Nr. 124

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! Deutsch-schwedische Handelsbeziehungen

> Stockholm, 29 Mai. Auf der Tagung der schwedischen Schisst labrtsvereingiung hielt Außenminister Günther eine Red, !.? die Außenhandelslage Schwedens, wobei er u. a. besonder- Bedeutung der derzeitigen deutsch-schwedischen Handels- benehungen hervorhob. Die große Steigerung des deutsch-schwe- dMen Handels sei ein beachtlicher Erfolg für den Ausfall de, alten Handelsbeziehungen: nicht nur mengen- und wertmäßig lei der Handel mit Deutschland ungeheuer wertvoll bei der augen­blicklichen Lage. Darüber hinaus hätten diese wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland den Vorteil, daß sowohl auf der «.Eiseite als auch aus der Jmportseite wichtigste Standard- » waren, die durch die Absperrung und den Krieg fast vollständig ' fortgesallen seien, empfangen bezw. geliefert werden könnten, so beispielsweise Zellulose auf dem Gebiete der Ausfuhr und Kohle auf dem Gebiete der Einfuhr.

Generaloberst von Küchler 6V Jahre alt

Berlin, 29. Mai. Am 3V. Mai begeht Generaloberst von Küchler seinen M. Geburtstag. Als Oberbefehlshaber einer Armee hat der Generaloberst im Polenfeldzug wie auch im Westen ent- ßheidenden Anteil an den Operationen gehabt. Für seine Ver­dienste in Polen zeichnete ihn der Führer mit dem Ritterkreuz aus, und nach dem Krieg gegen Frankreich wurde er in der Reichstagssitzung vom 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert.

Im Feldzug gegen Polen gelang es der von Küchler geführ­ten Armee schon am 3. September, die Festung Graudenz stür­mend zu nehmen. Im Westfeldzug überrannte die Armee Küch­le» den holländischen Widerstand und zwang am 14. Mai die I holländische Armee zur Kapitulation. Die Einnahme von Ant- » werpen, von Dünkirchen und Paris sowie die Ruhmestaten der von Generaloberst von Küchler geführten Armee, die nicht zu­letzt auf den tapferen und unerschrockenen persönlichen Einsatz des Generalobersten zurückzuführen find.

Ausrichtung des Baues von Werkzeugmaschinen AdZ. Berlin, 29. Mai. Der Bevollmächtigte für die Maschinen- pioduktion, Karl Lange, hat eine Anordnung über die Melde­pflicht bei Ausnahme und Einstellung des Baues von Werkzeug­maschinen erlassen, die im Reichsanzeiger vom 28. Mai veröffent­licht worden ist. Sie will den Maschinentechnischen Fortschritt fördern, indem sie dem Bevollmächtigten einen regelmäßigen und frühzeitigen Ueberblick über alle zukünftigen eigenen Kon­struktionen und fabrikatorischen Absichten der Industriebetriebe auf dem Werkzeugmaschinengebiet sichert und es ermöglicht, die Entwicklungsarbeiten im Werkzeugmaschinenbau sowie die Ini­tiative der Konstrukteure auf die jeweils wichtigen Aufgaben der Riistungswirtschast und des Vierjahresplanes zu lenken. Di« Anordnung soll die Grundlage dafür schaffen, im Einzelfall un­fruchtbare Doppel- und Mehrarbeiten an derselben Entwicklungs­ausgabe zu vermeiden und verhüten zu können, daß wertvolle geistige Arbeit deutscher Ingenieure sowie Zeit und Kosten sin die Entwicklung von Konstruktionen aufgewendet werden, di« bereits in ausreichender Menge und Güte vorhanden sind odei für rüstungswirtschaftliche Aufgaben nicht dringend benötigt werden. Zu diesem Zweck sind von nun an meldepflichtig: Die Aufnahme des Baues einer bisher nicht gebauten Wtrkzeug- «schinenart durch Firmen, die bereits Werkzeugmaschinen bauen; tu Einstellung des Baues einer Werkzeugmaschinentype,' die Auf­nahme des Baues von Werkzeugmaschinen durch Firmen, die bis­her »och keine Werkzeugmaschinen herstellten. Näheres sagt die Amrdnung.

