Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Altensteig, Dienstag, den 19. August 1941

64. IahrgauS

Das Ritterkreuz

für verdienstvolle Kampfflieger

DNB. Berlin, 18. Aug. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Retchsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Hauptmann Stams,

Gruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader, Oberleutnant Bauer,

Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader,

Oberleutnant Olejnik,

Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader,

Oberleutnant Graf von Kageneü,

Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader,

Oberfeldwebel Dahmer,

Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader

Eine Epoche des Terrors

Offener Brief des ehemaligen Sofioter Sowjetgesandtsn

Sofia, 18. Aug.Jeder politische Schritt Stalins ist gleich­bedeutend mit Lüge und Betrug; Stalin betreibt eine Politik ohne Ethik, regiert ohne Ehrlichkeit, und sein Regime ist ohne Lebe zum Menschen." Diese beachtliche Feststellung ist einem offenen Brief entnommen, den der ehemalige Sowjet- gesandte in Sofia, Raskolnikow, nach seinem Austritt aus dem Sowjetdienst an Stalin gerichtet hatte und der jetzt von der bul­garischen Presse veröffentlicht wird. Dieser Brief, der eine leiden­schaftliche Anklageschrift gegen den bolschewistischen Despoten Stalin ist, verdient um so größere Beachtung, als er von einem allen und überzeugten Bolschewiken, einem Bewunderer Lenins und seiner Revolution, geschrieben wurde.

Stalin habe alles getan, um das sowjetische Regierungspro- blem ebenso wie den Sozialismus in Verruf zu bringen. Die wachsende Unzufriedenheit des Volkes habe er mit Gewalt und Terror unterdrückt. Das Regiment Stalins werde in die Ge­schichte alsEpoche des Terrors" eingehen. Niemand lebe in der Sowjetunion ohne Gefahr. Alle Bürger seien gleichermaßen de« Schlägen seiner Peitsche ausgesetzt. Alle drehten sich im teuf­lisch-blutigen Wirbel. Stalin habe die Arbeiter verknechtet, indem er sie zu Leibeigenen ihrer Fabriken gemacht habe. Er habe den Mrtschaftsorganismus des Landes zerstört und die Erzeugung sowie das Transportwesen desorganisiert. Hingegen sei er ein Organisator dxs Hungers mit Hilfe seiner totalen und grau­samen Methoden, die seine Taktik auszeichneten. Er habe durch seine große Mordwut die besten Gelehrten umgebracht oder sie MI Flucht aus der Sowjetunion gezwungen. Er habe fast alle Eowjetgesandten nacheinander ins Land gelockt und sie dort vernichtet.

Endlos sei das Verzeichnis seiner Verbrechen. Endlos sei das Verzeichnis der Namen seiner Opfer. Früher oder später werde Hn das Sowjetvolk auf die Anklagebank bringen als Verräter am Sozialismus, als den Hauptschuldigen und wirklichen Feind des Volkes, als Organisator des Hungers und als Fälscher von Gerichtsurteilen.

Warnung an die Einkreiser

Japans Stärke und Lebenswillen unterstrichen

Tokio, 18. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Der Sprecher der japanischen Marine, Kapitän Jdeo Hiraide, stellt fest, die ASA. und England gäben sich anscheinend der Hoffnung hin, daß sic Japan durch Druck auf die Knie zwingen könnten. Diesen Erwä­gungen entspringe auch der augenblickliche Versuch der völligen Einkreisung. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus befänden sich Japan und die Demokratien bereits im Kriege. Sie hätten die Feindseligkeiten gegenüber Japan in dem Augenblick begonnen,

H sie die Wirtschaftskanäle schlossen. Es sei wohl selbstverständ­lich, daß man von keiner Nation mit Recht auf Leben verlangen könne, in ihren Niedergang einzuwilligen ohne Kampf. Das Sy­stem der Einkreisung erfasse augenblicklich die gesamte Frontseite ! öes japanischen Empires. Japan werde die unumgänglichen ! schritte tun, wenn es gezwungen sei, über die Frage nach Tod Her Leben der Nation zu entscheiden. !

