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Nr. 174

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Alteusteig. dea 29. Juli 1841

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Semiiseerzeugung und Gemüseverbrauch in Württemberg

nsg. Württemberg war stets ein Gemüse- und Obstbauland, und es war noch immer in unserem Gau ein starker Verzehr an Gemüse festzustellen. Also auch früher schon war bei uns Gemüse bas Volksnahrungsmittel. Vielleicht ist dies auch ein Amstand, daß vorübergehend weniger reichlicher Gemüseanfall besonders empfunden wird.

- Der deutsche Gartenbau hat den steigenden Bedürfnissen der vergangenen Jahre und erst recht der Kriegszeit Rechnung ge­tragen. Die wirklich zufriedenstellende Versorgung der Gemüse­märkte und des Apfelmarktes während des ganzen letzten Win­ters war der schöne Erfolg der Bemühungen aller beteiligten Kreise. Der württembergische Gemüseanbau hat sogar seine An­baufläche um 41 v. H. ausgedehnt. In den für den feldmäßigen Gemüseanbau besonders geeigneten Gebieten im unteren Neckar­tal hat der Eartenbauwirtschastsverband Württemberg den Spi­nat-, Möhren- und Kohlanbau, also Wirsing, Weiß- und Rotkohl in einem wesentlich höheren Umfange als in den vorhergehen­den Jahren veranlaßt. Ferner wurde im Weinsberger Tal die ! Erzeugung von Tomaten, Salatgurken und Bohnen beträchtlich verstärkt. Schon in Kürze werden von dort diese Gemüse den Märkten umfangreicher zugeführt. Aus diesem erhöhten Anbau kamen auch schon in der letzten Maiwoche allein durch die Sa­menstelle Heilbronn Spinatanlieferungen von insgesamt 5000 Zentner auf die württembergischen Märkte. Diese Zufuhren reich­ten damals aus, um den Bedarf der Groß- und Kleinverbraucher restlos zu decken.

Auch die Blumengärtner haben ihre Kulturen teilweise aus den Gemüseanbau umgestellt und so viel zur Marktvcrsorgung beigetragen. Allerdings waren die kleingartenbesitzenden Selbst­versorger infolge der um drei Wochen verspäteten Wachstumsver­hältnisse länger als sonst auf den Markt angewiesen. Ferner ist in Betracht zu ziehen, daß auch im erwerbsmäßigen Gartenbau die Sämereien und Jungpflanzen in diesem Frühjahr, abgesehen vom Arbeitskräftemangel, witterungshedingt sehr spät in den Boden gebracht werden konnten. Dann konnte wegen der trocke­nen Witterung der zweite und dritte Nachbau verschiedener Ee- müsearten vielfach nicht rechtzeitig einsetzen. Beim Feldgemüse­bau mußten sogar zweite Anpflanzungen durchgeführt werden, man bezog Jungpflanzen aus anderen Wirtschaftsgebieten. Es war also eine Verzögerung des Ernteanfalls zwangsläufig in Kauf zu nehmen. Wie oben erwähnt, wird sich aber jetzt durch die zunehmenden Anlieferungen der feldmäßig angebauten Ge­müse eine Entspannung der Versorgungslage am Gemüsemark: anbahnen. In Kohl, Zwiebeln, Karotten und Gelben Rüben ist Württemberg stets noch auf andere Anbaugebiete angewiesen ge­wesen. Grüne Erbsen kommen seit Wochen öfters in nahezu überreichlichen Mengen auf den Markt. Die Versorgung des Stuttgarter Eroßmarktes wird durch 538 Betriebe mit Gemüse­anbau begünstigt. Die Belieferung Eroß-Stuttgarts wird also durch einen eigenen leistungsstarken Gartenbau bestimmt lesser durchgeführt als wenn wir, wie andere Großstädte, auf Zufuhren von außerhalb des Wirtschaftsgebietes angewiesen wären.

