ämtstzlmt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung

HeiMatzeitung der Kreise Calw

und Freudenstadt

KtMspr.: Monatl. d. Post °4t 1.20 einschl. 18 L Beförd.-Geb., zuz. 36 ^ Zustellungsgeb.; d. Ag. -t 1.40 einschl. 20 L Austrägergeb.; Einzeln. 10 -Z. Bei Nichterscheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt Betriebsstör, besteht kein Anspruch auf Lieferung. Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf 321.

Anzeigenpreise: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 8 Pfennig. Text­

millimeterzeile 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preisliste.

Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold. _

Altensteig, Mittwoch, den 20. August 1941

Hummer 193

64. Jahrgang

Der Führer verleiht Ritterkreuze

Für persönlichen Einsatz und hervorragende Führung DNB, Berlin, 19. Aug. Der Führer und Oberste Befehls­haber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehls­habers des Heeres. Generalfeldmarschall von Brauchitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: General der Infanterie van Obstfelder, Kommandierender General eines Armee­korps; Generalmajor Zorn, Kommandeur einer Infanterie­division; Oberstleutnant Simon, Kommandeur eines Schützen­regiments; Major Köhler, Vataillonskommandeur in einem Echützenregiment; Oberleutnant Spech t, Kompaniechef in einem Infanterieregiment; Oberfeldwebel Blaich, Zugführer in einem Panzerregiment.

Oberleutnant Wilhelm Specht wurde am 2. Februar 1921 in Freiburg i. Br. als Sohn eines Universittäsprofessors ge­hören. Nach der Reifeprüfung studierte er an der Universität München und trat am 1. April 1933 in das Infanterie-Regiment Nr. 19 ein. 1935 zum Leutnant befördert, wurde er 1938 Zug­führer in der 3./JR. 40 und nahm am Einsatz in Oesterreich teil. Seine Beförderung zum Oberleutnant erfolgte am 30. Septem­ber 1938.

Oberleutnant Specht hatte sich schon im Polenfeldzug durch seinen kühnen, todesverachtenden und mitreihenden Kampfgeist ausgezeichnet. Am 24. und 25. Juni schlug er überlegene feind­liche Angriffe auf den Brückenkopf bei Strabla am Narew ab, der ohne seine überragende Tapferkeit und Umsicht wahrscheinlich nicht zu halten gewesen wäre.

Oberfeldwebel Albert Bla ich wurde am 3. Oktober 1913 in Anterreichenbach geboren. Führer des Spitzenzuges einer Panzerabteilung, stieg er im vordersten Wagen als Kommandant fahrend gemäß seinem Auftrag bis zur Jasiolda vor. wobei er trotz heftigen feindlichen Widerstandes durch geschickte Führung »nb restlosen eigenen Einsatz 26 Panzer, 16 Geschütze und einige Pak allein mit seinem Wagen niederkämpfte. Die Brücke über die Jasiolda unversehrt in seine Hand bringend, stieß er aus eigenem Entschluß weit über das befohlene Ziel hinaus und trug so dazu bei, daß seine Division an diesem Tage in den Verfolgungs­kämpfen drei wichtige'Flutzabschnitte überwand und tief in den Feind Hineinstoßen konnte. An dem raschen Vormarsch seines Armeekorps hatte er infolge seines Einsatzes und seiner hervor­ragenden Führung besonderen Anteil.

Nachdenkliche englische Stimme zvr Kriegslage

DNB Stockholm, 19. Aug. Die englische MonatsschriftThe Rineteenth Century and after" beschäftigt sich in einem auf­schlußreichen Artikel mit der Kriegslage. Das Blatt warnt vor jedem Optimismus.Es genügt nicht, darüber nachzudenken", heißt es in dem Artikel,wie dieser Krieg gewonnen werden soll, ks muß auch bedacht werden, daß er vielleicht verloren werden kann. Nicht jeder Krieg kann gewonnen aber jeder kann sehr wohl verloren werden." Das Blatt weift dann darauf biu. Regierung und Volk in England hätten bis zum Verlust von Kreta die Größe der deutschen Gefahr außerordentlich unter­schätzt.Nach dem Fall Kretas machte sich in England eine Nie­dergeschlagenheit bemerkbar, die nicht weniger groß war, als die nach der französischen Katastrophe. Seit dieser Zeit ist es wohl jedermann klar, daß unsere Regierung die Fähigkeit der Bevöl- krung, Niederlagen stoisch, ja gewissermaßen freudig hinzuneh­men, nicht weiter mißbrauchen darf. Auch die letzte Parlaments­rede Churchills konnte der Bevölkerung nicht den immer stärker werdenden Glauben nehmen, daß der Krieg nicht so geführt wird, wir es sein sollte."

