Bestialische Kriegführung der Sawjei;
Der Kampf im Osten nimmt immer härtere Formen an
Von Kriegsberichter LorenzBersch
DNV_, 2g. Juli. (PK.) Bolschewistische Brutalität kennt
keine Grenzen. Je länger dieser Krieg im Osten dauert und ^e tiefer unsere Divisionen in den russischen Raum eindringen, um so deutlicher zeigt sich das Gesicht des Bolschewismus in seiner ganzen unsagbaren Verworfenheit. Gleich die ersten Treffen mit dem Gegner offenbarten eine Kampfgesinnung der Bolschewisten, die jenseits allen Kulturempfindens lag. Inzwischen haben die Sowjetrusscn zahlreiche Niederlagen erlitten, und jeder deutsche Sieg hat eine zunehmende Verrohung der Kampfesweise der Sowjets festgestellt. Allmählich nimmt der Krieg mit den Sowjets Formen an, die in die unterste, dunkelste kreatürliche Schicht des Menschentums zurückreichen und die alle zivilisatorischen Sicherungen außer Kraft setzen. Tierhaftdumpf, mit einem verbrecherischen Trieb zum Morden, gebärdet sich die bolschewistische Soldateska. Kein Wunder, daß angesichts einer solchen bolschewistischen Kriegführung, zu deren Kennzeichnung die Begriffsmittel unserer Zivilisation nicht ausreichen, die Haltung des deutschen Soldaten immer erbitterter und erschlossener wird.
Für europäische Gehirne unfaßöar rücksichtslos, verschlagen und heimtückisch kämpfen die vom Bolschewismus fanatisierten Kreaturen. Wo sie von ihren Kommissaren hingestellt werden, da bleiben sie, eher lassen sie sich abschießen. Das ist weniger soldatische Tapferkeit, als der instinkthast-animalische Kampfestrieb des allsgehetzten Halbwilden. Jeden einzelnen dieser Kerle muß man vernichten, zusammenschießen, ehe er das Feuer einstellt. Sie tragen neuerdings Tarn Hemden, an denen Baumrinden »nd Erasbüschel befestigt sind und mit denen sie im Gelände fast merschwinden. Mehr als einmal haben wir beim Abkümmen von Wäldern erlebt, daß diese bolschewistischen Soldaten mit Tarnjacken in Baumkronen fest gebunden waren und, selbst aus »nächster Entfernung kaum erkennbar, so lange feuerten, bis sie »endlich festgestellt und durch einen Volltreffer zum Schweigen »gebracht wurden. Oder sie stellten sich tot, ließen die ersten Wellen des deutschen Jnfanterieangrifss über sich ergehen und schossen dann von hinten auf die vorgehenden deutschen Schützenlinien. Ein Oberleutnant, der gestern, vier /Stunden nach Einnahme eines Waldstückes, zum Bataillons- igefechtsstand zürückging, sah unterwegs unter den Gefallenen einen Bolschewisten liegen, der gegenüber den anderen Toten »inen recht frischen Eindruck machte. Der deutsche Offizier trat an wen Sowjetsoldaten heran, um sich von seinem Tode zu vergewissern. Im gleichen Augenblick sprang der Bolschewik, der sich vier Stunden totgestellt hatte, auf und schoß dem Oberleutnant eine Kugel in den Kopf.
Ein ähnliches Beispiel bolschewistischen Banditenkrisges erlernen wtr vorgestern. Die Tankwagenkolonne des 3. Bataillons rastete in einem Waldstück, das in der Nacht zuvor Schauplatz eines hitzigen Nahkampfes war. Zahlreiche tote Bolschewisten lagen noch uyüestattet auf der Erde. Ein Fahrer wollte Nach einer kurzen Essenspause einen Defekt an einem LKW. beseitigen, kletterte unter das Fahrzeug — da lag einer der „toten" Sowjetrussen auf dem Differenzialgestänge mit einer Handgranate in der Rechten! Der Landser war aber in diesem Falle der schnellere. Mit zwei Pistolenschüssen erledigte er den hinterlistigen Feind, der 24 Stunden den toten Mann gespielt hatte.
In einem anderen Falle bezog eine Jnsanteriekompagnie Biwak in dichtem Unterholz. Es war Eingraben befohlen worden. Ein Landser buddelte sich sein Schützenloch unter einer Hecke. Nach mehreren Spatenstichen bewegte sich plötzlich der Strauch, und aus dem dichten Gebüsch tauchte langsam und vorsichtig der Kops eines Sowjetsoldaten empor. Der Bolschewist lag hier rn einem raffiniert getarnten, mit Moos und Grasbüscheln gut verdeckten Hinterhalt. Er kam aber nicht mehr zum Schießen. Auch die Handgranate, die er werfen wollte, konnte er nicht mehr schleudern.
