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Roosevelt greift nach den Galapagos-Znfeln

Myork, 22. Sept.Times Herold" teilt mit, die USA.-Regie- «nq habe nunmehr Mittel und Wege gefunden, um die strate- M wichtigen Eakapagos-Jnseln Ecuadors unter ihre Kontrolle M bekommen, nachdem sich die direkte Erwerbung als psychologisch »«günstig gezeigt hat.

Aehnlich wie die Eastindia und Hudson Bay Companien sei­nerzeit von England sgst.die souveränen Rechte erhalten hätten, »n, die britische Flagge auf der Erdoberfläche zu verbreiten, sei sbier wie jetzt bekannt wurde, diePacific Development Lom- ^any" gegründet worden, die auf Albemarle, einer der Eala- h«gos-Inseln, fast unbegrenzte Rechte genieße. Vor Jahresfrist beging Marineminister Knox die Indiskretion, öffentlich zu tzaiM, daß die Verhandlungen über Marine- und Luftstützpunkte Eden Ealapagos im Gange seien, aber die Angelegenheit ^kde alsbald vom Staatsdepartement dementiert und fortan als ^ delikat für die Öffentlichkeit behandelt. Hinter den Kulissen fedoch, so teiltTimes Herald" weiter mit, wurde der Plan aus- gesiihrt, den Roosevelt selbst ausgeheckt hatte, als er aus dem KreuzerHouston" bei Ealapagos fischte. Der Sprecher des Marineministeriums bestätigte, daß diePacific Develop­ment Company" dem Ministerium bekannt sei, daß er jedoch an­gesichts derpolitischen Schwierigkeiten dort unten" nichts weiter sagen könne. ^

Ein USA.-Fl«gstützpu«kt an der Ostküste Uruguays

Montevideo, 22. Sept. Wie die ZeitungTiempo" in sensatio­neller Aufmachung berichtet, ist die südlich des historischen Forts .Santa Teresa" gelegene Lagune Negra als zukünftiger Flug­hafen für Land- und Wasserflugzeuge ausersehen. Ihr Ausbau soll im Geiste der in Lima, Panama und Havanna eingegangenen Perpflichtungen zur gegenseitigen Mitarbeit bei der Verteidigung ks Kontinents durchgeführt werden. Das Blatt ist bemüht, dis Notwendigkeit" der beabsichtigten Maßnahme mit den von ISA.-Seite in Südamerika geflissentlich verbreiteten Behaup­ten über angebliche Gefahren, die von seiten der totalitären Uchte drohen sollen, zu begründen. Daß ÄSA.-Kreise hinter Min Flughafenbau stecken, beweist eindeutig folgender Satz fer ZeitungTiempo", der die Bedeutung der neuen Anlage her- »orhebcn soll:Die entschieden demokratische Haltung Uruguays pigt sich durch die Solidarisierung mit den Bestrebungen zur Ver­teidigung des Kontinents, denen die Vereinigten Staaten vo« Imerika vorstehcn!"

ASA.-BMLLsemmhMen nicht ausreichend

' MB Neuyork, 22. Sept. Roosevelt Unterzeichnete das neue steuergesetz, das das höchste der USA.-Geschichte darstellt und t,S Milliarden Dollar cinbringen soll. Damit dürften die Bun- Minnahmen insgesamt 13 Milliarden Dollar überschreiten.

AP. zufolge ist diese Riesensumme angesichts des USA.- RL- siungsprogrammes und der Hilfe für England und die Sowjets längst nicht genügend und wird nur zur Hälfte dis Regie- kMMmaßnahmen des laufenden Fiskaljahres decken. Wenn der Vorschlag Morgenthaus, zwei Drittel durch Anleihen zu bestrei­ten, verwirklicht werden solle, müßten die Steuern weiter heraufgesetzt werden. Wie verlautet, soll die Steuer- erhöhung noch in diesem Herbst oder zu Beginn des nächsten Jah- pes beantragt werden.

