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Nr. 222

Aus Stadt und Laud

Altensteig, deu 23. September 1S41

V«rU»«iU»Iung»»»li: 23. September von 19.19 bi» 7.13

Wohin mit dem Geld?

' D. A. Die ZeitungDas Reich" behandelt in ihrer Nr. 37 in einem AufsatzProzesse um Eeldhamsterei" u. a. den Fall eines Schmiedemeisters, der in seiner Wohnung rund 13 500 RM. ver­wahrt hatte und der aufs äußerste überrascht war, als der Krimi­nalbeamte diesen Betrag für beschlagnahmt erklärte und dem Besitzer eröffnete, daß er sich strafbar gemacht habe. Das Gericht stellte fest, daß der Schmiedemeister sich dieses Geld durch zähen Fleiß und handwerkliches Können in jahrelanger, unermüdlicher Arbeit und bei äußerst anspruchsloser Lebenssührung erspart hatte, daß er in geschäftlichen Fragen vollkommen unerfahren nnd nicht einmal über die einfachsten kaufmännischen Verkehrs­tormen, wie beispielsweise Verwendungsmöglichkeiten eines Schecks, im Bilde war. Er hatte auch niemals eine Bankverbin­dung unterhalten. Unter Berücksichtigung verschiedener Milde­rungsgründe wurde er wegen ungerechtfertigten Zurückhaltens von Geldzeichen nur zu einer Geldstrafe von 1200 RM. bestraft.

Eine solche kaufmännische Unerfahrenheit sollte auch bei dem kleinsten Handwerksmeister nicht mehr Vorkommen. In vielen Handwerksbetrieben ist in den letzten Jahren sehr gut verdient worden. Der Grund hierfür liegt u. a. in der persönlichen Mehr­arbeit des Meisters und seiner Familienangehörigen einerseits «nd in den geringeren Personalunkosten Hilfskräfte, die jrüher bei Mehrarbeit eingestellt wurden, waren nicht zu be­kommen andererseits.

Wenn früher das Einkommen gestiegen war, so stiegen in der Regel auch die Lebenshaltungskosten. Durch die Bewirtschaftung vieler Gebrauchs- und Verbrauchsgüter sind aber der Steige- «mg der Lebenshaltungskosten zwangsläufige Schranken gesetzt. Die gleichen Beschränkungen liegen vor, falls der Wunsch be­steht, das freie Geld im Betrieb durch Erweiterungen, Neukauf von Maschinen usw. anzulegen. Wohin nun mit dem Geld, das I« Augenblick nicht zu verwenden ist? Es darf hier für den pändwerker nur eine Antwort geben: Auf die Sparkasse bderaufdie Bank damit, um es auf diese Weise dem Reich jmc Verfügung zu stellen; denn die Finanzierung des Krieges toäre in der jetzigen Form nicht möglich, wenn dem Reich nicht vertrauensvoll die Spargelder des deutschen Volkes zur Ver- Kgnng stehen würden. Das Sparen im Strumpf, wie es der Schmiedemeister, wenn auch vielleicht ohne böse Absicht, gemacht hat, darf auf keinen Fall Vorkommen.

Wenn dieser Schmiedemeister einige Kenntnisse gebabt hätte, würde er sicherlich auch schon längst die Verbindung zu einer mk ausgenommen und hier seine Ersparnisse angelegt haben. !keider gibt es noch sehr viele Handwerker, welche die Vorteils hes bargeldlosen Zahlungsverkehrs, die ihnen Bank, Sparkasse «nd Postscheckamt bieten, nicht erkannt haben. Am Beispiel des ^chmiedemeisters sehen wir auch, wie notwendig es ist, wenn heute in der Meisterprüfung den Kenntnissen in der Buchfüh- pmg und der Geschäftskunde ganz besondere Beachtung geschenkt «nrd. Der Handwerker, der heute seinen Betrieb sicher durch bas Wirtschaftsleben steuerern will, muß nicht nur ein guter ipraktiker, sondern ein ebenso guter Kaufmann sein.

' Samtätsossizierslaufbahn des Heeres. Schüler höherer oder Diesen gleichgestellten Lehranstalten, die die 8. Klasse besuchen Oder im Juli 1942 in die 8. Klasse versetzt werden, Abiturienten von Vollanstalten und Medizinstudenten, die die aktive Sanitäts- «ffizierslaufbahn (Heer) anstreben, können sich ab sofor-t um Ein­stellung bewerben. Die Meldezeit für die voraussichtliche Ein­stellung im Januar 1942 läuft noch bis 20. November 1941. Hier­

für kommen nur Schüler in Betracht, die zu dieser Zeit di« 8. Klasse besuchen oder schon im Besitze des Reifezeugnisses find, ferner Medizinstudenten. Merkblätter für die Sanitätsoffiziers­laufbahn im Heere sind bei den Wehrkreisärzten, Wehrbezirks­kommandos und Wehrmeldeämtern erhältlich.

