an. wo die Gefangenen in jeder Weise mihhandelt, sogar unmenschlich geschlagen und in dunklen Zellen eingesperrt werden, nur einmal täglich Nahrung erhalten und trotz der dort herrschenden Epidemien ohne Arzt und ohne Vorkehrungen für Reinlichkeit sind. — Die geistlichen Dumamitglieder wandten sich an den Synod mit einer Eingabe, in der sie behaupten, daß der Unglaube und der Niedergang der Kirche immer weiter um sich greifen. Der Hauptgrund seien die Halbbildung der Popen, die den Bureaukratismus des geistlichen Regimes vertreten, sowie die fortgesetzten geistlichen Kollekten, die die Kirchenbesucher verscheuchten.
(WTB.) Petersburg. 27. Aug. „Rjetsch" schreibt: Mit jedem Schritt, den die Deutschen in Rußland vordring en.wird die Lage beängstigender. Es entsteht die Frage, wo den Deutschen Halt geboten und welche Punkte Rußlands noch bedroht werden sollen.
(WTB.) Petersburg. 27. Aug. „Rjetsch" schreibt: Das Gerücht, wonach der Aufenthaltszwang für Juden aufgehoben sei, bewahrheitet sich nicht. Den flüchtigen Juden wurde zwar der Aufenthalt in gewissen, ihnen sonst verbotenen Gouvernements gestattet, jedoch kann die Polizei ihnen den Aufenthalt verbieten, wenn sie nicht nachiyeisen können, daß sie dort entweder Geschäfte, Arbeit oder Verwandte haben. Der neue Handelsminister hat die Befürchtung ausgesprochen, daß die Juden infolge der Befreiung den ganzen Handel an sich reißen könnten; worauf der Justizminister erwidert hat, es sei beschämend für das russische Volk anzunehmen, daß ein geringer Bruchteil der Bevölkerung den ganzen Handel an sich ziehen könne.
Die Parteien in Rußland.
Petersburg, 29. Aug. Der „Rjetsch" meldet: Verschiedene Abgeordneten der Rechten haben einen Schwarze« Block zum Kampfe gegen die Linke in der Duma gegründet. Wie auf ein Signal «öffnete die gesamte Presse der Rechten einen Feldzug gege« die Duma» die sie beschuldigt, eine Revolution an- zuftiften und alles gegen eine glückliche Durchführung des Krieges zu tun.
Die italienischen Vulkane in erhöhter Tätigkeit.
W.T.B. Paris, 28. Aug. Wie „New-Pork Herald" meldet, ist Camille Flammarion vom Observatorium des Vesuv benachrichtigt worden, daß der Vesuv, der Aetna und der Tromboli i« voller Tätigkeit stehen. Im Vesuoobseroatorium seien alle Jnstru, mente durch die Erderschütterungen zerstört worden. Am Aetna hätten sich zwei neue Krater gebildet und der Stomboli speie Asche und Flammengarben aus. Der Lavastrom ergieße sich ins Meer. In Süditalien habe die Erde bis Tarent und Brindisi gezittert.
Aus Stadt und Land.
Calw, den 30. August 1918.
Beförderung.
Der Offiziersftellvertreter Bretzler. im Landw.- Jnf.-Regt. 120, Steueraufseher in Neuweiler, ist zum Feldwebelleutuaut befördert worden.
Kriegsauszeichnung.
Die silberne Militäroervieuftmedaille hat erhalten Karl Nägle, Schutzmann von Calw, Unteroffizier im Landw.-Inf.-Regt. 119.
Aus Schüleraufsätzen.