Das Asowsche Meer

l Das im Wehrmachtsbericht erwähnte Asowsche Meer ist ei« dach Norden vorgeschobenes Seitenbecken des Schwarzen Meeres, das mit diesem nur durch eine schmale Meerenge, dem Kimme- Äschen Bosporus des Altertums, in Verbindung steht. Im Westen und Süden wird es durch die Halbinsel Krim begrenzt, die nunmehr mit ihrem Flottenstützpunkt Sewastopol völlig ab- leschnitten ist. Nach Nordosten verengt sich das Asowsche Meer pm Golf von Taganrog, der die Mündungen des Don auf- »immt. Hier liegt auch das alte Asow, das dem Mseresbecken den Namen gab. Asow war im Altertum eine reiche Handels­kolonie der Griechen. Im Mittelalter war hier ein wichtiger ktapel- und Umschlagsplatz des Handels mit Indien und China, der den zentralasiatischen Straßen folgte, die nördlich des Kaspi­schen Meeres nach Asow führten, von wo dann Schiffstransport vis Mittelmeer möglich war. Deshalb überrascht es nicht, daß klsow von 1281 bis 1261 den Venezianern gehörte. 1471 wurde Isow von den Türken erobert und bildete nun lange Zeit hin­

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Ost steht sie nun am Fenster oder in der Veranda und schaut ihm nach, wenn er über den Hof geht.

So ging Lutz, so fest und aufrecht.

Genau so klang feine Stimme, wenn er morgens unter seinen Leuten stand und die Befehle für die Tagesarbeit ausgab.

Beruhigt kehxj Elisabeth zu ihren Pflichten zurück, um die sie sich mit ihrer Tochter immer ein wenig streiten muß.

»Ach Mutti, warum willst du denn durchaus etwas An? Geh lieber in den Garten, setze dich auf eine sonnige Bank und ruhe dich aus. Das Geflügel besorge ich, in Haus und Küche wirtschaften Mamsell und die Mädchen, und um den Außenbetrieb kümmert sich Holger. Du kannst "iso mit gutem Gewissen faul sein", sagt Hildegard, wenn M Mutter ihr einen Teil der Arbeit abnehmen will.

Aber Elisabeth kann ebenso wenig wie Lene Reimann stillsitzen und feiern. Sie fühlt sich weder alt, noch müde, und weil ihr von jeher Untätigkeit als der Anfang vom bnde erschienen war, wehrt sie sich standhaft gegen die "alle, die Hildegard ihr zugedacht hat.

Dach das geschieht alles ohne Empfindlichkeit, dazu ver- stchen sich Mutter und Tochter zu gut, und nach einem klei-

Wortgeplänkel, das stets mit einem zärtlichen Kuß endet, sind sie sich wieder ganz einig.

Manchmal denkt Elisabeth daran, wie es wohl sein wenn Holger einmal heirate? Unter den Töchtern der achbargüter gibt es keine, die sie sich als Frau ihres vorstellen könnte. Die einzige, an die sie zuweilen hackst hat, Gerda Hübner, ist seit einem halben Jahr oer-

^nd die anderen?

durch ein beständiges Streitobjekt zwischen den Türken und Don­kosaken, später zwischen Türken und Russen. Diese eroberten es 1736 endgültig, nachdem Peter der Große schon einmal 1696 hier erstmals Fuß gefaßt hatte. Inzwischen hat Asow seine Be­deutung an Rostow abtreten müssen, das weiter landeinwärts am Don liegt.

Die Schiffahrt im Asowschen Meer ist heute nicht mehr so be­deutend, wie man es an sich der Lage dieses Meeresbeckens nt- sprechend erwarten sollte. Wohl bringt der Donstrom mit seinem Nebenfluß dem Donez, der dem südukrainischen Industriegebiet den Namen Donezbecken gegeben hat, einigen Verkehr. Aber der von versandete immer mehr, und das Meer selbst hat stellen­weise so flache Ufer, daß große Schiffe vor den Häfen ankern and ihre Ladung mit Hilfe kleinerer Fahrzeuge löschen müssen. Größere Dampfer können nur im Frühjahr, wenn der Südwest- wind Wasser aus dem Schwarzen Meer durch die Straße von Kertsch trtibt, auf dem Asowschen Meer verkehren, das ein Lutzerst flaches Becken ist und im Mittel eine Tiefe von nur kV Meter hat. Deshalb friert es auch von Mitte Dezember bis Mitte März zu. Im Norden und Osten des Asowschen Meeres liegen die Asowschen Steppen, die m früheren Zeiten immer vurchzugsgebiet der Völker von und nach Zentralasten waren.

