Erfolge vor Leningrad

Weitere Teile der Befestigungsanlagen Leningrads genommen

DNB Berlin, 24. Sept. Die Kämpfe vor Leningrad wurden von den deutschen Truppen auch am 23. September erfolgreich fortgeführt. Nach heftigen Kämpfen nahmen deutsche Truppen weitere Teile der Befestigungsanlagen. Eine oeutsche Division drang in tief ausgebaute und durch Bunter verstärkte Feldstel­lungen der Sowejts ein und eroberte nach harten Häuser- und Stragcnkämpsen einen größeren Ort vor Leningrad.

Eine andere Division stieß am Morgen des 23. September mitten in einen in Gang befindlichen sowjetischen Angriff hinein und erreichte kämpfend einen Panzergraben am Rande einer Ortschaft. Andere deutsche Verbände eroberten in erbittertem Häuserkampf eine Ortschaft und setzten im Nahkampf zahlreiche sowjetische Bunker außer Gefecht. Eine starke sowjetische Feldstellung, in der die Bolschewisten hartnäckigen Wider­stand leisteten, wurde von deutschen Truppen genommen. Unter schweren Verlusten wurden die bolschewistischen Vertei­diger geschlagen und aufgerieben. Einheiten der deut­schen Luftwaffe griffen an allen Stellen der Front vor Leningrad erfolgreich in den Erdkampf ein und unterstützten das Vorgehen der Infanterie.

Ein sowjetisches Kriegsschiff versuchte im Laufe des

22. September sich den deutschen Stellungen an der Küste der Insel Oesel zu nähern. Deutsche Kllstenbatterien nahmen das Kriegsschiff sofort unter Feuer. Nach mehreren Volltreffern ge­riet das sowjetische Kriegsschiff in Brand und blieb bewe­gungsunfähig liegen.

Im Laufe des 23. September versuchten ein sowjetisches Schlachtschiff und ein anderes Kriegsschiff, von dem Hafen von Kronstadt aus in die Landkämpfe um Leningrad mit dem Feuer ihrer Schiffsgeschütze einzugreifen. Schwere deutsche Artillerie nahm die Sowjctschiffe sofort unter wirksames Feuer. Unter der Wirkung des erfolgreichen deutschen Artilleriebeschus­ses mußten die beiden sowjetischen Kriegsschiffe ihr Feuer e i n st e l l e n.

Charkow unter Bombenhagel

Munitionszüge, Bahnhöfe, Lagerhäuser und Panzer­kolonnen erhielten Volltreffer

DNB Berlin, 24. Sept. Die rückwärtigen Verbindungen der Sowjets am südlichen Kampfabschnitt der Ostfront waren am

23. September erneut das Ziel starker Angriffe deutscher Flug­zeuge. In ununterbrochenen Einsätze» wurden Eisenbahnlinien und Straßen im Raume umCharkow angegriffen. Dabei wurden 38 Eisenbahnzüge durch zahlreiche Bomben getrossen und zum Teil zerstört. An vielen Stellen wurden die Gleise unterbrochen und für den Verkehr unbrauchbar gemacht. Bei Angriffen auf Bahnhöfe wurden abgestellte Munitionszüge von Bomben ge­trossen und in Brand gesetzt. Eine große Anzahl beladener Eisen­bahnwagen flog unter starken Explosionen in die Lust, dabei wurden auch Bahnhofsgebäude und Lagerhäuser in Mitleiden­schaft gezogen Mehrere Gebäude wurden durch den Luftdruck zerstört oder brannten ab. Im gleichen Raum griff eine Gruppe deutscher Kampfflugzeuge sowjetische Panzer an, die sich zu einem Tegenangriss bereitgestellt hatten. Zahlreiche Panzer wurden durch Bomben vernichtet und weitere durch starke Beschädi­gungen ebenfalls außer Gefecht gefetzt.

