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Vorstoß an die Murmansk-Küste

Deutsche Zerstörer operieren dicht unterhalb der Sowjetküste

Von Kriegsberichter Wilhelm Weiß

DRV . 31. Juli. (PK.) Strahlender Sonnenschein beglei­

tete unsere Ausfahrt. Zum ersten Male in diesem Kriege stützen deutsche Kriegsfahrzeuge in die sowjetischen Eismeergewässer vor. Ihr Erscheinen im europäischen Nordmeer, der Varens-See und vor der Murmansk-Küste ist für den bolschewistischen Feind eine ungeheure Ueberraschung. Weit voneinander gestaffelt, kämmen wir das Gebiet systematisch durch.

Harte Soldatenaugen spähen den Horizont ab, versuchen, den Nebel zu durchdringen und plötzlich gellt der faszinierende Ruf über Deck:Feindliche Schiffe voraus!" Kommandos ertönen, schneller hämmern die Pulse in den Schläfen, tausend Gedanken und Entschlüsse reifen heran.

Raubtieren gleich jagen die deutschen Zerstörer hinter ihrer Beute her, umstellen den feindlichen Verband im Halbkreis, schon fegt die erste Salve aus den Rohren, Wassersäulen steigen hoch, wieder brüllen die Geschütze, dicke Rauchwolken hüllen für Mi­nuten das grötzte der feindlichen Schiffe ein, die ersten Treffer sind im Ziel. Langsam versinkt das erste Opfer in den Flute».

Ein mit uns im Verband fahrender Zerstörer schietzt das zweite Sowjetschiff in Grund und Boden. Unsere konzentrierte Auf­merksamkeit mutz sich jetzt dem dritten und letzten Gegner zu­wenden, der mit äutzerster Kraft einer schmalen Bucht zustrebt. Wir verfolgen das Fahrzeug hart unter die Küste, decken es mit Treffern in die Bordwand und Aufbauten ein und ruhen nicht, bis es mit schwerer Schlagseite nach Steuerbord abzusaufen beginnt.

36 Stunden sind vorübergegangen, als wir ohne eigene Ver­luste die Einsatzhäfen wieder anlaufen. Die überraschende Aktion ist geglückt. Die Sowjets wissen, datz wir ihnen auf den Fersen find.

Geheimbesehle in Luck gefunden

Neuer Beweis für die Angriffsabfichten der Sowjets

Berlin, 31. Juli. Nachdem bereits Einzelheiten über die Zu­sammensetzung, Marschräume und Stotzrichtung von sechs bol­schewistischen Armeen gegen Ostpreußen und das nörd­liche Generalgouvernement aus gefundenen Dokumenten ver­öffentlicht werden konnten, liegt jetzt ein neues Beweisstück für die Angriffsabsichten der Sowjets vor.

In Luck wurde in einem Dienstraum der Sowjetarmee ein weiterer verschlossener Tresor entdeckt. Neben Befehlen, Anwei­sungen und geheimen Schriftstücken aller Art wurde auch die Kriegsstärkennachweisung der IS. Sowjetarmee ausgefunden. Ge­mäß vorliegender Order sollte diese Armee bis zum 17. Juli morgens 8 Uhr mit insgesamt 319 5KS Mann in voller Kriegs­stärke zum Einsatz bereitstehen.

Die Armee setzte sich aus dem 13., 10., 2. und 4. Schützen­korps zusammen. Das 13. Korps umfaßte zwei Divisionen mit 42138 Mann, rund 9000 Pferden, 1207 Maschinengewehren, 344 Geschützen und 2S00 Fahrzeugen. Die drei anderen Korps hatten je drei Divisionen und waren Lurch Artillerieregimenter, Tank- brigaden und chemische Bataillone verstärkt. Außerdem war oer Armee die 5. Jagdflieger- und die 7. Zerstörer-Division mit 516 Maschinen zugeteilt.

