Sensationeller Tagesbefehl Stalins erbeutet

Sieben bolschewistische Generale nnd zwei politische Kom­missare der Fronttruppe vor das Kriegsgericht gestellt

Helsinki, 28. Juli. Bei den Kämpfen gegen die Bolschewisten wurde, wie die finnische Presse am Montag in großer Aufma­chung berichtet, unter der Beute ein sensationeller Tagesbefehl vom 22. Juli gefunden, der in größter Klarheit die starke Ver­wirrung bei der sowjetrussischen Truppenführung zeigt.

Der Tagesbefehl Stalins, den die Blätter vollständig abdrucken, besagt, daß die Sowjettruppen wohl oft zur Zufriedenheit ge­kämpft hätten, daß es aber doch auch viele gebe, die Furcht und Panik verbreitet und gegen die Frontdisziplin verstoßen hätten. Daher "seien wegen schimpflicher Flucht, Panikmacherei, Füh­rungsunfähigkeit, Untergrabung der Kriegssührung, kampflos« Preisgabe von Waffen und eigenmächtiges Verlassen der Stel­lungen folgende Generale und politische Kommissare verhaftet und zur Verurteilung vor das Kriegsgericht gestellt worden:

Armeegeneral Pawlo, Kommandeur an der Westfront, Gene­ralmajor Klimovski, Eeneralstabschef an der Westfront, Ge­neralmajor Erigorjew, Chef des Nachrichtenwesens der West­front, Armeegeneral Korobkow, Chef der IV. Armee, Gene­ralmajor Kosobutski, Kommandeur des 41. Jnfanteriekorps an der Nordwestfront, Generalmajor Solihow, Kommandeur der 60. Gebirgsjäger-Division an der Südfront, Kommissar K u - ratsch kin, stellvertretender Kommandeur der 60. Gebirgs- Jäger-Division an der Südfront, Generalmajor Galaktinow, Kommandeur der 30. Infanterie-Division an der Südfront, Kom­missar Jelisejew, stellvertretender Kommandeur der 30. In­fanterie-Division an der Südfront.

Der Tagesbefehl sagt weiter, daß die Disziplin in der Sowjet­armee um jeden Preis wiederhergestellt werden müsse. Bo« alle» Kommandeuren und politischen Kommissa werde erwartet, daß sie ihren Mannschaften mit gutem Beispiel voraugingen und die Panikmacher, Feiglinge und Deserteure ausmerzten. Sämt­liche Fälle von Feigheit werden strengstens bestraft werde«.

Unterzeichnet ist der Aufruf von Stalin als Oberstem Chef des bolschewistischen Verteidigungskomitees und dem Divrstons- kommissar Wasiljew.

Moskau fahndet nachSaboteuren"

Stockholm, 28. Juli. In einem Leitartikel beschäftigt sich die ^.Prawda" nach einer imAftonbladet" wiedcrgegebenen Mel­dung des Moskabuer Radios mit Sabotagehandlungen, die bei der Bekämpfung der durch die deutschen Bomben ungerichteten Brände in Moskau vorgekommen seien. Die Leiter des Lösch- wesens für Moskau, Jarisj, Blomberg und Borston, seien ver­haftet worden. Der Sprecher habe betont, daß alle, die nicht ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllen, ihre Strafen erhalten würden.

Beffarabierr fast ohne Bewohner

Drei Tage lang mit Benzin übergosssn und «»gezündet , Bolschewistische Zerstörungswut in Kischinew

Bichy, 28. Juli. In welch barbarischer Weise die Sowjets in den nunmehr besreiten Gebieten Bessarabiens und der Buko­wina hausten, geht aus dem ausführlichen Bericht des Bericht­erstatters der Agentur OFJ hervor, der derzeit bsssarabische Städte und Dörfer auf einer Frontreise besichtigt. Der Bericht­erstatter stellt einleitend fest, daß Bcssarabien und die Bukowina einen tragischen Anblick bieten. Die Sowjets hätten systematisch Städte und Dörfer aus reiner Zer- jstörungssucht verwüstet. Zahlreiche Einwohner seien wenige Tage vor Ausbruch der Feindseligkeiten nach Jnnerruß- stand verschleppt worden. Andere wieder seien gezwungen worden, wit den sowjetrussischen Truppen zu fliehen.

