Bedeutsame Erfolge deutscher Kampfflugzeuge
Berlin, 23. Sept. Die Einsätze deutscher Kampfflugzeuge gegen Schiffsziele der Sowjets erbrachten auch am 22. September bedeutsame Erfolge. Außer den bereits als versenkt oder beschädigt gemeldeten Sowjetschiffen wurden im Laufe des 22. September im Seegebiet vor Odessa ein weiterer Transporter von ungefähr 4000 BRT. und zwei Transporter von'je 1000 BRT. versenkt. Auch im Finnischen Meerbusen verlor die bolschewistische Marine mehrere Kriegs- und Transportfahrzeuge. Außerdem wurden auf dem Ladogasee ein Motorschiff, mehrere Transport- kähne und kleine Frachtsegler durch Bomben und Feuer aus Bordwaffen versenkt.
Die auf der Insel Oesel noch stehenden Reste der Sowjettruppen wurden im Laufe des 22. September in mehreren Welken von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. Feldbefestigungen, Artilleriestellungen und Bunker erhielten wirkungsvolle Treffer. Die nach allen Seiten abgeschlossenen Bolschewisten erlitten dabei schwere blutige Verluste.
Bange Sorgen der Briten um Moskau
Berlin, 23. Sept. Im Londoner Nachrichtendienst mußte selbst zer üble Hetzer und Lügner Lindley Frazer auf Grund der großen deutschen Waffenerfolge kleinlaut zugeben, daß die Einnahme oon Kiew und der Verlust wichtiger Industriezentren für die Sowjets ein schwerer Schlag seien. „Jetzt handelt es sich", so jammerte er, „nur noch darum: Wie lange können die Bolschewisten diesen deutschen Schlägen noch standhalten? Wann wird der Zeitpunkt eintreten, wo der Mangel an Kriegsmaterial sich spürbar machen wird?"
Diese Sätze Lindley Frazers kennzeichnen mit aller Deutlichkeit die bangende Sorge der Briten um das Schicksal ihrer bolschewistischen Verbündeten, das ihr eigenes Schicksal ist. „Trotz allem liegt noch kein Grund zur Verzweiflung vor", so versucht Frazer dann seine Hörer zu trösten und die Sowjets zum weiteren Widerstand aufzuputschen, „denn die Hilfe der Westmächte hat bereits eingesetzt und wird immer weiter vergrößert."
Wie diese Hilfe der Briten für ihre Verbündeten aussieht, wissen die Franzosen, Serben, Griechen und viele andere nur zu gut. Bald auch werden die Sowjets sie zu beurteilen verstehen.
Im Londoner Nachrichtendienst erklärt der Kommentator Fisher, der „gerissene Stalin" werde Beaverbrook und Harriman auf der Moskauer Konferenz nach der Liste der zu liefernden Waffen fragen und insbesondere werde er sich nach der Aufstellung einer zweiten Front gegen Deutschland in Westeuropa erkundigen. Aber die Aussichten auf eine britische Invasion seien leider sehr gering. Stalin werde sicherlich Lieferungsforderungen stellen, die größer seien als die, die Veaverbrook und Harriman versprechen könnten. Fisher schloß melancholisch, er sage nicht, daß Moskau zusammenbrechen werde, aber wenn es dem Feinde gelingen würde, die Sowjetunion zu schlagen, würde das für die Engländer ein ungeheurer Rückschlag sein.
Eines der grandiosesten Unternehmen
London gezwungen, die Tragweite der jüngsten deutschen Erfolge zuzugeben
London sieht sich nun gezwungen, die Tragweite des deutschen Sieges bei Kiew zuzugeben. In ihrer Stellungnahme sind sich die Blätter jetzt darüber einig, daß diese deutsche Erfolge einen sehr ernsten Schlag für die Sowjets bedeuteten. „Times" schreibt: „Die deutsche Umfassung von Kiew ist eines der imponierend st en und grandiosesten Unternehmen, zu denen es im ganzen Verlauf des Feldzuges im Osten gekommen ist. Ln ihrer großen Bedeutung entspricht die Operation den früheren deutschen Zangenbewegungen." Schon seien große Produk- tisnszentren überrannt worden, klagt das Blatt, und die Bedrohung noch lebenswichtigerer Gebiete sei akut geworden. Der Verlust an Kriegsmaterial und Produktionsmitteln müsse bereits groß genug sein, um der Verteidigung außerordentliche Schwierigkeiten zu bereiten.