^ In der Nogaischen Steppe

Unsere Heeresverbände sind in harten Kämpfen tief in Sie Nogaische Steppe hineingestoßen, die östlich und südöstlich des Vnjepr-Unterlaufes sich hinziehend in den Nordteil der Halbinsel Krim übergeht und an das ganze Nordufer des Asowschen Mee­res anstößt. Diese Sandsteppe trägt ihren Namen Nogaische Steppe oder Nogaiskajasteppe nach den hier wohnenden No­gaiern. Ein tatarisches Volk, das vor allem am Nordwestrand des Kaukasus und in den nördlich anschließenden Steppen be­heimatet ist. Man kennt nowadische und seßhafte Nogaier. Die tuhelos umherziehenden Stämme betreiben fast ausschließlich Viehzucht. Die sowjetische Herrschaft hat ihnen genau so wenig gelassen, wie all den vielen Millionen in diesem Riesenreich.

AnSestimmle Verurteilung für Jugendliche

Auf dem Wege zum nationalsozialistischen Jugendrecht

DNB Berlin, 22. Sept. Eine Verordnung des Ministerrats für die Reichsverteidigung führt nach dem Vorbild des ostmärkischen Jugendstrafrechts die unbestimmte Verurteilung Ju­gendlicher, die sich in der Ostmark bewährt hat, in etwas abgewandelter Form im übrigen Reichsgebiet ein. Der Jugend­liche kann zu Gefängnis von unbestimmter Dauer verurteilt wer­den, wenn er für seine Tat mindestens neun Monate verdient hat, aber sich wegen der in der Tat zutage getretenen schädlichen Neigungen des Jugendlichen nicht Voraussagen läßt, welche Straf­dauer erforderlich ist, um ihn so zu festigen, daß er ein ordent­licher Volksgenosse wird. Ist dies der Fall, so erkennt der Richter nicht mehr auf eine festbestimmte Gefängnisstrafe, sondern ver­hängt Gefängnis von unbestimmter Dauer. Dabei setzt er eine Rahmenstrafe fest, die nicht weniger als neun Mo­nate und höchstens vier Jahre betragen darf. Ist die Tat so schwer, daß zu ihrer Sühne eine Strafe von vier Jahren nicht ausreicht, so kann von der unbestimmten Verurteilung kein Ge­brauch gemacht werden.

Dem Vollzug der unbestimmten Verurteilung werden nur we­nige, von der Justizverwaltung besonders ausgewählte Jugcnd- gefängnisse dienen. Ueber die Entlassung des jungen Verurteil­ten entscheidet der Jugendrichter als Vellstreckungsbehörde aus Grund eines eingehenden Gutachtens des Anstaltsleiters. Die Entlassung erfolgt erst, wenn die Persönlichkeit des Verurteilten so gefestigt erscheint.' daß man erwarten kann, er werde sich

Hast du noch kein Mädchen kennengelernt, daß dir ge­fiel?" hat sie thn einmal gefragt.

Er hatte ihr lachend geantwortet, daß es auf das Ge­fallen allein nicht ankäme.

Ja, wenn ich eine Frau fände wie dich oder Hilde­gard, dann würde ich mich bestimmt nicht lange besinnen."

Elisabeth hatte leise gekachelt.

Daß Söhne doch immer zuerst an Mutter und Schwester denken, wenn sie von ihrer zukünftigen Frau sprechen! Doch ist es dann so weit, wählen sie meistens eine ganz andere, die in keinem Zug den erwünschten Vorbildern entspricht. Es gibt eben keine Wiederholungen, und sicher ist es gut so. Nur daß Holger sich nicht irren und keinen Fehlgriff tun möge, ist Elisabeths einzige Sorge.

Fast empfindet sie es als ein Glück, daß Hildegard schon gewählt hat. Es steht so fest da, man könnte es mit Händen greifen. Das Mädchen, das Holger einmal angehö­ren wird, ist noch fern. Es lebt vielleicht schon irgendwo in der Welt, aber es hat noch kein Gesicht, und man kann es sich nicht vorstellen.

