zum Angriff über. Die sowjetischen Divisionen wurden in den sich entwickelnden Gefechten schwer geschlagen und mußten sich unter blutigen Verlusten zurückziehen.
Die zurllckweichenden Sowjetverbände stauten sich an einem Flußübergang. Hier wurden sie erneut von den deutschen Panzerkampfwagen gestellt, die die Bolschewisten mit einem vernichtenden Geschoßhagel aus ihren Kanonen und Maschinengewehren überschütteten. Außer den schweren blutigen Verlusten büßten die Sowjets in diesen Kämpfen 1700 Soldaten ein, die von der deutschen Panzerdivision gefangen genommen wurden.
Erfolg einer deutschen Jagdstaffel an der finnischen Front
Berlin, 25. Sept. Eine Jagdstaffel schoß bisher in den Luftkämpfen an der finnischen Front über 100 sowjetische Flugzeuge »b. Aus diesem Anlaß sprach Reichsmarschall Eöring der erfolgreichen Staffel seine besondere Anerkennung aus.
Rekordleistung deutscher Vrückenbaupioniere
Berlin, 25. Sept. Immer wieder haben im bisherigen Verlaus des Feldzuges gegen die Bolschewisten die deutschen Brückenbau- pioniere wahre Rekordleistungen aufgestellt. In zwei aufeinanderfolgenden Nachteinsätzen hat jetzt wieder eine deutsche Pio- «ierkompanie Einzigartiges geleistet. Im Nordabschnitt der Ostfront baute die Kompanie in sechs Nachtstunden eine 16-Tonnen- Behelfsbrücke von 54 Meter Länge. Das Baumaterial war von den Pionieren der Kompanie so vorbereitet worden, daß die Fertigstellung der Brücke in kürzester Zeit erfolgen konnte. In der darauffolgenden Nacht wurde die gleiche Kompanie zum Bau einer 8-Tonnen-Vrücke von 84 Meter Länge eingesetzt. Schon um t Uhr des anderen Morgens konnten die ersten Fahrzeuge über die neue Brücke rollen.
«Der gigantischste Kamps der Geschichte"
Französische und dänische Stimmen zum Ostfeldzug
Paris» 25. Sept. Zu den neuerlichen großen Erfolgen der deutschen Armeen im Osten stellen „Les Nouoeaux Temps" fest, die Ereignisse hätten eine solche Form angenommen, daß selbst die britische und die sowjetische Agitation ihren Hörern nicht mehr den bisherigen lächerlichen Optimismus vorzusetzen wagten, der durch die Tatsachen zu sicher widerlegt worden sei. Allmählich erkenne man auch die großen taktischen Ziele, die das deutsche Oberkommando verfolge. Es komme dem Führer nicht darauf an, unnötig Menschen zu opfern, um einige Tage frühex oder.später Städte zu'nehmen, deren Schicksal sowieso schon besiegelt sei. Das Ziel sei vielmehr, das sowjetische Kriegspotential systematisch zu zerstören. Es bestehe kein Zweifel daran, daß dies bisher gelungen sei und daß durch die Einschließung von Leningrad, durch die Besetzung der Westukraine, des Industriezentrums und des Donezbeckens den Sowjets die Möglichkeit einer neuen Versorgung mit Kriegsmaterial so gut wie unmöglich gemacht sei. Es sei auch völlig abwegig, sich der Hoffnung hinzugeben, daß die deutschen Truppen diesen Winter in der Sowjetunion dasselbe Schicksal finden würden, wie die französischen Armeen im Jahre 1812, denn die Bedingungen, unter denen die deutschen Armeen heute kämpften, seien wesentlich andere als die, unter denen Napoleon einst nach Rußland zog.
Kopenhagen, 25. Sept. In einem Leitartikel, der sich mit den Ergebnissen der ersten drei Monate oes Krieges gegen den Bolschewismus beschäftigen, nennt „Nationaltidende" als Hauptresultate der deutschen Waffenerfolge folgende: Die Abschnürung Leningrads von der übrigen Sowjetunion, die Eroberung der Westukraine mit Kiew, die Ueberschreitung des Dnjepr auf breiter Front, die Einbuße der Hälfte der Erzproduktion für die Sowjetunion und den sowjetischen Verlust von mehreren Millionen Menschen an Toten, Verwundeten und Gefangenen.
