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des Kreises Calw für Attensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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64. Jahrgang

Altensteig, Montag, den 18. August 1941

Die Schlacht im Süden

Von Helmut Sündermann

NSK. Der siegreiche Vorstoß der deutschen Truppen in die riesigen Räume des D n j e p r - B o g e n s ist das große Er­eignis'dieser Tage.

Die Welt erkennt die Bedeutung einer Operation, die unsere Soldaten in das Herz der Ukraine führt, das deutsche Volk aber verbindet mit den Ereignissen, wie sie sich jetzt abzeichnen, llebsr- legungen besonderer Art. Es erinnert sich an die zähen Kämpfe, die im südlichen Teil der gewaltigen Front im Osten wochen­lang bestanden werden mußten, und es bedenkt die Gründe, warum gerade hier ein überaus starker Gegner versammelt war, bis er jetzt nach wochenlangem Ringen zermürbt und in der Auflösung begriffen ist. Es war wahrhaft eine Riesenarmee, die «m Lemberg und in Vessarabien zum Angriff auf Europa oe- reitstand, und es gibt auch keinen Zweifel mehr über die Ab­sichten, die den Hintergrund dieser gewaltigen Truppenkonzen- tration bildeten.

Schon vor Jahresfrist, als die Machthaber des Kremls in Vessarabien einfielen und während des Einmarsches ihre For­derung auf die Bukowina erweiterten, zeigten sie Miene, noch weiter vorzustoßen, um ganz Rumänien in ihren Machtbereich einzubeziehen. Die deutsche Garantie im Anschuß an den Wiener Schiedsspruch verhinderte damals im letzten Augenblick das Aeutzerste. Dennoch blieb hier einer der wichtigsten Ansatzpunkte der Angriffsvorbereitungen der Sowjets. Hier wollten sie zum Balkan vorstotzen und das Reich im Südosten umklam­mern, ihm in der bolschewistischen Zerstörung dieser blühenden Länder wichtige Nahrungs- und Rohstoffquellen abschneiden, während im Norden dieDampfwalze" mitten in das Herz Eu­ropas einbrechen sollte.

Die Pläne der Bolschewisten auf dem Balkanblitzartig be­leuchtet durch ihrenPakt" mit dem 14-Tage-Jugoslawien der Peter und Simowitsche waren eine moderne Wiederauf­erstehung der Petersburger Aspirationen, die schon vor fünfzig Jahren das Ende der Vismarckschen Rußland-Politik bedeuteten und schließlich am Ausbruch des Weltkrieges so wichtigen Anteil hatten. Wo damals wahnsinnig gewordene großrussische Chauvi­nisten alle Warnungen des großen Kanzlers in den Wind schlu­gen und auf der Absicht bestanden, ihr zaristisches Reich bis an die Adria auszubreiten, da war es diesmal die blutige Fratze des jüdischen Bolschewismus, der hier den rechten Ansatzpunkt erhofft, um Europa und damit die Kultur der Menschheit aus den Angeln zu heben.

An diese Umstände denken, heißt die wahre Bedeutung jener gigantischen Schlacht ermessen, die hier in wochenlangen harten Kämpfen geschlagen wurde, und die sich jetzt ihrem siegreichen Abschluß nähert.

Statt in die Ebenen Rumäniens und in die ungarische Pußta einzubrechen, sind die Sowjethorden in diesem so bedeutsamen Abschnitt unter dem kühnen Ansturm der deutschen Wehrmacht und ihrer tapferen Verbündeten zusammengebrochen. Die Ar­mee, die uns den Lebensatem nehmen sollte, hat sich in keuchende Flüchtlingskolonnen aufgelöst, die Panzer, die an die Donau rollen wollten, liegen zerschmettert jenseits des Dnjestr. Die Soldaten, die sich schon als Herren auf den Straßen Südeuropas sahen, marschieren in endlosen Gefangenenzügen über die Knüp­pelwege galizischer Sümpfe.

Eine geschichtliche Umkehr hat sich vollzogen. Aus der blutigen Gefahr ist die ernste Bewährung der Solidarität junger Völker geworden, die in der Stunde der Gefahr gemeinsam an­getreten sind und nun durch einen stolzen Sieg für einen harten Kampf belohnt werden.

