ter von 4000 BRT. vernichtet. Fernkampfflieger versenkten im Atlantik aus einem stark gesicherten Gelettzug zwei feindliche Han­delsschiffe mit zusammen 20000 BRT., sodaß die deutsche Luft­waffe in drei Tagen - insgesamt 29 000 BRT. britischen Schiffs­raumes zerstörte.

Während die deutsche Luftwaffe diese Erfolge gegen die Briten errang, belegte sie in zwei Nächten hintereinander Moskau mit starkem Bombenhagel, erzielte hier vernichtende Wirkungen in militärischen Anlagen und auf wichtigen Eisenbahnlinien und griff überall die zurückgehenden Sowjettruppen in der Ukraine und Truppenansammlungen an der übrigen Ostfront mit gutem Erfolg an. Sie machte beim Angriff auf den Hafen von Odessa, das sowjetische Dünkirchen, am 18. 8. neun große Truppentransporter durch schwere Bombentreffer unbrauchbar und beschädigte drei Kriegsschiffe, darunter einen schweren Kreuzer. In Nordafrika er­zielte sie zusammen mit italienische» Sturzkampffliegern Bomben­treffer in den Materiallagern und Ausladeplätze des Hafens von Tobruk und beschädigte ein britisches Schiff schwer.

Die neuen FLugzeugmuster der Briten nicht unbesiegbar!

DNV Berlin, 19. Aug. Der Einsatz angeblich neuer Flugzeug­muster anläßlich der sogenannten Nonstop-Offensive wurde von den Briten mir zahlreichen Vorschußlorbeeren bedacht. Nun haben deutsche Jäger und Flak bei ihren Abschüssen keinen Unterschied zwischen Spitfire und viermotorigen Bombern gemacht. Briti­sche Flugzeuge aller Muster haben im Kanal oder auf dem- ftenstreifen bereits ein rasches Ende gefunden. Und so mancher Pilot mußte von der deutschen Luftabwehr die Belehrung ent- gegennehmen, daß auch die vielgerühmten Flugzeugmuster der Briten nicht unbesiegbar sind. Fast täglich werden britische

Pilotenindeutsche Eefangenenlagereingelie-

fert. Fast täglich werden zahlreiche tote britische Flieger der Erde am Kanal übergeben.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Erfolgreicher Angriff deutscher und italienischer Sturz- lampfverbände auf Tobruk

DRV. Rom, 19. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages warfen feindliche Flugzeuge in der Nähe von Catania einige Bom­ben. Es gab weder Opfer noch Schäden. Die Verluste unter der Bevölkerung Catanias bei den Luftangriffen vom IS. und 16. belaufen sich auf insgesamt 2S Tote und 37 Verletzte.

In Nordafrika wurden an der Front von Tobruk durch Artilleriefeuer unterstützte Angriffe der britischen Infanterie ab- aewiesen. Der Feind hatte beträchtliche Verluste, auf unserer Seite einige Verwundete.

Deutsche und italienische Sturzkampfverbände, die von italienischen Jägern begleitet waren, griffen mit bestem Er­gebnis und trotz heftigen feindlichen Abwehrfeuers Munitions­und Materiallager, Hafenanlagen und Barackenlager von Tobruk an. Ein feindliches Schiff wurde schwer beschädigt. Alle unsere Flugzeuge kehrten, obwohl sie zum großen Teil getroffen waren und einige Verwundete an Bord hatten, an ihre Stützpunkte zu­rück. Andere italienische Kampfflugzeuge richteten ihr Feuer auf britische Kraftfahrzeuge in der Oase Eiarabub.

Englische Flugzeuge griffen Tripolis und Benghast an. Drei feindliche Flugzeuge wurden von unserer Abwehr abgeschossen und stürzten ins Meer.

In Ostafrika führte der Feind neue Einflüge auf Gondar und Uolchefit durch, wobei Lazarettanlagen getroffen wurden.

Aus den verschiedenen Abschnitten des Kampfgebietes von Gondar bekämpfen unsere tapferen Einheiten kühn und angriffs- sreudig die ständigen Versuche des Feindes, mit immer stärkere» Kräften anzugreifen.

