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portzug zum Entgleisen gebracht. Bei einem Störangriff aufMoskau entstanden einige Brände im Südteil der Stadt- Auf dem Dnjepr wurden ein Kanonenboot und zwei kleinere Schiffe der Bolschewisten versenkt. Im Finnischen Meer­busen wurde ein sowjetisches Handelsschiff von etwa 10 000 Bruttoregistertonnen durch Bombentreffer schwer beschädigt. Ein entstandener Feuerherd breitet sich rasch aus und nach kurzer Zeit neigte sich das Schiff zur Seite. Auf einem sowjetischen Handels­schiff von 3000 BRT. ..rursachten mehrere Bomben schwere Be­schädigungen.

Geleitzug im Seegebiet um Dover zersprengt

DNB Berlin, 18. Aug. Fernkampfbatterien verdeut­schen Kriegsmarine nahmen in der Nacht zum 18. August im See­gebiet von Dover einen britischen Geleitzug unter Feuer. Die deutschen Schüsse lagen so gut im Ziel, daß der Eeleitzug zer­sprengt wurde.

Britisches Minenräumboot versenkt

DNB Berlin» 18. August. Deutsche See-und Luststreit­kräfte konnten in letzter Zeit wiederholt die Vernichtung britischer Borpostenboote und Minensucher melden. Die bri­tische Admiralität muß jetzt wieder zugeben, daß das bri­tische Minenräumboot Nr. 39 versenkt worden ist.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Weitere Erfolge der Achsen-Luftrvaffe in Nordafrika Bomben auf Tobruk und Marsa Matruk

DNB. Rom, 18. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

In Nordafrika erzielte die Luftwaffe der Achse weitere Erfolge. Deutsche Flugzeuge griffen erneut Lagerhäuser und Hasenanlagen von Tobrnk an, wo Brände hervorgerufen wur­den. Es wurde festgestellt, daß ein bei einem früheren Angriff getroffenes 1000-Tonnen-Schiff gesunken ist. Italienische Flug­zeuge bombardierten mit guter Wirkung die Anlagen von Marsa Matruk und versenkten in den Gewässern zwischen Marsa Matruk und Sidi Barani einen von einem Kriegsschiff geleiteten Dampfer.

Im Verlauf des im gestrigen Wehrmachtsbericht gemeldeten Angriffes auf Vardia wurden zwei feindliche Flüg­ge u g e, die zum Landen gezwungen wurden, von deutschen Ein­heiten unbeschädigt erbeutet und ihre Besatzungen ge­fangen genommen.

Britische Flugzeuge führten Angriffe auf Benghasi und auf einen vorgeschobenen Flugplatz.durch, wo die Bodenabwehr eine feindliche Maschine abschotz.

In Ostafrika wiederholte der Feind die Luftangriffe auf Gondar und auf die vorgeschobenen Stellungen in diesem Ab­schnitt. Feindliche Gruppen, die versuchten, sich den Stellungen Don llolchefit und Culquabert zu nähern, wurden mit Verlusten zersprengt.

Im mittleren Mittelmeer wurde eines unserer Auf­klärungsflugzeuge von fünf Spitfires angegriffen. Im Verlaufe des sich entwickelnden Kampfes gelang es unserem Flugzeug, ob­wohl es beschädigt war und Verwundete an Bord hatte, ein feind­liches Flugzeug abzuschießen und zu seinem Stützpunkt zurückzukehren.

Katastrophale Zustände in Alexandrien

Auswirkungen der deutsch-italienischen Luftangriffe

DNB Rom, 18. Aug. Ueber die Zustände in Alexandrien gab «n dort geborener und von den Engländern zum Kriegsdienst «ingezogener Grieche, der gleich am ersten Tage seines Frontdien­stes «r Gefangenschaft geriet, eine Schilderung, die ein Sonder- lbericht der SLefani wiedergibt.