Die Eemüsezufuhr aus Holland ins Reich ist größer als je in den letzten vier Jahren, während die Zufuhren aus Italien ebenfalls unter weniger guten Wachstumsverhält- nisfen dieses Frühjahrs zu betrachten sind. Mit den Auslands­zufuhren müssen aber in erster Linie die Versorgungsgebiete be­liefert werden, die nicht in dem Maße wie Württemberg eigenes Gemüseanbaugebiet sind. Unsere Eesamtversorgung mit Gemüse wird aber auch in erster Linie aus Schleswig-Holstein, Sachsen- Anhalt und der Pfalz ergänzt. Wir müssen uns jedoch im klaren

sein, daß Ertragsschwankungen bei Gemüse bei uns wie in den lleberschußgcbieten anderer deutscher und ausländischer Gemüse- anbaugebiete stets unvermeidbar bleiben. Dies ist jedoch keines­wegs eine ausschließliche Kriegserscheinung, sondern dies war schon in Friedenszeiten so. And wenn diese Gemüse in diesem Jahr später auf den Markt kommen, so erkennen wir darin, daß von der Natur sich einfach nichts vorzeitig verlangen läßt.

Wehruntauglich statt arbeitsverwendungsfähig. Da das wehrmachtsärztliche Urteilarbeitsverwendungsfähig" sich nicht immer mit der Arbeitsverwendungsfähigkeit im Sinne des Wehrmachtsfllrsorge- und Versorgungsgesetzes deckt und dadurch Unklarheiten entstanden sind, wird durch eine Anordnung des OKW. statt dessen mit sofortiger Wirkung als wehrmachtsarzt- liches Urteilwehruntauglich" eingeführt.

Die künftige Heilmittelwerbung. Der Werberat der deut­schen Wirtschaft hat neue Bestimmungen für die Heilmittel- werbung erlassen, die am 1. Oktober in Kraft treten. U. a. ist erwähnenswert das Verbot der Werbung mit Dank- und Empfeh­lungsschreiben, mit Preisausschreiben, Selbstbehandlungsvor­schriften, Hauszeitschriften für Laien, durch Werbevorträge von Laien und Hausbesuche sowie die Erweiterung der Krankheiten, gegen die Heilmittel nur in Fachkreisen angeboren werden dür­fen, auf Erbkrankheiten, ernste Erkrankungen des Herzens und der Nieren sowie auf die Zuckerkrankheit.

Ebershardt, 28. Juli. (Beerdigung von Kconenwirt Braun Der erste Erntewagen.) Ein langer Leichsnzug begleitete Kronen­wirt Johann Georg Braun auf seinem letzten Gang zum Fried­hof. Ein aufrechter und gerader Bürger und eifriger Weidmann, in der Heimat und Umgebung beliebt und geachtet, hat in ihm sein Lebenswerk beendet. Pfarrer Müller würdigte in trostreichen Worten dieses Leben voll Mühe und Arbeit. Kameradschaftsführer Hartmann gedachte in einem Nachruf der 40 jährigen Zuge­hörigkeit des Verstorbenen beim hiesigen Militärverein bezw. der Kriegerkameradschaft. Gottlob Weik hat an Jakobi seinen ersten Garbenwagen, schöne Wintergerste, eingeführt. Wenn kein Unwetter kommt, darf mit einer reichen Ernte gerechnet werden

Freudenstadt, 28. Juli. (Zu Tode gedrückt.) Am Samstag ver­unglückte auf der Horst-Weffel-Straße am Ktenberg die Frau des früheren Glasmachers Braun tödlich. Das Ehepaar Braun war war mit Brennholz (zweiWagen mitBulldogg) auf dem Heimweg. An der genannten Stelle kam der Hintere Anhänger auf der ab- schlissigen Straße ins Rollen und fuhr auf den vorderen auf, wo­bei Frau Braun zu Tode gedrückt wurde.

Neuenbürg, 28. Juli. (Todesfälle) Am Samstag verschied an den Folgen eines hartnäckigen Leidens der Vorstand des hiesigen Finanz­amts, Regierungsrat Karl Müller. Man wird das Hinschriden des erst 58jährigen Mannes vielerorts bedauern. Ebenfalls am Samstag verstarb im 88. Lebensjahr Fräulein Sophie Meeh. Fräulein Meeh war die Schwester des früherenEnztäler"-Ver- legers Christian Meeh, und das einzige noch lebende Glied der hiesigen Verleger-Familie gleichen Namens. Sie war eine allge­mein geachtete Persönlichkeit.