s Smuts gegen die arabischen Völker

Inspektionsreise zu den südafrikanischen Truppen in Aegypten

DRBVerli«, 19. Aug. Wie Reuter aus Pretoria berichtet, h südafrikanische Premierminister General Smuts eine drc ^Sige Inspektionsreise zu den südafrikanischen Truppen «egypten beendet. Neben Besprechungen mit dem britisch! berbefehlshaber Sir Auchinleck hatte er mehrere Unte ^düngen mit leitenden Verwaltungsbeamten. Bei der Ei echung eines Südafrikaner-Llubs wies Smuts darauf hi 8 vielleicht im mittleren Osten wichtige Entscheidung- sgefochten werden würden, an denen die südafrikanischen Tru en teilnehmen würden. Hieraus läßt sich klar erkennen, welch rt Smuts' Besprechungen in Aegypten gewesen sind, und seii p"ßt ganz in den Rahmen der übrigen Drohunge denen England heute gegen die arabische Volker arbeitet.

Washington hat Interesse an Belgisch-Kongo

DNB Neuyork, 19. Aug. Der amerikanische Staatssekretär Cordell Hüll kündigte vor wenigen Tagen eine Erleichterung bes Warenverkehrs zwischen Belgisch-Kongo und der westlichen ^omisphäre an. In Zukunft sollen Warensendungen zwischen Bel- Ssich-Kongo und nord- oder südamerikanischen Bestimmungsorten ^oallgemeiue Transiterlaubnis für Häfen der e^llen. Diese Maßnahme, der ein wesentlicher Wirtschaft­ler Wert nicht beizumessen ist, hat politisch insofern Vedeu- "ls neben London hiermit auch Washington sein Interesse Belgisch-Kongo demonstriert.

Große Erfolge in der Südukrame

Das ganze Gebiet westlich des Dnjepr in unserer Hand Weitere 60000 Gefangene

Der deutsche WehrmachtsberichL

Das ganze Gebiet westlich des Dnjepr in unserer Hand Angriff gegen Odessa eingeleitet KO 000 Gefangene ein­gebracht In Nikolajew auf Stapel liegende Kriegsschiffe erbeutet - Im Atlantik 20 000 BRT. durch Fernkampf­flugzeuge versenkt 12 britische Bomber abgeschossen

DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 19. Aug.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben die Bersolgungskämpfe in der Südukraine, bei denen deutsche, rumänische, ungarische und italienische Verbände in vorbildlicher Waffenbrüderschaft zusammen- wirkten und hervorragende Kampf- und Marschleistungen vollbrachten, das ganze Gebiet westlich des Dnzepr in unsere Hanv gebracht. Gegen die Stadt Odessa und einzelne kleine Brückenköpfe am Unter­lauf des Dnjepr, in denen sich noch sowjetische Kräfte be­finden, ist der Angriff eingeleitet.

Im Verlauf dieser Kämpfe hat der Feind schwerste blu­tige Verluste erlitten. Ueber die in der Schlacht von Uman gemeldeten Zahlen hinaus sind rund KO 000 Ge­fangene eingebracht sowie 84 Panzerkampfwagen, 530 Geschütze und umfangreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet worden. Im Kriegshafen Nikolajew fie­len folgende aufStapelliegendeKriegsschiffe in unsere Hand: ein Schlachtschiff von 35 000 Tonnen, sin Kreuzer von 10 000 Tonnen, vier Zerstörer und zwei Unter­seeboote. Ferner wurde ein Kanonenboot versenkt, ein wei­teres schwer beschädigt sowie ein mit Lokomotiven voll- Leladenes Schwimmdock erbeutet.

Beim Angriff auf den Hafen von Odessa hat die Luftwaffe neun große Truppentransporter durch schwere Bombentreffer unbrauchbar gemacht, drei Kriegsschiffe, dar­unter einen schweren Kreuzer, beschädigt.

Auch dieKämpfeimRaumvonKiewundKo- rosten haben der Sowjetwehrmacht schwere Verluste ge­bracht. Seit dem 8. August wurden hier 17 750 Gefangene eingebracht, 142 Panzerkampfwagen, 123 Geschütze, ein Kanzerzug und zahlreiches anderes Kriegsmaterial er­beutet.