Mott gebe, daß es die richtige Frau für meinen Jun­gen ist' betet Elisabeth jedesmal, wenn sie sich auf diesen Gedanken ertappt. Holger verdient es, glücklich zu werden, so glücklich, wie feine Eltern es waren. Mit frühreifem Ernst und einem Verantwortungsgefühl, das auch die kleinste Pflicht nicht gering achtet, hat er sein Erbe angetreten. Der alte Brennert merkt sehr bald, wie sehr ihn Holger entlastet. Als er sieht, daß alles seinen guten Gang geht, daß der junge Herr hineingewachsen ist in die Vielzahl seiner Aufgaben als Gutsherr und Betriebsführer, kommt er eines Tages zu Holger und bittet ihn, sich zur Ruhe setzen zu dürfen.

Die Ernte ist eingebracht, die Felder bergen die Win­tersaat, und im Walde klingen die Äxte der Holzfäller. Ehe es schneit, möchte Brennert bei seiner Schwester in Königs­berg sein. Sie hat vor einigen Monaten ihren Mann verloren und bezieht als Witwe eines Lokomotivführers eine gute Pension.

Esst, r

künftig in die Volksgemeinschaft einordnen, spätestens aber nach Verbüßung des Höchstmaßes der Rahmenstrafe. Jede vorzeitig« Entlassung erfolgt nur auf Widerruf. Dem Entlassenen wird ein« Probezeit von einem bis zu fünf Jahren gesetzt. Während dieser Probezeit steht er unter Schutzaufsicht und wird vom Ju­gendamt, der Jugendhilfe der NSV. oder der Hitler-Jugend be­treut. Bewährt er sich, so verbleibt es endgültig bei der vorzei­tigen Entlassung. Bewährt er sich nicht, so wird die Entlassung widerrufen und die Strafe bis zum Höchstmaß weiter vollstreckt.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Reichswoche für den deutschen Kulturfilm. Am Sonntag

wurde in München die Reichswoche für den deutschen Kul­turfilm eröffnet. Staatsselretär Eutterer sprach über die Entwicklung des deutschen Kulturfilmes und gab eine An­zahl Kulturfilme bekannt, die auf Veranlassung von Reichs­minister Dr. Goebbels wegen ihrer hervorragenden QruUi- taten mit Geldpreisen ausgezeichnet worden sind.

Der neue Schah von Iran gegen seinen Vater. Wienaus Ankara gemeldet wird, hat der neue Schah von Iran unter sowjetisch-britischem Druck einen Arrestbefehl gegen seinen Later unterschrieben, um mit allen Mitteln seinen Sitz ab« Schah in Iran zu erhalten.

Teheraner als Geiseln. Unmittelbar nach der Besetzung der iranischen Hauptstadt durch sowjetische und britisch« Truppen wurde, ähnlich wie in den anderen von den Sow- fets besetzten iranischen Städten, eine Reihe iranischer Ro- tabeln als Geiseln festgenommen. An dieser Festnahme vo» Geiseln beteiligten sich auch die britischen Truppen. Unter ihnen befinden sich ehemalige Minister und Abgeordnete. Die Teheraner Garnison wurde entwaffnet. Nur dem Schah wurde als Wache ein schwaches Truppenkontingent belasse«. Amtlich wurde in Teheran der llebergang des gesamte« mobilen und immobilen Besitzes des früheren Schahs ar»j den Staat bekanntgegeben.

Fünf llSA.-Armeeflugzeuge abgestürzt. Acht USA.-Ar- meeflieger kamen bei Flugzeugunglücken ums Leben. Zwei Kampfmaschinen stürzten bei Armeemanövern im Staate Louisiana ab. Die beiden Flieger wurden dabei getötet. Eine Maschine verbrannte bei einer Landung in Texas. Die bei­den Insassen fanden gleichfalls den Tod. Im Staate Virginia stürzte eine Schulmaschine ab und beide Insassen kamen um. In Fortworth (Texas) stürzte eine Schulmaschine ab. Der Fluglehrer und sein Schüler waren tot.