Ganz Bessarabien bilde gegenwärtig eine große Wüste, fast «hne Bewohner. Die Hauptstadt Kischinew biete einen ßchrecklichen Anblick Auf einer Länge von mehreren Kilometern ßehe man nichts als ausgebrannte Häuser. Das Zentrum der Stadt sei ein ungeheurer Trümmerhaufen. Drei Tage und drei Akächte lang sei die Stadt auf Befehl der sowjetrussischen Behor­chen mit Benzin iibergossen und dann angesteckt worden. Jahre seien nötig, um auf dem zerstörten Kischinew eine neue Stadt saufzubauen. Von den 120 000 Einwohnern befänden sich nur noch wenige tausend in der Stadt. Es sei traurig anzusehen, wie sie church die Straßen irrten, um aus den Trümmern noch einige -Gegenstände zu retten.

In der Bukowina, so heißt es in dem Bericht weiter, sei Die Lage ähnlich, doch hätten die Städte und Dörfer weniger mnter der Zerstörungswut der Sowjets gelitten. Die deutschen «nd rumänischen Truppen seien in diesem Abschnitt zu schnell vorgerückt, um den sowjetrussischen Truppen die Ausführung 'ihrer Pläne zu gestatten.

Das Werk der Brandstifter

Hungernde Zivilbevölkerung zwischen Ruinen

Von Kriegsberichter Hans Huffsky (PK)

NSK Die kleine Stadt E. ist fast vollständig rnedergebramu, ohne daß ein deutscher Schuß oder eine deutsche Bombe darauf tbgegeben wurde! Als die Spitzenverbände einer deutschen Pan- rdivision nach dem Durchbruch durch die Widerstandslinie am njepr überraschend im feindfreien G. erschienen, brannte dort »och kein Stück Holz. Das erste Haus begann zu lodern, als ein Sowjetflugzeug vier Bomben über der dichtgefügten, zum piößten Teil aus Holzhäusern bestehenden Innenstadt abwarf, «m deutsche Tuppenkolonnen zu treffen. Als drei weitere Vom­ier am frühen Abend erschienen, um weiteres Feuer zu legen, wurden sie von drei deutschen Jägern wie von Bussarden »ngefallen. Binnen einer halben Minute kippten alle drei Vom­ier brennend in die Tiefe.

t Am späteren Abend, als der Tod aus der Luft gebannt zu sein schien, schossen plötzlich neue Flammen aus dem hüge- ägen, windgünstig stehenden Rund der Stadt auf, und die gerade »ürchziehenden Truppen mußten sich beeilen, um in den durch die Straßen gepeitschten Qualmfahnen nicht zu ersticken, ja, umuicht elber von den Feuerzungen erfaßt zu werden. Die Bevölkerung Kuurte mit Sack und Pack schreiend und weinend auf die Wiesen., Der Skachlwut« or« <-aue, unc

nach kaum einer Stunde stand oer allergrößte Teil der Stadt, vom Rest durch einen kleinen Vach getrennt, in bluti­gen Flammen. Die Hitze legte sich weit vor die Stadt hinaus, es war heißer, als es am glutenden Mittag gewesen war.

Wie ein Fata Morgana in weißestem Weiß stand allein am Rande der Stadt unversehrt die Kirche von G., es war eine alte Backsteinkirche mit zwiebelförmigen Türmen, die erste Kirche, die wir aus unserem, Hunderte von Kilometern langen Marsch durch die Sowjetunion gesehen haben (sie war allerdings keine Kirche, sondern wurde als Eetreidelager verwendet). Sie stand, durch

die Feuersbrunst angestrahlt, wie noch kaum zuvor ein anderes Gebäude der Welt.