Fernkampfflugzeuge versenkten im Atlantik aus einem stark gesicherten Geleitzug zwei feindliche Handels­schiffe mit zusammen 20 000 BRT.

In der letzten Nacht richteten sich Angriffe stärkerer Ver­bände der Luftwaffe mit sichtbarem Erfolg gegen das eng­lische Schiffsbauzentrum von Sunderland. Andere Kampfflugzeugs bombardierten verschiedene Flug­plätze auf der Insel.

In Nordafrika griffen deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge die Hafenanlagen von Tobruk an. Sie erzielten Bombentreffer in Materiallagern und Aus­ladeplätzen. Ein feindliches Schiff wurde schwer beschädigt.

Britische Kampfflugzeuge warfen in der letzten Nacht an einigen Stellen We stdeutschlands Bomben. Die Zivil­bevölkerung hatte geringe Verluste. Militärischer oder wehr- wirtschaftlicher Schaden entstand nicht. Nachtjäger, Kampf­flugzeuge und Flakartillerie schossen 12britischeVom- ber ab. Einzelne sowjetische Flugzeuge» die nach Nordost­deutschland einflogen, wurden zum Abdrehen gezwungen.

Wettere Schiffsverluste der Bolschewisten im Hafen von Odessa

DNB Berlin, 19. Aug. In fortgesetzten Wellen griffen am 18. August deutsche Kampfflugzeuge die im Hasen von Odessa von den Sowjets zusammengezogenen Schisse an. Diese sowje­tischen Handelsschiffe sollten zum Abtransport der von den Deut­schen cingeschlossenen sowjetischen Truppen und ihres Kriegs­materials über See dienen. Außer den bereits als schwer beschä­digt gemeldetenSchisfen wurden noch drei Handelsschiffe von 15 069, 8000 und 1000 BRT. und ein Torpedoboot durch Bombentreffer in Brand gesetzt oder so schwer getroffen, daß sie nicht mehr auslaufen könne». Insgesamt beschädigten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge der deutschen Luftwaffe am Montag im Hafen von Odessa einen schweren sowjetischen Kreu- zer, zwei Torpedoboote und neun Truppentransporter mit zu­sammen etwa 45 000 BRT. Durch diese Schiffsverluste, die die Sowjets bei den deutschen Bombenangriffen erlitten, ist der Abtransport der in Odessa cingeschlossenen bolschewistischen Truppenmassen kaum noch möglich.

Erhebliche Sowjetverluste

Sowjettransporter versenkt Tausend Gefallene im Divi» fionsvorfeld Sowjetstoßtrupp znsammengeschossen Sow­jetpanzer vernichtet

Berlin, 19. Aug. Bei den erfolgreichen Kämpfen in der Süd- Ukraine wurden in den letzten zehn Tagen auf den Flußläu­fen und an der Küste des Schwarzen Meeres kleinere sowjetische Handelsschiffe mit insgesamt 3500 BRT. versenkt, die von de« Sowjets zum Truppen- und Nachschubtransport gedient hatten.

Im mittleren Frontabschnitt erlitten die Bolsche­wisten in heftigen Kämpfen der letzten Tage erhebliche Ver­luste an Truppen und Kriegsgerät. Im Vorfeld einer deutsche« Division wurden über 1000 Gefallene Sowjets gezählt. Die bol­schewistischen Einheiten standen sehr unter dem Zwang ihrer politischen Kommissare. Obgleich auf Befehl dieser Kommissare immer neue Truppen unter Bedrohung rücksichtslos in den Kampf geworfen wurden, ergaben sich an mehreren Stellen weitere 600 Bolschewisten.

Die Wachsamkeit der deutschen Truppen an der est ländi­schen Küste des Finnischen Meerbusens verhinderte am 18. August die Landung eines sowjetischen Stoßtrupps. Die Bol­schewisten hatten in Stärke von 25 Mann in Booten versucht, a« der Küste zu landen. Unter dem wirksamen Feuer der deutsche« Soldaten wurde der sowjetische Stoßtrupp zum Teil zusammen­geschossen. Die am Leben gebliebenen Bolschewisten wurden ge­fangen genommen.