Es wäre müßig, zu behaupten, sagt „Times", daß in einem Feldzug von solchem Maßstab mit Millionen eingesetzter Soldaten Zufuhren von außen in angemessener Weise die eigene Versorgung der Sowjetunion ersetzen könnten, wenn ihre Kriegsproduktion lahmgelegt würde. Andererseits wäre es ein unangebrachter Pessimismus, glaubt „Times", seine Leser beruhigeu zu müssen, diese große Schlacht als durchgekämpft und verloren zu betrachten. Sie tobe unentschieden weiter. Innerhalb der deutschen Umklammerung leisteten die sowjetischen Streitkräfte erbitterten Widerstand.
„Daily Mail" bemerkt in einem Leitartikel zur Einnahme von Kiew, der damit den Sowjets versetzte Schlag sei äußerst ernst auch durch seine moralische Rückwirkung. Kiew und Leningrad seien Hauptziele der Deutschen. Kiew sei jetzt erreicht. Damit beständen für die Deutschen neue Möglichkeiten, in das hochindustrialisierte Gebiet der Ukraine vorzustoßen. Der Militärkorrespondent des „Daily Expreß" läßt die Hoffnung offen, daß die Kampfhandlungen noch Tage in den Ruinen der Stadt weitergehen könnten. Wenn die Deutschen aber, so stellt er fest, Kiew hielten, dann sei das für sie ein sehr großer Sieg. Selbst der militärische Mitarbeiter Reuters erklärt, es wäre töricht, den Verlust von Kiew als einen schweren Schlag zu leugnen
Jüdischer Meinungsterror in USA.
DRV Neuyork, 23. Sept. Das USA.-Judentum geht nunmehr KU offener Gewaltandrohung gegen alle jene vor, die Roosevelts Kriegskurs nicht mitmachen wollen. In einem Telegramm an den jüdischen Oberbürgermeister La Guardia fordert der frühere Polizeirichter Joseph Eoldstein, daß Senator Nyesofortver- haftet werden solle, falls er sich in seiner nächsten Rede i,,gewisso" Aeußerungen Lindberghs zu eigen mache. An der Versammlung würden viele Juden teilnehmen, und derartige Aeußerungen forderten zu Gewalttätigkeiten heraus. (!) Eoldstein meint in der Lindbergh-Bemerkung die kürzlichr Feststellung des Fliegers in Desmoines, daß Briten und Juden die Vereinigten Staaten in den Krieg führen wollten.
England stellte Kohlenaussuhr ein
Kanadas Kohlenversorgung schwierig
Reuqork, 23. Sept. Durch die anhaltend kritische Streiklage in den kanadischen Kohlenbergwerken in Cape Breton ist die kana- Üsche Kohlenproduktion bereits um 770 000 Tonnen zurückgegan- aen. Außerdem macht sich in Kanada das Versagen Englands als Kohlenlieferanr bemerkbar. Während im vergangenen Jahr in der Zeit April bis August 600 000 Tonnen Anthrazit aus England bezogen wurden, waren es in der gleichen Zeit des laufen
den Jayres nur 390 000 Tonnen. Seit Ende August stellte England den Kohlencxport, abgesehen von einigen Spczialsortsn, völlig ein. Es begründet dies mit der Einziehung von 30 000 Bergleuten, wodurch bereits die britische Eigenversorgung bedroht werde. Um so mehr ist Kanada heute auf Koks und Anthrazit aus den USA. nach Kanada angewiesen. Der Versand von Anthrazit aus den USA. nach Kanada bleibt jedoch bereits am 30 000 Tonnen hinter dem des Vorjahres zurück.
Auch Knox -ordert Aufhebung des Neutralitütsgesetzes Roosevelts Methode immer deutlicher
DNB. Newyork, 23. Sept. Nach Hüll forderte, wie Affociadet Preß meldet, nun auch Marineminister Knox in einer Rede in Massachusetts die Aufhebung des Neutralitätsgesetzes, „weil dieses die Absicht der USA.-Regierung lähme". Denjenigen, so ködert Knox, „die versuchten, den Krieg von den Küsten der Vereinigten Staaten fernzuhalten, dürften keine Fesseln angelegt werden. Es dürfe keine Zeit versäumt werden, das Neutralitätsgesetz aufzuheben."
Die nochma'ige Forderung einer Aufhebung des Neutralität?- gesetzes läßt deutlich erkennen, daß sie auf die Initiative Roosevelts zurückzuführen ist, der damit einen Schritt weiter zu seinein Ziele kommen will. Hüll und Knox find wie immer die Vorbc- reiter dieses neuen Zustandes, der die USA. weiter an den Krieg heranbringen soll.