»Tokio Nitschi Nitschi" schreibt zur Vlufferklärung, daß bei ! mesen Besprechungen auch gemeinsame Operationen gegenüber Japan festgelegt worden seien. Als sicher könne daher angenommen werden, daß der englisch-nordamerikanische Eck nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch gegenüber -lapan eine weitere Verstärkung erfahre. Unter diesem Gesichts- Mnkt sei es am besten, die gemeinsame englisch-nordamerikanische 'ksklärung als praktische Kriegserklärung an Japan anzusehen, dies auch bereits ein nordamerikanischer Konoreßmann qe- ta» habe.

Die Lage in Syrien

e Zusammenstöße Verhängung des Ausnahme­zustandes

. V», 18. Aug. Die Schwierigkeiten, denen die Engländer I» begegnen, schildert die in Lyon erscheinende Zeitung "si Francaise". Das Blatt berichtet von ernsten Zwischen

die sich in verschiedenen syrischen Städten ereignet haben.

Insbesondere sei

komm ^ Aleppo zu blutigen Zusammenstößen ge

men, in deren Verlauf es mehrere Tote und Verletzte gab. d-r m dieser Zwischenfälle wurde dann über das ganze Gebiet Ausnahmezustand verhängt.

Ein Großangriff aus de« Hasen von Odessa

Deutsche Lustwaffe bereitet

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Erfolgreiche Fortsetzung der Verfolgung in der Südukraine

Auch an der übrigen Ostfront wesentliche Erfolge Moskau erneut mit guter Wirkung bombardiert Mit stärkeren Kräften gegen den britischen Versorgungshafen Hüll

DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 18. Aug.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Süd Ukraine wurde die Verfolgung des ge­schlagenen und zum Teil fluchtartig weichenden Feindes gegen den unteren Dnjepr fortgesetzt.

Auch an den übrigen Teilen der Ostfront brachten die Operationen wesentliche Erfolge.

Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich mit guter Wir­kung gegen militärische Anlagen in Moskau sowie gegen verschiedene wichtige Eisenbahnlinien.

Im KampfgegenGrotzbritannien belegten in der letzten Nacht stärkere Kräfte der Luftwaffe den Ber- sorgungshafen Hüll mit einer grasten Zahl Bomben aller Kaliber. Volltreffer in Lagehallen am Humber und in wehr­wirtschaftlichen Anlagen der Stadt verursachten mehrere Brände. Andere Kampfflugzeuge vernichteten an der schot­tischen Ostküste einen Frachter von 4000 BRT. und beschä­digten ein zweites Handelsschiff erheblich. Bei Nachtangrif­fen gegen verschiedene englische Flugplätze wurden starke Explosionen hervorgerufen.

Britische Bomber warfen in der Nacht zum 18. August an einigen Orten West- und Norddeutfchlands eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben. Die Angriffe blieben militärisch wirlungslos. Nachtjäger schossen zwei britische Bomber ab.

Transportflotte in Odessa mit großem Erfolg bombardiert

Berlin, 18. Aug. Verbände der deutschen Luftwaffe griffen am 18. August den sowjetischen Hasen Odessa wieder mit großem Erfolg an. Diesem Angriff kommt umso größere Bedeutung zu, als die Sowjets in Odessa alle er­reichbaren Schiffe zusammengezogen haben und mit allen Mitteln versuchen, ihre eingeschlossenen Truppen und ihr Kriegsmaterial über See fortzuschaffen. Deutsche Kampf­und Sturzkampfflugzeuge belegten diese Schiffe, Verladeram­pen und die Zufahrtstraßen mit Bomben aller Kaliber. Mit Bordwaffen wurden den sowjetischen Truppenmassen große Verluste zugefügt. 6 Transportschiffe von zusammen 15000 BRT- wurden so schwer getroffen, daß sie nicht mehr aus- laufen können. Ein Kreuzer und ein Torpedoboot, die zur Sicherung der Transporte eingelaufen waren, erhielten gleich­falls schwere Bombentreffer, die sie stark beschädigten. Mit diesen erfolgreichen Angriffen auf sowjetische Kriegs- und Truppentransportschiffe, die zur Aufnahme der aus der Ukraine zurückweichenden sowjetischen Verbände bestimmt waren, bereitet die deutsche Luftwaffe ein sowjetisches Dün­kirchen vor.

