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Nr. 188
Aus Stadt uud Land
Alteusteig, den 14. August 1311
VarSIuiiUalinissralt r 14. August vou 20.42 bi« 6.16
Amtliches. Ernannt wurde Studienrat Rudolf Weißer in Dornstetten an die Oberschule für Jungen in Tettnang.
Ern an nt wurden unter Beibehaltung des bisherigen Amts zum gemeinschaftlichen Bürgermeisterin Grund ach, Landkreis Calw, der Bürgermeister Erwin Rottner in Engelsbrand und Salmbach, in Obertalheim und Untertalheim, Landkreis Horb, der Bürgermeister Eugen Reich in Altheim, Landkreis Horb.
Uebertragen wurde die Pfarrei Rohr dem Pfarrer Böckheler in Klosterreichenbach, Dek. Freudenstadt.
! — Die Vergütungen für Luftschutzdienst in den Betrieben sind bl der letzten Zeit vielfach über den in den Ausführungsbestim- «ungen zu 8 12 der Ersten Durchführungsverordnung zum Luft- ßchutzgesetz vom 17. Mai 1939 gegebenen Rahmen hinaus erhöht «otten. Der Reichsarbeitsminister hat daher in einem Erlaß darauf hingewiesen, daß die Vergütungen dem allgemeinen Lohnstop unterliegen und also nicht über den am 16. Oktober 1839, dem Stichtag des allgemeinen Lohnstops, vorhandenen Stand erhöht werden dürfen. Es dürfen nur gewährt werden bei riner Dauer der Dienstleistung von über fünf Stunden ein gekprgeld von 1.50 RM., wenn keine freie Verpflegung gewährt «nrd. Eefolgschaftsmitgliedern, die infolge der gewöhnlichen Arbeitszeit und der Dienstleistung im Luftschutz ununterbrochen Enger als zwölf Stunden von ihrer Wohnung abwesend sind, lau« ein Zehrgeld von 2 RM., wenn die Abwesenheit mehr als >6 Stunden ausmacht, von 3 RM. gewährt werden. Betriebe, bie höhere Vergütungen gezahlt haben, müssen diese mit sofortiger Wirkung herabsetzen. Lediglich ein Kleidergeld in Höhe von b0 Pfg. täglich für die erhöhte Abnutzung der Kleidung sowie bie tatsächlich entstandenen Fahrtkosten dürfen darüber hinaus »och gegeben werden.
— Auorduung über Schülereinsatz während der Ferien. Schüler, die während ihrer Ferien als freiwillige Helfer in den Betrieben tätig sind, um dadurch besonders erholungsbedürftigen Wiefolgschaftsmitgliedern, insbesondere weiblichen, einen Urlaub z» ermöglichen, können entsprechend ihrer freiwilligen Tätigkeit »icht entlohnt werden. Den opferbereiten Jugendlichen soll aber ri»e Echadloshaltung für besondere Aufwendungen und ein Taschengeld zur freien Verfügung zukommen. Um eine einheitliche Regelung dafür zu schaffen, hat der Reichstreuhänder der Itbeit für Brandenburg angeordnet, daß solchen Schülern und Schülerinnen für jeden Tag der Arbeitsleistung 1 RM. sowie »dl warmes Mittagessen zu gewähren sind, ohne Mittagessen 1.50
Weiter sind die notwendigen Fahrtkosten zu erstatten. Höhere Vergütungen sind nicht zulässig. Von dieser Anordnung «erde« Werkstudenten und ihnen Eleichzustellende nicht betroffen.
— Auschriftdoppel in die Gepäckstücke uud Expreßgüter! Der
Empfehlung auf den Anhängern für Gepäck und für Expreßgut dwie auf den Veklebezetteln für Expreßgut, die Anschrift des Empfängers auch in die einzelnen Stücke einzulegen, wird viel- tzrch nicht entsprochen. Bestimmungsbahnhof und Empfänger der Sendung können von der Reichsbahn häufig entweder überhaupt »icht oder nur sehr erschwert ermittelt werden, wenn der Anhänger oder Beklebezettel mit der Anschrift des Empfängers «ährend der Beförderung verloren geht und kein Anschristdoppel in di« Stücke eingelegt wurde. Die Reichsbahn bittet daher die Versender zu ihrem eigenen Vorteil, in alle Versandstücke die Anschrift des Empfängers zu legen und an allen Stücken selbst »anerhafte Anschriften anzubringen.
Lbhause», 13. August. (GZallen.) Bei einem motorisierten Spähtruppunternehmen im Osten ist der 31 Jahre alte Hermann Mader gefallen. Er hinterläßt seine Frau mit zwei Kindern.
