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AmL«blE des Kreises Calw für Allensteig und Umgebung -- Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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U«mmer 223
Endlich in Moskau!
Die Hilfe-Verhandlungen können beginnen Berlin, 23. Sept. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, sind die englische und die USA.-Missionin Mos- k a u angekommen, die mit den Bolschewisten über die von ihnen so dringend angeforderte Hilfe beraten sollen. Es wird den englischen und nordamerikanischen Herren nicht ganz leicht fallen, »en Sowjets klarzumachen, weshalb sie mit einer Erfüllung ihrer Wünsche — trotz aller Versprechungen und Verhetzungen — vorläufig nicht zu rechnen brauchen.
„Wenn die Sowjets völlig auf die Hilfe der Demokratien angewiesen sind, wäre ihre Lage verzweifelt. Für einige Zeit wird weder die britische noch die nordamerikanische Produktion eine Höhe erreichen, daß sie die gesamten sowjetischen Bedürfnisse zufriedenstellen könnten. Selbst die Materialien, die in genügender Menge produziert werden, können nicht in genügendem Umfange nach der Sowjetunion transportiert werden", hieß es im englischen Nachrichtendienst zur gleichen Zeit des Eintreffens der Mission in Moskau.
Ein englischer Bluff
Berlin, 23. Sept. „Der erste Tank, der diese Woche die Fabrik verließ, wurde von Frau Maisky auf den Namen „Stalin" getauft, der zweite erhielt den Namen „Woroschilow" — so meldet der Londoner Nachrichtendienst. Daß die Sowjets so nicht gerettet werden können, wissen sie selbst und weiß man auch in England, Deshalb mutz man die Tauffeier und das damit verbundene große Theater, in dessen Mittelpunkt wieder der Jude Maisky und seine Frau standen, nur als Mittel der Agitation sehen. Man wollte zeigen, daß man englischerseits alle erdenklichen Anstrengungen unternimmt, um zu beweisen, daß man die verzweifelten Hilferufe aus dem Osten nicht überhört hat. Maisky andererseits bedankte sich dafür und gab seiner Ansicht Ausdruck, datz der „Stalin"-Tank nicht untätig rosten, sondern „sofort an der Front eingesetzt werde". Wie sich Maisky das vorstellt, hat er leider nicht verraten. Die Front, die er meint, liegt „nur,, ein paar tausend Kilometer von England entfernt.
Altensteig. Mittwoch, den 24. September 1941
64. Jahrgang
Türkei mit englischen „Reisenden" überschwemmt
Istanbul, 23. Sept. In der letzten Zeit sind aus Irak, Palästina und Syrien eine größere Anzahl englischer „Reisender" in der Türkei eingetroffen und haben, teils in Ankara, teils in Istanbul, in den Hotels Wohnung genommen. Der Vorgang ist insofern bemerkenswert, als sich im Sommer d. I. die Mehrzahl der englischen Diplomaten, Offiziere und sonstigen Agenten, die Südosteuropa verlassen hatten, nach vorübergehendem Aufenthalt in der Türkei, im Irak, in Palästina und in Aegypten niedergelassen hatte. In der jüngsten Zeit hat eine Reisebewegung '.n umgekehrter Richtung eingesetzt. Zu diesen ^.Touristen" im besonderenAuftrag gehört auch eine englische Marineoffiziersmission unter Führung des Admirals Dewis, die nach Istanbul unterwegs ist.
Ritterkreuz skr ungewöhnliche Waffentat
DNB. Berlin, 23. Sept. Der Führer und Oberste Befehlshaber Ser Wehrckacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen an: Oberfeldwebel Holler, Flugzeugführer m einem Zerstörergeschwader. Er ist 1913 in Melperts, Kreis »ulda, geboren, hat als Flugzeugführer eines in Nordafrrka eingesetzten Zerstörergeschwaders eine ungewöhnliche Waffentat vollbracht. Als Lotse für eine Stukagruppe zum Angriff aus knglische Schiffseinheiten an der nordafrikanischen Küste eingesetzt, wurde er von 11 feindlichen Jagdflugzeugen angegriffen, konnte sich jedoch der Gefahr, die ihm durch die Uebermachl drohte, durch Sturzflug entziehen. Als er jedoch beim Abfangen /eines Flugzeuges erkannte, daß die feindlichen Jäger die Stukagruppe angreifen wollten, kehrte er sofort um und nahm den luftkampf mit dem vierzehnfach überlegenen Gegner auf. Innerhalb weniger Minuten gelang ihm der Abschuß von drei britischen Jagdflugzeugen und das vollkommene Zersprengen des feindlichen Verbandes.