Sowjetverdaude unter deutschem Bombenhagel

Berlin, 18. Aug. Die in Odessa eingeschlossenen Verbände der Sowjets versuchten verzweifelt ihrer Vernichtung durch Ein­schiffung zu entgehen. Deutsche Kampfflugzeuge halten jedoch diese Unternehmungen unter einem ständigen Bombenhagel. Der Hafen, seine Zufahrtsstraßen und das Seegebiet vor Odessa lie­gen unter der Wirkung der deutschen Luftwaffe. Die zusammen­gedrängten bolschewistischen Truppen erleiden lausend schwere Verluste. So wurde ein Transporter, der gerade am Kai Ver­ladungen vornahm, getroffen. Er geriet sofort in Brand.

Wiederholt griff deutscheArtillerie sowjetische Schiffs­ziele mit gutem Erfolg ane. Am 17. August wurden sowjetische Kriegsschiffeinheiten inderbreiten MündungdesBug südlich von Nikolajew mit wirksamem Feuer belegt. Ein sowjetisches Schnellboot wurde durch einen Volltreffer ge­troffen, so daß es sofort nach einer heftigen Explosion bren­nend sank.

Im Zusammenwirken mit den ungarischen Verbündeten haben, wie berichtet, deutsche Truppen die wichtige Industriestadt Nikolajew genommen. Bei den erfolgreichen Kämpfen nahm am 16. August eine ungarische Abteilung 1200 Bolschewisten ge­fangen und vernichtete oder erbeutete neun Panzer, 13 Geschütze und zahlreiche ME- und Infanteriewaffen.

Die von den deutschen Truppen über denunterenDnjepr geworfenen Bolschewisten versuchten an einzelnen Stellen, Er­kundungsvorstöße über den Fluß zu unternehmen. Alle Angriffs- versnche wurden von den deutschen Einheiten vereitelt. Auch am 17. August setzte eine sowjetischeAufklärungsgruppe in Stärke von 88 Mann über den Dnjepr an das westliche llstr über. Die deutschen Posten ließen sie ungehindert landen. Als sich

sowjetisches Dünkirchen vor

die Bolschewisten gesammelt hatten, wurden sie von den deut­schen Soldaten eingekreist. Nach kurzem Feuerwechsel war die bolschewistische Gruppe vernichtet. 47 Sowjets blieben tot auf dem Kampffeld liegen, 41 wurden, teils verwundet, gefangen­genommen.

Deutsche Abteilungen stießen im nördlichen und i» mittleren Teil der Ostfront mit sowjetischen Panzer­streitkräften zusammen. In erfolgreichen Kämpfen, bei denen sich die Ileberlegenheit der deutschen Waffen über die schwere« sowjetischen Panzer von neuem erwies, wurden insgesamt 33 Panzer der Bolschewisten vernichtet und zahl­reiche Geschütze sowie Kriegsgerät aller Art zerstört oder erbeu­tet. Die Bolschewisten erlitten durch das gut liegende Feuer der mit hervorragender Kühnheit geführten deutschen Truppe» schwere blutige Verluste.

Eine deutsche Flakbatterie schoß am 17. August sechs Sowjetflugzeuge ab und erzielte damit an der Ostfront ihre« 10 0. Abschutz. Mit dieser Batterie hat schon die zweite deutsche Flakeinheit in der Zeit vom 22. Juni bis 17. August 100 bolsche­wistische Flugzeuge zum Absturz gebracht.

In kühnem Vorgehen brachte« deutsche und finifche Truppen den Bolschewisten am 16. und 17. August an der sy­rischen Front erhebliche Verluste bei. In einem Abschnitt der Front verloren die Bolschewisten 850 Tote. 700 Gefangene wur- »en gemacht. Deutsch-finnische Truppen fetzen das Sammeln de» wn den Sowjets auf Hrem Rückzug zurückgelassenen Kriegs- >erätes fort.