Unter den Papieren befand sich auch ein Plan für dieOr­ganisation der rückwärtigen Dienste" und ein Plan für die materielle Versorgung bei bevorstehenden Operationen" der

15. Sowjetarmee.

Beide Dokumente sind vor Beginn der Kampfhandlungen im Osten ausgefertigt. Der Operationsplan für die rückwärtigen Dienste bestimmt als 1a): Vis zum Beginn der Operationen (25. Juli 1941) ist der Bestand an Material usw. auf das Soll aufzufüllen. 1b): Vis zum 30. Juli 1941 (Durchbruch der Linie des Flusses Vieprz) müssen Munitionsbestände in den Batterie­pellungen und in den Munitionslagern auf das Soll vervoll­ständigt sein.

Für alle Verbände dieser Sowjetarmee werden bis Mitte Juli bestimmte Bahnhöfe angeführt. Von diesem Zeitpunkt an treten an ihre Stelle Namen weiter westlich gelegener Bahn­höfe im Generalgouvernement.

Unter Punkt 5 wird die Einrichtung von drei Sammel­lagern des Volkskommissariats für Kriegsgefangene bekannt­gegeben. Es handelt sich um Nr. 23 in Krymno, Nr. 28 in Kowel »nd Nr. 29 in Turijsk. Am Schluß dieser Ausführungen befindet stch der Vermerk: Diese Gefangenenlager können täglich 4600 bis 6000 Mann durchschleusen.

Durch den raschen Zugriff der deutschen Truppen gelang cs den Bolschewisten nicht, ihre wohlvorbereiteten Absichten durch- zuführen. Weder die an der Grenze bezeichneten Versorgungs­bahnhöfe konnten zu dem festgesetzten Zeitpunkt in Betrieb ge­kommen, noch eines der angeführten Gefangenenlager benutzt werden. Datz es nicht dazu kam, ist einzig und allein dem raschen Zuschlägen der deutschen Waffen zu danken.

Der 1090. Abschuß eines Jagdgeschwaders

Von Kriegsberichter Erwin Kirchhof

DNB, 31. Juli. (PK.) Lange Zeit hatten wir über Kiew gekreuzt, uns den Kopf fast verdreht vor lauter Suchen. Dann plötzlich, wir sind gerade im Begriff, auf Heimatkurs zu gehen, da sehen wir zwei Sowjet-Jagdoerbände mitAffenfahrt" heran­kommen. Es sind Doppeldecker, vom Typ153". Links von uns fünf, etwas tiefer sieben in einem Verband. Er setzt zum Gegen­angriff an. Allerdings noch geschlossen, stur, schulmätzig. Den am weitesten links fliegenden Gegner pickte ich mir heraus. Ein kurzer Feuerstoß. Brennend wie Zunder schlägt er unten im Wald auf. Sofort greife ich den nächsten an. Ziele genau doch was nutzt alles Schießen! Verdammt zäh ist der Bursche. Neuer Angriff. Endlich! Nach einem längeren Feuerstoß platzt die Kiste förmlich auseinander.

Aus dem schulmätzigen Anfliegen der Sowjets wird nach den ersten Abschüssen ein wildes, aufgeregtes Kurven und Kurbeln. Trotz der überlegenen Schnelligkeit der109" war es nach dem Bericht des Oberfeldwebels nun beinahe Leichtsinn, anzugreifen. Wir waren ja nur zu dritt und die zwölf. Aber, als ob ich's ge­fühlt hätte, daß das der Tausendste werden sollte, ich mutzte noch einmal in den aufgeregten Bienenschwarm hinein. Erst setzte ich mich aber ein gutes Stück von den Bolschewisten ab und griff dann, so glaube ich, überraschend an. Ich hatte Glück. Nach einem kurzen Feuerstoß rannte der dritte und damit mein 15. Gegner aus einem Feld auf. Doch jetzt wurde es auch höchste Zeit, daß wir uns verdrückten. Oberfeldwebel St. hat zu Ende erzählt, fein Gesicht strahlt. Er kann es immer noch kaum fassen, datz er dieses Glück hatte. Aber auch der Staffelkapitän, Oberleut­nant B., Sieger in 34 Luftkämpfen, ist freudig erregt.

