Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Rvmmer 92

Altensteig. Dienstag, den 22. April 1941

64. Iahrgaa

Neue Regierung in Athen

Rom. 21. April. Radio Athen berichtet über die Zusammen- g des neuen griechischen Kabinetts, das unter dem Vorsitz Königs Georg von Griechenland stehen wird. Vizeadmiral !kahellariu, der Chef des Generalstabes der Marine, ist zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt worden und wird Luch das Marineministerium übernehmen. Die Namen der wei­teren Minister lauten: Kriegsministerium General Pana ga­stos, Luftfahrtministerium General Nicolaides, Verkehr Dmd Eisenbahn Eeneraz Korzas, Außenministerium, Finanz Und nationale Wirtschaft Zuderos, Inneres und öffentliche »Sicherheit Maniadkes, öffentliche Wohlfahrt und Presse N i - stolouos. Die neue Regierung hat bereits den Eid geleistet und »«mittelbar darauf ihre erste Sitzung abgehalten.

Eine schwere Panik brach in Athen nach Bekanntwerden der Ermordung des griechischen Ministerpräsidenten Koryzis aus, wie aus neutraler diplomatischer Quelle aus der griechischen Hauptstadt am Sonntag bekannt wird. In den Straßen der Stadt kam es zu Demonstrationen für den Frieden, wobei der Militärgouverneur Athens auf Grund der Verhängung des »Belagerungszustandes zahlreiche Teilnehmer verhaften ließ. »Einige Mitglieder der britischen Gesandtschaft sind nach diesem Bericht bereits unter Mitnahmeder Archive nach Aegyp- «» abgeflogen, was in der griechischen Öffentlichkeit einen über- o»s schlechten Eindruck gemacht haben soll.

Malsuoka über seine Europa-Reise

Tokio, 21. April. (Ostasiendienst des DNV.) Der japanische ußenminister Matsuoka faßte am Sonntag in Dairen vor er Presse nochmals kurz den Verlauf seiner Europareise zusam­men. Er könne nur sagen, so meinte der Außenminister, daß sein Besuch in Berlin und Rom erfolgreich gewesen sei. Der begeisterte Empfang, den man ihm dort bereitet habe, habe alle seine Er­wartung» weit Lbertroffen. Die persönliche Fühlungnahme und das Ergebnis der Besprechungen sei also die Mühseligkeiten der Aroßen Reise'wert gewesen. Der Dreierpakt sei weiter unter­mauert worden. Obwohl ursprünglich nicht vorgesehen, habe er in Moskau Station gemacht, um den führenden russischen Staats­männern einen Höflichkeitsbesuch abzustatten und den Dank für die Aufmerksamkeit bei seiner Sibirien-Reise auszusprechen. Dies stabe zum Abschluß des japanischen Neutralitätspaktes geführt. Unterwegs habe er gehört, daß gewisse Blätter behaupteten, der Japanisch-russische Neutralitätspakt sei günstiger für Rußland als mir Japan. Das sei ebenso kindisch wie ähnliche frühere Behaup­tungen hinsichtlich des Dreierpakles. Derartige Verträge würden «jemals abgeschlossen, wenn sie nicht jeweils im Interesse »llerVertragspartner wären. Er jedenfalls würde nie­mals einen Vertrag abschließen, der nicht im Interesse Japans und Mandschukuos liege.

Der erste deutsche Gesandte in Agram

Herzlicher Empfang auf dem Flugplatz stgram, 21. April. Auf dem Flugplatz von Agram traf am donntag mit einer Sondermaschine der erste deutsche Gesandte in Agram, SA.-Obergruppenführer Kasche, ein. Der Staatssekretär des Außenministeriums, Dr. Lorkovitsch, brachte bei der Ve- grchung zum Ausdruck, daß es für das kroatische Volk eine Freude st>, den Vertreter des Reiches gerade an dem Tage begrüßen zu tonnen, der der Geburtstag des großen Führers des deutschen Kolkes sei. Der Gesandte schritt die auf dem Flugplatz angetretene vhrenkompagnie der kroatischen Wehrmacht ab und begab sich dann in das deutsche Generalkonsular. Auf der Fahrt vom Flug­platz zur Stadt bereitete die Bevölkerung dem deutschen Ee- landten herzliche Sympathiekundgebungen.

.^Vor dem deutschen Generalkonsulat in Agram fand am Bor­gend des Geburtstages des Führers in einer großen spontane» Kundgebung der Dank der Agramer Bevölkerung an den Führer »M> an me oeul,cye Myrmacyr >einen Ausdruck. Die Kunögebun- Sen fanden ihr Ende vor der Wohnung des Staatsoberhauptes Ms dem Markusplatz. Der Staatschef wies darauf hin, daß die «»gen aller Kroaten am Geburtstag des Führers voll Dankbar­keit nach Deutschland gerichtet seien.

Neue Kriegshetzerorgauisation in USA.