Die Berrnchlimgsschlacht von Podwyffokoje

Zwei bolschewistische Armeen eingekreist und vernichtet Außergewöhnlich erbitterte Kämpfe südlich von Kiew Ver­zweifelte Durchbruchsversuche der Sowjets im ukrainische« Raum Ungewöhnliche Leistungen unserer Soldaten wäh­rend der sechstägigen Schlacht

Von Kriegsberichter Karl Vollhardt

DNB, 19. Aug. (PK.) Die große Vrenichtungsschlacht in der Ukraine ist beendet. Nach sechstägigem erbitterten Ringen und Kämpfen, wie sie in der ereignisreichen Geschichte deutscher Ge- birgstruppen einmalig sind, wurde der in einem riesigen Wald­kessel eingeschlossene Gegner aufgerieben und vernichtet. In vor­bildlicher Zusammenarbeit legten Panzer, Infanterie und Ge­birgsjäger in einem großangclegten Umfassungsmanövcr einen riesigen Ring um die feindlichen Verbände.

Am rechten Flügel zweier bolschewistischer Armeen stießen deutsche Kampfwagen südlich von Kiew nach Osten vor. Kurz vor dem Dnjepr schwenkten sie nach Süden ab und schoben hier einen eisernen Riegel vor die feindlichen Kolonnen, denen der Rückweg über den Dnjepr damit abgeschnitten war. Zur gleichen Zeit trieben deutsche Truppen, die frontal die Stalin-Linie durchstoßen und durch stetiges Nachdrüngen ein Festsctzen öes Gegners verhindert hatten, von Westen und Süden kommend dis Bolschewisten langsam zurück. Im weiten ukrainischen Raum, zwischen Kiew, Odessa und dem Dnjepr, waren zwei bolsche­wistische Armeen, die 6. und die 19. Armee, eingekreist. Von Tag zu Tag wurde der Ring enger. Schließlich saßen die eingeschloffe­nen Verbände im Waldgebiet westlich von Podwyffokoje fest. Mit einer Verbissenheit, die ihresgleichen sucht, rannten die Bol­schewisten gegen die deutsche Umklammerung an. Keiner dieser verzweifelten Entlastungsangriffe führte jedoch zu einem Erfolg. Unter schwersten Vlutopfern für den Feind wurden sämtliche Durchbruchsversuche abgeschlagen oder im Keime erstickt. Der eherne deutsche Ring um den eingeschlossenen Feind blieb ge­schloffen. Nun sind die harten Kämpfe beendet. In Hellen Scha­ren kommen die Bolschewisten aus ihren Deckungslöchern und «ms den Wäldern. Bis zum letzten Augenblick wehrten sie sich, bevor sie unter dem unerbittlichen Zwang der deutschen Waffen in die Gefangenschaft wanderten.

Beinahe übermenschliche Leistungen unserer Soldaten

Die großartigen Erfolge gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner können nur dann richtig bewertet werden, wenn mau die außergewöhnlichen, beinahe übermenschlichen Leistungen der deut­schen Soldaten berücksichtigt. Gegenüber diesen Leistungen müssen