,Donner und Doria, so,ein Glück", ruft er und haut St. kräf­tig auf die Schulter.Jetzt haben wir nicht nur den 200. und

300. Abschuß der Gruppe für uns buchen können, sondern auch den 1000. des Geschwaders.

Vergessen wir nicht, unter welch schweren Bedingungen dieser phantastische Erfolg zustande kam. Welch eine Unsumme von Arbeit, Mühen und Entbehrungen, was für ein Kampfgeist und für eine Zähigkeit und wieviel Opfer und sind sie noch so gering dazu nötig waren ihn zu erringen. Wenn es dem Jagdgeschwader allein gegen die Sowjetunion gelang mehr als 620 Masthinen im Luftkamps zu vernichten, so ist das doppelt jo hoch zu bewerten.

Dreiunddreitzigmal fünf Wellen

Wafsen-fL vereitelt verzweifelten Durchbruchsversuch der Sowjets

Von ^-Kriegsberichter Erwin Rockmann (jj-PK.)

NSK. Nach den durch Kornfelder gebahnten Fahrwegen, die oft genug hier und da unsere Wagen bis zu den Achsen einsinken ließen und alle Kräfte forderten, hatten wir erwartungsvoll auf ein schnelleres Vorwärtskommen die Hoffnung aufdie große Straße gehegt, die auf der Karte mit dicken roten Linien ver­zeichnet stand. Und als wir ihr asphaltglattes breites Band rm Hellen Sonnenschein betraten, war sie in den Mittelpunkt un­serer bisherigen Erlebnisse getreten. Sie war einem jeden von uns zum Schicksal geworden-

Kurz vor ihrem Betreten war uns die Nachricht geworden, datz starke feindliche Kräfte ein an dieser Stelle zu ihrer Siche­rung eingesetztes Kradschütze nbataillon hart bedrängten und zum Teil sogar eingeschlossen hätten. Wahrscheinlich wolle der Gegner an dieser Stelle die große Heerstraße unterbrechen. Das durfte auf keinen Fall geschehen denn eine Unterbrechung dieser Vormarschstratze bedeutete die Unterbindung des Nach­schubs an Truppen, an Verpflegung und Munition für die be­reits vorgestotzenen Kameraden.

Unsere Sturmgeschütze rollten über das Asphaltband, stießen in die nördlich gelegene Ortschaft und schossen das ein­geschlossene Bataillon frei. Das Spitzenbataillon zog nach und schlug den Gegner in kühnem Gegenangriff gleich um 7 Kilo­meter zurück. Doch konnte der Vorstotz nicht gehalten werden. Nachdem unsere schweren Waffen den Feind zurückgetrteüen hat­ten, ließ er seine Tarnung fallen, dre er dem einen Kradschützen­bataillon gegenüber bisher aufrecht gehalten, und dem er nur mit mittlerer Artillerie und einigen Panzern zugesetzt hatte. Er. hatte geglaubt, an dieser Stelle leichtes Spiel zu haben und nicht durch unnötig großen Aufwand seinerseits stärkere Verbände von uns an dieser Stelle zu sammeln.

Jetzt war die Maske gefallen. Gewaltsame Erkundun­gen, Spähtruppunternehmungen, Gefangenenaussagen ergaben, datz uns auf einer Breite von 26 Kilometer drei Divisionen, die außerdem noch mit Resten anderer verstärkt sein mutzten, gegenüüerstanden.

Jetzt hieß es in aller Eile, unsere restlichen Bataillone heran­zuziehen und sie in die bedrohten Lücken zu werfen. Gelänge es dem Gegner, an dieser Stelle durchzubrechen, dann sei der Erfolg, den unsere vorgestotzenen Divisionen erfochten hätten, gefährdet. Dies wurde jedem einzelnen Mann klar.

Das Ziel war gesetzt. Datz wir als Wasfen-j- alles, auch das Schwerste, zu erwarten haben würden, war jedem Einzelnen bekannt. An uns aber sollte sich der Gegner die Köpfe ein­rennen. So etwas wie wilder Trotz bäumte sich in den Män­nern auf.Und wenn dort drüben die Hölle losbricht/ dann neh­men wir mit rein, was irgend noch mit will."