Wir haben diesem glühenden Verzehr einer ganzen Stadt in so kurzer Zeit wort- und verständnislos zugesehen. Verständnis­los, weil sich niemand dieses plötzliche Jnbrandgeraten erklären konnte. Erst in später Nacht erfuhren wir den Grund. Das ein­zige, einigermaßen gefaßte Wesen, das wir unter der verzwei­felten Bevölkerung trafen, erriet uns die grenzenlose Schande, die hier gewaltet hatte: Die in der Stadt verbliebenen komm»- nististischen Parteimitglieder hatten am Abend, als sie inne wurden, daß die Sowjettruppen die Stadt endgültig auf­gegeben hatten, dem Befehl Stalins gemäß, alle Kolchosen, also alle Lagerhäuser mit Getreide, Mehl, Hirse, Kartoffeln, Fetten und Spirituosen, und dazu das Parteihaus ziemlich zu gleicher Stunde angezündet. Als ob sie nicht gewußt hätten, daß sie damit vielen Tausenden von Menschen Heimat und Nahrung nahmen. Die völlig fanatisierten Bolschewisten hätten bei ihrer Anzünderei auch kein Halt ge­macht vor Häusern, die ihnen politisch als zuteilnahmslos" be­kannt waren. Der Wind hätte dann sein übriges getan und den Brand auf die ganze Stadt ausgedehnt.

Als die vertierten Brandstifter ihre Vernichtungsarbeit been­det hatten, eilten sie in die bis dahin noch unversehrten Häuser, durchwühlten sie nach Frauenkleidern, zogen sie an und verschwanden querfeldein in die Nacht.

Nachdem der dienstälteste in G. anwesende Offizier die ersten Bestimmungen zum vorläufigen Schutz für die Bevölkerung, vor allem für die Frauen und Kinder, erlassen hatte, fielen die Men­schen nach alter Sitte auf die Knie und versuchten die Hände des deutschen Offiziers zu küssen. Sie flehten dabei in einem fort: Gott gebe den deutschen Soldaten Schutz und ihren Waffen den Sieg...

Draußen, im frühen Morgen, schwelte und knisterte indes das gewesene G. . . .

«Stalin hat uns alles gestohlen!-

Bilder unvorstellbarer Verelendung

Von Kriegsberichter Erich Peche r (PK.)

NSK. Ich kam auf einer Fahrt von einem Regiment zum an­deren in ein kleines weißruth enisches Dorf, das etwas abseits der Straße lag, und dem ich zwei Tage später wieder begegnen sollte, als ein versprengtes bolschewistisches Bataillon gestellt und aufgerieben wurde. Wir blieben vor der ersten Hütte des Dorfes stehen, noch unschlüssig, wo wir für eine halbe Stunde den Staub der Landstraße aus den Lungen atmen soll­ten. Sofort trat ein Mann auf uns zu, barfuß wie hier alle Leute, denn ein Paar Stiefel kosteten mehr, als sich ein Bauer in einem Jahr zurilcklegen konnte. Eine zerfetzte Hose, ein schlis­siges Hemd und eine Mütze, der der halbe Schirm fehlte, war die ganze Bekleidung des Weistruthenen.

Als er nun vor dem Wagen stand, zog er die Mütze und sagte in einem merkwürdigen Gemisch zwischen Hochdeutsch, Platt­deutsch und Russisch:Ich war lange Kriegsgefangener in Deutsch­land. Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie etwas brauchen. Frei­lich haben wir fast nichts mehr. Stalin hat uns alles gestohlen. Eine einzige Kuh und ein paar Hühner sind uns geblieben!"

*

Wir wollten etwas heißes Master, um uns Tee zu machen. Der Mann rief seine Frau und sprach mir ihr. Dann wandte er sich wieder zu uns:Wir sind so froh, daß die Deutschen ge­kommen sind. Ich kenne die deutschen Soldaten, sie sind gute Menschen. Die Sowjets haben einzeln und in Abteilungen auf ihrer Flucht aus dem Minsker Kessel uns überfallen und mit vorgehaltener Pistole das letzte Brot und die letzte Milch weg­genommen."