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Fregattenkapitän Kurt Weyher. Er hat als Kommandant eines kn überseeischen Gewässern operierenden deutschen Hilfskreuzers unter den schwierigsten Voraussetzungen gute Erfolge gehabt. Es gelang ihm, 13 feindliche Handelsschiffe mit über 80 000 BRT. zu versenken.
Neue Ritterkreuzträger im Heer
DNB Berlin, 23. Sept. Der Führer und Ober st e Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall von Brau- chitsch, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz an: General der Infanterie Felber, Kommandierender General eines Armeekorps; Generalleutnant Hänicke, Kommandeur einer Jnfanterie-Divi- jion; ^-Obersturmbannführer Ostendorff, im Stabe einer tf-Division; Oberstleutnant Si ecken ius, Kommandeur eines Panzerregiments; Major Hannig, VataillonSkommandeur in Vinem Infanterie-Regiment; ^-Sturmbannführer Wisch, Va- kaillonskommandeur in der Leibstandarte Adolf Hitler; Leut- >«Mt Westermann, Kompanieführer in einem Kradschützen- kataillon; Oberwachtmeister Thiem, Zugführer in einer Aust-
Jetzt 38000 V Gefangene ans der Schlacht de! Kiew
Der deutsche Wehrmachtsbericht
Mehr als 57» Panzerkampfwagen und 210» Geschütze erbeutet oder vernichtet — SV Sowjetdivisionen können als völlig vernichtet gelten — Luftwaffen-Erfolge gegen sowjetische Kriegs- und Handelsschiffe bei Odessa und bei Kronstadt — Hafen Great Parmouth bombardiert
DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 23. Sept.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Nachdem die Ausbruchsversuche der im Raum ostwärts Kiew zusammengedrängten Kräfte erfolglos blieben, machen sich, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, zunehmende Auflösungserscheinungen des Feindes bemerkbar. An vielen Stellen haben die Offiziere und Kommissare der Sowjets in feiger Flucht die Truppe verlassen» um sich einzeln in Sicherheit zu bringen. Trotzdem konnten sie ihrem Schicksal nicht entgehen.
Die Zahl der Gefangenen aus dieser Schlacht hat sich inzwischen aus rund 38V vvv erhöht. Mehr als 57» Panzerkampswagen und 21VV Geschütze wurden bisher als Beute eingebracht oder vernichtet. Diese Zahlen sind noch ständig im Wachsen. SV Sowjetdivisionen können als völlig vernichtet gelten. Unter den Gefangenen befindet sich der Oberbefehlshaber der 5. russischen Armee.
Anher den bereits genannten Armeen sind an dem glücklichen Verlauf der Schlacht auch die Armeen des Generalobersten Freiherr von Weichs und des Generals der Infanterie von Stiilpnagel hervorragend beteiligt.
Im Kampf gegen sowjetische Seestreitkräfte und Transportschiffe hatte die Luftwaffe auch gestern große Erfolge. Sturzkampfflugzeuge warfen südlich Odessa einen Kreuzer in Brand, trafen ein Torpedoboot und ein Vorpostenboot und zerstörten neun Frachter mit zusammen 15 vvv BRT. Im Seegebiet von Kronstadt versenkte die Luftwaffe einen Kreuzer und einen Zerstörer. Auf einem weiteren Kreuzer und zwei Zerstörern wurden Bombentreffer erzielt. Ein Tanker geriet in Brand.
Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich gegen militärische Anlagen in Leningrad, ferner gegen Eisenbahnverbindungen des Feindes umBrjansk und Charkow sowie in der Kri m.
Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt versenkte die Luftwaffe in der letzten Nacht ostwärts der Hum-> ber-Mündung ein Handelsschiff von 8VVV BRT. und bombardierte den Hafen von Great Parmouth.