Noch viele solcher Symptome einer verrohten, unsauberen Kampfmentalität ließen sich aufzählen. Noch in keinem Feldzug hat der deutsche Soldat ein solches Maß an unmenschlicher Grausamkeit, kalter Mordbereitschaft und banditenhafter Kriegsmethoden erlebt wie jetzt im Kampf gegen die Bolschewiken.
Moskau als Industrie- und Rüstungszentrum der Sowjetunion
DNV Berlin, 29. Juli. Starke Verbände der deutschen Luftwaffe haben mehrfach militärische Ziele in Moskau angegriffen. Das Ergebnis waren große Zerstörungen durch Sprengwirkung «nd Brände.
Was diese deutschen Angriffe für die sowjetische Widerstandskraft zu bedeuten haben, wird ersichtlich, wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, daß die Stadt und der Raum vor Moskau eine der drei großen Industrie- und Rüstungszentren der Sowjetunion darstellen, ja hinsichtlich bestimmter Produktionszweige sogar eine Monopolstellung einnehmen.
Allgemein stellt der Raum um Moskau den Schwerpunkt der «isen- und metallverarbeitenden Industrie der Sowjetunion dar. Er ist das außerdem wichtigste Rüstungszentrum des Landes und enthält wertvolle Rohstoffe, von denen mengenmäßig der bedeutendste die Braunkohle ist.
Insgesamt liegen in Moskau und Umgebung rund 2800 Betriebe, darunter befinden sich eine Reihe von Kombinaten, d. h. /Großbetrieben mit Zusammenfassung verschiedener Produktions- Dmfen. Der Anteil Moskaus an der industriellen Eesamterzeu- tznng beträgt rund 20 Prozent. Bei einzelnen Industriezweigen ist der Anteil jedoch wesentlich höher. So ist der Bezirk Moskau z. B. am gesamtsowjetischen Maschinenbau mit 2S Prozent beteiligt. Ferner beherbergt er zwei Personenkraftwagenfabriken von drei Fabriken in der Sowjetunion überhaupt. Von der feinmechanischen und optischen Industrie liegen über 50 Prozent im Moskauer Gebiet, in dem sich des weiteren rund 30 Prozent der installierten Leistung der sowjetischen Kraftwerke befinden, und außerdem zahlreiche Werke der Textil-, der Leder- und Veklei- dungs- .und der Lebens- und Genußmittelindustrie.
Als wichtigstes Rüstungszentrum besitzt Moskau z. B. über SO Prozent des sowjetischen Flugzeugbaues, den weitaus größten Teil der Flakgeschützproduktion, der Zünderfertigung für Artilleriemunition usw.
Schließlich ist Moskau infolge seiner zentralen Lage unter wehrwirtschaftlichen Gesichtspunkten noch besonders wichtig als Verkehrsknotenpunkt ersten Ranges. Es stellt nicht nur den beherrschenden Eisenbahnknotenpunkt dar, sondern in ihm laufen auch alle Fluglinien und Nachrichtenmittel zusammen.
Endlich bildet Moskau einen wichtigen Schnittpunktdes sowjetischen Binnenwasser-Straßennetzes. Der Moskau-Wolga-Kanal verbindet Moskau mit der Wolga, der
Hauptwasserstraße im europäischen Rußland, und damit auch mit dem Kaspischen Meer, sowie über das Mar!n ^-'lsystem mit dem Weißen Meer und der Ostsee.
Die Engländer müs sen aus N izza abreifen
DNM. Paris, 29. Juli. Die französische Regierung hat angeordnet, daß alle Engländer, die sich im unbesetzten Gebiet befinden, aus den Grenzdepartements, besonders der Cote d' Azur abreisen müssen. Die Engländer, die sich in Nizza aufhalten, haben innerhalb von fünf Tagen abzureisen. Sie müssen sich in eines der acht im Innern des Landes gelegenen Departements begeben, das ihnen zugewiesen wird. Es handelt sich bei dieser Aktion um etwa 2 500 Engländer.
„Hier ist Portugal!"
Die Azoren bestätigen ihre Treue
DNV Lissabon, 29. Juli. Wie „Diario da Manha" berichtet lies der Dampfer „Carvalho Araujo" mit Präsident Larmona an Bord am Samstag in den Hafen Punta Delgada auf den Azoren ein.