Böstngen, 13. August. (Gefallen.) Im Alter von 22 Jahren fiel leor g Rand eck er, der älteste Sohn des Maurermeisters Jo
hann Georg Randecker, im Komps gegen den Bolschewismus. Als hilfsbereiter und hoffnungsvoller junger Mann erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit.
Stuttgart. (Verwundete Matrosen.) Auf Einladung der Stadtverwaltung weilte dieser Tage eine Anzahl verwundeter Angehöriger der Kriegsmarine in Stuttgart. Während ihres hiesigen Aufenthaltes hatten die Gäste Gelegenheit, Stuttgart und das Schwabenland kennenzulernen. Nach unterhaltsamen Tagen der Entspannung und Erholung wurden die Marineangehörigen vor ihrer Rückreise von Oberbürgermeister Dr. Strölin auf dem Rathaus empfangen. In seiner Begrüßungsansprache wies der Oberbürgermeister darauf hin, daß die Stiftung, die dis Stadt Stuttgart zum Geburtstag des Großadmirals Raeder für verwundete Marineangehörige gemacht habe, nicht nur Ausdruck der besonders engen und kameradschaftlichen Verbundenheit der Stadt der Ausländsdeutschen mit unserer Kriegsmarine sei, sondern auch Ausdruck unserer Bewunderung und Dankbarkeit für ihre heldenhaften Kämpfe und Erfolge.
! Erwischter Einbrecher. In letzter Zeit wurden zur Nachtzeit und unter dem Schutze der Verdunkelungsmaßnahmen aus hiesigen Gaststätten und Geschäftshäusern der Innenstadt fortgesetzt Einbruchsdiebstähle durch Einsteigen und Erbrechen von Behältnissen verübt, wobei aus den Schankräumen und Geschäftslokalen Geldbeträge, Lebensmittelmarken und Eebrauchs- gegenstände entwendet wurden. Als Täter wurde nun ermittelt und festgenommen der 20 Jahre alte Heinz Ereiner, wohnhaft in Stuttgart, Seidenstraße 50.
Oberstenfeld, Kr. Ludwigsburg. (Verkehrsunfall.) Die 35 Jahre alte Emilie Lautenschläger, die sich, ein Kind an der Hand führend, auf der rechten Straßenseite bewegte, wurde von der Stoßstange eines Kraftwagens erfaßt und mehrere Meter weit weggeschleudert, wobei sie Verletzungen erlitt, die ihre lleberführung in das Marbacher Krankenhaus erforderten.
Rottenbnrg a. N. (Op fe rsto ck m a rd e r.) Am Sonntag schlich sich ein Opferstockdieb in den Dom ein und entwendete dort einen Opferstock samt dem Inhalt. Da die Büchse tags zuvor geleert worden war, dürfte der Dieb keine reiche Beute gemacht haben.
Blauselden. (Vorsicht an Bahnübergängen!) Von der Lokomotive erfaßt und eine Strecke wett mitgeschleift wurde an dem schrankenlosen Bahnübergang zwischen Wittenweiler und Blauselden ein von einer Frau gelenkter Kraftwagen. Die Fahrerin, die in der Nähe des lleberganges von anderen Fahrzeugen überholt worden war und daher das Herannahen eines Personenzuges übersehen hatte, kam mit dem Leben davon, während ihr Fahrzeug zertrümmert wurde.
Bondorf, Kr. Saulgau. (Gemeinnützige Einrichtungen.) Nachdem die Spar- und Darlehenskasse vor einiger Zeit schon ein Gemeindewaschhaus erstellt hatte, konnte dieser Tage auch ein elektrischer Backofen eingebaut und seiner Bestimmung übergeben werden, was von den Frauen des Dorfes mit Freuden begrüßt wurde. Ferner wurde eine Dreschmaschine mit fahrbarem elektrischem Motor angeschafft. Auch diese Neuanschaffung wird dem ganzen Dorf zugute kommen.
Laupheim. (In der Kiesgrube verschüttet.) Ein schwerer Unfall, der einem acht Jahre alten Mädchen das Leben kostete und dessen elf Jahre alte Schwester ebenfalls in Lebensgefahr brachte, ereignete sich in der Braungerschen Kiesgrube. Die bei ihren Großeltern zu Besuch weilenden Schwesterchen Irmgard und Susi Lüdecke aus Stuttgart wurden beim Spiel in der Kiesgrube von einer llberhängenden Fegsandschicht, die sich plötzlich löste und herabstürzte, begraben. Während die ältere Irmgard bis zur Schulter zugedeckt wurde und dadurch, daß bei ihr der Kops von den Ermaßen freiblieb, dem sicheren Tode entging, mußte die achtjährige Susi die mit dem Gesicht na.ch unten und fast im Schoß der Irmgard liegend vollständig verschüttet wurde, in dem feinen Sand, der ihr in Mund und Nase eingedrungen war, elend ersticken.