Lvorte des Lobes schal und banal wüten. Nachdem sie in langen Märschen mehr als 1090 Kilometer auf schlechtesten Straßen zu­rückgelegt hatten, kämpften unsere Gebirgsjäger acht Tage lang mit einem Gegner, der sich auf brutalste, oftmals hinterhältige Weise verteidigte und auch nicht einen Meter zu weichen gewillt war. Tag und Nacht lagen unsere Jäger im schwersten feind­lichen Artillerie- und ME.-Feuer. Nur unter schwierigsten Ver­hältnissen konnte oft der unbedingt notwendige Nachschub an Munition und Verpflegung in die vordersten Stellungen ge­bracht werden. Dennoch gelang es unseren Truppen, die verzwei­felten Angriffe des Gegners abzuwehren und den Feind Schritt für Schritt zurückzudrängen. Nach den Feldzügen in Polen, Nor­wegen und Serbien haben die Eebirgstruppen nun im Kampf gegen den Bolschewismus aufs neue ihre Bewährungsprobe ab­gelegt. Sie haben in beispielloser Einsatzbereitschaft und Tapfer­keit zwei starke, gut ausgerüstete Verbünde des Gegners Elite­truppen der Sowjets mitten im ukrainischen Raum gepackt und vollständig vernichtet. 2n keinem Augenblick, auch nicht in den- schwersten Kampfmomentcn, bei den erbitterten Ausbruch­versuchen des Gegners oder in Kämpfen, in denen es oftmals Mann gegen Mann ging, haben unsere Soldaten oder ihre Füh­rung die Nerven verloren. Der deutsche Soldat war jederzeit Herr der Lage und seinem Gegner überlegen.

Sinnloser Widerstand

Wir kennen seit langem die sture Verbissenheit, mit der der Gegner kämpft. Sie ist bereits sprichwörtlich geworden. Der bol­schewistische Soldat ist der hartnäckigste Gegner, den unsere in vielen Feldzügen kampferprobten Soldaten bisher kennengelernt haben. Ein hoher deutscher Offizier erklärte uns, daß. er wäh­rend seiner langen Kriegserfahrungen noch nie so hartnäckige und verzweifelte Durchbruchsvcrsuche des Gegners erlebt habe, wie gerade jetzt in der großen Vernichtungsschlacht in der Ukraine. Als der Feind längst erkannt hatte, daß er die eiserne deutsche Umklammerung nicht mehr durchbrechen tonnte, als jeder Wider­stand und jeder neue Angriff längst sinnlos geworden war, weil dem Feinde die Munition für die schweren Waffen ausgegangen- war, hetzten die bolschewistischen Kommissare immer neue In­fanterie-Bataillone in das Feuer der deutschen Maschinengewehre. In der Nähe einer von deutschen Truppen besetzten Straßen­kreuzung lagen Hunderte von Leichen bolschewistischer Soldaten. Zwei Tage lang ließ der Gegner bei Tag und Nacht seine Sol­daten gegen die deutschen Stellungen anrennen. Immer wieder brachen die bolschewistischen Angriffe im deutschen Abwehrfeuer zusammen. Als später ein deutscher Spähtrupp Vorgehen wollte, mußte er im freien Gelände förmlich über die Leichen der Sow­jetsoldaten hinwegklettern. Die Toten lagen hier so dicht, daß der Spähtrupp keinen Platz mehr fand, um sich einzugraben.

Im Abwehrfeuer zusammengebrochen

Im Morgengrauen unternahm der Gegner noch einmal einen großangelegten Versuch, durch die deutsche Umklammerung durch­zubrechen. Unter dem Schutz von 20 schweren Panzerkampfwagen und zahlreicher Flak- und Pakgeschütze stieß eine kilometerlange Kraftwagenkolonne aus ihren Waldstellungen hervor. In breiter Front durchbrachen die Panzer die vordersten deutschen Linien und überannten eine Batterie deutscher Geschütze. Dann geriet der Durchbruchsversuch bereits ins Stocken. Im Feuer unserer Pakgeschütze blieben fünf Panzer brennend liegen. Die übrigen 15 Panzerwagen fuhren in wilder Flucht in verschiedenen Rich­tungen davon und überließen die Transportkolonne ihrem Schick­sal. Von den auseinandergesprengten Panzerwagen hat keiner das gesteckte Ziel erreicht, sie gerieten sämtlich in das Feuer un­serer Pak-, Flak- und Artilleriegeschütze und wurden, teilweise nach hartnäckiger Gegenwehr, restlos erledigt. Unter bsn Ge­fangenen befand sich der Oberbefehlshaber der 6. sowjetischen Ar­mee. Der bolschewistische General hatte im letzten Augenblick den Versuch gemacht, in einem Panzerkampfwagen zu fliehen.