Dis Abwanderung der Bevölkerung aus Alexandrien habe, so erzählte der gefangene Grieche, nach den Bombardierungen der deutschen und italienischen Luftwaffe unvorhergesehene Ausmane angenommen. Nach amtlichen ägyptischen Angaben yanen rm Juni 80 000 Personen die Stadt verlassen, im Juli seien jedoch noch mehr ausgewandert. Die Stadt und die Außenbezirke Kairos feien mit Flüchtlingen aus Alexandrien übersüllt. Ihre Ernäh­rung und Unterbringung bereite den ägyptischen Behörden un­absehbare Sorgen. Die Beseitigung der Trümmer der Bombar­dierungen in Alexandrien werde noch schwieriger durch die Wei­gerung der Kraftwagenbesitzer, ihre Fahrzeuge für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Sie beschädigten teilweise sogar die Mororen ihrer Autos, nur damit sie nicht beschlagnahmt würden. Die Lage werde durch den Streik der eingeborenen Arbeiter der Bäckereibetriebe noch beträchtlich verschärft. Außerdem würden durch das Zurückhalten der Lebensmittel die Preise auf eine schwindelerregende Höhe gebracht. Der griechische Gefangene er­klärte, daß die gleichen Zustände im Gebiet des Suez­kanals herrschen, wo sich die Bevölkerung ebenfalls in die größeren benachbarten Städte geflüchtet habe.

Schwerindustrie im Dnjepr-Bogen

Der erfolgreiche Vorstoß der deutschen Heere in das Dnjepr- becken bedeutet einen schweren Schlag für die bolschewistische- stungswirtschaft, denn die Ukraine, insbesondere ihr östlichster Teil, ist die große Rohstoffbasis, auf der auch heute noch, trotz der Erschließung neuer Rohstoffvorkommen im Ural und in Sibi­rien die Schwerindustrie der Sowjetunion beruht. Die Tatsache des gleichzeitigen Vorkommens von außerordentlich hochwertigen Erzen und guter, auch zur Verkokung geeigneter Kohle in nächster Nachbarschaft (Donezgebiet) haben alle Vorbedingungen für die Entwicklung einer großen Eisenindustrie geschaffen. Der Eisenerzbezirk von Kriwoi Rog ist bereits von den deutschen Truppen besetzt. Dieser Bezirk bildet die wichtigste Eisenerzlager­stätte der Ukraine. Ein weiteres Erzgebiet liegt bei Kertsch. Die Förderung (etwa 19 Mill. Tonnen) machte noch in den letzten Fahren rund 60 m H. der gesamten russischen Eisenerzförderung aus. Die Erze von Kriwoj Rog zeichnen sich durch ihren Umfang, Hren hohen Eisengehalt und ihre große Reinheit und infolge­dessen gute Verhiittbarkeit aus. Das Vorkommen wird auf ins­gesamt 1,2 Mird. Tonnen an Reserven mit einem reinen Eisen- Dehalt von rund 800 Mill. Tonnen geschätzt. Der Eisengehalt be­sagt durchschnittlich 60 v. H., erreicht zuweilen aber auch 70 v. H. Die Mächtigkeit der Eisenerzlagcrstätten wird auf 800 bis 900 M. geschätzt. Geologisch genau bekannt sind bis jetzt jedoch nur S00 Meter. Tiefbohrungen haben gezeigt, daß der Eisengehalt «it der Tiefe zunimmt und daß in 450 Meter Tiefe der durch­schnittliche Eisengehalt bei 70 v. H. liegt. Neben den reichen

Erzen von Kriwoi Rog gibt es in der Ukraine fast überall noch Quarziteisenerze mit einem Eisengehalt von 25 bis 35 v. H. Die Vorräte dieser Erze werden auf rund 40 Mrd. Tonnen mit einem Gesamteisengehalt von rund 12 Mrd. Tonnen, geschätzt.