General Carmona hat nach seiner Ankunft auf der größten Insel dieser Gruppe, auf Sao Miguel, in der Hauptstadt Punta Delgada kategorisch erklärt: „Hier ist Portugal!" Dies ist deutlich genug nach Washington gesprochen. Carmona ist der kompetenteste Mann, der im Namen seines Landes eine solche Erklärung abgeben kann, denn er genießt zweifellos das Vertrauen der überwiegenden Mehrheit seines Volkes. Zwar ist de: General 1926 durch einen Staatsstreich als Militärdiktator an die Macht gekommen. Er hatte 1927 auch noch Aufstände in Oporto und Lissabon niederzuwerfen, aber seit März 1928 ist er der gewählte Präsident der portugiesischen Republik, die sich 1933 eine autoritäre Verfassung gegeben hat. und als Carmona 1935 auf weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, erhielt er 85 v. H. aller abgegebenen Stimmen.
General Carmona und sein Ministerpräsident Salazar wollen Portugal außerhalb des Krieges halten, aber sie zeigen dennoch ihre Entschlossenheit, die Bedrohung portugiesischer Stützpunkte, ob das nun die Azoren oder die Dakar vorgelagerten Kapverdischen Inseln sein mögen, abzuwehren. (Auch nach dieser afrikanischen Inselgruppe sind ja portugiesische Truv- penverstärkungen gegangen.) Das portugiesische Stammland hat überseeische Besitzungen von über zwei Millionen Quadratkilometer zu verwalten und zu schützen; das ist in Kriegszeiten gewiß keine leichte Aufgabe, wenn England und Amerika überall nach strategischen Stützpunkten Ausschau halten. Die Besorgnis um die Azoren hat dabei besonders dringliche Beweggründe. Deshalb ist Carmona dorthin gefahren, um die Bevölkerung der Inseln, die etwa 250 000 Einwohner umfaßt, seiner Fürsorge und seines Schutzes zu versichern.
Nooseoelt in Front
Parallel mit den unerhörten Schlügen, die in mehr als fünfwöchentlichen Kämpfen den sowjetischen Armeen zugefiigt wurden, ist der Präsident der USA. aus der Rolle des Kriegshetzers rn zweiter Linie herausgetreten. Er hat sich heute an die Spitze aller Aktionen gesetzt, die in der ganzen Welt den brutalen Ver- nichtungskampf gegen alle Völker anstreben, die sich der britischnordamerikanischen Vorherrschaft nicht unterwerfen wollen. Aber nicht die Demaskierung seines krankhaften Hasses allein ist das entscheidende Merkmal der Stunde. Ebenso bedeutsam und im Grunde vergleichslos sind die Methoden, die der Diktator der USA. seinem Rache- und Angriffsfeldzug zugrunde legt. Sie stellen eine Verletzung aller Gesetze des Völkerrechtes und aller Normen soldatisch-ehrlichen Kampfes dar. Sie sind Ausgeburten einer verantwortungslosen und psychopathischen Weltanschauung, für die es vor dem Forum der Völker keine Entschuldigung mehr gibt. Wenn die USA. den traurigen Ruhm für sich beanspruchen, die Figur des Gangsters, des Inbegriffs haßerfüllter und dabei klug getarnter Zerstörerkräfte, erfunden zu haben, so betreibt Roosevelt in größtem Rahmen die Uebertragung dieses Eang- sterideals auf politisches Gebiet. Auch seine obskuren „Berater", in Wahrheit Generalagenten des internationalen Juden- und Freimaurertums, folgen dem Herrn des Weißen Hauses auf dieser abschüssigen Bahn ohne den geringsten Skrupel und Vorbehalt. Sie haben heute Washington zur Hauptstadt des demokratischen Welthasses gemacht, der alle Bindungen nationaler Verantwortung und geistiger und politischer Zusammenarbeit der führenden Kulturmächte der Erde verneint.