Europa habe allen Grund, schreibt die Zeitung, auf den Lärm von den osteuropäischen Schlachtfeldern zu hören. Nichts sei verkehrter, als zu glauben, daß dort etwa ein Stillstand herrsche. Der Krieg im Osten sei der gigantischste Kampf der Weltgeschichte, sowohl was die Ausdehnung der Fronten wie auch die Anzahl der Kämpfer und Kampfmittel anlange, und er sei nicht nur an Nmfang der gigantischste Kampf, er sei auch ein Krieg, der die entscheidendsten Wirkungen haben werde. ^
Minenleufel """"
Niederträchtige Methoden bolschewistischer Kriegführung
Von Kriegsberichter Ernst Bayer
In Mengen, die alles bisher Dagewesene, übertreffen, und in einer Form, die nur der Brutalität in hinterhältiger Kampfesweise geschulter Gehirne entspringen kann, verwenden die Sowjets Minen und Dynamit. Ihre Verteidigungsstellungen haben sie mit stärksten Minengürteln umgeben. Auch Flußbette, die neben gesprengten Brücken durchfahren werden können, wurden vermint. Flugplätze, Wege, Brücken, Straßenkreuzungen und Bahnhöfe wollen die Sowjets durch Minen sperren. Gut, das gehört zum Krieg. Wie sie es tun, erhellen Beispiele. Allein in der Schlacht um die Luga haben die Pioniere über 26000 Minen geräumt. Trotzdem ziehen sich noch heute über weite Streiten des Kampffeldes die weihen Absvsrrbänder, die die noch nicht geräumten Minenfelder abgrenzen. Auch bei der Ver- reidigungsanlage um Leningrad haben die Sowjets mit Minen wahrlich nicht gespart. Schon in den ersten drei Tagen des Kampfes um die äußeren Befestigungslinien wurden allein 10 000 Minen ausgenommen und geräumt. Das Schild mit dem Totenkopf und der Warnung „Achtung Minen" ist ein immer wiederkehrendes Bild im Osten geworden.
Die Städte Luga und Kratznogwardeisk sind zu Musterbeispielen gemeinster bolschewistischer Minen- und Sprengstoffverbrechen geworden. Nicht nur unser Soldaten, nein, auch die eigene Bevölkerung werden von diesen verantwortungslosen Gesellen getroffen. Ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder, die sofort nach den Kämpfen aus den Waldverstecken in ihre Dörfer oder Städte zuriickkehrten, haben die Bolschewisten nicht nur alle staatlichen und militärischen Gebäude, sondern auch die Behausungen ihrer Zivilbevölkerung mit Minen verseucht. Den Gipfel der Gemeinheit aber erreicht diese Verbrechersoldadeska mit derVerminungvonKartoffel- und Getreidefeldern! In den Häusern selbst gibt es nichts, was nicht vermint worden wäre. Angefangen vom Ofen und Sopha bis zum Telephon. Unter Läufern, Teppichen und Türschwellen, an Türklinken, in Schubfächern und unter anscheinend achtlos hingeworfenen Gegenständen aller Art — überall Minen. Mit Zeit- und Zugzündern wurde in raffiniertester Art gearbeitet. Nicht einmal Aborte haben die vertierten Horden verschont. Ueberall sind Stätten des Teufels entstanden. Mit einer diabolischen Freude am raffinierten Verbrechen haben diese Untermenschen gearbeitet. Die deutschen Soldaten sind seit Beginn des Feldzuges schon gewarnt und auf der Hut. Die unschuldige Bevölkerung aber hat Opfer über Opfer zu beklagen. Darüber hinaus wird aber auch das Leben der Tiere schwer gefährdet und überall Tod, Schrecken und Vernichtung verbreitet.
In Zahlen ausgedrückt, sah es in Luga zum Beispiel so aus: Ueber 2500 Minen wurden in der Stadt beseitigt. Es ist dies nur ein Teil der ausgelegten Ladungen. Ganze Teile sind noch gesperrt. Ueber 150 Sprengladungen von 200 Gramm bis zu 25 Kilogramm wurden unschädlich gemacht. Davon barg das Parteihaus über 50, das Postgebäude 22. die Schule 18 und das städtische Badehaus 37 Stück. In einem Truppenlager der Stadt wurden 325 Minen gef unde n, davon 168 Panzerminen. Ein Vrennstofflager war mit 156 Minen bedacht worden. ^
Wie aber die vertierten Sadisten gegen deutsche und auch gegen ihre eigenen Soldaten mit Minen kämpfen, zeigen zwei Beispiele' Deutsche Infanteristen stürmten eine Bunker st ellung. Aus einem Bunker kamen plötzlich Bolschewisten mit erhobenen Armen heraus. Auf 10 Meter etwa waren die Infanteristen heran, da zog ein im Bunker verbliebener Bolschewik die Zugleine und das Minenfeld flog in die Luft.