45ÜÜV Mann chinesischer Truppen eingeschiossen

Tokio. 29. Mai. Nach einer Meldung der japanischen Nach­richtenagentur Domei setzten japanische Armeeverbände ihre Einschließungsbewegungen um 45 000 Mann isolierter Reste der chinesischen Truppen am Obersluß des Tschin in der Gegend des Winz-Gebirges in Süd-Schansi fort. Chinesische Truppen wur- tm hierbei gruppenweise gefangen genommen. Weiter berichtet bomei, daß der Chef des Informationsbüros des Hauptquar­tiers der dritten chinesischen Armee von den Japanern östlich von Matsun gefangen genommen wurde.

Kleins Nachrichten aus aller Wett

-Weits des Ozeans in Reparatur. In Norfolk (USA. r/A « schwer beschädigte britische FlugzeugträgerJlli Lrssabon aus zuverlässiger Quelle bekann unro. Lire Wiederinstandsetzungsarbeiten werden über ach Monate beanspruchen. In Boston (Massachusetts) liege, schwer beschädigte britische Schiffe, deren Wie eryerstellung mindestens vier Monate in Anspruch nehme, wird bekannt, daß italienische Kampfflugzeug- besser auf dem britischen KreuzerGlasgow" erzielt haben

D^n?/'"^".^°Epfer untergsgangen. Der brasilianisch­em l-s? "^alaia", der nach einer Meldung aus Neuyox end in einen schweren Schneesturm gerie

«no SOS-Rufe aussandte, gilt, wie Associated Preß berich ' "2 verloren. Der Dampfer war 5535 BNT. groß

Vollstreckung eines Todesurteils. Am 29. Mai ist der in bei Limbach (Sachsen) geborene Willy llhlig hin- ss - .Norden, den das Landgericht in Chemnitz am . -Ua, 1940 wegen Mordes und der Volksgerichtshof am Februar 1941 wegen Landesverrats zum Tode oer-

beschädigte Kriegsschiffe einselaufen. Wie ShchllsL -'uadnd meldet, sind außer den bereits in GibrrMa» MAeparatur befindlichen Schiffen am Mittwoch eimMW

und ein Torpedojäger in die Docks von- ^mauar erngelaufen.

G,^ K"'.°^ondoner Brandgeruch". Wie derManch, ° b/ricytet, haben die in den USA. weitverk Ünd^,» Mer.letzt eine große Zeit. Der neue S.

L9 De-emÄgroßen Brandbombenangriff branntet^ «nen rntensiven Geruch von den große? ? angenommen hatten, aufgekauft und

Andenken" ^ ^schafft, wo sie als aparte " ^aien gesammelt werde«.

Nur vorübergehende Aufenthaltserlaubnis. Aus Aegyp­ten wird bekannt, daß die ägyptische Regierung dem grie­chischen König nur eine vorübergehende Aufenthaltserlaub­nis gab und sich ausbedungen habe, daß sich der König jeder politischen Aktion enthalte, da Aegypten de jure neutrales Land sei.

Tin zahnärztlicher Dienst der Polizei. Der Reichsführer ^ und Chef der deutschen Polizei hat ähnlich wie für die Waf- sen-U auch für die gesamte Polizei die Einrichtung eines besonderen zahnärztlichen Dienstes angeordnet. Der nach den neuesten Erfahryngen der modernen Zahnheilkunde die zahnärztliche Betreuung der Polizeiangehörigen und ihrer Familien durchführt. Die hierin tätigen Polizei-Sanitäts­offiziere erhalten ihre Ausbildung auf der ^-Aerztlichen Akademie.

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Weltbild (M).

Zum Heldenkampf derBismarck"

Das deutsche SchlachtschiffBismarck", das das größte Kriegs­schiff der Welt, dieHood", vernichtete und denKing George" schwer beschädigte, wurde im Verlause des weiteren heldenhaften Kampfes gegen eine feindliche llebermacht durch Lufttorpedotref­fer manövrierunfähig und später das Opfer von britischen Schlachtschiffen. Unser Bild: Flottenchef Admiral Lütjens, der Führer des deutschen Flottenverbandes, der im Seegebiet um Island die stolzen Erfolge erzielte.