Melchingen, Kr. Hechingen. (Vom eigenen Wagen überfahren.) Die fast 60 Jahre alte Frau Agnes Bailer geriet während der Fahrt auf den Acker unter ihren Wagen und zog sich einen schweren Oberschenkelbruch zu, so daß ihre tteber- fübruna in die Tübinaer Klinik erforderlich war.
Fallobst einsammeln!
Die Stürme der letzten Tage haben viel Früchte an den Obst- bäumen abgerissen. Auch ohne Einwirkung des Windes fallen jetzt Äepfel vom Baum. Viele derselben sind vom Apfelwickler befallen s ind also wurmstichig. Die Made des Apfelwicklers verbleibt in abgefallenen Frllchten'nur wenige Tage, sie frißt sich an die Ober- fläche durch, um am Baumstamm wieder emporzuklettern und sich wieder in eine frische Frucht einzubohren oder verpuppt sie sich unter geeignetem Schlupfwinkel. Der Weiterverbreitung dieses Obst. Schädlings, wird deshalb auf einfache Weise Einhalt getan durch Einsammeln und^Verwertung der abgefallenen Früchte. Da- 'durch werden die?im Fallobst befindlichen Obstmaden vernichtet. Die Nachfrage nach Fallobst ist sehr rege. Die Obftannahmestellen werden angewiesen, wöchentlich je einen Tag Falläpfel anzunehmen. 'Selbstverständlich müssen'die Früchte frisch, also nicht zu lange gefallen sein und eine Mindestgröße von 30 mm haben. Kleinere Früchte sind nicht verwertbar. Das Etnsammeln ist in jedem Fall lohnend, zumal nicht allein der Zentnerpreis maßgebend ist, sondern wertvoller erscheint die weitgehende Vernichtung der Obst- inade und andererseits die Gewinnung erheblicher Mengen Brotaufstrichmittel. Kreisbaumwart Walz, Nagold.
Die Gurke
Als ursprüngliche Tropenpflanze ist die Gurke sehr empfindlich gegen Kälte, Nässe und Wind. Sie leidet aber auch, wenn bei gleichzeitigem Wassermangel die Sonne allzukräftig auf sie herabbrennt. Und als Folge solcher äußerer Einwirkungen kommt es dann oft zu dem gefürchteten Bitterwerden der Gurken. Es handelt sich dabei um Wachstumsstörungen bezw. Hemmungen, in deren Verlauf sich in den die Zellen füllenden Säften eine chemische Umwandlung voll- zieht. Vorbeugen läßt sich dem Bitterwerden in manchen Fällen dadurch, daß man den Gurkenpflavzen etwas Schatten zukommen läßt. Außerdem sollen Gurke» immer nur am frühen Morgen gegossen werden.
Vier neue Heimschulen
nsg. Auf Grund eines ihm vom Führer erteilten Austräger hat das Oberkommando des Heeres beim Reichserziehungsmini- ster die Einrichtung neuer Heimschulen für Kinder von Wshr- machtsangehörigen angeregt, die die höhere Schule besuchen. Bevorzugt ausgenommen werden in die Heimschulen nicht nur die Söhne der auf dem Felde der Ehre Gefallenen und der Wehrmachtsangehörigen, sondern auch Jungen, deren Eltern an Orten ohne Oberschule oder in luftgefährdeten Gebieten wohnen, deren Väter als Beamte des Staates und Amtsträger der Partei häufig den Wohnort wechseln müssen oder in irgend einer Eigenschaft in den neugewonnenen Gebieten eingesetzt sind, sowie Söhne von Volks- und Ausländsdeutschen.
Da andere Bedürfnisse den Neubau von Schulen und Heimen während des Krieges nicht zulassen und sofort etwas getan wer» den muß, werden in Württemberg schon im Herbst d/J. vier Heimschulen (staatliche Oberschulen für Jungen) und zwar in Blaubeuren, Maulbronn, Schöntal und Urach eingerichtet. Außerdem wird der Dietrich-Eckart-Oberschule in Rottweil ein staatliches Schülerheim angegliedert. Sämtliche Heimschulen und oas staatliche Schülerheim nehmen zum 15. September 1941 Schüler auf, und zwar Schöntal in die Klassen 3 und 4, Vlaubeuren in, die Klassen 5 und 6, Urach in die Klassen 7 und 8, Rottwell in sämtliche Klassen der Oberschule, ferner Maulbronn in die Leiden untersten Klassen der Oberschule in Aufbauform (Ausbauschule). '
Gestorben
Friedrichstal: Marie Weber, geb.1 Weber
Herrenalb-Kullenmühle: Arthur Müller, 23 I.