T>ie Bedrohten haben sich nicht nur der Bedrohung erwehrt, Indern in kühnem Sturm dem furchtbaren Gegner die Waffen der Vernichtung aus der Hand gewunden, haben ihn gepackt und Medergeschmettert, bevor er zum Schlage auszuholen vermochte. Fern von den Dörfern iknd Städten Mitteleuropas wurden die Armeen des Bolschewismus zusammengeschlagen und die Feinde unserer Welt zurückgeworfen. Gerade dort, wo sein Angriff am gefährlichsten schien, wird er jetzt am härtesten getroffen.

Mit dieser Schlacht im Süden fällt eine der größten ntscheidungen dieses gewaltigen Feldzuges zur Rettung es europäischen Lebens vor der bolschewistischen Vernichtung. Mer glaubte Moskau den Schlüffe! zum Herzen unseres Kon- nents in Händen zu haben. Und hier wurde er ihm nicht nur ^wunden, sondern auch weit das Tor zum düsteren Reich des ^gestoßen, durch das unsere Soldaten mit unbeugsamer

Ichlossenheit marschieren, um jene zu zertreten, die uns zer­treten wollten.

Verurteilung der sowjetfreundliche« Haltung Roosevelts

«euyork, 17. Aug. In einem Brief an den Präsidenten Roofe- z..".?^Eltc der Verband der katholischen Kriegsveterane» USÄ-Hilse an die Sowjetunion, da eine solche Hilfe de» in den Vereinigten Staaten ermutigen würde, i ronen von Christen seien von der jetzigen Sowjetregierung worden, nur weil sie Christen gewesen wären. Die " Knegsveteranen ständen geeinigt hinter dem USA- ^rewigungsprogramm, glaubten aber, daß die USA-Hilfe an die Vereinigten Staaten schwächen würde und würde, daß die Gottlofen-Jdeen Stalins in naher soll» Vereinigten Staaten Wurzel fassen. Amerika

^ gcy aus den Kriegen Europas und Asiens heraushakte«.

Nikolajew genommen

Wehrmachtsbericht vom Samstag

Planmäßiger und erfolgreicher Verlauf der Operationen im Osten Wehrwirtschaftliche Anlagen in Cambridge mit schweren Bomben belegt Kampfflugzeuge versenkten 8500 BNT. Stukas griffen in Tobruk militärische Ziele an

DNB. Aus dem Führer-Hauptquartier, 18. Aug.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

An der gesamten Ostfront verlaufen die Operationen weiterhin planmäßig und erfolgreich.

Vor der englischenOstkiiste versenkten Kampfflug­zeuge am Tage zwei Handelsschiffe mit zusammen 7508 BRT. und beschädigten bei den Farör-Jnseln ein größeres Handelsschiff. Bei Cambridge wurden wehrwirtschast- liche Anlagen mit Bomben schweren Kalibers belegt. Ein Vorpostenboot schoß im Kanal ein britisches Jagdflug­zeug ab.

In der letzten Nacht vernichtete die Luftwaffe vor der bri­tischen Ostküste ein Handelsschiff von 2800 BNT. und griff verschiedene Häfen und militärische Anlagen im Osten der Insel an.

In Nordafrika bombardierten deutsche Sturzkampf­flugzeuge mit guter Wirkung britische Schiffe im Hafen von Tobruk, Flakstellmngen, Munitionslager und Kraftfahr­zeugansammlungen des Feindes.

Eine geringe Zahl von SowjetbUnbern versuchte in der letzten Nacht das nördliche und nordöstliche Reichs­gebiet anzugreifen. Die Angriffe blieben vollständig wir­kungslos.

Wehrmachtsbericht vom Sonntag

Rastlose Verfolgung ostwärts des Bug Der geschlagene Feind verfällt immer mehr der Auslösung Erfolgreicher Verlauf der Operationen auch an den übrigen. Teilen der Ostfront Wirksamer Tagesangrifs der Luftwaffe gegen Rüstungswerke in Nordschottland Britische Luftwaffe verlor an der Kanalküste erneut 15 Flugzeuge Beim Angriff auf westdeutsche Orte weitere 11 Bomber abgefchosfen

DNB Aus dem Führer-Hauptquartier, 17. Aug.

Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Sonntag bekannt:

In der SLdukraine haben deutsche Truppen im Zu­sammenwirken mit ungarischen Verbänden die auch als Flottenstützpunkt wichtige Industrie- und Großstadt Niko- lajew genommen. Unter dem Druck der rastlosen Verfol­gung ostwärts des Bug verfällt der geschlagene Feind immer der Auflösung. Die Beute an Kriegsmaterial und die Zahl der Gefangenen sind ständig im Wachsen.

Auch an den übrigen Teilen der Ostfront verlaufen die Operationen erfolgreich.

Im Kampf gegen Großbritannien richtete sich ein wirksamer Tagesangriff der Luftwaffe gegen Rüstungswerke in Nordschottland. In der letzten Nacht versenkten Kampf­flugzeuge vor der englischen Östküfte zwei Handelsschiffe mit zusammen 5VV0 BRT. und erzielten Treffer auf drei größe­ren Frachtern. Ferner wurden mehrere Flugplätze und Ha­fenanlagen im Osten der Insel bombardiert.

Bei Versuchen, am gestrigen Tag die Kanalküste an­zugreifen, verlor die britische Luftwaffe in Luftkämpfen ! 15 Flugzeuge. Britische Bomber warfen in der letzten Nacht an einigen Orten Westdeutschlands eine ge­ringe Zahl von Spreng- und Brandbomben. Es entstanden keine wehrwirtschaftlichen oder militärischen Schäden. Nacht­jäger und Flakartillerie schossen elf der angreifenden Flug­zeuge ab.

Flalienische Wehrmachlsberichte

Malta erneut bombardiert Artilleriekämpfe bei Tobruk

DNB Rom, 16. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der ver­gangenen Nacht bombardierten Verbände unserer Luftwaffe er­neut Flug- und Flottenstützpunkte auf Malta.

Englische Flugzeuge führten wiederum Nachtangriffe auf Ca­tania durch, wo Spreng- und Splitterbomben abgeworfen wur­den. Zahlreiche Wohnhäuser wurden beschädigt. Es sind viele Tote und Verwundete zu beklagen. Die Bevölkerung zeigte eine disziplinierte Haltung.

In Nordafrika nahm unsere Artillerie im Abschnitt von Tobruk Ansammlungen motorisierter Einheiten unter Feuer.

Bei Angriffsversuchen feindlicher Flugzeuge auf an der Küste von Tripolitanien entlang fahrende Schiffe schoß unsere Flak drei feindliche Flugzeuge ab.

In Ostafrika wurde Eondar erneut bombardiert. Cs gab Schaden an Gebäuden und einige Verluste unter der Eingebore- nenbevölksrung.

Kolonnen unserer nationalen und eingeborenen Verbände un­ternahmen einen Offensiv-Vorstoß im Abschnitt von Lulqüabert.

Es gelang ihnen, tief in feindliche Stellungen einzudringen,

nachdem sie die Verteidiger durch ihr kühnes Vorgehen «ver­rannt und zerstreut hatten. Dem Feinde wurden beträchtliche Verluste zugefügt. Waffen und Munition wurden erbeutet.

Tobruk wirksam bombardiert Vritenbomben auf Wohn­viertel der Städte Catania und Syrakus

DNB Rom, 17. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die englische Luftwaffe führte in der vergangenen Nacht erneut eine Aktion auf die Stadt Catania durch und griff Syrakus an, wo sie vom heftigen Feuer unserer Bodenabwehr empfangen wurde. Spreng- und Brandbomben trafen Wohnhäuser. Es gab einige Schäden, jedoch keine Opfer. Bei dem Angriff auf Catania am 16. August wurden 18 Tote und 25 Verletzte als Opfer festgestellt'

In Nordaf-rika wurden an der Tobrukfront Versuche feindlicher Truppen, sich unseren Stellungen zu nähern, prompt zuriickgewiesen. Deutsche und italienische Flugzeuge bombardierte« wirksam im Hafen vor Anker liegende Schiffe und Verteidigungs­stellungen Tobruks sowie Bodenziele bei Marsa Matruk und zwei Schiffseinheiten, die sich östlich von Tobruk auf Fahrt be­fanden.

Englische Flugzeuge griffen Bardia, Derna und Bengasi a«. Es sind zwei Tote und einige Verwundete zu beklagen. Dis Vodenabwehr schoß ein feindliches Bombenflugzeug ab.