Weltbild (M).

Korvettenkapitän Günther Prien,

deKen Unterseeboot von seiner letzten Fahrt gegen den Feind nicht zurückgekehrt ist. Mit dem Verlust dieses Bootes muß ge­rechnet werden. Korvettenkapitän Prien, der Held von Sccrpa Fl«v, der vom Führer in Anerkennung seiner überragenden Verdienste mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet worden war, und seine tapfere Bchrtzung leben im Herzen aller Deutschen weiter.

WektMd MH.

Senerakoberst Grauert fand den Heldentod

Während der Führung des Kampfes gegen England fand der Kommandierende General und Befehlshaber eines Fliegerkorps. Generaloberst Grauert (unser Bild), den Heldentod. General­oberst Grauert, der sich besondere Verdienste um den Wiederauf­bau der deutschen Luftwaffe erworben hatte, war mit seinem Fliegerkorps hervorragend an den Erfolgen der Feldzüge in Polen und im Westen beteiligt.

Ans Stadt und Land

Alteufteig.Ddeu 30. Mai 1941

VneelunI« «lunganvlt; 30. Mai von 21.13 bi« 5.27

Pfingsten im Kampf

In diesen entscheiduugsjchweren Wochen, in denen die großen Ereignisse des Krieges täglich neu unser ganzes Den­ken erfüllen, hat sich das Verhältnis des Einzelnen zu den Festzeiten des Jahres unmerklich, aber doch sehr nachdrück­lich verschoben. Früher strahlte von den Festtagen eine Ruhe und Besinnlichkeit aus. die auch den Alltag vor und nach dem Fest übergoldete. Man bereitete sich recht behaglich ans die zu erwartende freundliche Atempause vor, die jedem von uns auch bei angestrengter beruflicher Tätigkeit das ganze Glück eines rein privaten Daseins gestattete. Die Kinder jubelten über die Ferien, die Erwachsenen machten Reise- und Ausflugspläne, die Hausfrauen aber sorgten eifrig für nahrhafte Ueberraschungen, die nun einmal zu jedem Fest gehörten und ohne deren reichliche Vertilgung richtige Feiertage kaum vorgestellt werden konnten. Auch die Natur wurde gebührend in alle Planungen und Genüsse mit ein­bezogen. Pfingsten war ja das richtige Frühlingssest, das meist mit der Obstblüte, dem Spargelstechen und den Früh­lingswanderungen mit dem gemeinsam veranstaltetentie­fen Atemholen" zusammenfiel. Auch die Zeitungen hatten ja in dieser Welt des allgemeinen Wohlbehagens ihre b^ stimmte Festaufgabe. Sie brachten reichlich Unterhaltung^ material, um das stille Viertelstündchen vor dem Nachmit-, Lagsnickerchen angenehm zu verkürzen. Auch Verlobungen und Heiraten waren an der Tagesordnung. Was draußen blieb, war mehr oder weniger die Welt der Politik. Die Familie hatte unbedingt den Vorzug. Sie erfüllte mit ihren kleinen und großen Freuden die Herzen. Und wenn man nach dem Pfingstfest wieder seiner Arbeitsstätte zustenerte, hatte man das Gefühl, aus einem richtigen kleinen Urlaub zu kommen.