Stuttgart. (Rassehunde-Siegerausstellung.) Die bevorstehende große Siegerausstellung des Reichsverbandes für Hundewesen in Stuttgart am 30./31. August übertrifft alle seit­herigen Rassehundeausstellungen, ja selbst die Weltausstellung von 1935, ganz gewaltig an Ehren- und Barpreisen. So haben der Führer und der Reichsjägermeister, die zuständigen Reichs­minister, das Oberkommando des Heeres, der Gauleiter von Württemberg sowie die württ. und badischen Minister ihr Inter­esse für das Unternehmen durch Bereitstellung namhafter Preise bekundet. Die Stadt Stuttgart unterstützt die Ausstellung in jeder nur möglichen Weise.

Eßlingen. (Tödlich verunglückt.) Ein von Mettingen kommender, etwa 45 Jahre alte Motorradfahrer aus Stuttgart fuhr auf einen Lastwagen auf. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er sofort ett-o

Heilbronn. (Festnahme eines Verbrechers.) I» der hiesigen Gegend war in den letzten Tagen ein Verbrecher am Merk, der im Verdacht stand, eine Reihe noch nicht aufgeklärter Eigentumsvergehen verübt zu haben. Am Samstag mittag wurde «un in der Friedensstraße hier ein verdächtiger Mann von der Kriminalpolizei geprüft. Wiederholt versuchte der Unbekannte kch der Festnahme zu entziehen, um aber schließlich doch nach stundenlanger Absperrung eines Häuserblocks dingfest gemacht M werden. Es handelt sich um den 25 Jahre alten Eugen Blau aus tzchwäb. Hall, der sich tatsächlich als der Gesuchte herausstelltr und aus einer Strafanstalt ausgebrochen war, wo er eine lang­jährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte.

Nürtingen. (Fast hundert Jahre alt.) Am 28. IM vollendet die älteste Einwohnerin Nürtingens, Mathilde Walter bei noch befriedigender Gesundheit ihr 98. Lebensjahr. '

^ Laupheim. (Ins Schaufenster gefahren.) Ein pol­nischer Landarbeiter fuhr mit beladenem Wagen und einer an- tzehängten Mähmaschine eine abschüssige Straße hinunter, ohne st« bremsen. Die Pferde kamen mit dem Wagen in Schuß und vasten über den Gehsteig in das Fenster des Gebäudes der Stadt- stflege. Die Pferde trugen Schnittwunden am Kopf davon.

Leutkirch i. A. (Soldat als LeLensretter.) Ein der skchwimmens unkundiger junger Mann wagte sich in den nahen Argensee hinaus und ging plötzlich unter. Der ebenfalls im See Ladende Soldat Sinz aus Eebrazhofen bemerkte den Vorgang «nd es gelang ihm, den bereits Bewußtlosen an Land zu bringen und vom Tode des Ertrinkens zu retten.

Sulmingen, Kr. Viberach. (Scheuende Pferde. Bei Feld­arbeiten scheuten die Pferde, die von einem polnischen Arbeiter 'geführt wurden. Der Mann hatte anscheinend das Leitseil zu fest «m seine Hand gebunden, so daß er nicht loskommen konnte. Er wurde eine Strecke geschleift und erlitt schwere Knochenbrüche.

Kempten. (Ein tragischer Fall.) In einem Anwesen i» Kempten wurden am 16. April Dachdeckerarbeiten vorgenommen. An der Straßenkreuzung waren zwei Sicherungsplatten aufge­stellt, ebenso eine Warnungstafel. Als die Arbeit begonnen wurde,war der verantwortliche Bauleiter nicht an der Baustelle. Mn Hilfsarbeiter wollte alten Bauschutt vom Dach in den Hos werfen. Nachdem er sich zuvor umgesehen und niemand bemerkt chatte, warf er eine zerbrochene Dachplatte hinab. Inzwischen hatte der 70jährige Hilfsarbeiter Otto König, ohne hierzu be­auftragt zu sein, den Hof betreten. Er wurde von der Dachplatte so schwer getroffen, daß er bald darauf starb. Da das Verschulden der beiden nun angeklagten Männer nur gering war und der Verunglückte selbst mitschuldig war, sprach das Gericht nur Geld­strafen aus.

Handel and Verkehr

Berliner Börse vom 28. Juli- Die Umsätze hielten sich in enge« Grenzen, so daß kleinste Aufträge die Kursbewegung entscheidend beeinflußten. Durch festere Haltung fielen Montanwerte und Eleltroaktien auf.

Stuttgarter Börse vom 28. Juli. Die Spitzenwerte des Jndu- sirieaktienmarkts eröffneten leicht befestigt. Unter den heimischen Werten waren Stuttgarter Vückermühle und Weag je 1 Prozent Mzer gesucht. Kraftwerk Alt-Württemberg und Maschinenfabrik Weingarten bei minus 1 Prozent angeboten. Großbankaktien no­tierten teilweise schwächer.