Sowjetische Luftangriffe auf Helsinki

Weitere neun feindliche Flugzeuge abgeschosseu

Helsinki, 18. Aug. Amtlich wird mitgeteilt: Am Samstag bon»-. barbierten feindliche Flugzeuge das Jnselgebiet von Sibbo, ohr« Schaden anzurichten. Finnische Kampfflugzeuge erzielten Voll­treffer auf einen Eisenbahnzug einer Nebenstrecke der Murman» Bahn. Die Flugabwehr lchoß sechs feindliche Flugzeuge ab. Er­gänzend wird festgestellt, daß die Zahl der bisher durch die fin­nische Flugabwehr abgeschossenen feindlichen Flugzeuge sich um neun weitere Abschüsse vermehrt hat.

Feindliche Flugzeuge versuchten am Sonntag früh und kurz nach 19 llhr sich der finnischen Hauptstadt zu nähern, doch wur­den sie, ohne das Stadtgebiet zu erreichen, von Jägern der Flug­abwehr abgewiesen.

Geistesgegenwart eines Gefreiten

Berlin, 18. Aug. Bei den Kämpfen im mittleren Frost- abschnitt hat sich am 16. August ein deutscher Gefreiter be­sonders ausgezeichnet. Ein deutsches Kradschützenbatail- lon wurde von stärkeren sowjetischen Kräften angegriffen. Ju den vordersten Stellungen der deutschen Kradschützen befand sich eine Beobachtungsstelle der Artillerie, die dem Krad- schützenbataillon zur Unterstützung beigegeben war. Durch eine« Querschläger fiel im Verlaufe des sowjetischen Angriffs der lei­tende Offizier der Beobachtungsstelle. Geistesgegenwärtig über­nahm sofort der Gefreite, der als Funker auf der Beobachtungs­stelle eingesetzt war, die Leitung des deutschen Artilleriefeuers trotz der in bedenkliche Nähe kommenden Bolschewisten und des heftigen sowjetischen Artilleriebeschusses. Obwohl der Gefreite erst seit wenigen Monaten Soldat war, lenkte er mit großem Ge­schick und gutem Erfolg das Feuer seiner Batterie. Durch seine« unerschrockenen Einsatz konnte der Angriff der Sowjets durch das wirksame Feuer der deutschen Artillerie zum Stehe« gebracht und abgeschlagen werden.

Unerschrockener Einsatz einer deutschen Artillerieabteilung

Berlin, 18. Aug. 2m Nordabschnitt der Ostfront entspa»» neu sich ani 16. August äußerst heftige Kämpfe um eine von deub»s >cyen ^iisanteriften unv Arrmeriften eroverre Stellung. u:rog äußerst blutigen Verlusten durch die energische deutsche Abwehr schickten die Bolschewisten immer neue Einheiten in das vernich­tende deutsche Feuer. Hierbei zeichneten sich die Kanoniere einer deutschen Artillerie-Abteilung durch ihre Kaltblütigkeit beson­ders aus. Unbeirrt durch das wilde Gebrüll der hcranstürmenden Sowjetsoldaten feuerten sie im direkten Beschuß in die dichte« bolschewistischen Reihen und auf die zur Unterstützung heran­rollenden sowjetischen Panzerkampfwagen. Schließlich griffen die deutschen Artilleristen selbst zum Gewehr und wehrten gemeinsam mit den Infanteristen in heftigem Nahkampfdie letzte Angriffswelle der Bolschewisten ab. Durch diesen uner­schrockenen Einsatz hat die Artillerie-Abteilung entscheidend dazu beigetragen, daß diese Stellung mit anfänglich nur schwache« deutschen Kräften gegen die zahlenmäßige bolschewistische Ueber- macht gehalten wurde.

Vielseitige AugriffstatigLeit der deutschen Luftwaffe

DNB Berlin, 18. Aug. Die deutsche Luftwaffe setzte ihre viä- seitigen Angriffsoperationen im Osten in der Nacht zum 18. Aug. mit gutem Erfolg fort. Einige Flugplätze der Sowjets wurden mit zahlreichen Bomben belegt. Hierbei wurden Flug­zeughallen zum Einsturz gebracht und mehrere Flugzeuge am Boden zerstört. Auf einer Eisenbabnlinie wurde ein Trans»