Weit auseinandergezogen liegen die Kompagnien. Jede ein­zelne Gruppe ist auf sich selber angewiesen, hier kann nur der unbedingte Kampfwille des einzelnen Mannes noch siegen. Aus sich allein gestellt, hinter seinem Maschinengewehr. Das feind­liche Vorbereitungsfeuer prasselt auf uns nieder. Die Granaten hauen ein, datz cs nur so kracht, und ihre Splitter schwirren gleich dem Geräusch einer durch das Korn (irrenden Sense durch die Lust. Haushoch spritzen die dunklen Erdmassen, um dann mit dumpfem Klatschen wieder aufzuschlagen. Inmitten dieses infernalischen Feuers Hetzen die Fernsprecher, die in einer Nacht wohl an die sechsundzwanzigmal auf Störungssuche gehen müs­sen. Die Leitungen werden immer wieder zerschossen. Durch das Feuer Hetzen die Kradmelder nur ihren Auftrag kennend. Hinter ihren Maschinengewehren warten die Männer ruhig und gefaßt. Sie wissen, datz unnötiges Schießen unnütz Munition verbraucht, und Munition ist hier vorne mehr wert als Gold-

Dann ebbt die Feuerwalze ab, und durch.die Nacht tönt das Geräusch der Eleitketten: sie kommen, sie kommen!

Im Rücken seiner Panzer kommt der Feind, gleich in fünf Wellen. Nerven behalten, Nerven behalten das sagen sie sich immer wieder in den Löchern. Sich nicht durch die Massen be­eindrucken lassen. Noch näher rankommen lassen! Und dann plötz­lich wie befreiend vernimmt das Ohr das schnelle Rattern der eigenen Waffen, die jetzt Tod und Verderben in die feind­lichen Reihen mähen. Dazwischen fahren mit kurzem scharfem Knall die Pakgeschütze, ihre Rohre auf die feindlichen Panzer gerichtet.

Einzelne Gruppen gehen mit geballten Ladungen gegen die Ungetüme vor. Es ist unmöglich, die Leistungen Einzelner noch zu verfolgen. Hier zeichnen sich Führer und Mann gleichermaßen aus. Der Kampf ist hart, überaus hart.

Dreiunddreitzigmal kamen sie in je fünf Wel­len und dreiunddreitzigmal brach der feindliche Angriff vor den Maschinengewehren, vor den vordersten Linien unserer Kom­pagnien zusammen

Fünf Tage und fünf Nächte: Unsere Jungens sind vor Dreck nicht mehr zu erkennen! Lehm hat ihre Haare verfilzt, die Uni­formen sind verkrustet, die Gesichter verschmiert und seltsam alt geworden. Fünf Tage und fünf Nächte keinen Schlaf und keine Ruhe. Aber sie haben standgehalten. Standgehalten gegen einen Gegner, der sie an Zahl um ein Vielfaches übertraf.

Nach dem dreiunddreitzigsten Angriff wurde es seltsam ruhige an der Front der Feind hat sein Vorhaben aufgegeben. Drei Divisionen des Feindes sind vernichtend geschlagen.

Die Straße nun endgültig frei ist zu einer Bahn des Sieges geworden.

Riga lebt wieder auf

Die Einwohner erzählen von den bolschewistischen Schreckenstaten

PK. Auf den Straßen der lettischen Hauptstadt Riga pulsiert wieder das Leben. Unablässig fluten Menschenströme hin und her, kreuz und quer über Straßen und Plätze. Glühend knallt die Sonne auf den Asphalt dieser schönen kurländischen Stad^ in der man selten einen Menschen findet, der nicht zum min»! desten so viel Deutsch spricht, datz man sich mit ihm verstän» digen kann.