Der F a l l V e l m o n t e, der in so außerordentlichem Ausmaß die Weltöffentlichkeit beschäftigt, gehört dem Haßtreiben Roose- velts als ein charakteristischer Sonderfall an. Wer den bolivianischen Militärattache in Berlin bei der Abgabe seiner ehrenwörtlichen Erklärung gegen die Vrieffälscher des Weißen Hauses vor der In- und Auslandpresse beobachten konnte, fragte sich mit einiger lleberraschung, warum gerade dieser Offizier von Roosevelt zu einem unfreiwilligen Mitspieler bei seinen verfreche- rischen Manövern gegen den deutschen Gesandten in Bolivien gemacht wurde, denn an der Wahrheit des Dementis von Major Belmonte ist gar kein Zweifel möglich. Aber auch hier ist des Rätsels Lösung die kritiklose Animosität, die Roosevelt gegen jeden Menschen nährt, der mit seinen Plänen nicht einverstanden ist, aus Südamerika wie so viele andere Gebiete zu einer bloßen Kolonie der USA. zu machen. So wollte Roosevelt gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe treffen", den slldameri- kanischen Freiheitsgedanken und den bösen Nationalsozialismus, den er in einer Art von Verfolgungswahn hinter jedem Strauch und Ameisenhaufen wittert. Und so befahl er die Fälschung eines diplomatischen Dokuments, das Unfrieden stiften konnte, und zugleich die erpresserische Weiterleitung des Lllgenbriefes an die ihm hörige Regierung in La Paz. Damit war für ihn der Ring einer neuen Aggression geschlossen, ein neues Märchen als Wahrheit ausposaunt und ein neuer Sturm im USA.-Lügenteich entfacht, der nach seinem Willen nun weiter auf die anderen Staaten Jbero-Amerikas überspringen soll.
Nicht viel anders betreibt Roosevelt seine Angriffspläne gegen Japan. Auch hier ist sein einziges Bestreben, die tiefe Vernunft und Berechtigung der japanischen.Pläne zu einer endgültigen Befriedung des Fernen Ostens durch unkontrollierbare Handlungen wütender Unbeherrschtheit und durch bombastische Beschimpfungen aller Andersdenkenden verleumderisch ins Unrecht zu setzen und in ihr Gegenteil zu verzerren. Auch hier spurtet er wie ein Rasender hinter dem Kriege her, um ihn ja nicht entwischen zu lassen. Der Verhängung der Wirtschaftsblockade gegen Tokio folgt sofort die Mobilmachung der Philippinen, der ersten Sondierung möglicher Hilfe für China ein freches und zweideutiges Earantieangebot an Niederländisch-Jndien und
Französisch-Jndochina und der Befehl, möglichst umfassende Kriegsmateriallieferungen an Tschungking in Gang zu setzen und den Antransport dieser Lieferungen genau wie im Fall Island mit Mitteln der USA.-Flotte zu bewerkstelligen. Und wiederum wird auch hier Anstand und Ehre gegenüber früheren Verbündeten skrupellos über Bord geworfen. Französisch-Jndochina soll durch Anhänger des Verräters de Gaulle ausgehöhlt werden, das nationale Frankreich, wo es sich am schlechtesten wehren kann, nach dem syrischen Vorbild neue Schläge erhalten Dem schiebt nun Japan durch Truppenlandung einen Riegel vor
Japanische Truppenlandung in Jndachi»,
Schanghai, 29. Juli. (Ostasiendienst des DNV.) Japanisch« Truppen begannen am Dienstag morgen, wie in Hanoi amtlich bekanntgegeben wird, mit der Ausschiffung nördlich der Cam- ranh-Vucht. Die amtliche Bekanntmachung besagt ferner, dad der japanischen Luftwaffe insgesamt acht Flugplätze einschließlich des Flugplatzes von Saigon zur Verfügung gestellt wurde«.
InSaigon werden Vorbereitungen zur Aufnahme der japanischen Truppen getroffen. Das Gebäude der französischen Handelskammer wird dem japanischenGeneralstabzur Verfügung gestellt, das Gebäude der chinesischen Handelskammer wird japanisches Hauptquartier. Die japanischen Truppen beziehen Kasernen außerhalb der Stadt. Die Hafenanlagen von Saigon werden der japanischen Marine weitgehendst zur Verfügung gestellt. Die Hotels in Saigon sind mit seit dem Wochenende eintreffenden japanischen Offizieren überfüllt. Die Vorbereitungen zur Aufnahme der Japaner wickeln sich reibungslos ab.
Das Mißtrauen der Bevölkerung gegen die englischen Finanzinstitute bewirkte am Montag einen Ansturm auf die Schalter, so daß die englischen Banken sich gezwungen sahen, die Eeldabhebungen auf 500 Piaster zu beschränken.
Bereits 40 000 Japaner in Süd-Jndochina gelandet
Hanoi, 29. Juli. (Ostasiendienst des DNB.) Die Ausschiffung japanischer Truppen in Süd-Jndochina macht schnelle Fortschritte. Nach in Hanoi vorliegenden Meldungen sind bisher 40 008 Mann gelandet.
»
Niederländisch-indische Regierung hebt das Petroleumabkommen auf
Schanghai, 29. Juli. (Ostasiendienst des DNV.) Nach einer Domei-Meldung hat die niederländisch-indische Regierung einseitig das Petroleumabkommen mit Japan aufgehoben.