Sehr starke Kräfte der deutschen Luftwaffe konzentrierten ihre Angriffe im Nordteil der Ostfront am 23. September wiederum auf die im Raum von Leningrad eingeschlos­senen Sowjettrnppen. In rollenden Einsätzen zerschlugen Kampf­und Sturzkampfflugzeuge bolschewistische Artillerie- und Feld­stellungen. Schlachtflieger und Jäger, die gleichfalls in die Erd­kämpfe eingriffen, unterstützten die deutschen Truppen. In den Fahrzeugparks der Sowjets wurden große Zerstörungen erzielt und viele Treffer in lagerndem und fahrendem Kriegsmaterial angerichtet. Die blutigen Verluste der Sowjetverbände müssen nach den guten Trefferlagen der Bomben und der Wirkung der unaufhaltsamen Tiefangriffe wieder sehr große sein. Allein in diesem Kampfraum wurden am 23. September in zahlreichen Lustkämpfen 28 Sowjetflugzeuge abgeschossen.

Im Laufe des 23. September wurden bei verzweifelten Ausbruchsversuchen aus dem Kessel ostwärts Kiew wiederum starke sowjetische Kräfte vernichtet. In diesem Kampf fiel der Kommandierende General des 46. sowjetischen Armeekorps.

Industriewerke in Moskau bombardiert

DNB Berlin, 24. Sept. Der Angriff deutscher Kampfflugzeuge gegen Moskau in der Nacht zum 24. September richtete sich gegen Versorgungsanlagen und Jndustriewerke. Die Beobachter in den deutschen Flugzeugen stellten nach ihrem Abflug meh­rere große Brände in verschiedenen Stadtteilen fest.

Ein kleiner Verband deutscher Kampfflugzeuge flog am 23. Sep­tember einen erfolgreichen Angriff gegen ein wichtiges Was­serkraftwerk der Sowjets nördlich der Kandalakscha- Bucht. Der Staudamm und das Turbinenhaus wurden durch zahlreicheBombentreffer zerstört, das Umspannwerk schwer beschädigt.

2n einem Abschnitt der Ostfront griffen Jäger eines Jagd­geschwaders zur Unterstützung der Heerestruppen in den Erdkampf ein. Der Kommodore selbst nahm sich einen sow­jetischen Panzer zug zum Ziel und schoß ihn bewegungs­unfähig. In schneidigem Anflug brach der Kommodore durch das heftige Abwehrfeuer der Bolschewisten durch, setzte den Zug außer Gefecht und kehrte unversehrt zurück.

Im südlichen Teil der Ostfront wurden auch am 23. September die Kampfhandlungen mit gutem Erfolg fortge­setzt. Die Bolschewisten schickten an verschiedenen Stellen Pan­zerkampfwagen gegen die deutschen Truppen vor. Alle Gegenangriffe wurden jedoch vom konzentrischen Feuer der Deut­schen unter blutigen Verlusten für die Sowjets zurückgewiesen. 17 Sowjetpanzer blieben vernichtet auf dem Kampffeld lie­gen und 2200 bolschewistische Soldaten traten den Weg in die deutsche Gefangenschaft an.

Kein Entkommen mehr!

Berlin, 24. Sept. Der Führer einer deutschen Aufklärungs­staffel, die am 23. September imGebietdergrotzenEin- kesselung der Sowjets ostwärts des Raumes um Kiew ein­gesetzt war, berichtet von sen Bildern der grauenvollen Nieder­lage, die die Sowjets in zügellose Flucht trieb. Die deutsche Staffel stürmte in geringer Höhe über das Gelände hin. Heißumkämpfte Dörfer, zuriickgelassene Fahrzeuge und ab­gebrannte Bguernkaten zogen wie auf einem Filmstreifen unter

ihnen hin. Auf den Straßen des sowjetischen Rückzuges zogen bis zu vier Kolonnen nebeneinander daher. Die wenigen Eisen­bahnstränge waren von ungezählten, langen Transportzügen be­setzt, die sich nach Osten in Bewegung zu bringen versuchen. Offenbar waren diese starken sowjetischen Verbände des Glau­bens, nach dieser Seite noch entkommen zu können. Sie mußten aber bald bemerken, daß auch dieser Weg endgültig verlegt war.