Und doch merkt man überall, datz auch hier der Krieg mib ehernem Schritt vorübergezogen ist. Anklagend recken sich hier^

und da kümmerliche Mauerreste schwarz ausgebrannt in den Himmel. In der Vorstadt an der Düna stehen am Wegrand «r. schossene Panzer. Das Geschäftsleben ist noch nicht wieder z» Schwung gekommen; denn gerade in dieser Stadt sind fast sämt­liche Geschäfte in den Händen der Juden gewesen, die beim An. rücken der Deutschen flohen oder sich in irgend einem Winkel' verkrochen. Jetzt sind diese Läden überallgeschlossen wegen In-/ ventur". Ist diese getätigt, dann werden die Geschäfte in di» Hände lettischer Kaufleute übergeführt. Also auch hier werden. die Parasiten ausgebootet. Den Menschen, den Letten aber die hier leben, merkt man an, datz sie von einem Alpdruck befreit sind. Grauen, Tod und Vernichtung in ihrer furchtbarsten Ge­stalt sind an ihnen vorübergezoaen. Alle Scheußlichkeiten jüdisch-- bolschewistischer Herrschaft haben sie unmittelbar erlebt. So steh, man wohl hier und da noch leidvergranne Züge: aber im allge­meinen herrscht doch schon wieder die Lebensfreude vor.

Man mutz selbst einmal Letten sprechen hören, um ermessen z, können, wie furchtbar die Zeit der jüdisch-bolschewistischen Dikta­tur gewesen ist. Grausiges Untermenschentum, sadistisch ausgellii- gelte Methoden, um Menschen auf möglichst grausame Art zu er- morden. Das ist ihr Erleben in der kurzen Zeit gewesen, in der Hammer und Sichel und ver Sowjetstern über dem Lande standen.

Eine Frau erzählt mit tonloser Stimme von den Schreckens­tagen, die sie in Libau erlebte. In jener Nacht, als die Deutschen vor den Toren der Sradt lagen, raste der jüdische Pöbel durch die Straßen, warf Spreng- und Vranbladungen in die großen Geschäftshäuser, damit ja nichts den verhaßten Nazis in di» Hände siel. Alles sollte zerstört werden, damit man vielleicht der Welt später erzählen konnte: Siehe, das haben die Deutschen getan! In dieser Nacht entpuppte sich wieder ein. mal der Jude. Mit hundert anderen Frauen und Mädchen zusammen wurde, so erzählt die Frau, ihre eigene Tochter von diesem Mordgesellen in den Keller getrieben. Er selbst verschloß die Tür und sah mit verzerrter Fratze zu, wie Decken und Wand, zusammenstürzten und das Haus allmählich ein rauchendes Flam­menmeer wurde.

Das gleiche Schicksal hatte man der gesamten Bevölkerung Rigas zugedacht. Von jenem Tage an, als dieIuden ganze Wagenladungen von Blumen auf die Straßen streuten, um den Einzug der Bolschewisten zu feiern, setzte das Schreckensregiment ein. Mit erstaunlicher Gewandtheit waren Juden bald Mitglieder der GPU., jener Männer mit den blau­roten Mützen, die von den Letten bald wie die Pest gefürchtet wurden. Sie waren dabei, wenn in dem berüchtigten GPkl.-Haus Menschen auf die scheußlichste Art gemartert und zu Tode gequält wurden. Sie und die roten Mordbrenner ersannen auch den Plan, ganz Riga in Brand zu stecken, wenn die Deutschen kämen.

Dieser Tag kam für die jüdisch-bolschewistische Clique aller» dings etwas zu früh. Immerhin hatte man schon begonnen, an der Düna Häuser anzuzünden und von außen Brandgranaten in die Stadt zu schießen. Ein feuriger Ring sollte um die Stadt gelegt werden und Riga so langsam von außen nach innen in Flammen aufgehen. Gebäude und Menschen sollten elend verbrennen. Und während draußen schon unsere- Truppen sich den Eingang in die Stadt erzwangen, wurden drin­nen noch erbarmungslos Letten erschossen, die sich nur mit einem Wassereimer sehen ließen.