Roosevelt-Hetze in Südamerika
Demonstrationen vor der deutschen Botschaft
DRV Buenos Aires, 22. Sept. Für die Mittel, mit denen Roosevelt seine gekauften Agenten in Südamerika die Hetze gegen alles Deutsche betreiben läßt, liegt ein neues bezeichnendes Zeugnis vor. Vor dem deutschen Botschaftsgebäude in Buenos Aires kam es am Wochenende zu „Demonstrationen" höchst durchsichtigen Ursprungs, in deren Verlauf feindselige Rufe gegen „totalitäre Länder" und den Vertreter des Reiches ausgestoßen wurden.
Das Ausmaß, in dem es Taborda und seinen bolschewistischen Freunden-in Argentinien gestattet wird, gegen das Reich und die Reichsdeutschen im Lande zu Hetzen, fand schließlich seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Steine und eine Teerbombe gegen das Botschaftsgebäude geworfen wurden. Die Polizei konnte schließlich nicht umhin, einzugreifen. Nachdem die Menge zerstreut wa^, wurden an dem Ort dieser von den Roosevelt- Jüngern skrupellos inszenierten Demonstrationen weitere Explosivstoffe, eine Brandbombe und drei Flaschen Benzin festgestellt.
Bezeichnend für die Taktik Roosevelts ist es ferner, daß fast zur gleichen Zeit, in der die aufgehetzte Menge vor dem Botschaftsgebäude in der argentinischen Hauptstadt demonstrierte, auch in Santiago „Kundgeber" vor dem deutschen Konsulat aufmarschierten und die dort aus Anlaß des chilenischen Nationalfeiertages gehißte ReichsflaggemitStei- nen bewarfen und einige Fensterscheiben zertrümmerten. Auch an anderen Stellen wurden deutsche, italienische und spanische Fahnen abgerissen und Fenster eingeworfen. Es ist bezeichnend, daß die von Moskau bezahlten bolschewistischen Zeitungen Chiles die Agenten der Roose- velt-Kolonne feiern und zur Nachahmung dieses „Vorbildes" in anderen Städten auffordern dürfen.
Nach Argentinien beginnt auch in Chile die Roosevelt- Hetze gegen Deutschland sich in wachsendem Maße Geltung zu - verschaffen. Unter den übelsten Denunziationen und dem lügnerischen Vorwand antichilenischer Betätigung wurde gegen das dort ansässige Deutschtum mit einer Welle von Verhaftungen — sowohl in der Hauptstadt wie auch in der Provinz — vorgegangen, wobei selbst vor konsularischen Vertretern des Reiches nicht Halt gemacht wurde. Das Vorgehen gegen die Deutschen in Chile entspricht typisch jenem System, das im Weißen Haus ersonnen und von den USA. immer wieder angewendet wird. In Chile ist man ebenso wie in Argentinien und Bolivien bis auf den heutigen Tag den Beweis für alle Verleumdungen schuldig geblieben: ja, der Untersuchungsrichter in Santiago hat zugeben müssen, daß nichts Belastendes gegen die Verhafteten gefunden worden sei. Um den peinlichen Mangel an Schuldbeweisen zu vertuschen, hat man sich in Chile allerdings dazu entschlossen, das eingeleitete Untersuchungsver- sahren dadurch zu verlängern, daß die Verhafteten zunächst von Santiago nach Valdivia übergefllhrt wurden! Die von Washington bezahlte Hetzpresse hat die Verhaftungskampagne sekundiert und überschüttet tagein, tagaus die Deutschen in Chile mit den infamsten Verdächtigungen und Beschuldigungen. In Deutschland kann dieMitschuldderRegierunginSan- iiago an diesen Vorgängen nicht übersehen werden. Die Neuerung hat nicht nur nichts getan, um der Deutschenhetze ent- zegenzutreten und den Vertretern des Reiches und den Reichs- leutschen den ihnen zukommenden Schutz zu gewähren, sondern mr Gegenteil, sie hat dabei noch mitgewirkt. Sie sieht untätig . jener systematisch betriebenen Agetation roosevelthöriger Zei- Mngen zu, deren gesamte Arbeit darauf hinzielt, das deutsche llnsehcn zu untergraben und die öffentliche Meinung zu ver- stften. Unter dem Einfluß dieses Verhaltens müssen die freund- chaftlichen Empfindungen im deutschen Volk für Chile einem Lefühl tief st er Verstimmung weichen, das auch auf die keziehungen zwischen beiden Ländern auf die Dauer nicht ohne Rückwirkung bleiben kann.