In Ost - Afrikaim Abschnitt von Eondar und an der Celga lebhafte Zusammenstöße unserer Truppen mit feindlichen Ver­bänden, die Verluste erlitten und in die Flucht geschlagen wur­den. In Uolchefit traf unsere Artillerie mit sichtbarem Erfolg eine starke feindliche Kraftwagenkolonne.

^ Nikolajew

Größte Werft- und Industriestadt am Schwarzen Meer

DNB Berlin, 17. Aug. An der Küste des Schwarzen Meeres wurde die wichtige Hafen- und Industriestadt Nikolajew nach hartem Kamps genommen. Nikolajew ist Eebietshauptstadt ay der Mündung des Bug und zählt 167110 Einwohner. Sie ist die größte Werft- und Industriestadt am Schwarzen Meer. In den ausgedehnten Hafenanlagen befinden sich Oeltanks, Ge­treidespeicher, Schwimmdocks und Kühlhäuser, mehrere Kriegs­schiffswerften, Geschütz- und Munitionswerke sowie Eisenbahn­werkstätten.

Der Hafen ist ein bedeutender llmschlagplatz für Erz und Ge­treide, Zucker, Kohle, Holz und Petroleum. Fabriken für de, Bau von Transport- und landwirtschaftlichen Maschinen, Tex­til- und Lederfabriken sowie Lebensmittelindustrien befinde, sich in der Stadt. Neben mehreren Flugplätzen hat Nikolajew eine Fliegerschule, Infanterie-, Artillerie- und Fliegei"asernen.

Erfolgreiche Kampfe in der Ukraine

Berlin, 17. Aug. Die heftigen Kämpfe mit zurückweichende» und zum Teil eingeschloffenen sowjetischen Verbänden im süd­lichen Frontabschnitt wurden am 15. August erfolgreich! fortgesetzt. Bei einem kleinen Ort versuchten die Bolschewisten» nnter dem Druck deutscher Verbände über den Dnjepr entkommen. Durch kühnes und 'rasches Vorgehen schloffen d«! deutschen Truppen jedoch die Bolschewisten in dem Ort ei».' Deutsche Artillerie nahm unterdessen die bereits geflohenen Teibe Ler Sowjets unter Feuer und vernichtete 15 Fähren, die die Bolschewisten zum Übersetzen über den Dnjepr benutzten mH» schnitten ihnen den Rückzug ab,

. In die Südukraine vorstoßende deutsche Verbände schloffen am IS. August einen weitere» Ring um stärkere bolschewistische Ver­bände. Durch rasches konzentrisches Zupacken der deutschen Trup­pe« konnte die Vernichtung der eingekeffelten Sowjets sofort er­reicht werden. Die Verlustzahlen der Bolschewisten an Mensche» und Material stehen noch aus.

In der gleichen Gegend wurden an anderer Stelle den sow­jetischen Kräften weitere blutige Verluste Leigebracht. Außerdem wurden 2000 Gefangene gemacht und sechs Geschütze, 14 Panzerabwehrkanonen und vier Infanterie-Geschütze der Sow­jets erbeutet.

Schnelle deutsche Vorausabteilungen blieben bei der Erobe­rung der West Ukraine den fliehenden sowjetischen Trup­pen durch rastlose Verfolgung ständig auf den Fersen. Die uner­müdlichen Verfolgungen verhinderten das Festsetzen der Bolsche- wiften. Zwischen den deutschen Vorausabteilungen und den star­ken Nachhuten der Bolschewisten kam es zu zahlreichen hefti­gen Gefechten, in denen sich die oft an Zahl überlegenen Sowjets erbittert wehrten. Die deutschen Truppen zerschlugen jedoch überall diesen Widerstand.

Bei ihren überraschenden Vorstößen brachte eine deutsche Vorausabteilung rund 1000 Gefangene ein und erbeutete durch schnelles Zugreifen in der Zeit vom 22. Juli bis 13. August 9 Geschütze. Vier dieser Geschütze wurden an einem einzige» Tage durch kühn geführte Angriffe, die tief in die Flanken des Feindes stießen, genommen. In diesen Kämpfen nahm diese Vor­ausabteilung weiter neun Pak und neun Munitionswagen. Bei iln'm Angriffen auf sowjetische Nachschubkolonnen brachte sie