Menschenraub war bei diesen Horden an der Tagesordnung. Mitten in der Nacht wurden Bewohner aus den Betten geholt und irgend wohin verschleppt. Als die große Flucht einsetzte, mutzten Tausende und aber Tausende von jungen Mädchen dem Marsch mit antreten. Wie ein Lette erzählte, sollen etwa 40 000 Menschen verschwunden sein. Die Angst und die Mordgier dieser rasenden Teufel machte vor nichts Halt. Die eigenen Ehefrauen wurden von den Bolschewisten auf offener Straße niedergeschof» sen, weil sie sich weigerten, mit ihnen zurückzukehren. Sie hatten hier in dieser Stadt zum erstenmal erlebt, datz es auch etwas- anderes gibt als nur Massenversammlungen und Hetzpredigten. Sie wußten bis dahin nichts von Theater, Kinos, Unterhaltung, schönen Kleidern und gutem Essen. Das alles war ihnen wie ein Paradies erschienen, das sie nicht verlassen wollten, und deshalb­wurden sie einfach niedergemacht. Aber nicht nur sie. Viele bol­schewistische Soldaten haben ihr Leben lassen müssen, weil ihrem Führern" und das waren bezeichnenderweise wieder Haupt» sächlich Juden der Rückmarsch nicht schnell genug ging und si« ihr eigenes Leben nicht schnell genug in Sicherheit bringen kann» ten. Soldaten wurden von Fahrrädern, von Wagen und sonstigem Gefährten einfach heruntergeschosfen, blieben liegen, währerü» ihreFührer" auf dem schnellsten Wege davonsausten. Was kiim» merte den Juden schon der Soldat, dem man erzählt hatte, daß! der Weg von Riga bis Berlin nur noch 10 Kilometer betrage...

Grauen, Tod, Vernichtung sind vorbei für die Letten! Ms dankbaren Augen schauen sie auf die unendlichen Ströme der^ scher Soldaten, die durch ihr Land nach Osten ziehen, um diel Weltpest auszurotten, auf deren Fahnen nichts anderes stand als Blut und Mord.

-Von Kriegsberichter Hans Grefe.

Der Dekan von Eanlerbury

Canterbury ist die Hochburg der englischen Kirche und seit über 700 Jahren der Mittelpunkt des religiösen Lebens in Eng­land. Im Mittelalter gehörte es zu den Gepflogenheiten der Inselbewohner, dorthin zu pilgern, und bis auf den heutigen Tag hat dieMutter Englands", wie die alte Kathedralenstadi genannt wird, eine starke Anziehungskraft auf mehr oder wenige» fromme Engländer bewahrt. In Friedenszeiten gab es Anfang August ein Canterbury-Fest, zu dem die einen wegen des große» Kricketspiels, die anderen wegen der Tanzabende, Konzerte und Theatervorstellungen und sicherlich auch einige aus religiöse» Gründen hinkamen. Seit dem Jahre 1931 konnten sie dort de» sehr ehrenwerten Dr. Hewlett Johnson sehen, der gegen ei» Jahresgehalt von 40 000 Mark das Amt eines Dekans bekleidet! Dieser Geistliche gewann als Zwanzigjähriger mit einer geolo­gischen Arbeit einen Preis und wurde mit 24 Jahren durch ein« Arbeit, die sich mit Hydraulik beschäftigte, zum Mitglied eine» Jngenieurvereinigung gewühlt. Dann wandte er stch der theolo­gischen Laufbahn zu, in der er es schnell zu Ehren und Würde» brachte. Seit zehn Jahren ist er Dekan in Canterbury, wobei ihm nur der Erzbischof von Canterbury, der den Titel Primas von ganz England führt, übergeordnet ist.

Dieser Dekan hat in einem an den Sekretär des sowjetische» Schriftstellerverbandes Fadejew gerichteten Brief der Armeq der See- und Luftflotte, Stalin und denheldenmütigen Völker» der Sowjet-Union" seinen heißen Gruß entboten. Er bezeigt rn diesem, an einen Vertreter der Gottlosenbewegung gerW teten Schreiben Sowjetrutzland als Zitadelle der Freiheit, a» Verteidiger und Träger der Idee und Bestrebungen, die da Völker bewegten, sich zu erheben und die Ketten der Barbar^ abzuwerfen.Ist es nicht ein bitterer Hohn", so fragt dies« Dekan,datz ein Volk, Vas einzig und allein nach friedlicher Ava bauarbeit strebte, dessen einziges Ziel der Aufbau einer ueueNI