Von allen Seiten aus dem Ring der deutschen Artillerie unter Feuer genommen, richtete vor allem die deutsche Luftwaffe, mit starken Verbünden eingesetzt, den entscheidenden Ver- nichtungsang.riff gegen sie. In den Wäldern zu beiden Seiten der Bahnstrecke zeigen sich schon einzelne Brandherde. Auf einer parallel zum Schienenstrang laufenden Straße brennen in rotglühenden Farben bolschewistische Panzer und Lastwagen. . Hin und wieder raffen sich die Sowjets noch zur Abwehr zusam­men. Aber mitten in den Wölkchen Hunderter Flakschüsse setzen die deutschen Bombcnflicger mutig zum Sturz an und säen Tod und Feuer unter den Flüchtenden. Was dieser Vernichtung entgeht, findet sich später in den Kolonnen sowjetischer Gefangener, die in endloser Reihe den mit Hunderttausenden gefüllten Lagern zugeführt werden.

1150 Luftfiege eines Geschwaders

Berlin, 24. Sept. Das unter Führung des Commodore Woldenga kämpfende Jagdgeschwader hat in diesen Tagen in mehr als 2700 Einsätzen rund 11000 Flugstunden an der Ost­front erreicht. Das Geschwader fügte seinen auf anderen Kriegs­schauplätzen errungenen 421 Luftsiegsn neue große Erfolge im Osten hinzu. Vis zum 21. September wurden im Luftkampf mil Sicherheit 729 Flugzeuge der Sowjets abgeschossen. Jnsgesaml kann das Geschwader die Zahl von 1130 bestätigten Luftsiege» melden. Außerdem zerstörte es in der Sowjetunion 183 Flug­zeuge des Feindes am Boden. Dem Geschwader gehören acht Ritterkreuzträger an. Vier von ihnen, darunter der Commodore, Major. Woldenga, erwarben sich die Auszeichnung an der Ost­front. Die Staffeln und Gruppen des erfolgreichen Geschwaders haben bes den siegreichen Kämpfen im Osten auch wiederholt in den Erdkampf eingegriffen. In 165 Tiefangriffen wurden bis­her 15 Panzer und über 100 Frhrzeuge der Sowjets vernichtet. Ferner gelang es, acht Lokomtiven zu zerstören, einen Munitions- zug in die Luft zu sprengen, einen Eüterzug zum Entgleisen zu bringen und vier weitere Güterzüae durch Beschuß mit Bord­waffen so zu beschädigen, daß sie die Weiterfahrt aufgeben mußten.

Am 23. September errang eine kleine Gruppe deutscher Kampf­flugzeuge bei einem Angriff auf einen Bahnhof in der Nähe von Charkow besondere Erfolge. Der mit 15 ab­gestellten Transportzügen vollgestopfte Bahnhof bot den Flie­gern ein besonders gutes Ziel. Die Wirkung der Bomben war außerordentlich stark. Etwa 150 Eisenbahnwagen wurden zerstört oder schwer beschädigt und die Gleise aufgertssen. Derselbe Ver­band griff wenig später einen anderen Bahnhof an, zerstörte dort einen Transportzug und setzte einen mit Betriebsstoff ge­füllten Transport in Brand. Die Tankwagen explodierten mit großer Gewalt und brannten völlig aus. Die Explosionswolken erreichten in Kürze eine Höhe von 1400 Meter.