Von großer Bedeutung sind ferner die ganz in der Nähe von Kriwoj Rog bei Ni ko pol vorkommenden Manganerz­lagerstätten mit einem durchschnittlichen Mangangehalt von K bis 40 v. H. Die Erzreserven von Nikopol werden auf 395 Mil­lionen Tonnen mit einem Gesamtgehalt an Mangan von 150 Mil­lionen Tonnen geschätzt. Sie gehören damit zu den bedeutendsten )er Welt. Auf der Grundlage von Eisen und Kohle hat sich im Onjeprbecken eine bedeutende Schwerindustrie entwickelt. Zu nen- ren sind die großen Eisenhüttenwerke von Kriwoj Rog elbst mit einer Kapazität von etwa 1,1 Mill. Tonnen Stahl und i,2 Mill. Tonnen Walzstahl, ferner das Eisenhüttenwerk von öaporoschje mit einer Kapazität von 1,6 Mill. Tonnen ötahl und 1 Mill. Tonnen Walzstahl. In Nikopol bestehen große Röhrenwerke. Im Zusammenhang mit dem großen Kraft­werk von Dnjepropetrowsk besteht eine A l u m i n i u m f ab r i k, die rund die Hälfte der sowjetischen Aluminiumerzeugung deckte. Der Verlust dieses Gebietes macht es daher schon jetzt den Bol­schewisten unmöglich, ihre gewaltigen Materialverluste in den bisherigen Kämpfen durch eigene Erzeugung wieder auszu­gleichen. (WPD.)

Londoner Kredit für Stalin

Churchill zahlt Blutgeld, aus USA. gepumpt

Reuyork, 18. Aug. Wie United Preß meldet, wurde in London die Unterzeichnung eines Kreditabkommens zwi­schen England und den Sowjets amtlich bekanntgegeben. Es sieht neben Materiallieferungen an die Bolschewisten eine Anleihe von 10 Millionen Pfund Sterling mit einer Frist von fünf Jahren vor. Das Abkommen sagt die Gewährung wei­terer Kredite zu, wenn die 10 Millionen aufgebraucht sind.

DerNeuyork Daily Mirror" veröffentlicht diese Meldung zu­sammen mit einem Washingtoner Bericht über Pläne zur Ge­währung weiterer 10 Milliarden Dollar für Zwecke der Eng­landhilfe. Das Blatt bringt die Meldungen unter der Ueber- schrift:Doppeltes Spiel."

Wie steht es um Tobruk?

Die belagerte Festung in Nachschubschwierigkeiten

Von Kriegsberichter Billhardr (PK)

NSK Der Bericht des OKW! meldete dieser Tage, daß vor Tobruk zwei englische Zerstörer durch unsere Stukas schwer beschä­digt wurden. Mit diesen Zerstöreri har es eine besondere Be­wandtnis. Ihre Fahrt zeigt, welche Mittel England heute aus­bieten muß, um der engumschlossenen Festung Tobruk wenigstens die lebenswichtigsten Dinge zuzuführen.

Längst ist es nicht mehr möglich, größere oder mittlere Schiffe nach Tobruk hineinzubringen. Auch der Einsatz kleiner und selbst kleinster Frachter ist nur unter größten Risiken möglich. Die Ver­sorgungslage der Verteidiger von Tobruk ist aber heute schon schwierig, wenn nicht kritisch! Munition, Verpflegung und Wasser müssen ständig zugeführr werden, und die Entscheidung über das Schicksal der afrikanischen Feste wird nicht zuletzt auf den weiten Wasserflächen vor ihrem Hafen und ihrem Luftraum über der See ausgefochten.