Neuseeland schließt sich Maßnahmen gegen Japan an
Stockholm. 29. Juli. Wie Reuter aus der neuseeländische» Hauptstadt Wellington meldet, hat der stellvertretende Premierminister Nash bekanntgegeben, daß die neuseeländische Regierung gegen Japan eine ähnliche Aktion durchführe, wie sie durch Großbritannien und die Vereinigten Staaten in vollem Einverständnis mit Neuseeland bereits erfolgt sei. Die neuseeländische Regierung hat am Montag Japan mitgeteilt, daß der japanischneuseeländische Handelsvertrag von 1919 mit den Zusätzen von 1928 nach Ablauf der vorgesehenen dreimonatigen Kündigungsfrist seine Wirksamkeit verlieren werde.
Französisch-japanisches Protokoll
DNB Vichy, 29. Juli. Zwischen der französischen und der japanischen Regierung wurde, wie amtlich mitgeteilt wurde, am Dienstag in Vichy ein Protokoll über die französisch-japanische Zusammenarbeit zur gemeinsamen Verteidigung F r a n zö s i sch - I n d o - CH i n as abgeschlossen und vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Admiral Darlan und dem japanischen Botschafter Kalo unterzeichnet. Das mit der Unterzeichnung in Kraft tretende Protokoll steht folgende drei Punkte vor:
1. Die beiden Regierungen verpflichten sich, zur gemeinsamen Verteidigung Französtsch-Jndochinas militärisch zusammenzuarbeiten.
2. Die im Hinblick auf diese Zusammenarbeit zu ergreifenden Maßnahmen werden Gegenstand besonderer Abmachungen werden.
3. Die vorerwähnten Dispositionen bleiben nur so lange in Kraft, als die Umstände, die den Grund für ihre Annahme bilden, vorliegen.
Vorschußlorbeeren und Haß
Eine Rede des Sonderbeauftragten Noossvelts
Der Sonderbeauftragte des Präsidenten der Vereinigten Staa- ren, Harry Hopkins, sprach, wie die „Köln. Ztg." berichtet, am Sonntagabend in einer Rundfunkrede. Seine Ausführungen waren durchdrungen von Haßgefühlen aus Deutschland. Das wäre an sich nichts Neues, aber immerhin ist es selbst in diesen Zeiten ungewöhnlich, wenn das Staatsoberhaupt mit folgenden Worten angegriffen wurde: „Es gab eine Zeit, da der mächtige Ozean uns trennte, jetzt vereint er uns. Der Präsident der Vereinigten Staaten ist sich mit Churchill einig in dem Trü- ichluß, die rücksichtslose Gewalt dieses sündigen Psychopathen in Berlin zu durchbrechen." Diese Formulierung erhält ihr besonderes Gewicht dadurch, daß Hopkins in amtlichem Auftrag in London weilt und auch gemäß diesem amtlichen Aufträge sprach- Man glaube in dem angelsächsischen Raum nicht, daß Deutschland solche Worte einfach hinnehme; sie haben ihre Wirkung, aber in einem anderen Sinn, als man sich jenseits des Kanals und des Festlandes vielleicht vorstellt.
Hopkins erklärte weiter: „Wir messen die Entfernung nicht länger in Meilen — der Hunne ist nur 21 Meilen von Dover entfernt, und doch ist er und seine heidnische Lebensweise mehr als 2000 Jahre von Dover entfernt. Wie die meisten Amerikaner, so habe ich das Gefühl, daß unsere Art zu leben und unser Land von Hitler bedroht sind. Einst hat ihnen der Präsident vM Amerika eine Botschaft unseres guten Willens gegeben. Der Präsident hat jedoch einsehen gelernt, daß die Sympathie eine menschliche Eigenschaft ist, daß jedoch eine fliegende Festung mehr Bomben abwerfen kann. Er wußte, daß Bewunderung schmeichebr kann; er weiß aber auch, daß ein Zerstörer Wasserbomben ab- werfen kann. Das Leih- und Pachtgesetz war die Antwort, die unsere Bewunderung und unsere Sympathie in eine greifbarere Form brachte und die die Waffen gegen den Tyrannen lieferte — gegen den Mann, der unsere Demokratien versklaven würde." Auch hier ist das Bemerkenswerte nicht die Aeberheblichkeit der Argumentation, sondern daß die Rede auf die Person unseres Führers zielt. Wilder Haß spricht aus der Haltung des Sonderbeauftragten Roosevelts. Vrm Deutschland aus hat man solche — gelinde gesagt —' Entalei-