Verlaus von Hüten vorläufig gesperrt. Zur Abgabe von Hüte« an Verbraucher hat die Reichsstelle für Kleidung und verwandte Gebiete mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers eine Anordnung getroffen. Danach dürfen bis auf weiteres Hüte aus Spinnstoffen für Männer und Frauen nicht an Verbraucher ab­gegeben und von diesen bezogen werden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Filz-, Sammet- und Seidenhüte. Eine grundsätz- sätzliche Neuregelung der Abgabe von Hüten aus Spinnstoffe« steht unmittelbar bevor.

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Walddorf, 23. Sept. (Rundgang durch die Obstgärten.) Unter sehr zahlreicher Beteiligung fand Sonntag nachmittag unter Führung von Gemeindebaumwart Henne eine Besichtigung unserer Obst­anlagen statt. Zunächst wurde das Pfltchtsprttzgebiet in Augen­schein genommen. Die Schädlingsbekämpfung hat sich hier sicht­lich gelohnt, was an der vollgrünen Belaubung und vor allem dem sehr schönen Behang zu sehen ist. Hauptsächlich bei Zwetschgen macht sich das Spritzen besonders dadurch bemerkbar, daß ein sehr guter Ertrag in Aussicht steht. Im Nichtspritzgebiet lassen der Behang und die Früchte, namentlich was Qualität angeht, zu wünschen übrig. Als schönes Beispiel für den Erfolg der richtigen Obstbaumpflege konnte das Baumgut des Gemeindebaumrvarts angesehen werden. Bei einer anschließenden Besprechung wurde angeregt, im nächsten Monat hier eine Obstausstellung zu veranstalten. Sie könnte den Beweis erbringen, daß Walddorf auch heute noch im Obstbau hervorragendes leistet.

Nagold, 22. Sept. (Gefallen.) Oberstleutnant Scholl. Schwie­gersohn von Frau Luz, Hotel zur Post hier, erlitt im Osten den Heldentod als Kommandeur einer Vorausabteilung.

Wildbad, 20. Sept. (Schadenfeuer.) Im südlich gelegenen Haus­teil des Anwesens von Güterbeförderer Ritz brach tn der ver­gangenen Nacht Feuer aus. Dem energischen Eingreifen der Feuerwehr gelang es, ein Umsichgreifen des Brand >s zu verhindern, doch ist der entstandene Schaden nicht unbeträchtlich.

Neuenbürg, 22. September. Aus dem Fslde traf di« Nachricht ein, daß am 30. August Studienassessor Rein hold Breitling, Feldwebel und OA. tn einem Infanterie-Regiment, sein Leben für Führer, Volk und Vaterland geopfert hat Studienassessor Breit­ling war längere Zeit hindurch an der hiesigen Oberschule tätig.

vverstdorf i. A. (Bonder Hochzeit in den Tod.) Ein auf der Heimfahrt von den Oberstdorfer Bergen begriffener, von vier Personen besetzter Kraftwagen stieß in der Nähe von Langen­wang bei Oberstdorf gegen einen eisernen Eartenzaun, über­schlug sich und ging vollständig in Trümmer. Der Fahrer, ein etwa 30 Jahre alter Mann, der am Tag zuvor Hochzeit gefeiert hatte, war sofort tot und seine Frau erlitt schwere Verletzungen.

Morgen kommt die Schuljugend zur Abholung von Altpapier und Textilabfällen. Habt Ihr wirklich alles überprüft und sämtliche entbehr­lichen alten Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Lumpen, Teppiche, Vorhänge usw. bereitgestellt? Wenn nicht, dann macht es gleich. Seht in der Abgabe aller entbehrlichen Altstoffe Euren Beitrag zur Sicherstellung unserer Rohstoffversorgung!

Die beiden anderen Mitsahrenden kamen mit Kratz- und wunden davon. '

Aus dem Allgäu. (Unterstützung für die Bern bauern.) Im Rahmen der Aufrüstung des deutschen Dorre» wurde auch mit dem Aufbau der Bergbauerngemeinden Mittel berg im Kleinen Walsertal begonnen. Es werden Seilbahnen und Güterwege erstellt, ferner Vodenentwässrungen Wildbach oerbauungen und Rodungen durchgesührt-sowie Entsteinungen und Alpverbesserungen. Zur Herstellung von Allgäuer Heime» konnten in 17 Ortsbauernschaften 25 Heinzenmaschinen an V-u» bauern verteilt werden.