Daß der beständige Einsatz unserer Luftwaffe eine vollständige Abriegelung bisher noch nicht erreichen konnte, ist kein Beweis gegen ihre Leistungen. Der Verkehr englischer Frachter nach To- Lruk ist immer seltener geworden. In den langen Nächten ver­mögen es vielleicht kleinere Schiffe, die rasch entladen werden können, sich dort in den Hafen einzuschleichen und noch vor Tages­anbruch wieder zu verschwinden; K r i e g s s ch i f f e, die sorgsam gehütete, sparsam eingesetzte Grundlage englischer Macht und Kriegführung im Mittelmeer, wurden nur seltener beobachtet. Bis es unserer Aufklärung auffiel, daß zwei Zerstörer häufig in der Nähe von Tobruk bald mit westlichem, bald mit östlichem Kurs beobachtet werden konnten. Und zwar jedesmal so, daß sie zur günstigen Zeit, also mit beginnender Nacht, in Tobruk einlaufen bzw. beginnendem Tag schon wieder im eng­lischen Jägerbereich fahren konnten. Sehr bald stand es nun fest, daß die Briten nach so bitteren Verlusten und erfolglosen Ver­suchen, mit Frachtern nach Tobruk zu gelangen, Zerstörer als Transporter einsetzten.

Der Einsatz der Transportzerstörer, die nur beschränkten Lade­raum besitzen, zeigt, wie es um die Versorgung um Tobruk und um die Wirkung unserer Luftangriffe steht. Zu diesem kostspieli­gen Schiffseinsatz kommt noch der verhältnismäßig, ja sogar außergewöhnlich große Einsatz englischer Jäger verschiedener Ty­pen zum Schutz dieser Transportzerstörer gegen die Stuka- und Ju-88-Verbände in Afrika.

Die Belagerung Tobruks und die beständigen Angriffe unserer Luftwaffe auf die Festung und auf Schiffe in und bei Tobruk zwingen die Briten zu einem Kräfteaufwand, der in keinem Ver­hältnis mehr zu dem absoluten Nutzen, der noch erreichbar ist, steht. Denn, ob Tobruk früher oder später fällt, ist für unsere afrikanische Kriegführung nicht mehr von entscheidender Bedeu­tung. Tobruk hat seinen Wert als eine Stadt der Festung an der großen Straße, um die es im Kampf an der nordafrikanischen Küste immer geht, verloren.

Längst ist vor und in und hinter Tobruk, soweit der englische Bereich sich beiderseits der Straße erstreckt, die Via Balbo aus langer Strecke gründlich zerstört. Die Kämpfe um Capuzzo bei Sollum und noch weiter östlich im ägyptischen Gebiet haben längst erwiesen, daß das deutsche Afrikakorps auch die ungeheuerlichen Strapazen und Eeländeschwierigkeiten der Stein- und Sturm­wüste rings um Tobruk zu überwinden verstand, daß wir Tobruk nicht brauchen, um bis nach Aegypten vorzustoßen, daß Tobruk uns nicht hindern kann, genügende Kräfte, Menschen und Mate­rial, an die ägyptische Front zu bringen.

Tobruk ist für uns billiger geworden. Gewiß ist die Bindung starker deutscher und italienischer Kräfte um Tobruk nicht ohne Bedeutung. Doch was bei den harten Kämpfen um Tobruk, vor allem bei den erbitterten Ausfällen der Briten in den letzte» Tagen von unseren Afrikakämpfern geleistet wurde und geleistet wird, ist wert, in die Geschichte einmgehen, Es ist auch nicht be­langlos, daß uns Tobruk auf dem Wege zur ägyptischen Grenze als ein Klotz im Wege liegt, aber ungleich mehr als uns die Belagerung von Tobruk kostet dem Gegner die Verteidigung die­ser Festung, sei es in Tobruk selbst, sei es bei der Verfolgung seiner Verteidiger.

Die Rechnung um Tobruk geht für England nicht auf. Wir zahlten nicht den hohen Preis, den man uns abnehmen wollte, und wir verzichten heute erst recht auf einen Erfolg, dessen Ge­winn uns zu teuer würde. Und so mutz England Tobruk halten, halten für einen Preis, der auf die Dauer Tobruk auch für Eng­land nicht wert ist.

Bier Verteidigungslinien durchbrochen!