In drei Monaten 1400 Flugzeuge verloren

DNB Berlin, 24. Sept. Die Briten haben zur angeblichen Entlastung ihrer bolschewistischen Verbündeten seit dem 22. Juni ihre vielgepriesene und immer wieder kläglich gescheiterte Non- stop-Offensive unternommen. Sie glaubten, mit Flugzeugangrif­fen am Kanal und auf das besetzte Gebiet sowie mit Einflügen in das Reich die deutsche Führung veranlassen zu können, die Operationen im Osten abzuschwächen. Das einzige Ergeb­nis von drei Monaten britischer Nonstop-Offensive im Westen und über dem Reich ist denn auch nur eine hohe Zahl von Ab­schüssen britischer Flugzeuge. Die deurscheLuft rwa f f e schoß in Luftkämpfen bei Tage durch Jäger und Flak sowie nachts durch Nachtjäger und Flak vom 22. Juni bis 21. September 1236 Britenflugzeuge ab, die deutsche Marine dazu 164, so daß die Briten als einzigenErfolg" ihrer Nonstop-Offensive den Ver­lust von genau 1400 Flugzeugen am Kanal, im besetzten Gebiet und über dem Reich, also ohne das Mittelmeer und Afrika, in diesen drei Monaten buchen müssen.

Die schmerzliche Botschaft sür Stalin"

Neuyork, 24. Sept. Der Scripps-Howard-Korrespondent Simms befaßt sich in einem Artikel aus Washington mit dem Schicksal der UdSSR. Diplomatische Kreise müßten zugeben, daß weder England noch die USA. in der Lage seien, größere Mengen Mu­nition nach der Sowjetunion zu senden. Die Regierungen dieser beiden Länder wollten ihr Aeußerstes tun, aber man könne keine Tanks, Flugzeuge und Kanonen abgeben, wenn keine übrig seien. Das sei eine schmerzliche Botschaft, die die beiden Missio­nen aus London und Washington diese Woche Stalin überbringen müßten.

Maisky warm die Engländer vor Illusionen

Neuyork, 24. Sept. Der Sowjetbotschafter in London, Maisky behauptete in einer Rede vor der dortigen USA.-Handrlskammer. die Sowjetunion kämpfe für die-Freiheit der Welt. Deshalb müßten England und die Vereinigten Staaten einspringen, die Produktionsverluste der Sowjets gutzumachen. Er gab zu, daß die Sowjets schwere Verluste erlitten haben und daß ihnen wichtige Industriezentren verloren gingen. Es würde immer schwieriger, das verlorene Kriegsmaterial zu ersetzen. Maisky warnte dann vorAmateurstrategen", die aufGeneral Winter" undGeneral Schlamm" vertrauten..Die Tatsachen be­wiesen, daß die deutsche Kriegsmaschine noch immer sehr stark sei und sich die Sowjetunign einer gespannten schweren Si­tuation gegenübersehe. Es nütze nichts, die Augen ooi der Wirklichkeit zu schließen.

Englische Geistliche dienern vor Maisky

DNB Stockholm, 24. Sept. Geistliche der anglikanischen Kirche aus der Grafschaft Essex haben an den Botschafter der Sowjetunion in London, den Juden Maisky, ein Schreiben ge­richtet, in dem es unter anderem heißt:In Anbetracht dessen, daß zwischen uns früher Unstimmigkeiten geherrscht haben, sehen vir uns heute veranlaßt, Ihnen jetztunsereSympathien und unsere Bewunderung für die ruhmreichen Taten der Sowjetarmee zum Ausdruck zu brin­gen. Wir sind dessen gewiß, daß uns in unserem gemeinsamen Kampf gegen die heidnischen Kräfte des Faschismus der Sieg geschenkt wird und versprechen der Sowjetunion, die für die Kultur der Menschheit kämpft, unsere Hilfe mit Wort und Tat." Das Schreiben trägt die Unterschrift eines Bischofs, vier Eeist- liicher sowie des Kirchspielältesten.