Bei der Abwehr eines feindlichen Luftangriffes auf einen Eeleitzug schossen Minensuchboote vier britische Flugzeuge ab.
Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt.
Der italienische Wehrmachtsbericht
Micabba und Halfar erneut bombardiert
DNB. Rom, 23. Sept. Der italienische Heeresbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Während der vergangenen Nacht wurden die Luftstützpunkts wn Micabba und Halfar erneut mit Erfolg von unseren Flugzeugen bombardiert. Britische Flugzeuge überflogen die Stadt Benghasi und die Intel Leros im Aegäischen Meer und warfen planlos einige Bomben ab. Die Luftabwehr von Leros schoß ein zweimotoriges feindliches Flugzeug ab.
Im östlichen Mittelmeer wiederholte Angriffe unserer Flugzeuge gegen feindliche Handelsschiffe. Zwei Schiffe kleinerer Tonnage wurden schwer beschädigt und können als verloren angesehen werden.
Sowjetischer Derzweislungsangriff zufammengebrochen
Zwei Schwadronen vernichtet
DNB. Berlin, 23. Sept. Zu einem Verzweiflungsangriff gegen die stetig vordringenden deutschen Truppen, die den Ring um die ostwärts Kiew eingeschlossenen Sowjet- Verbände immer enger ziehen, setzten die Sowjets am 2l. Sept. zwei Schwadronen Kavallerie an. Die Attacke der beiden Schwadronen brach im konzentrischen Feuer der deutschen Abwehrwaffen zusammen. Die Schwadronen wurden bis auf wenig Ueberlebende, die verwundet in deutsche Gefangenschaft gerieten, vollständig vernichtet. Wie die Gefangenen berichteten, hatten die Schwadronen den Auftrag, mit allen Mitteln das deutsche Vordringen nach Osten aufzuhalten.
Die politischen Kommissare hatten hinter! den Reitern Maschinengewehre in Stellung gebracht und ihnen angedroht, sie würden jeden erschießen, der Anstalten^ mache, umzukehren oder sich zu ergeben.
Wetter vorwärts im Südteil der Ostfront
DNB Berlin, 23. Sept. Im südlichen Teil der Ostfront drangen die deutschen Truppen am 22. 9. in erfolgreichen Kämpfen weiter vor. An mehreren Stellen versuchten die Bolschewisten durch heftige Gegenangriffe, die von Panzerkampfwagen unterstützt wurden, dem deutschen Vordringen entgegenzutreten. Im Verlaufe dieser Kämpfe wurden von deutschen Truppen 2 000 Gefangene . eingebracht und 34 sowjetische Panzerkampfwagen vernichtet. Deutsche Heeresflakartillerie schoß ein sowjetisches Flugzeug ab.
Finnen vernichteten fünf Sowjetbataillone
Berlin, 23. Sept. Die im Norden der Ostfront kämpfen den finnischen Truppen erzielten während der letzten Tage wie derum große Erfolge. Es gelang den finnischen Truppen, fünf sowjetische Bataillone einzuschließen und restlos zu vernichten Nach Beendigung der Kämpfe wurden im Kampfgebiet allei» 3000 gefallene Sowjetsoldaten gezählt. Außerdem machten öi< finnischen Truppen große Beute an Waffen und anderem sow- jetischen Kriegsmaterial. In den Kämpfen im karelischen Front« abschnitt schossen die finnischen Truppen sieben sowjetische Flug, zeuge ab.
Im Kampf um die Befestigungsanlagen von Leningrall waren die deutschen Truppen am 22. September trotz zähen Wo derstandes der Bolschewisten erfolgreich und erkämpften web teres Gelände. An verschiedenen Stellen versuchten di» Sowjets wiederum vergeblich, das stete Vordringen der deuti scheu Truppen durch Gegenangriffe mit Artillerie- und Panze« Unterstützung aufzuhalten. Die Bolschewisten verloren bei diese» Gegenangriffen, die sämtlich von den deutschen Truppen erfolg« reich zurückgeschlagen wurden, sieben schwere Panzerkampftvage«, alles 53-Tonner. Bei dem Versuch, deutsche Infanterie anzugrei« greifen, wurde ein sowjetisches Flugzeug nur durch das Feuei der Infanteriewaffen abgeschossen.