Erfolgreicher Vorstoß aus einem Brückenkopf

Von Kriegsberichter Leo Schäfer

DNB, 18. Aug. (PK.) Die Vorbereitungen zum Angriff sind beendet. Eefangenenaussagen hatten ergeben, daß uns ans GPU.-Leuten und Kommunisten zusammengestellte Verbände gegenüberstanden. Aus ein paar Hundert Rohren beginnt ei» Feuerzauber, wie wir ihn seit Anfang der Kämpfe gegen die Sowjets nicht mehr erlebt haben. Die Erde erzittert, dumH hallt es in den Wäldern wider. Ohne Unterbrechung folgt Ab­schuß auf Abschuß der verschiedensten Kaliber.

Auf die vorher genau festgelegten Punkte wird ein Feuervor­hang gelegt vor unsere vorderste Linie. Hier hatten die Schützen die während der Rache in ihren Deckungslöchern von dem strL menden Regen gründlich eingeweicht worden waren, mit dem Einsatz des Artilleriefeuers ihren Angriff begonnen, die Ueber» raschung des Feindes ausnutzend. Trotz der alsbald in Tätigkell tretenden feindlichen Abwehr gingen die Schützen langsam, aber stetig vor. Mit dem Mut der Verzweiflung wehrte sich der Feiiüy, und jedes Deckungsloch, jedes MG-Nest mußte einzeln im N<ch- kampf mit Handgranaten erobert werden. An den Waldränder» hatten sich sowjetische Panzer festgesetzt, die erst unschädlich ge­macht werden mußten, ehe die Wälder gesäubert werden konnte«.

Der Vorstoß gelang. Dem kühnen, überlegten Draufgängertum unserer kampferfahrenen Soldaten war der Feind nicht gewÄh- sen, so erbittert er auch kämpfte. Am späten Nachmittag wäre« die um den Brückenkopf angelegten starken Feldbefestigungen iu! einer Tiefe von mehr als 10 Kilometern durchbrochen, vier! Dörfer auf wichtigen Höhenzügcn in unserem Besitz und bereits ein neuer Brückenkopf über den nächsten Fluß gebildet, obwichl hier ein das ganze waldlose Gelände durchziehender Panzergra­ben und gut ausgebaute Bunker lagen.

Den ganzen Tag über hatte der Regen nicht nachgelassen, wo­durch die zum Vormarsch benutzten Waldwege in einen zähe» Schlamm verwandelt worden waren, in dem die nicht gelände- gängigen Fahrzeuge häufig stecken blieben. Zugmaschinen mußten immer wieder die bis über die Achsen im Dreck liegenden Wage» herausziehen. Um den Nachschub an Munition und Verpflegung sicherzustellen, die Weg durch Knüppeldämme notdürftig wieder fahrbar zu machen und schließlich auch die Wälder in dem erober­ten Gebiet gründlich zu säubern, wurde der weitere Vormarsch einen Tag ausgesetzt.

Als dann am übernächsten Tag der Angriff erneut einsetzte, war das Wetter wieder so, wie eine motorisierte Truppe es sich nur wünschen kann. Wenige Kilometer vom Ausgangspunkt ent­fernt hatte der Feind sich hinter einer zerstörten Brücke in einem Dorf festgesetzt und empfing uns mit heftigem ME- und Ee- schützfeuer. Erst als alle leicht brennbaren Holzhäuser in Flam­men standen, konnte der Vormarsch durch eine nahegelegene Furt fortgesetzt werden. Während die Panzer auf der Straße vor­gingen, durchstreiften abgesessene Schützen den dichten Wald und holten zahlreiche Gefangene heraus. Als das Tagesziel am späte» Abend erreicht war, konnte die Kampfgruppe W. voller Stolz feststellen, daß es ihr gelungen war, an diesem Tage wieder drei BesestigungslinienmitPanzergräbenzudurch- brechen. Auch die Beute des Tages in unserem Kampfabschnitt war beträchtlich.