Reuyork, 21. April. In Neuyork wurde eine neue Kriegs­hetzerorganisation gegründet, die den NamenFreiheitskamM Komitee" führt und deren offenes Ziel der Kriegseintritt dys Vereinigten Staaten auf der Seite Englands ist. Das Komitee befürwortet den Einsatz der USA.-Flotte, Luftwaffe und Han^ delsmarine, um die Lieferungen für Englandsicherzustellen"1 Dobei zynisch erklärt wird, daß die Kriegsteilnahme damit prakf lisch garantiert sei. Der Vorsitzende des Komitees ist der 83jäw« rige Senator Elaß, der im Senat in letzter Zeit nichts ander« Mthr zu sagen wußte, als daß das deutsche Volk vom Erdbode» verschwinden müsse. Weitere Mitglieder sind der berüchtigt« rMrst Donovan, der jüdische Bankier Marburg und der inte« nationale Rechtsanwalt Allen Julles. Die aktive Leitung lieg« IN den Händen des akglikantfchen Mschoss HodM.

Verfolgung des geschlagenen Feindes

Fünf britische Truppentransporter mit rund 23 WO BRT. versenkt, zwei weitere schwer beschädigt.

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Der Paß bei Metzovon genommen Griechische Grenze oon italienischen Truppen an vielen Stellen erreicht Britische Truppentransportschiffe mit gutem Erfolg bekämpft An­griff aus den Hafen von La Valetta Feindliche Vorstöße auf Sollum und aus Tobruk abgewiesen Fabrikanlage in Nordost-Schottland im Tiefflug mit Bomben belegt Zahlreiche Feindflugzeuge abgeschossen

DNB. Berlin, 21. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Griechenland stießen die deutschen Truppen in der Verfolgung des geschlagenen Feindes über Larissa hin­aus weit nach Süden vor. Andere Kräfte nahmen im Vor­gehen über das Pindos-Gebirge nach Westen den über 1580 Meter hohen Paß bei Metzovon.

In Albanien erreichten die italienischen Truppen im weiteren Vordringen an vielen Stellen die griechische Grenze. Die Luftwaffe bekämpfte an der griechischen Ostküste britische Truppentransportschiffe mit gutem Erfolg. Im Ha­sen von Bo los wurde ein feindliches Handelsschiff durch Bombenwurf zerstört. Bei Chalkis erhielten zwei große Transporter schwere Treffer. Jagdflugzeuge schossen am IS. April fünf britische Kampfflugzeuge und ein Jagdflug­zeug ohne eigene Verluste ab .

Im Mittlelmeerraum versenkte ein deutfcher Kampffliegerverband aus einem feindlichen Geleitzug ein großes Transportschiff durch Volltreffer schwersten Kalibers. Deutsche und italienische Kampfflugzeuge griffen in der letzten Nacht wiederum den Hafen von La Valetta ans der Insel Malta mit guter Wirkung an.

In Nordafrika wurden erneute, mit Unterstützung von Panzern geführte feindliche Vorstöße auf Sollum und aus Tobruk heraus abgewiesen. Deutsche Jäger schos­sen hier im Luftkampf vier Jagdflugzeuge vom Muster Hurricane ab. Flakartillerie brachte ein britisches Kampf­flugzeug zum Absturz.

Bor der britischen Ostküste erhielt ein Handels­schiff von 3888 BRT. einen Bombentreffer, mit seinem Ver­lust kann gerechnet werden. In Nordost-Schottland wurde eine Fabrikanlage im Tiefflug mit Bomben belegt.

Bei Lustkämpfen über dem Kanal und vor der Themsemündung verlor der Feind zwei Jagdflugzeuge vom Muster Spitfire, über der britischen Südwestkiiste ein Kampfflugzeug.

Marineartillerie nahm feindliche Handelsschiffe vorDo - ver unter Feuer.

Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwächeren Kriif- ten an mehreren Orten Nordwest- und West­deutschlands Bomben, die lediglich Wohngebäude be­schädigten und einige Opfer unter der Zivilbevölkerung forderten. Flakartillerie schoß eines der angreifenden Flug­zeuge ab.

In den Kämpfen nördlich Agram hat sich Rittmeister Sachenbacher am 13. April dadurch ausgezeichnet, daß er mit seiner Radfahrerschwadron durch entschlossenes In­sassen einen feindlichen Divisionsstab gefangen nahm und dadurch die llebergabe der Masse dieser Division, etwa 12 888 Mann, herbeiführte.

England verlor wieder einen Tanker

Santa Cruz de Teneriffa, 21. April. Ein spanischer Minen­sucher, der in Santa Cruz einlief, hatte an Bord die 48 Schiff­brüchigen von zwei englischen Schiffen, die von deutschen U-Boo- ten versenkt wurden. Es handelt sich um den FrachterHarpa- thian" aus London mit 4671 BRT. und den 8516 BRT. großes TankdampferDuffield", der in Newcastle eingetragen und im Jahre 1938 erbaut wurde.