Nach einer kleinen Weile meinte er, daß nun das Wasser bereit sei und daß ich in das Haus kommen möge. Nun war das Haus eine kleine Hütte mit einem Fenster an jeder Seite, die Wände aus geflochtenem, in Lehm getauchtem Stroh. Mich gewaltig unter der niederen Türe bückend, kam ich in eine düstere Küche, in der noch offenes Feuer brannte. Ein ungehobelter Tisch, ein paar rohe Schemel und ein Wandbrett, auf dem wenige Töpfe standen, war die ganze Einrichtung. Nur durch eine Bretterwand getrennt, lag hinter dieser Küche der Schlafraum. Acht bis' zehn Strohlager zählte ich mit einem raschen Blick. Der Bauer, der mir gefolgt war, schüttelte den Kopf:Wir haben es früher viel besser gehabt. Aber Stalin hat uns alles gestohlen."

*

Als wir den Tee getrunken hatten, wollte ich mich ein wenig erkenntlich zeigen, und ich gab dem Mann von dem Pfeifen­tabak, den wir zur Verpflegung gefaßt hatten, eine Hand voll. Das Gesicht des Bauern werde ich nie vergessen. Zuerst machte sich ein ungläubiges Staunen darauf breit. Dann führte er langsam den Tabak an die Nase, roch verzückt, roch noch einmal, und dann machte er ein Gesicht wie beschenkte Kinder zu Weih­nachten. Er rief seine Frau, seine Kinder, seine Eltern, er rief die Nachbarn und wen weiß ich noch alles. Plötzlich stand er im Mittelpunkt einer regelrechten Dorfversammlung, aber niemand hielt eine Rede, sondern einer nach dem anderen, Kinder, Weiber, Männer, gingen an dem Tabak vorbei, rochen einmal und wun­derten sich. Nach einer guten Weile erst kam der Bauer wieder zu uns und holte einen Tabakbeutel aus der Tasche:Das haben wir als Zigarettentabak bekommen!" sagte er und ließ einen schwarzen Staub durch seine Finger rieseln.

St

Wenn deutsche Soldaten auf einem Rastplatz zum Aufdruck rüsten, steht die ganze Bevölkerung des nächsten Ortes um si> herum. Und kaum haben sich die Fahrzeuge und die Männei auf der Straße in Bewegung gesetzt, stürzen sich die Leute au alle Dinge, die nur Müll und für den Soldaten unbrauchbar waren. Leere Konservenbüchsen, Pappschachteln, Papierreste und ähnliches Zeug werden mit Erbitterung umkämpft und wie eine stolze Trophäe nach Hause getragen. Anfangs dachten wir, daß etwa Kinder das Zeug als Spielgerät verwenden würden. Wir haben aber dann feststellen können, daß aus den Blechsachen Geschirr und Gefäße zurechtgehämmert wurden, daß auch die leeren Pappschachteln als Hausgeräte verwen- d e t wurden. Mit dem alten Zeitungspapier aber drehten sich die Männer Zigaretten. Falls sie Tabak hatten.

Es war ein groteskes und auch erschütterndes Bild, als wir einen Bauern trafen, der an einem solchen Rastplatz alte Stroh­pantoffel gefunden hatte, denen die Sohlen fehlten, und der nun diese zerfetzten Schuhe mit einem deutlich von seinem Gesicht abzulesenden Stolz trug.

Diese kleinen Bilder, aufgelesen am Rande unserer Marsch­straße, können sicher durch genauere Untersuchungen nach allen Richtungen unterstrichen und ausgeweitet werden. Aber schon aus dem, was jeder Soldat in diesen Feldzugstagen erlebte, rundet sich ein klares Bild von dem Niedergang, den die Völker der Sowjetunion unter dem bolschewistischen Regime erlebten. Sie

haben nicht nur Hunger gelitten und sie wurden nicht nur um alle Kulturgüter Europas bestohlen. Man hat sie aus dem Leben ihrer Vorfahren hinausgestoßen und zu einem stumpfen ewia hungrigen Proletariat erniedrigt. Die grauenhafteste Machtgier der Geschichte wollte die ganze Welt aus Kultur und Zivili­sation, aus Leben und Gesittung Hinausstoßen, um die Herrschaft einer jüdisch-bolschewistischen Clique zu sichern.