Bei den erfolgreichen Kämpfen an der Nordfront erlitte« die Bolschewisten am 18. August hohe blutige Verluste, wie durch deutsche Truppen beim Vormarsch festgestellt wurde. An einer Stelle wurden innerhalb kürzester Zeit 7 Sowjetpanzer, die sich zum Kampf gestellt hatten, durch wohlgezielte Treffer vernichtet.

Zu einem seltenen Erfolg kamen deutsche Infanteristen an der Ostfront. Ein im Tiefflug ankommender fchwerer Sowjet­bomber wurde von den deutschen Soldaten unter gut gezielte» Feuer genommen. Nach kurzer Zeit wurde das Flugzeug mehr­fach getroffen und stürzte ab. Trotz seiner Bestückung mit vier Maschinengewehren und einem Geschütz war es der deutschen Waffenwirkung zum Opfer gefallen.

Die Verschiffung der geschlageuen Sowjets verhindert

Die schwere« Schiffsverluste der Bolschewisten in 8 Tagen

DNB- Berlin, 19. Aug. Mit dem Vorrücken der deutschen"Trup7 pen in der Ukraine hat die deutsche Luftwaffe ihre erfolgreichen Angriffe in gleichem Maße auch auf das Schwarze Meer ausge­dehnt. Durch die heftigen und kühnen Angriffe deutscher Kampf­und Sturzkampfflugzeuge. Jäger und Zerstörerverbände auf die Mündung des Dnjepr und Bug, den Hafen von Odessa und das Seegebiet zwischen Odessa und der Krim wurden der sowjetischen Schiffahrt schwerste Schäden zugefügt. Mit großen Anstrengungen versuchten die Sowjets wie die Briten in Dünkirchen, die geschla­genen sowjetischen Divisionen in den Schwarz-Meer-Häfen zu ver­schiffen. Die deutschen Kampfflugzeuge und Stukas haben diese Absicht der Sowjets in vielen schweren und erfolgreichen Angriffen gestört und verhindert.

2n der Zeit vom 11. August bis 18. August versenkte die deutsche Luftwaffe im Schwarz-Meer-Gebiet 8 sowjetische Truppentransporter mit zusammen 36000 BRT. und be- schädigte 24 Handelsschiffe und Transporter von insgesamt 126 500 BRT. schwer. Bei den Versuchen der Bolsche­wisten, den deutschen Umklammerungen und Vorstößen über Bug und den Dnjepr zu entgehen, wurden zahlreiche Fluß­schiffe und Fähren zerstört oder unbrauchbar gemacht. Außer­dem erhielten ein schwerer Kreuzer, ein leichter Kreuzer,

5 Zerstörer, ein Kanonenboot und ein Monitor durch Bom­ben und Bordwaffen schwere Beschädigungen, so daß mit ihrem Ausfall zu rechnen ist.

40 Sowjetflugzeuge am Voden zerstört

DNB Berlin, 19. August. Am Abend des 18. 8. grif­fen deutsche Kampfflugzeuge einen Flugplatz der Sowjets am Ostufer des Dnjepr in der Südukraine mit gutem Er­folg an. Durch Bombentreffer wurden 40 am Boden stehende Flugzeuge zerstört.

In drei Nachten 40 Briten abgefchoffe«

DNV Berlin, 19. Aug. Die starke deutsche Jagd- und Flak­abwehr zerschlug am 16. und 17. August die vergeblichen briti­schen Versuche, abermals die Kanalküste und das besetzte Gebiet anzugreifen. Die Briten büßten über dem Kanal sowie bei ihre« militärisch wirkungslosen Angriffen auf West- und Norddeutsch­land in den drei Nächten zum 17., 18. und 19. August allei» 40 Flugzeuge ein, während die deutsche Luftwaffe keine Ver­luste hatte.

Starke deutsche Kampfkräfte griffen dagegen gleichzeitig Rüstungs- werke in Nordschottland, die Flugplätze und Hafenplätze der briti­schen Insel, den Versorgungshafen Hüll und das britische Schiffs­bauzentrum Sunderland mit einer großen Anzahl Bomben aller Kaliber wirksam an. Sie erzielten Volltreffer in Lagerhallen und wehrwirtschaftlichen Anlagen, wo mehrere Brände ausbrachen. Der Londoner Nachrichtendienst muß die Erfolge der Angriffe auf Hüll zugeben. Vor der englischen Ostkllste wurden zwei Handels­schiffe von 5000 BRT. und an der schottischen Ostküste ein Frach-