Am nächsten Morgen begann um 5 Uhr der Weitermarsch. Da wir endlich wieder einmal für einige Kilometer offenes wald­freies Gelände hatten, konnten die Panzer sich in breiter Front entfalten, um ein beherrschendes Höhengebiet und einen dort gele­genen größeren Ort zu besetzen. Das Vorhaben gelang ohne stär­keren feindlichen Widerstand. Plötzlich wurden Rufe laut:Pan­zer von links!" Tatsächlich war es etwa einem Dutzend Feind­panzer gelungen, bis auf fast 300 Meter an uns heranzukommen. In kürzester Zeit waren die Rohre der Pak und unsere Panzer auf die Angreifer gerichtet, und die Leuchtspurmunition zeigte, wie gut das Feuer lag. Nur eine Viertelstunde dauerte der Kampf, da verschwanden die Gegner, vier brennende Panzer z»- rücklassend.

Französische Beschwerde nach London

Der Waffenstillstandsvertrag über Syrien für England nur ein Fetzen Papier

Vichy, 18. Aug. Die französische Regierung hat durch die Ver­mittlung der nordamerikanischen Regierung sowie in einer Not« des französischen Botschafters in Madrid an den englischen Bot­schafter scharf dagegen protestiert, daß die Engländer die noch in Syrien befindlichen französischen Truppen in ihre Dienste stellen wollen. Die französische Regierung macht darauf aufmerk­sam, daß auf Grund der Waffenstillstandskonvention jedem sra»- zösischen Soldaten in Syrien die Möglichkeit gelassen wurde, sich nach Frankreich repatriieren zu lassen. Entgegen diesen Ab­machungen werde, nunmehr ein Druck auf die französischen- daten ausgellbt, um sie den Streitkräften General de Eaulkes anzuschließen.

Warum sollte England, das seine Verträge noch nie gehakt» hat, bei seinen früheren Bundesgenossen eine Ausnahme machen?

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Versprechungen für Stalin

Wie dringend der Hilferuf Stalins an Roosevelt und Churchill im Atlantik gewesen sein muß, ergibt sich aus Mitteilungen über den Verlauf der Zusammenkunft. Der Chef des Kremls hat sich beeilt, den Vertretern Englands und der Vereinigten Staaten mitzuteilen, daß er die Anregung einer baldigst in Moskau abzu­haltenden Konferenz annehme. DiePrawda" stellt fest, daß der bolschewistische Krieg verschmelze mit dem Kampf der westlichen Nationen um ihre demokratischen Freiheiten. Darauf erwidert Radio London, die bolschewistische Front habe man als eins Front der Freiheit erkannt, und die Russen seien keine Kommu­nisten, sondern Patrioten. Es ist also soweit, daß der Bolsche­wismus für die Engländer überhaupt nicht mehr existiert; mor­gen wird er wahrscheinlich ebenso für eine Erfindung des deut­schen Propagandaministeriums erklärt werden, wie vor acht Ta­gen die Stalin-Linie.

Am schönsten offenbarte sich die Einigkeit zwischen den Pluto- kraten und Stalin in einem Gottesdienst, der nach Unterzeich­nung der gemeinsamen Erklärung an Bord des Schla^- schiffesPrince of Wales" abgehalten wurde. Dort wurde für den Sieg der bolschewistischen Horden über Europa gebetet, ähn­lich wie vor kurzem in Canterbury. Der Gottesdienst Roosevelt gebrauchte tatsächlich für diese Blasphemie diesen Aus­druck wurde von einem britischen und einem amerikanisches Kaplan zelebriert. Der Präsident der Vereinigten Staaten vo» Amerika sagte in der ersten Pressekonferenz, die er unmittelbar nach dem Anlegen derPotomac" in Rockland an Bord dieser Pacht abhielt, jeder der Anwesenden habe aeiöblt. dasi es ei>^