Auch das Schicksal der Transportkolonne war bald besiegelt. Etwa 150 Fahrzeuge gingen im heftigen deutschen Abwehrfeuer in Flammen auf; der Rest der Fahrzeugkolonne, mehrere hundert Lastkraftwagen, Raupenschlepper und Zugmaschinen, fiel.» un­versehrt in deutsche Hände. Der Widerstand der ^ :

konnte bald gebrochen werden. Während ein T

wisten ohne Fahrzeuge in den Wald flüchten konnte, wurden mehrere hundert Sowjets gefangen genommen. An der Nieder- kämpsung des Durchbruchsversuches hat die Bedienungsmann­schaft zweier Pakgeschütze hervorragenden Anteil. Diese Männer erledigten fünf Panzer und schaffen etwa 70 Fahrzeuge in Brand. Als die beiden Geschütze endlich das Feuer einstellten, waren die Geschützrohre weißglühend. Im weiten Umkreis stand eine Feuer- und Rauchsäule neben der anderen, und es sah so aus, als ob der ganze Horizont in Flammen stünde.

Zwei Frauen im Kampfwagen

Trotz der schweren Niederlagen, die die Bolschewisten am frühen Morgen erlitten haben, unternahmen am Nachmittag noch ein­mal fünf Panzerkampfwagen den Versuch, mit einer Transport­kolonne durchzubrechen. Diesmal kamen die Bolschewisten nur einige hundert Meter weiter. Vier Panzer, darunter zwei Pan­zerspähwagen, wurden von der Pak mit schweren Granaten in Brand geschossen. Einer der waidwund geschossenen Panzerwagen rollte einen Abhang hinunter und gegen ein Bauernhaus, das sofort in Flammen aufging. Der fünfte feindliche Panzer, der den Versuch gemacht hatte, den Gefechtsstand eines Regiments­stabes anzugreifen, blieb an einer Böschung hängen. Im gleichen Augenblick sprangen Pioniere herbei und setzten mit geballten Ladungen den Kampfwagen außer Gefecht. Die Besatzung, die aus sechs Männern und zwei Frauen in Uniform bestand, setzte ihrer Gefangennahme erbitterten Widerstand entgegen. Eines der beiden Weiber tötete einen deutschen Soldaten durch einen Revolverschuß ins Herz. Erst nach heftigem Feuergefecht gelang es schließlich, die bolschewistische Kampfwagenbesatzung unschäd­lich zu machen.

Auch in der Nacht kam es noch an mehreren Stellen zu kleine­ren Ausbruchsversuchen. Sie scheiterten sämtlich an der Wach­samkeit der deutschen Truppen. Am Mittag wanderten endlose Kolonnen gefangener bolschewistischer Soldaten aus den Wäldern ins Tal. Sie kamen nicht freiwillig; die Gewalt der deutschen Waffen und der Hunger hatten sie getrieben. Inzwischen durch­streifen starke deutsche Abteilungen die bisher von den Bolsche­wiken besetzten Waldstellungen.

Die Zahl der gefangenen Bolschewisten beträgt im Bereich einer Division bereits mehr als 12 000. Sie wächst von Stunde zu Stunde. Mehrere Hunderte Geschütze und einige tausend Fahr­zeuge sind in unsere Hände gefallen.

Die Beute an übrigem Kriegsmaterial läßt sich noch nicht annähernd überblicken. Kilometerweit bedecken die Trümmer zweier geschlagener Armeen die Straßen und Felder. In einem chaotischen Durcheinander liegen zerstörte Geschütze, verbrannte Fahrzeuge, ineinandergefahrene Pferdegespanne, zerbrochene Waffen und Berge von vernichtetem oder unversehrtem Kriegs­material umher. Der Boden ist mit dem Mut von Tausenden sinnlos in den Kampf gehetzten bolschewistischen Soldaten ge­tränkt.