Operalionsplarr für die Angriffsarmee

Geheimmaterial belegt die Ueberfallsvorbereitungen der Sowjets

DNB. Berlin, 28. Juli. Bei der Sichtung des von den Vostche- wisten bei ihrer Flucht aus Luck zurückgelassenen Materials wm. den im Stabsquartier der 5. Sowjetarmee einige ein. gemauerte Panzerschränke entdeckt. Im Schrank des Artillerieführers der S. Armee wurden außerordentlich wich, tige Karten gefunden.

U. a. siel den deutschen Soldaten ein Blatt im Maßstal 1:500 000 in die Hand, welches das Gebiet von Ostpreußen und des Generalgouvernements mit den anstoßenden sowjetischen Ge­bieten umfaßt. Die Karte zeigt bereits die seinerzeit vereinbart« deutsch-sowjetische Jnteressengrenze und bezeichnet Litauen als zur Sowjetunion gehörig. Das Kartenblatt, das die Eeheim- nummer 17S und die AufschriftOperationsplan für die An­griffsarmee" trägt, stammt also aus der Zeit nach 1940.

Nach diesem geheimen Angriffsplan standen auf dem enge« Raum gegen Ostpreußen bis zum Raum um Warschau sechs Sowjetarmeen. Die 3. und 4. Armee sollten von Kowno aus mit 22 Divisionen und drei Reserve-Divisionen, darunter stark«« Panzer- und motorisierten Einheiten, antreten.

Die Absprunghäfen der sowjetischen Luftstreitkräfte, insbeson­dere der 10. und 63. Roten Vombereinheit, denen die 30., iL, 32., 64. und 63. Rote Jagdeinheit zugeteilt waren, lagen nm wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt Als Stoß­richtung der 5. Sowjetarmee war das ostpreußische Städtchen Gehlenburg vorgesehen. Diese 5. Armee setzt sich aus 17 Divifio- nen, darunter mehrere Panzerdivisionen, zusammen. Die 7. Ar- mee stand im Raum um Bialystok bereit und sollte über Ostro- lenka in das Generalgouvernement einbrechen. Bei dieser Sowjet­armee fällt die Bereitstellung ungewöhnlich starker Reserven mch

Warschau war das Ziel der 2. Armee, während die 1. Sow­jetarmee von Brest aus nach Südwesten vorstoßen sollte. A, Karte enthält weiter Angaben über die vermutete Stärke des deutschen Heeres in Ostpreußen und im Generalgouvernement. Dabei ist bemerkenswert, daß die Sowjets selbst die Zahl d« deutschen Divisionen in den entsprechenden gegenüberliegend« Räumen insgesamt mit weniger als der Hälfte ihrer eigen« angeben. Dieser Kartenfund rundet die bisher vorliegenden m» widerleglichen Beweise für die Ueberfallabsichten der Bolsche­wisten gegen Deutschland in eindeutiger Weise ab.

Stalins Sohn sagt aus !

Eine aufschlußreiche Vernehmung Planlosigkeit der Sowjetführung

Berlin, 28. Juli. Der älteste Sohn des Sowjetdiktators Stalin, Jakob Dschugaschwili, der sich, wie bereits berichtet, bei Llos« angesichts der Aussichtslosigkeit weiteren Widerstandes und ent­gegen den ausdrücklichen Befehlen seines Vaters ergeben hatte, machte bei seiner Vernehmung aufschlußreiche Aussage» über dir mangelhafte bolschewistische Organisation in der sowjetisch» Heerführung. Der genaue Wortlaut dieser Vernehmung ist be­reits im Original also mit den einzelnen Aeußerungeu des Sohnes in russischer Sprache im deutschen Rundfunk gesendet worden, so daß etwaige Versuche von sowjetischer Seite, die Aus­sagen selbst in Zweifel zu ziehen, von vornherein zum Scheitern verurteilt sind. ,