Moskauer Schrumpfungsprozeß

DNB Berlin, 24. Sept. An den geschwätzigen Mos­kauer Heeresberichten, die vor drei Monaten mit sei­tenlangen Heldenepen begannen, war schon seit Wochen ein zu­nehmender Schrumpfungsprozeß zu beobachten. Vor dem unauf­haltsamen Marschtritt der deutschen Bataillone mußten allmäh­lich auch die üppigen Phantastereien der Kremljuden verstum­men, die sich der Wucht der Tatsachen nicht mehr,mit ihren arm­seligen Lügen entgegenzustellen vermochten. Dieser unausbleib­liche Prozeß hat jetzt jenen Tiefstand erreicht, der der hoffnungs­losen sowjetischen Lage entspricht. Während Moskau bekanntlich gestern mehr lächerlich als verlogen den überragenden deutschen Gefangenen- und Veuteziffern noch einige kümmerliche Zahlen entgegenstellen versuchte, hat es heute auch daraus verzichtet. Der sowjetische Heeresbericht vom Mittwoch besteht nur noch aus dem einen Satz:

Unsere Truppen führten Kämpfe an der ganzen Front."

Ihm gegenüber steht der heutige Wehrmachtsbericht, der dies« Kümpfe für einen Teil der Front mit den Worten umreißt:

Im Raum ostwärts Kiew wurden weitere Teile des Feinde« vernichtet. Der Rest ist in zwei eng umschlossene Kessel zusammen- getrieben, deren Luftbild chaotische Verhältnisse aufzeigt. I» wenigen Tagen kann mit der völligen Beseitigung dieser Kraft« gerechnet werden."

Wie noch immer in den Feldzügen dieses Krieges, sind die glorreichen Waffentaten unserer Soldaten auch ein vernichtender Sieg der Wahrheit über die Lüge, die sich jetzt bereits in Moskau ängstlich zu verkriechen beginnt.

Britischer Paffagierdampfer versenkt

DNB Berlin, 24. Sept. Am 23. September wurde die Ver­senkung des britischen PassagierdampfersVeaverdale" durch ein deutsches Unterseeboot in nordamerikanischen Marinekreise« mitgeteilt. Der britische Passagierdampfer befand sich auf der Fahrt nach einem britischen Hafen und wurde 300 Meilen von der Küste Irlands entfernt torpedirt. Der britische Passagier­dampferVeaverdale" gehörte der Lanadian-Pacific-Reederek und hatte eine Tonnage von 9977 VRT.

Spitzbergen eine englische Höchstleistung

Bestürzung über Worte des englischen Kriegsministers

Stockholm, 24. Sept.News Chronicle" verhöhnt am Dienstag offen, wie der Londoner Korrespondent vonNya Dagligt Alle- handa" berichtet,den englischen Kriegsminister Margesson we­gen seiner kürzlichen Versicherung, daß die britische Armee jeden­falls auch ihr Scherflein zum Siegs beitrage, u. a. durch di« Erntehilfe". Kriegsminister Margesson hat nämlich dieser Tag» in einem Artikel imStar" geschrieben, daß die britische Aktion gegen das unverteidigte Spitzbergen das Maximuman offensivem Unternehmungsgeist sei, was Großbri­tannien zur Zeit leisten könne. Dieses Bekenntnis hat erklärlicher­weise in weiten Kreisen der englischen Bevölkerung tiefste Be­stürzung hervorgerufen, vor allem, da man erwartet hatte, das das viele Gerede über die Sowjethilfe weitere größere Kraft- anstrengungen zur Folge haben würde als die, die jetzt in Aus­sicht gestellt wurden.Man muß sich damit trösten", so Ichreibl News Chronicle" ironisch,daß die britische Armee, wenn fl« auch nicht kämpft, so doch wenigstens sür den Sieg in der Land­wirtschaft gräbt." Eleichzeirig verrätNews Chronicle" jedoch daß die britischen Soldaten auch für bedeutend weniger lebens­wichtige Dinge graben. Dieser Tage wurden nämlich zwölf Man« eines Tankregiments als Treiber zu einer Hühnerjagd im schotti­schen Hochland abkommandiert.