Das zweite Beispiel ist in seiner Art die Krone der Gemeinheit im Zwang der eigenen Soldaten zum Kampf gegen die Deutschen. Deutsche Infanteristen stürmten in breiter.Front eine sowjetische Stellung. Verbissen, ja geradezu verzweifelt wehrten sich auch noch in aussichtsloser Lage die Sowjetsoldaten. Des Rätsels Lösung fand man nach Einnahme der Stellung. Die Kommissare hatten dicht hinter der Sowjet st ellung ein breit ausgedehntes Minenfeld ohne jegliche Durch- gangsgass e anlegen lassen. Dahinter standen schwere Maschinengewehre. So hatten sie die eigenen Soldaten einfach üngekeilt. Sie mußten kämpfen, ob sie wollten oder nicht. Jede Rückzugsmöglickikeit war abgeschnitten und wenn Ke batten
überlaufen wollen, hätten die eigenen Maschinengewehre sie von hinten niedergemacht.
So kämpfen diese Minen-„Helden": Hinterhältig, verwerflich, gemein gegen den Feind, gegen die eigenen Soldaten und gegen das Leben der Bevölkerung. Das Können deutscher Pioniere bricht aber auch hier die Macht dieser niederträch- :ig angewandten Waffe.
Stoßtrupp vor Odessa
Deutsche Pioniere schlagen die Bresche
PK. Die Kraftfahrer von zwei deutschen Pionierkompanien, müssen in der Nacht vor dem Sturm so scharf und ausdauernd spähen wie nur auf den gefährlichen Paßstraßen des Balkan und Griechenlands ein halbes Jahr zuvor. Denn die ganze nächtliche Anmarschrichtung ist mir Trichtern, Vodenschwellen und Holpern übersät. Hundertmal heulen die Motoren beim Schalten aus. Ratternd und prustend jagt die lange Kolonne großer Pionier-LKW's durch die Nacht. Vorbei an Sümpfen und über lächerlich schmale Brücken. Es rüttelt und schüttelt die Männer wieder mal, daß ihnen das Abendbrot fast „aus dem Gesicht fällt". Längst hat unter den müden Männern das Lachen aufgehört. Wie es guten Soldaten zukommt, schlafen sie vor dem Einsatz bei jeder Gelegenheit. s
Der morgige Angriff? Was gab's auf der weiten Welt, was ihnen widerstand? Himmelhohe Gebirge, meilenweite und reißende Ströme? Sümpfe und tiefe Wälder, sie wurden alle überwunden! Bunker oder Festungen, Panzergräben, Fallen und 100 Meter tiefe Drahtverhaue? Dutzendfach schon waren sie bezwungen worden. Genau so selbstverständlich würde die Aufgabe am Morgen angepackt und gelöst werden! Hätten die wackeren Männer geahnt, daß in eben den vielen Fernsprechdrähten, die manchmal so tief hingen, daß die Fahrer fluchten, immer wieder das Wort „deutsche Pioniere" drängend und mahnend, dann glücklich gesprochen wurde, dann wären sie womöglich noch sehr stolz geworden!
So aber bewahrten sie sich die Heiterkeit und Unbeschwertheit, die sie morgen in einer der tollsten Stunden ihres Lebens panzerte. Vor Odessa wurden deutsche Pioniere gebraucht. Nach kurzer Nacht kam die Stunde der sorgsamen Vorbereitung, wichtiger fast, als das Unternehmen selbst. Denn was nützen die schönsten geballten Ladungen, wenn sie nicht zünden! Was taugt das feinste Uhrwerk, wenn es nicht aufgezogen wird! Jeder schleppte mindestens 10 Kilo an Ladungen und Handgranaten mit. Zum ersten Male, seitdem die Kompanien stürmen, konnte wegen der beschleunigten Vorverlegung des Angriffs keine genaue Erkundung durchgefllhrt werden. Hier konnte nur eins den Sieg bringen:« ein tolles und dreistes Ueberdenhaufenrennen. Genau so, wie das eben die rumänische Artillerie mit einem sowjetischen Bollwerk tat: in Minuten war das Dorf mit einem riesigen Qualmhemd und mit lauter bösen roten Flammen zugedeckt. Dazu ein ohrenbetäubender Lärm.