Buntes Allerlei

Pilze muß man kennen

In Nürnberg besuchte eine Frau die in der LandesgewerbeanstM 'errichtete Pilzausstellung gerade an dem Tage, als sie ihrer Fa­milie ein Gericht von Pilzen bereitet hatte. Sie mußte zu ihrem großen Entsltzen feststellen, daß die Pi'ze, die sie gesammelt halte, 'in der Ausstellung als sehr giftig bezeichnet wurden. Da die Frau inzwischen das giftige Pilzgericht mit ihrem Manne gegessen hatte, wandte sie sich tn höchster Not an den Leiter der Ausstellung, der sich sofort mit der Frau zur nahen Fundstelle der Polizei begab. Dort stand wirklich der grüne Knollenblätterpilz, und so mußte der Frau auf schnellstem Wege geholfen werden. Seit dem Ver- 'zehren der Pilze waren bereits vier Stunden vergangen. Bei ei­ner Wirkungszeit von 8 bis 24 Stunden war eine Rettung der Frau und ihres Mannes noch möglich. Eiligst wurde die Frau inttn Krankenhaus gebracht. Auch der Mann wurde telephonisch von der Gefahr verständigt, in der er schwebte. Durch die Gegen- Maßnahmen der Aerzte wurde das Ehepaar gerettet. Auch der Sohn, der später nach seinem Dienst das Ptlzgericht zu sich neh­men wollte, wurde rechtzeitig gewarnt. Die Ptlzausstellung hat also nicht nur zur Erkennung der wertvollen Speisepilze, son- dem auch als Warner vor dem todbringenden Gift der ungenieß- baren Pilze gedient.

Spiel und Sport

Fußball

RotfeldenAltensteig 3:3. Während am vergangenen Sonntag die KdF.-Wanderer singend durch Wald und Flur streiften, zog es eine aus jungen und alten Spielern gebildete Mannschaft vor, dem ewig jungen König Fußball den Tribut zu zollen. Und so entbrannte auf dem ideal gelegenen Rotfeldener Sportplatz ein Kampf, der alle Begleiterscheinungen eines Lokaltreffens in sich hatte. Die Einheimischen wollten beweisen, daß ihre in letzter Zeit auf eig-nem Platze errungenen Erfolgs nicht dem Zufall entspran­gen. Dieser Beweis gelang ihnen bis weit in die 1. Halbzeit hinein. Denn bis dahin lagen sie bereits mit 2:0 in Führung. Durch S pp" wurde ein Tor aufgeholt. Nach der Halbzeit gelang Beißer" mit einem langgezogenen Schuß der Ausgleich. Durch ein unglückliches Eigentor gingen die Gastgeber nochmals in Führung, aber Alteusteig glich bald wieder aus. Die Antwort auf die Frage, wer der bessere ist, wird das in Bälde auf dem Altensteiger Sport- platz stattfi-rdende Rück piel geben. Die Leistung des Schiedsrichters konnte gefallen. Die beste Leistung jedoch vollbrachte Paul Möckel, der Altensteiger Torwart. Hier reift ein großes Talent heran, das bei bescheidener Einstellung zu den schönsten Hoffnungen berechtigt.

Gestorben

Ebhausen: Wilhelm Roth, Schneider, 43 I. Möttlingen: Emst Lauxmann, Darlehenskassenrechner Neuenbürg: Jakob Matsenbacher

Verleger und Schüstleiter Dieter Lauk z Zi. bei der Wehrmacht.

Verantwortlich für den gesamten Inhalt Ludwig Lauk in Altensteig. Druck: Buchdruckerei Dieter Lauk, Aitenst-ig. Z. Zt. P :"sl 3 gültig.

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l§e«ie-r eiee K/äseKe.

Hochdorf, den 22 . Sept. 1941 Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir bei dem raschen Heimgang unserer lieben Mutter und Großmutter

Agathe Bauer Wwe.

geb. Zetter

erfahren durften, sagen wir auf die­sem Wege unseren herzlichsten Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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Wer? sagt die Geschäftsstelle

Altensteig

Gebrauchtes, noch gut erhalt.

Mostfatz

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Wer? lagt die Geschaftsst. d.Bi.

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Kirchliche Nachrichten

Heute */z8 Uhr Kriegsbetstd.

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Es ist eine alte Erfahrung, Lab Gichtlker und Rheu­matiker bet, Wltternngswechsel verstärkte Schmerzen be­kommen. Vielfach tritt Liese Verschlimmerung schon am, ehe L:e Wetterveränderung cintritt. Neue Forschungen haben gezeigt, Latz hauptsächlich Sie Aenöerung einw Wetterlage, auf die Kranken wirkt, nicht Las Wetter als solches. Dies beruht auf dem sogenannten Vorbeigehen der Wetterfronten. Ob Labet Ser Luftdruck, der Feuchtig­keitsgehalt der Luft, die Luftbeweaung oder andere Fak­toren ausschlaggebend sind, wissen wir noch nicht. ^

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