Schweinemärkte. Balingen: Zufuhr 100 Milchschweine. Preis für ein Stück 2331 RM. Ulm: Zufuhr 10 Läufer- schweine, 100 Milchschweine. Preise für Läufer 5055, für Milch­schweine 2840 RM. das Stück. Nördlinaen: Zufuhr 562 Saugschweine, 31 Läufer. Preise füh Saugschweine 4585, für Läufer 90140 RM. das Paar. Oeh ringen: Zufuhr 189 Milchschweine 2 Läufer. Preise für Milchschweine 5070. für Läufer 95 RM. je Paar.

Berontwortllch für de» gesamten Inhalt an Stelle des im Felke stehende« Hauptschriftletters Dieter Lauk, Ludwig Lauk in Merrsteig Druck ». Verlag Buchdruckerei Lauk in Mtenstetg: Zurzeit Prl.3 gültig

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4 Fehler in einem Haushalt Welche sind's?

Können Sie beurteilen, um welche Fehler es sich hier handelt? Bitte, sehen Sie das Bild an. Würden Sie. so, wie in dieses Bild, von oben in manche Haushalte hineinsehen, so würden Sie häufig folgendes entdecken: es gibt heute immer noch Frauen, die glauben, sie könnten Schmutzflecke auf Fußböden, an Türen oder Fensterbrettern nur mit Seife wegbringen, so wie bei Bild l. Andere Frauen bearbeiten stark verschmutzte Arbeitssachen auf dem Waschbrett mit Bürste und Seife (Bild 2), obwohl es dafür viel einfachere Mittel gibt. Und was macht der Mann in Bild 5? Gedankenvoll hat er die Badewanne voll­

laufen lassen und merkt gar nicht, daß das Wasser das Seifennäpfchen überflutet. Außerdem hat er schon Vz Stück Seife verbraucht, um den Hlschmutz von seinen Fingern zu kriegen, und er will gar nicht Weggehen.

Ist es auch notwendig, für stark ver­schmutzte Berufssachen unbedingt Seife zu verwenden? Nein, viel schneller geht's mit einem guten fettlösenden Reinigungsmittel, das den zähen, festgekitteten und fetthaltigen Schmutz, wie er sich in Fleischer- und Bäcker­wäsche, in Monteur- und Schlosseranzügen befindet, viel besser löst. Selbst ganz hart­näckig haftender Schmutz wird aus diese Weise viel schneller gelöst als mit Seife, und dabei schont man noch das Gewebe. Man braucht keine Wurzelbürste und kein Waschbrett. Man weicht zunächst gründlich ein (Metzger- und Bäckersachen mit blut- und eiweißhaltigen Flecken werden in lauwarmer Lösung ein­geweicht), hinterher wird in frischer Lösung

gekocht. So spart man Seife und Wasch­pulver für die bessere Haushaitwäsche!

Schäumt Ihre Waschlauge schlecht? Dana verbrauchen Sie zuviel Seife, denn Sie müssen zu lange reiben, bis es Schaum gibt. Aber meist liegt die Ursache gar nicht an der Seife sondern am Wasser. Das Wasser enthält zu viel Kalk. Kalk läßt die Seife schwer schäumen. Kalk vernichtet Seife. Bei hartem, kalkhab tigern Wasser werden in einem mittelgroßen Kessel bis zu V« Pfund Seife unwirksam. Wenn Sie also Seife und Waschpulver sparen wollen, machen Sie das Wasser vorher weich. Man verrührt dazu am Abend vor dem Waschen einige Handvoll Bleichsoda im Kessel und läßt das Wasser bis zum nächsten Morgen stehen. So wird es über Nacht wundervoll weich. Am nächsten Morgen braucht man nur noch einen Teil der Waschpuivermenge, die man sonst nötig hat. Mit anderen Wor­ten: man kommt mit der gleichen Menge Waschpulver viel weiter als sonst!

Mütterberatung Attensteig

vorverlegt auf Mittwoch, den 30. Juli nachm. 23 Uhr im Gemeindehaus

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Kirchliche Nachrichten

Heute 8 Uhr Kriegsbetstunde

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ksukt man vorteilhaft in Zern bacti^esciiätt

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