ArMM zur Parucelfus-Feier in Salzburg

DNB Salzburg, 24. Sept. Zum ersten Male erklang am Diens­tag abend im Festspielhaus die feierliche Paracelsus-Fanfare, di« der Salzburger Domkapellmeister Meßner aus Anlaß der M Wiederkehr des Todestages des Paracelsus komponiert hat. Mil oiesen feierlichen Klängen wurde der Auftakt gegeben zu einci kulturellen Kundgebung, zu der 13 Nationen ihre Vertreter nach Salzburg entsandten. Unter den Anwesenden sah man u. a. Reichsminister Dr. Frick, Reichsgesundheitsführer Dr. Conti, Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Rainer, zahlreiche Vertreter von Staat und Partei sowie der Wehrmacht und der Wissenschaft.

Ein festlicher Hymnus, verfaßt von Max Hell, faßte die Ge­fühle der Gegenwart für den großen Kämpfer um die deutsche Wissenschaft zusammen. Im Rahmen der Veranstaltung brachte das Salzburger Mozarteum-Orchester unter der Leitung von Dr. C. van Hoggstraten die kleine Nachtmusik und die Haffner- Sinfonie zum Vortrag.

Salzburger Gedächtnisfeier für Paracelsus

Ansprachen Dr. Fricks und Dr. Contis ^Salzburg, 24. Sept. Am Tage, an dem vor 400 Jahren i« Salzburg Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, nach einem von fanatischem Drängen erfüllten Wanderleben die Augen schloß, versammelten sich die Vertreter des Reiches und der Partei, die Vertreter der Wehrmacht, der deutschen und aus­ländischen Wissenschaft und der Heilpraxis zu einer eindrucks­vollen Gedenkfeier im Salzburger Festspielhaus. Reichsminister Dr. Frick betonte zu Beginn seiner Rede, daß diese friedliche Gedächtnisfeier für einen großen deutschen Mann, Arzt, Natur­forscher, Chemiker und Philosophen mitten im Kampf um Frei­heit und Weltgeltung des deutschen Volkes stattfinde. Idealismus und klarer Blick für die Wirklichkeiten des Lebens vereinigten sich auch in Paracelsus, gestalteten sein Weltbild und machten ihn zum vorbildlichen Arzt und Forscher. Seinem Volke habe er sich aus seiner deutschen Seele heraus verbunden gefühlt wie kein Arzt vor ihm. Für Hochmut habe er nur Verachtung gehabt. Seine Zeit sei nicht reif gewesen für die Aufnahme großartiger weitschauender und volksbeglückender Gedanken. Was aber Para­celsus vor 400 Jahren angestrebt, erdacht und geahnt habe, das solle und werde im Gesundheitsdienst des neuen deutschen Rei- kes verwirklicht werden. Aerztliches Denken und Handeln sei Dienst am Volke geworden. Zum Wöhle von Volk und Reich für Re Erhaltung und Hebung der Gesundheit, des Erbgutes und der Rasse des deutschen Volkes zu wirken, sei die schönste und höchste Aufgabe des Arztes.

Sodann hielt Reichsgesundheitsführer Dr. Conti die Fest­rede. Er gab einen eindrucksvollen Ueberblick über das kämpfe­rische Leben des Paracelsus, den er als den Begründer des deut­schen Arzttums feierte, und dessen umfassende Bedeutung darin bestanden habe, daß in ihm der Arzt, der Naturforscher und der lkeltweise zu einer unlöslichen Einheit verbunden gewesen seien. Dr. Conti würdigte an einer Reihe von Beispielen die unser« zänglichen Leistungen des Paracelsus als Arzt und Naturfor« cher. Er habe den Begriff der auf Beobachtung begründeten