Fünf beladene Truppentransporter versenkt

Berlin, 21. April. Nach dem OKW. vorliegenden Mel­dungen gelang es heute nachmittag Kampfverbänden der Luftwaffe im Seegebiet zwischen den Inseln Euböa und Kreta, einen Teil der von den Engländem zum Abtransport ihrer Truppen aus Griechenland benutzten Flotte zu stellen und wirkungsvoll anzugreifen. Fünf mit britischen Truppen beladene Transporter mit rund 23 000 BRT. wurden ver­denkt. Zwei weitere große Schiffe, die ebenfalls mit briti­schen Truppen beladen waren und in Richtung Kreta zu

entkommen suchten, erlitten durch Bombentreffer schwere De- schädigungen und blieben mit Schlagseite liegen. Ferner wurden noch zwei Transporter beschädigt.

Englisches Dorpoftenboot versenkt

Das fünfte in diesem Monat

' Berlin, 21. April. Das englische Vorposten- und Begkeitboots die MotorjachtTorrent", ist, wie die englische Admiralität! mitteilt, mit der Besatzung versenkt worden.

Mit derTorrent" hat die britische Kriegsmarine allein r»s Laufe des April das fünfte Vorpostenboot eingebüßt. Die Ge-i samtverluste der britischen Streitkräfte an Vorposten- und Bo- gleitbooten hatten seit Beginn des Krieges bereits an der J<ch- reswende 1940/41 100 Fahrzeuge erreicht.

Der italienische Wehrmachtsbericht

15 888-Tonnen-Tanker und Hilfskreuzer von 8888 Tonne« torpediert und versenkt Feindlicher Zerstörer in Brand geworfen Italienische Luftwaffe in lebhafter Tätigkeit Die griechischen Truppen zum Rückzug gezwungen Feind­licher Landungsversuch in der Gegend von Bardia zurück- gewiesen Sechs feindliche Flugzeuge abgeschossen

DNB. Rom» 21. April. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Am gestrigen Tage haben unsere Truppen die griechischen Truppen, die in den befestigten Stellungen an der albanischen Grenze zäh Widerstand leisteten, zum Rückzug gezwungen. Es fanden erbitterte Kämpfe statt, in deren Verlauf sich be­sonders das 4. Bersaglieri-Regiment auszeichnete. Es wurden alle' Ortschaften längs der Küste des Jonischen Meeres bis znr alten Grenze besetzt.

Unsere Luftverbände haben in aufeinanderfolgenden Welle» feindliche Artilleriestellungen, Truppen- und Kraftwagenansamm- lungen angegriffen. Eine große Zahl dieser Kraftwagen wurd« zerstört und beschädigt. In den Kanälen von Jrhaka und Korf» wurden zahlreiche feindliche Schiffe getroffen.

Die Hafenanlagen des Stützpunktes von Miss 0 lungho »nd der Bahnhof von Kalamata wurden bombardiert. !

Italienische und deutsche Flugzeuge haben den Flottenstützpunkl von La Valetta (Malta) heftig angegriffen. Eines unserer Fl«g>> zeuge ist nicht zurückgekehrt. !

Weitere Abteilungen unserer Luftwaffe haben wiederholt de» Luftstützpunkt von Jraklio (Kreta) und die in der Suda-l Bucht vor Anker liegenden Schiffe bombardiert. In Ir»' klio wurden an den Anlagen des Flughafens schwere Schäden ve»I ursacht. In Suda ist ein feindlicher Zerstörer in Brand gesteckk worden. Ein durch schwerkalibrige Bomben getroffener Dampf«! ist gesunken.

Torpedooerbände haben wiederholt im östlichen Mittel««» südlich der Insel Euado einen feindlichen Eeleitzug angegriffen! und einen großen 15 VÜO-Tonnen-Tanker sowie einen Hilfskreuzer! von 8660 Tonnen torpediert und versenkt.

Alle unsere Flugzeuge sind trotz heftiger Abwehr der feind»! lichen Jagdflieger und der feindlichen Flak ihren Stützpunkte»! zurückgekehrt. >

In Nordafrika wurde ein Landungsversuch des Feindes in der! Gegend von Bardia prompt zurückgewiesen. Alle Truppen, deue»! es gelungen war, an Land zu kommen, wurden gefangen ge­nommen.

Italienische und deutsche Flugzeuge haben wiederholt Tobr»> Lombardiert und Hafenanlagen und die vor Anker liegende« Schiffe beschädigt.

Weitere deutsche Flugzeuge haben englische Schiffe in der Bucht von Sollum getroffen. Ein Transportschiff wurde versenkt. Är

sollum sind vier englische Flugzeuge von Jagdfliegern abgeschos- en worden. Eine Blenheim wurde von der Flak zum Absturz gebracht.

Der Feind hat in der Nacht zum 20. Einflüge auf einige Ort­schaften der Cyrenaika durchgeführt. Weder Opfer noch Schäden.

In Ostafrika sind feindliche Abteilungen im Abschnitt von Tigrai unter unserem heftigen Artilleriefeuer in die Flucht ge­schlagen worden.

Im Gebiet von Galla und Sidamo haben wir auf feind­liche Truppen, die versuchten, sich unseren Stellungen zu nähern, sofort einen Gegenangriff durchgeführt und sie mit starken Ver­lusten für den Feind abgewiesen. Ein englisches Flugzeug, das von der Flak getroffen wurde, war gezwungen, innerhalb unserer Stellungen niederzugehen. Die Besatzung wurde gefangen ge­nommen.