Volltreffer auf Schleuse im Stalin-Kanal

Von Kriegsberichter Karl-Heinz Seitz

DNV, 19. Aug. (PK.) Deutsche Kampfflugzeuge unter Führung eines Ritterkreuzträgers zerstörten bei einem Sturz- tämpsangrisf durch Volltreffer eine großef doppeltorige Schleuse des Stalin-Kanals vollkommen. Damit ist diese wichtige Verkehrsader der Sowjets von der Ostsee nach sein Weißen Meer erneut nachhaltig unterbrochen worden.

Nach eingehender und mit Spannung durchgefiihrter Flugvor­bereitung fliegen wir mit den sturzerfahrenen Ju-Bssatzungen über die landschaftlich wundervolle, im Hellen Sonnenlicht glän­zende Landschaft auf unser Ziel zu. Ihr Kommandeur, ein Ritter­kreuzträger, konnte schon bei seinen Einsätzen als Sturzkampf­flieger in Polen die Grundlage seiner reichen Erfahrungen für solche schwierigen Punktzielangriffc legen.

Jetzt sind wir über dem Kanal, da ist unsere Schleuse.Alles fertig zum Sturz!" Wir kippen ab. Seitlich neben uns fliegen tief die Maschinen der Kameraden in der Abfangkurve weg, die vor uns geworfen haben. Eine leichte Drehung des ganzen Flug­zeuges noch im rasenden Fall aus der großen Höhe gibt unser Flugzeugführer, Feldwebel H., der Maschine zur Sturzkorrektur, um sie genau ins Ziel zu bringen.

Ein Ruck unsere Bomben fallen. Die Bilder, die sich jetzt bieten, huschen wie ein raschend schnell laufender Film vorüber. Genau aus der doppeltorigen Schleusenkammer quirlt eine dichte schwarz-bra'- Rauchwolke Volltreffer unserer Vorgänger. Da mitten hin -auscht unsere eigene Bombe nach. Wieder Voll­treffer. Schätzungsweise 10, 20 Meter neben den Betonklötzen der Schleusenapparatur gehen ebenfalls Einschlagswolken hoch. Also hat es zweifellos auch die Maschinerie zur Betätigung der Schleusenkammer erwischt.

Eine Schiffslänge vor dem Doppeltor liegt ein großer Sowjet­dampfer, der unter mächtigem Schornsteinqualm Fahrt aufzuneh­men versucht. Aber er brenn tbereits. Weiter hinten rudert noch ein kleiner eiligst davon. Zwei Maschinen haben unmittelbar vor und hinter der Kammer in das Kanalbecken geworfen. Der ungeheure Wasserdruck der Bomben wird das Schleusentor erst recht aus allen Fugen werfen.

Anscheinend völlig überrumpelt war die Bodenabwehr. Erst mit dem Abflug zuckten neben der riesigen Sprengwolke, die rmmer größer wird und die das Sonnenlicht als schwarzen, scharf umrissenen Schlagschatten auf dem User abzeichnet, das Mün­dungsfeuer der bolschewistischen Flakartillerie auf. Aber die Sprengwolken tanzen hinter uns her. Ein einziger Sowjstflieger hängt sich hinter die Maschine von Oberleutnant B., doch auch dieser kommt heil mit zwei unwesentlichen Treffern später im Feldflughafen an.

Und jetzt warten wir auf das Ergebnis des Aufklärers. Eben trifft er ein. Das Südtor der von uns beworfenen doppeltori­gen Schleusenkammer ist vollkommen auseinandergerissen; das- Nordtor hängt durch zwei Volltreffer vollkommen schräg. Zwei! weitere Treffer liegen an der Ostseite, haben ebenfalls schwerste Beschädigungen verursacht und die Fundamente zerstört. Die Schleuse aber ist ausgelaufen. Ein Erfolg, der sich jetzt nach einwandfreien Aufklärungsergebnissen als noch umfassender her­ausstellt, als es nach unseren Beobachtungen während des An­griffes vermutet werden konnte.