Der kühne Streich in Gibraltar
Eindringen italienischer Sturmkämpfer in Gibraltar
Rom, 23. Sept. Das italienische Marineministerium teilt zu dem durch eine Sondermeldung des italienischen Oberkommandos der Wehrmacht bekanntgemachten Erfolg italienischer Sturmkampfmittel in Gibraltar mit:
Zum dritten Male sind die „Sturmtrupps des Meeres" in einen feindlichen Flottenstützpunkt eingedrungen. Auf das Unternehmen in der Eudabucht (Kreta) vom 26. März folgte am 26. Juli das Unternehmen gegen Malta und schließlich am 20. September das Unternehmen gegen Gibraltar.
Die britische Admiralität schwieg sich über das Unternehmen in der Sudabucht aus, bis wir nach der Besetzung Kretas auf demErund der Sudabucht das Wrack des Kreuzers „Pork" und zweier sehr großer Dampfer vorfanden. In sehr verschleierter Form nur gab die britische Admiralität den Verlust des Kreuzers „York" zu.
Ueber das Unternehmen, das sich gegen den überaus stark befestigten Hafen von Malta richtete, wurde von Seiten des Feindes bisher noch nichts bekanntgegeben. Wir wissen nur, daß das auf den geleitenden Schnellbooten befindliche Personal, das
die Sturmkampsmittel, die nach Malta eindrangen, begleitete, * acht sehr heftige Explosionen zählte. Die britische Admiralität beeilte sich, unseren Erfolg abzuleugnen, und führt aus, der Angriff sei durch das Abwehrfeuer vereitelt worden.
Das Gibraltar-Unternehmen, das infolge der großen Entfernung des Einsatzortes von den Ausgangspunkten den beiden vorausgehendcn Unternehmen überlegen war, konnte nicht geheim gehalten werden, da sich die Explosion und das Verschwinden von vier Dampfern auf der Reede und im Hafen von Gibraltar vor den Augen der Spanier ereignete. Se kann das italienische Vo6 heute stolz unmittelbar den Erfolg verbuchen, der von Männern errungen wurde, die unter die Kühnsten seiner Söhne gezählt werden müssen, die nach langer, geduldiger Vorbereitung kaltblütig dem Feind und dem Tod entgegensetzen, aber da, wie das lateinische Sprichwort sagt, das Glück dem Kühnen lächelt, gelingt es ihnen auch, den Tod zu besiegen.
Auftrag Kronstadt
Von Kriegsberichter Anton Bräg
DNB_, 23. Sept. (PK.) Hauptmann St. greift die sowje-
nsche Seefestung Kronstadt mit Besatzungen der vierten und fünften Staffel an. Es ist ein Tagangriff auf ein Ziel, das stark verteidigt wird. Zahllose Forts und Festungsanlagen speie» Feuer aus Hunderten von Geschützen, unter denen die zur Abwehr von Luftangriffen eine beträchtliche Zahl ausmachen.- Sie schützen den Hauptstützpunkt der bolschewistischen Ostseeflotte vor den Toren Leningrads, Ausgangspunkt für die Beherrschung der gesamten Ostsee bildend. Kronstadt, schon in der Zarenzeit Stolz des großrussischen Reiches, ist auch oon den Sowjets nach modernsten Gesichtspunkten ausgebaut worden. Docks, Werften, Werkstattgebüude, riesige Lager, Montagehallen, Arsenale, Kasernen, Depots, Schuppen, Verwaltungsgebäude beweisen Macht, Größe und Bedeutung dieses Kriegshafens, zu dessen Verteidigung die Moskauer Gewalthaber nichts unterließen. Denn von hier aus tyrannisieren sie die kleinen Anrainer an der Ostsee, schützten die Riesenstadt Leningrad, von der aus eine vorzügliche Kanalverbindung nach Kronstadt besteht.
Während zahlreiche Gruppen im rollenden Einsatz Leningrad eine fürchterliche Lektion erteilen, sind wir nach Kronstadt unterwegs. Wir haben gegen stärkste Abwehr diesen Angriff durchgeführt und so der stillen, sauberen und harten fliegerische» Pflichtauffassung der deutschen Kampfflieger-Waffe ein neues Zeugnis gegeben. Die Männer von London, von Coventry, vom Firth of Forth und wie die Ziele in England alle hießen, die Kameraden von Alexandria, von Belgrad, von Malta, sie habe» an diesem Nachmittag den Glauben an die Unangreifbarkeit feindlicher, stärkster Festungen erneut gebrochen.