Hirsau: Adolf Rathfeldrr 23 Jahre
Verantwortlich für den gesamten Inhalt an Stelle des im Frid- strhende« HauptschrtftleitersjDieter Lauk,Ladwig Laak in Alten teig Druck u. Verlag Buchdrucker«! Sank in Nltenstetg: Zurzeit Pel. 14 u-tt
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Schmarotzer an der Seife?
Meistens kennen Sie diese Schmarotzer gar nicht, und doch fressen sie laufend an Ihren Seifenbeständen, einerlei, ob es sich um Stückseife handelt oder um die Seife, die im Waschpulver enthalten ist. Sie selber sind daran schuld, daß die Seife immer so schnell zu Ende geht, ohne daß Sie es sich erklären können. Da ist zunächst der Schmarotzer Kalk. Sie wissen: erst wenn die Seife gut schäumt, kann sie auch gut reinigen! In vielen Städten Deutschlands, zum Beispiel in Berlin, Hannover, Braunschweig, Leipzig, Köln, Stuttgart usw., hemmt das kalkhaltige Wasser die Schaumkraft. Ein großer Teil der Seifenwirkung wird vernichtet. Man hat ausgerechnet, daß bis zu ^ Pfund Seife in einem mittel
großen Waschkesset bei hartem Wasser verlorengeht. Wenn man hier nichts tut, verliert man einen großen Teil seiner Seisen- bestände, ohne von der Seife eine Wirkung zu haben. Man muh deshalb das Wasser vor dem Waschen Weichmacher», damit die Schaumund Waschkraft der Seife entwickelt werden kann. Das geschieht mit Bleichsoda. Am Abend vor dem Waschtag verrührt man einige Handvoll davon im Waschkessel. Über Nacht wird das Wasser wundervoll weich. Morgens merkt man dann, wieviel besser die Lauge schäumt und um wieviel kräftiger sie reinigt.
Durch Weichmachen des Wassers kann man in einem mittelgroßen Haushalt im Jahre mehr als 10 Pfund Seife sparen!
Es gibt noch einen weiteren Schmarotzer an der Seife: das ist Teer, Öl, Schmier und ähnliches an den Händen. Sie haben's sicher schon mal ausprobiert, wie lange man reiben
mutz, wenn man Teer und Öl von den Fingern kriegen will. Immer wieder entwickelt man ein warmes Schaumbad — und der Teer bleibt doch dran! Auch das ist unnötiger Seifenverbrauch. Ein Griff nach einem guten Scheuerpulver — und schon löst sich auch der zäheste Öl- und TeerschmuK wie von selber. Da, wo schmutzige Hände gewaschen werden, soll stets ein bewährte» Scheuerpulver zur Hand sein.
Für das Scheuern von Fuhböden. Fliesen und Fensterrahmen darf man heute auf keinen Fall Seife nehmen! Mit gebrauchter Waschlauge geht es genau so gut. Bei hartnäckigen Flecken nimmt man etwas Schener- pulver auf den Lappen. Die kostbare Seift hebt man für Gesicht und Körper aus!
Heute im Kriege heitzt cs für alle: mithetfen» um durch richtiges und sinnvolles Attesten im Haushalt sich selber und unsere Wirtschaft vor Verlusten zu bewahren.
Altensteig, dm 13. Aug. 1941
Todes-Anzeige
Wohlvorberest- t wurde gestern mein guter, treubesorgter Mann, unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Georg Erhard senior
von uns in dte Ewigkeit abgerufen.
In tiefer Trauer:
Dte Gattin: Marie Erhard, geb. Theurer mit Angehörigen die Kinder: Karoline Hamman« mit Gatte und Kindern, Gölteiftngen
Georg Erhard mit Frau und Kindern, Göttel- fingen
Albert Erhard z. Zt. im Felde mit Frau und Kind, Stuttgart
Otto Erhard z. Zt. im Felde mit Frau und Kindern, Attenstetg
Beerdigung Freitag 13.30 Uhr auf dem Waldfriedhof.
Göttelfingen, 13. Aug. 1941
Danksagung
Für die vielen Beweise, die wir während der Krankheit und bet dem Tode unseres lieben Vaters
Johannes Lehmann
Maurermeister
erfahren durften, sagen wir allen herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Binder für seine trostreichen Worte am Grabe und seine Besuche während der Krankheit, ocm Gesangverein für seinen Gesang, sowie für dte zahlreiche Begleitung zu seiner l tzten Ruhestätte.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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