Von Finnen nnd Rumänen abgeschoffen
Helsinki, 23. Sept. Von der staatlichen finnrschen Informationsstelle wird folgendes bekanntgegeben: Ueber Ollila auf der Ka> relischen Landenge haben unsere Jagdflugzeuge in einem Luft« kampf drei feindliche Jäger abgeschossen. Unsere Bodenabweh» hat in Rajajoki vier feindliche Jäger sowie in Aunus zwei Bomber und zwei Jäger zum Absturz gebracht.
Bukarest, 23. Sept. Eine Patrouille von vier Jagdflugzeugei der Staffel des Leutnants Parvulesc.o stellte am Montag 20 sowjetische Rata-Jagdflugzenge zum Kampf. Acht der feindliche» Flugzeuge wurden abgeschossen und die übrigen vertrieben. Dv rumänischen Flugzeuge sind sämtlich ohne Verluste an ihre, Ausgangsstützpunkt zurückgekehrt.
Gegenangriffe im Raum von Poltanm gescheitert
DNB Berlin, 23. Sept. Im Raum von Poltawa versuchten di» Bolschewisten im Laufe des 22. September weiteres Vordring«> oer deutschen Truppen durch starke Gegenangriffe aufzuhalten Zur Unterstützung ihrer Angriffe setzten sie Artillerie, Panzer« kampfwagen und einen Panzerzug ein. Alle sowjetischen Angriffe wurden mit schweren Verlusten für die Bolschewisten z» rückgeschlagen. Im Verlauf des 22. September vernichteten di* deutschen Truppen in diesen Kämpfen dreißig sowjetische Panzer kampfwagen.
Deutsche Flak-Abteilungen, Hie jn den Kämpfen im Süd- abschnittderOstfrontnn Erdkampf eingesetzt waren, hatten bei der Abwehr sowjetischer Panzerangriffe wiederum groh» Erfolge zu verzeichnen. 2n den Kämpfen zwischen dem 19. und 22. September schoß eine deutsche Flakabteilung siebe» schwere Sowjet-Panzer von 52 Tonnen und einen vo« 30 Tonnen Gewicht ab.
Schnelles RUckzugstempo der Bolschewisten in der Ukraine
Budapest, 23. Sept. MTJ. meldet von der Ostfront: Die Zerschlagung der in der Ukraine von den verbündeten Armeen eingeschlossenen bolschewistischen Heeresteile schreitet schnell vorwärts. Die außerhalb des eisernen Ringes verbliebenen feindlichen Streitkräfte werden nach einigen erfolglosen Gegenangriffen ihrerseits in östlicher Richtung zügig verfolgt.
Man kann aus dem schwächer werdenden Widerstand der bolschewistischen Nachhuten sowie auch aus dem stellenweise überraschend schnellen Rückzugstempo darauf schließen, daß die bolschewistische Heeresleitung die Hoffnung auf Widerstand im Dnjepr- Donez-Eebiet aufgegeben hat und bemüht ist, ihre Armeereste möglichst hinter dem Donezzu ordnen..
Auf dem ungarischen Frontabschnitt verteidigt der Gegner noch das jenseitige Ufer des Flusses und unternimmt einige kraftlose Gegenangriffsversuche. Die Befestigungsarbeiten hat er aber a« den meisten Stellen bereits aufgegeben, wie überhaupt seine Tätigkeit unsicher geworden ist. Dies wird auch deutlich erkennbar aus der Planlosigkeit seiner Artillerie- nnd Fliegertütigkeit.
Inseln des Ladogasees in finnischer Hand
Helsinki, 23. Sept. Die staatliche finnische Nachrichtenstelle gibt bekannt: Nachdem die Finnen die Ufer-Gegend des Ladogasees von den Bolschewiken befreit haben, sind diese endlich gezwungen gewesen, sich auch von den Inseln des nördlichen Ladogasees zurückzuziehen. Valamo, Ristinsarret. Mökerokkö, Heinasenwaß, Rahmansaari und andere sind wieder in finnischen Händen.
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