Jetzt sah alles auf die erhobene Hand der Stoßtruppführer. „Los!" 2n geöffneter Ordnung, so schnell wie es die schwere Munitionsausriistung zuließ, sprangen die Gruppen hinter der Feuerwalze drein: Da war schon das Dorf, da die ersten Häuser, da die Gräben mit ihren meist überraschten Besatzungen.
Der Sowjetsoldat aber war länger als ein Jahr zum Kampf gegen deutsche Soldaten besonders gedrillt: mit heimtiicki- schenMätzchen hoffte er den Stoß der Pioniere aufzufangen. Hier hoben ganze Gruppen bolschewistischer Verteidiger die Hände koch, um sich bei der Annäherung der Stürmer blitzschnell hiu- zuwerfen, damit dahinterliegende MG's freies Schußfeld hatten. Dort winkten andere mit einer weißen Flagge, unterdessen die andere Hand eine Eiergranate verbarg. Wieder andere stellte« sich tot, um den Pionieren in den Rücken zu knallen. Pfeilgeschwind brachten feindliche Infanteristen und Zielfernrohrschütze« ihre Schnellschüsse an und ebenso rasch waren sie in der Deckung verschwunden.
Da loderte in den Stoßtrupps ein rasender Zorn, Vernichtungswille gegen diese Heimtücke. Handgranaten! Geballte Ladungen! Fsammenwerfer vor! Drauf und nochmal drauf! Dann kamen die Häuser dran. Manche wurden wie Bunker mit Hilfe der vorzüglich arbeitenden rumänischen Sturmgeschütze und mit geballten Ladungen geknackt. Da wurden einige Kameraden schwer verwundet, auf den ersten^Blick sah man: Dumdumgeschosse. Und dann gab es kein Halten mehr. Schaurig waren die bolschewistischen Verluste.
Ein Kommissar: entwetzte in großen Sprüngen. „Ihm nach! Lebendig wollen wir den Kerl!" Der Politruk lief zu schnell. Da sauste ihm eine Handgranate nach. Aus!
Und weiter, immer weiter preschten die Pioniere vorwärts. Da schlug der Stoßtruppführer lang hin und ächzte. Vorwärts zeigte die Faust des Sterbenden. „Schießt — schießt und weiter vorwärts!" Das waren seine letzten Worte.
Drei Stunden lang hat der Tapfere noch gelebt. Hat den wunderbaren Sieg deutscher Pionierkompanien über mehr als tausend sowjetische Verteidiger noch geahnt und dann riegelte ihn ein schweres feindliches Sperrfeuer von den Kameraden ab.
Als man den Helden am nächsten Abend barg, lag auf dem Gesicht immer noch ein Zug trotziger, wilder Freude.
Von Kriegsberichter Hans Järisch.
Bomben auf französische Schiffe
Paris, 25. Sept. Die englische Luftwaffe hat wieder einmal einen gemeinen Ueberfall auf die französische Fischereiflotte ausgeführt. -Wie aus La Röchelte gemeldet wird, griff ein englisches Flugzeug den Fischkutter „La Stack" durch Bombenabwurf und Maschinengewehrfeuer an. Der Schiffseigner, der sich am Steuerrad befand, wurde auf der Stelle getötet, ebenso zwei Matrosen. Ein dritter Matrose wurde verletzt. Dieser neue feige Ueberfall auf einen unbewaffneten französischen Fischdampfer hat unter der Bevölkerung große Entrüstung ausgelöst. Am 20. September wurde der mit der Trikolore deutlich gekennzeichnete französische Dampfer „Monselet" (3372 BRT.) auf der Fahrt nach Marseille durch ein britisches Flugzeug versenkr.
Zurückhaltend und nervös
Reaktion der Londoner und New Porker Börse auf die Ereignisse im Osten DNB. Stockholm, 25. Sept. Infolge der ungewissen Lage an der Ostfront, so meldet Reuter, zeige sich an der Börse im Kauf auf allen Gebieten große Zurückhaltung. Der Markt sei sehr unruhig, und die Preise zeigten eine rückgängige Tendenz. Auch an der New Parker Börse „sei eine sehr nervöse Stimmung zu beobachten". Die Börsen der Plutokraten reagieren empfindlicher als ihre Zeitungen, wie sich auch hier wieder zeigt.