Bei Georg Müller in München erschien vor einiger Zeit ein Buch „Die Kinder und der Krieg" (Preis geheftet 2 Mk.), das eine Sammlung von allerlei „Kindevrvorten, Taten. Opfern und Listen" enthält. Hier einige Proben: „Haben die Soldaten viel Kommißbrot, dann liegt es in allen Winkeln herum; haben sie aber keines, dann essen sie jedes Krümchen auf." „Der Ulan war schon sehr ermüdet vom langen Ritt und ließ sein Pferd langsamen Schritt machen." „Die Russen verlieren allmählich einen festen Fuß
nach dem andern." „Nach der Schlacht kann man Pferde herumlaufen sehen, denen drei, vier und noch mehr Beine abgeschossen sind." „Die ganze Stadt war mit traurigen Gesichtern besehen..." „Das war für meine Eltern ein erbitterter, aber nie vergessener Abschied..." „Es sind sieben Schwerter, die sich gegen Deutschland empören..." „Mit Gottvertrauen und Opfergeist fingen wir das Schlachtfest an ..." „Und wir müssen siegen, weil wir im tiefsten Frieden überwältigt worden sind, und wir wollen dem Gegner zeigen, was es heißt: Gott mit uns Deutschen." „An der Bahn drücken die Hinterbliebenen noch Küsse auf die Wangen des Vaterlandes ..." „... Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie ein Kruppsches Geschoß, von dem niemand was weiß" (42er). „... Da sah man die dunklen Häupter der Franzosen, die schon seit Mai auf dem Marsfelde stehen." „War die Kleidung (der Franzosen) schlecht, so stand es noch schlimmer mit ihrem Schuhwerk. Hier bewahrheiteten sich wirklich die Worte: „Ihre Schuhe reichten nicht bis an den Rhein", was ihnen die liebenswürdige und zuvorkommende Anstandssitte des Deutschen auch gar nicht zumutete ..."
Der Kinder Bitte.
Ach! Lieber böser Htndenburq,
Wie hast Du uns geschädigt!
Hast Warschau und Iwangorod In Ferienzeit erledigt,
Du hast das zwar sehr gut gemacht,
Nur an uns Kinder nicht gedacht,
Nun bitten wir Dich aber sehr,
Du wollest uns bedenken.
Uns Grodno, Riga, Petersburg
Bor Michaelis schenken. (Reichsbote.)
Mk bk« MßrisN. verantwort!. Otto Seltmann, Talw. Druck u. Verlag der >. OelschlSger'fchen vuchdruckerei, Talw.
Tragt das Gold zur Reichsbank.
K. Forstamt Liebeuzell.
Vlluu'Holz.Verkliiis.
Am Freitag, den 3. September, uachm. 3'/» Uhr, iu der „Sonne- i» Liebeuzell vom Schetdholz der Hut Bieselsberg:
Rm.: 11 Nadelh.-Schtr., 6 Na- delh.»Prgl., 2 Buch., 288 Na- delh.-Änbruch.
Losverzeichnlsse^unentgeltlich vom Forstamt.
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Schmieh.
Zirka 300 Liter
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hat zu verkaufen.
Christian vurkhardt.
Zuffeuhauseu/Trölleshof, 29. August 1918.
Trauer-Anzeige.
Tief erschüttert geben wir Verwandten und Bekannten die überaus schmerzliche Nachricht, daß meine liebe, gute Gattin, unsere Tochter, Schwiegertochter, Schwester, und Schwägerin
geb. Link,
heute vormittag 9'/« Uhr, im Elternhause, wo sie auf Besuch weilte, nach kurzer schwerer Krankheit unerwartet rasch gestorben ist.
Im Namen der tieftrauerudea Hinterbliebenen: der Gatte: Wilhelm Roller» Sekretär; die Eltern: Adolf Link mit Familie.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 31. August, nachmittags 2 Uhr in Eff ringen statt.
Calw, 30. August 1915.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unseres lieben Vaters und Großvaters
Georg HeinLel,
für die vielen Blumenspenden, die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarre: Schmid, für die ehrenvolle Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, sagen auf diesem Wege herzlichen Dank.
Die traueruden Hiaterbliebeneu:
Familie» Heinkel.
Staurmhei«, den 30. August 1915.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Sohn
Friedrich Faden»
bei« Infanterie-Regiment Nr. 128, der am 10. August verwundet wurde, am 18. August den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist.
Zn tiefer Trauer:
die Mutter : Rosa Faden» geb. Kirchherr, die Großeltern: Michael und Rofiue Zttzmaun.
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