Eroßfeuer in Istanbul. Bei einer Vrandkatastrophe r» Stadtteil Phanat am rechten Ufer des Goldenen Horns find insgesamt 100 Wohnhäuser und zwei kleine Moscheen vol^ ständig niedergebrannt. Rund 500 Personen sind obdachlos geworden und werden vom Roten Halbmond betreut. Als einziges Todesopfer ist der 70jährige Muezzin einer Moschee zu beklagen.

Leih- und Pachtvertrag ParaguayUSA. Der Londoner Nachrichtendienst meldet den Abschluß eines Leih- und Pacht­vertrages zwischen Paraguay und den Vereinigten Staaten. Paraguay beabsichtigt, von den USA. Munition und Waf­fen zu beziehen. '

Neuer Emigrant in England. Nach einer Reuter-Meldung ist der ehemalige Köniz von Griechenland mit seinem Sohn und einigen geflohenen Exministern in einem Hafen Nord­englands eingetrosfen. Die Ankunft, so meint Reuter, sei eine Folge von Beratungen, nach denen man es für wün­schenswert hielt, daß eine direkte Fühlungnahme zwische» ihnen und der britischen Regierung erfolgt".

Totale Sonnenfinsternis beobachtet. In acht chinesische» Provinzen war am Sonntag die totale Sonnenfinsternis sichtbar, die am besten in Lantschau, der Hauptstadt der Pro­vinz Kansu, und auf Wuyischa in der Provinz Fukien be­obachtet werden konnte. Zahlreiche Astronomen waren zur Beobachtung dieses seltenen Naturereignisses dort zusam- mengekommen.

Flämisch zweite Unterrichtssprache an der Universität Brüssel. Der Verwaltungsrat derFreien Universität Brüs­sel" hat sich entschlossen, vom nächsten Studienjahr ab nebes dem Französischen das Flämische als Unterrichtssprache eiu- zuführen. Diese Maßnahme stellt einen entscheidenden Schritt im Streben des Flamentums auch nach kultureller GlÄ^ berechtigung mit dem wallonischen Volksteil dar.

Ich habe mir ja auch ein bißchen was erspart, Herr Hagen", sagt Brennert,und daß es in der Inflation nicht droufgegangen ist, verdanke ich Ihrem Herrn Vater. Er riet mir damals, als einem das Geld unter den Finger.: zerrann, ein Stück Land zu kaufen. Ich sah mich um uv konnte die beiden Wiesen und das Torfmoor hinter unserem Vorwerk billig bekommen. Der Krull auf Dragehnen stand damals nahe am Umkippen, heute hat er sich ja wieder rauf- gewirtschaftet und will den Kauf rückgängig machen. Mir ist's recht, und da habe ich mir nun gedacht: Mit dem schönen Geld und der Pension meiner Schwester kann ich's schon wagen, Feierabend zu machen."

Holger gibt ihm die Hand.

Verdient haben Sie ihn, Herr Brennert, und was an mir liegt, Ihnen Ihren Lebensabend sorgenlos zu gestalten, will ich tun. Ihr Anteil am Gut bleibt vorläufig bestehen, auch wenn Sie jetzt ausscheiden, er soll Ihnen nach jedem Jahresabschluß überwiesen werden. Hoffen wir also, daß er mit der Zeit immer größer wird."

Brennert wehrt ab. 1

Er will es nicht.

Er habe, was er brauche, und lange werde er ohne­hin nicht mehr leben. Sein Herz mache ihm in letzter Zeit viel zu schaffen, und das sei auch der Hauptgrund, warum er sein Amt aufgeben müsse.

Sonst würde ich mich doch nicht in die Großstadt setzen und Privatier spielen", sagt er lachend.

Als Elisabeth von Brennerts Entschluß hört, ist sie trau­rig. Wieder geht ein Mensch von Kraiensee fort, der ihr lieb war, und der alles Leid, aber auch alle Freuden, die ihr zuteil wurden, getreulich mitgetragen hatte.

Zweiunddreißig Jahre war er bei uns", sagt sie z« Holger, als der Wagen den alten Brennert zur Bahn bringt, es ist eine lange Zeit."

Ihr ist, als müsse sie die Jahre des Krieges und die Jahre des Alleinseins nach ihres Mannes Tod doppelt zählen.

* (Fortsetzung folgt.)

§ F

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