Wir sind übers Meer gekommen, unter uns riß die Wolkendeck auf. 2n Kronstadt mußten sie jeßt an die Geschütze rasen. Wir hängen als wunderbares Ziel in der klaren Bläue. Vor uns die erste Kette mit dem Hauptmann. Schwere Flak legt einen Feuergürtel vor den Hafen, aus Kriegsschiffen erhält sie Unterstützung. Noch sind wir nicht über dem Ziel. Wir sehen die Molen auftauchen. Dann müssen die Besatzungen durch den Feuervorhang zahlloser Batterien. Wir sehen, wie sich die erste Kette durchkämpft Dann ist die unsere dran. Oberleutnant Th. sagt: „Na, na." Und dann haut es uns hoch, es klirrt an Flächen und am Rumpf, die Detonationen lärmen um uns herum, übertönen das Geräusch der Motoren, Rauchwölkchen hängen sich um uns herum, rote, weiße, grüne Leuchtspurgeschosse fahren heran, flitzen vorbei. Das ist eine Höllenfahrt. Und unbeirrt dirigiert der Oberleutnant seinen Flugzeugführer, Unteroffizier W.: Ich werfe» Achtung!" — Die leichteren Sachen trudeln am Hafen heraus. Mr warten auf ein größeres Objekt für unsere schweren Brocke«. Indes die Kameraden vorne schon zur Kurve eindrehen, rümpft unsere schwere Bombe nieder.
So griffen Kampfflieger Kronstadt an, zerstörten nicht nur den Nimbus der Unangreifbarkeit, sondern warfen kriegswichtige Ziele dieser Trutzburg in Flammen, ließen den Feind eine noch schlimmere Hölle erleben, als er sie uns bereiten wollte.
Wir sahen Leningrad brennen!
Ueber den Brandgürtel rings um die eingeschlossene Hauptstadt
Von Kriegsbrichter Martin Winkelmann DNB (PK.) Immer enger schließt sich in diesen Tagen der Ring um Leningrad. Nachdem die Stadt seit der Einnahme von Schlüsselburg von jeder Verbindung mit der übrigen Sowjetunion abgeschnitten ist, haben sich die deutschen Truppen in fortwährendem Ringen Tag und Nacht immer näher hingearbeitet. Wie ein roter Brand gllrtel zieht sich um Leningrad die Front. Hell lodern durch die Nacht die Brände, blitzt in einem Fort das Mündungsfeuer der schweren Artillerie, fliegen Leuchtspurgeschosse durch die Luft und steigen bunte Leuchtkugeln zum Himmel, das Land unter sich weithin erleuchtend. Die Schlacht ist im Gange, schon seit Tagen, und ist nicht mehr abgerissen. .
Wir fliegen über das gewaltige Schlachtfeld, das sich im großen Vogen vom Ladogasee bis zur Ostseeküste hinzieht. Schuß um Schuß blitzt hüben und drüben von der Artillerie auf. Selbst die Leuchtspurgarben der Maschinengewehre kann man in der Kellen Nacht sehen, nun langen schon die gleißenden Spinnenarmen der Scheinwerfer nach uns. Hin und her huschen sie am Himmel und suchen mit ihren Strahlen sogar den Mond zu übertreffen. Flak beginnt zu feuern. Mal hier mal dort zerspringen die Granaten über und neben unserer Maschine.
Greifbar nahe liegt im Mondenschein das Panoramavo« Leningrad. Deutlich ist jede Einzelheit zu erkennen, so als schwebten wir nur wenige hundert Meter über dem Häusermeer. Oie verschiedenen Wasserarme werfen die Strahlen des Mondes gleich blitzenden Strahlenbündeln zurück und ermöglichen so eine auf den Meter genaue Orientierung. Schon brennt es im Hafe» und in den Dockanlagen schlägt das Feuer aus den dahinterliegenden Kasernen und Militärlagerhäusern, blitzen die Explosionen unserer Bomben, und das ist erst der Anfang. Flugzeug folgt auf Flugzeug. Explosion folgt auf Grplosion. Wo die deutsche Wehrmacht zuschlägt, da setzt es harte Schläge. Noch während wir abfliegen, noch über der kämpfenden Front, krachen hinter uns neue Bomben in die kriegswichtigen Versorgungsbetriebe, lodern »eue Brände auf.
3n der Schweiz fuhr ein Schnellzug auf Perfonenzug
DNB Berlin, 23. Sept. In der Nähe von Thun fuhr et» Schnellzug auf einen haltenden Perfonenzug auf. Durch das Unglück wurden zehn Personen g.tötet und 14, darunter einige schwer verletzt.