Diese Zeiten liegen freilich zurück. Was schön an ihnen war, die Freude an der Natur und an unseren nächsten Men­schen, die Dankbarkeit für ein kurzes Ausspannen von der Arbeit, ist auch uns Heutigen noch erhalten geblieben. Aber darüber hinaus wehen heute die Stürme des Daseins doch viel gewaltiger. Vielleicht vermögen dies am besten die Aelteren unter uns zu empfinden, die mit ihrer Erinnerung bis in die Jahre vor dem Weltkrieg zurückgehen können. Sie stehen vor einem Zeitenwandel, einer inneren und nicht nur äußeren Wende, die alles übersteigt, was mau früher für möglich hielt. Sie wissen, daß die Sphäre des nur Pri­vaten in einer Weise von den Menschen von heute abge- gtitten ist, von der die jüngere Generation kaum eine Vor­stellung hat. Und dieser Umschwung hängt nicht nur mit dem jetzigen Kriege zusammen, der unser ganzes Denken und Fühlen in seinen Bannkreis zieht. Er hat auch eine innere Umstellung des Einzelnen zur Gesamtheit und, wie man betonen muß, auch der Gesamtheit zum Einzelnen zur Voraussetzung, die aus tieferen Schichten des Lebens selbst hervorwirkt. Wir leben heute alle viel stärker als früher in dem Bewußtsein des Eesamtschicksals unseres Volkes. W: fühlen uns dem dramatischen Geschehen der Gegenwart ver, schrieben. Es ist ein Stück von uns selbst, das von den Fron­ten zurückklingt. Wir können und wollen uns von de« ge­waltigen Ereignissen auch nicht ausschließen. Sie erfüllen auch unsere Feste. Wir kämpfen im tiefsten und heiligste» Sinne um unser Leben, um unser privates und nationales Dasein. Was unserem Volk vorschwebt, ist deshalb nicht ein Traumbild aus der Urväterzeit, sondern das Ideal einer besseren Zukunft. Wir glauben heute zu wissen, wie man eine solche Zukunstswelt europäischen Zusammenwirkens aufbauen kann. Dieses Bewußtsein stärkt uns bei jedem neuen Sieg, aber auch bei jedem unvermeidlichen Rückschlag, der uns Opfer abforderl und eine neue und stärkere An­spannung verlangt. Und das ist ein Stück des Pfingstgeistes der uns den Sieg verheißt.

Ve- und Entladungspflicht für Reichsbahngkterwagen am Pfingstmontag. Der Reichsverkehrsminister hat für Pfingstmon­tag, den 2. Juni, die Verpflichtung zur Entladung und Bela­dung von Reichsbahngüterwagen für alle Empfänger und Aus­lieferer von Gütern aufgehoben.

KdF-Wandern. Um den vielen Wünschen der bisherigen Teil­nehmer gerecht zu werden, findet am Pfingstmontag wieder eine KdF-Wanderung statt. Sie führt nach Zwerenberg, von dort über die Petersmühle nach Aichhalden und über Lttmannsweiler zurück und wird so gestaltet werden, daß jeder Teilnehmer auf feine Rechnung kommt.

Walddorf, 30. Mai. Heute beging in guter Gesundheit Marie Günther ('s Meile) den 75. Geburtstag. Am Pfingstsonntag wird eine unserer ältesten Mitbürgerinnen, Frau Katharine Beutler geb. Kuch, Landwirtswitwe, 81, am Pfingstmontag Altschneidermeister Adam Hiller 78 und am Dienstag nach Pfingsten der älteste männliche Ernwohner Walddorfs, Martin Volz, Landwirt, 79 Jahre alt. Außer dem letzteren sind die Jubilare alle noch verhältnis­mäßig gesund. Zum Ehrentag herzliche Glückwünsche!

Ealw, 29. Mai. (Ein 500 RM-Gewinn gezogen.) Der braune Glücksmann besuchte dieser Tage abends eine Calwer Gaststätte und bot dort u. a. einem Soldaten ein Los an. Dieser fand sich so ganz nebenbei bereit und bat im Scherz eine Dame, ein Los für ihn zu ziehen. Die Freude war groß, als sich beim Oesfnen ein 500-RM-Gewinn herausstellte.

Oberwälden, Kr. Göppingen. (Rach20Jahre»wiedev- gesunden.) Hier fand ein bei einem Bauern besch^tigte» Pflichtjahrmädel aus Wangen bei der Arbeit auf dem Ach« einen Trauring. Wie die Eingraoierung ergab, handelte es sich um den Ehering der Frau des Bauern, ine den Ring vor 20 Jahren verloren hatte.

Tübingen. (Verhängnisvolles Spiel.) Als zwei Schüler am Mittwoch mit einer Patrone spielten, explodierte^ diese. Ein Junge wurde dabei so schwer verletzt, daß er i« di« Chirurgische Klinik übergeführt werden mußte.