Die neue Weltdiklatur

Nach der Rückkehr Roosevelts von seiner atlantischen Waffer- fahrt ist die erste Phase der künstlichen Propagandahausse, die das Zusammentreffen zwischen dem Präsidenten und seinem neuen Duzfreund Churchill in der Welt auslöste, so ziemlich ab­geklungen. Auch in den USA. und in England fragt man sich immer nüchterner nach dem wirklichen Ergebnis. Und während man im Anfang noch geneigt war, die englisch-amerikanische Hilfe für Stalin als wichtigsten Punkt Ser Tagesordnung i« de»! Vordergrund zu schieben, kommt man von dieser aufgeregten Be-> oeisterung für den Bolschewismus und von der Verhimmelung des neuen Bundesgenossen doch immer mehr zu weniger senti­mentalen Feststellungen. Man bemüht sich zwar auch weiterhin, die Wichtigkeit eines möglichst lange aufrechterhaltenen sow­jetischen Widerstandes gegen den unaufhaltsam fortschreitenden Angriff der deutschen Armeen zu unterstreichen, und da es nicht anders geht, muß in diesem Zusammenhang natürlich immer die etwas legendäreMoskauer Konferenz" erwähnt werden. Aber daß Roosevelt und Churchill nicht allein um Stalins willen auf die unbequemen Kriegsschiffe geklettert sind, um sich gemeinsam zu sonnen, wird doch immer allgemeiner zugegeben. Die Aus­sprache und Verständigung der beiden obersten Kriegshetzer hatte also einen ganz besonderen Grund. Sie diente, wie man jetzt in Washington und London offen eingesteht, der Vorbereitung einer neuen Weltdiktatur. Diesem letzten und höchste» Ziel soll der jetzt tobende Krieg mit allen seinen gegenwärtige» und zukünftigen Kriegsschauplätzen unterworfen werden. Als Ankündigung und Formulierung dieses Bestrebens aber wurde die gemeinsame Erklärung abgefaßt. Sie ist ein Ultimatum, das sich an alle Völker der Erde wendet und das den Rahmen absteckt, der nach der persönlichen Meinung Roosevelts und Churchills das ersehnte Weltalter des plutokratischen Polizei- staatcs umfassen soll.

In dieser Richtung bewegen sich eine große Anzahl von Kom­mentaren, die von ihren Verfassern unter dem Eindruck der per­sönlichen Aeußerungen Roosevelts nach seiner Rückkehr nieder- geschrieben worden sind. Sie lauten teils zustimmend, teils bissig ablehnend. Aber da sie ausdem engstenUmkreisRoose- velts stammen, kann in keinem Falle der Einwand erhoben werden, daß etwa das böse Europa den Präsident?» mißver­stehen will. Nein, der Herr des Weißen Hauses hat seine Preffe- gefolgschaft, wie z. B. Mr. Lippmann in derWashington Post" formulierte, selbst dahin instruiert, daß das Abkommen zwischen ihm und Churchill die Ausdehnung der Monroe-Doktrin auf die ganze Welt bedeutet. Er hat auch selbst auf den fundamen­talen Unterschied zwischen diesem neuen Kriegsziel und etwa früheren ähnlich lautenden Weltdiktaturplynen verwiesen. Das System der allgemeinen Sicherheit, für das in Zukunft die englischsprechenden Länder mit allen Mitteln eintreten müssen, bedeutet nach Roosevelt nicht das Wiederaufleben des diskredi­tierten Völkerbundes, sondern dis Stellung der beiden Hemisphären unter ein angloamerikanisches Polizeiregime. Hierfür sollen die drei Millionen ameri­kanischer Soldaten verwandt werden, die jetzt größtenteils zwei­einhalb Jahre oder, wie ein Kommentator sagt,notfalls natür­lich länger" bei den Fahnen gehalten und auf Befehl des USA-- Kriegsministeriumsfür den Dienst in klimatischen Verhältnissen jeder Art ausgebildet nud ausgerüstet werden". Die Sowjet­union aber wird jetzt ausschließlich dazu benötigt, um die deutsche Heeresleitung so lange wie möglich im osteuropäischen Raum zu beschäftigen, damit die USA. inzwischen England bei seine» Vorbereitungen für seine weiteren Aggressionsmaßnahmen be­hilflich sein können.