Die so außerordentlich interessanten Einzelheiten, die Stalins Sohn bei seiner Vernehmung angab, beweisen eindeutig, mll welcher Planlosigkeit ganze Divisionen von der Sowjetführung rn das Feuer geschickt wurden, auch wenn keinerlei Chance für die Fortführung des Kampfes bestand. Sinnlose oder, w« Jakob Dschugaschwili sich ausdrückte idiotische Befehle d« Kommandeure sowie die Furcht vor den angeblichen Ersueltate» deutscher Soldaten, die ihnen von den politischen Kommissar« in hetzerischer Weise immer wieder eingedrillt wurden, ließ dir Truppen auch bei der aussichtslosesten Umzingelung noch r» selbstmörderischer Weise Widerstand leisten.

Den einzelnen Aussagen merkte man deutlich die tiefe De­pression an, unter der Jakob Dschugaschwili stand. Seine Wort« waren langsam und nachdenkend gesprochen, oftmals wiederhÄt« er sich, um seine Erklärungen zu bekräftigen.

Die Vernehmung beginnt mit den üblichen rein per­sonellen Fragen, wobei Jakob Dschugaschwili sofort erklärt, daß er der älteste Sohn des Vorsitzenden des Rates der Volkskom­missare, Stalin, sei. Nach näheren Angaben über seinen Dienst­grad, sein Regiment und seine Division gefragt, entwirft er ein geradezu charakteristisches Bild seines Truppenteils 8s zu dem Augenblick, wo er den Entschluß faßte, sich mit sein« Leuten zu ergeben. Nach seinen Aussagen waren die Reste seiner Division bereits am 7. Juli zerschlagen und bei d« Stadt Llyssowo umzingelt. Aber erst am 16. Juli, also nenn Tage später, hat Jakob Dschugaschwili den völlig aussichtslos» Widerstand aufgegcben und sich ergeben.

lieber die Auswirkungen der Umzingelung macht Stalins Sohn folgende Angaben:Leider erzielte die von den Deutsch« erreichte Umzingelung eine solche Panik, daß alles auseinanderlief.

Ich war in dieser Zeit beim Divisionskommandeur beim Stabe. Ich lief und suchte meine Leute, denn ich war von meinen D- tilleristen getrennt. Ich weiß nicht, wo sie geblieben sind, keinen von ihnen habe ich getroffen. Vorgestern Nacht am 16. Juli 1,5 Kilometer von Ljassowo, waren wir umzingelt. Es entstmü» eine Panik, die Artilleristen haben, solange es anging, geschossen. Wohin sie dann verschwanden, weiß ich nicht, ich war von ihn« weggegangen und wartete im Wagen des Divisionskommandeurs» er selbst war nicht da. In diesem Augenblick begann die Be­schießung. Die deutschen Truppen beschossen den Rest unftrer 14. Panzerdivision. Ich beschloß, zum Kommandeur zu eilen, u« an der Verteidigung teilzunehmen. Bei meinem Wagen versmn- melten sich versprengte Soldaten, Leute vom Train. Sie faßt« den Beschluß und baten mich:Genosse Kommandeur, führe «ns, rn den -ps." Ich wollte sie zum Angriff führen, doch habe» sie es sicher mit der Angst bekommen. Als ich mich umkehrte, and niemand mehr bei mir. Zu meinen Leuten konnte ich nicht mehr zurück, da die deutschen Minenwerser starkes Feuer eröffnet«». Ich wartete einige Zeit und blieb ganz allein, weil jene Kräfte, die mit mir zum Angriff Vorgehen sollten, um einige deutsche ME.-Nester zu unterdrücken dieses war notwendig, um durch­zubrechen nicht mehr da waren. Es fing schon an, hell z» werden. Ich wartete auf meine Artilleristen, aber keiner war