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Griechische Besorgnis
Die Wucht des deutschen Angriffs steigt von Stunde zu Stunde
DRV Bukarest, 18. April. In einer Sendung des Athener «undfunks wurde dem griechische« Volk mitgeteilt, daß die Rach richten vom Kriegsschauplatz ungünstig seien. Die Wucht des deutschen Angriffes steigere sich von Stunde zn Stunde. Trotz heftige» Widerstandes halte der deutsche Bormarschunverminderta». Das griechische Volk wird aufgefordert, die Ruhe zu b «wahre«. Jedermann solle an feinem Platze bleibe«. In der Befolgung dieser Weisung solle das griechische Volk zeige», dah es „der veränderten Lage gewachsen ist«.
Sorgenvolle Betrachtung Reuters aus Kairo
Genf, 18. April. „Es besteht die Möglichkeit, daß die griechische Armee gezwungen ist, Albanien zu räumen, wo die Lage als ernst bezeichnet wird", so erfährt Reuter aus gut unterrichteten Kreisen Kairos. Beträchtliche deutsche Streitkräfte aus Jugoslawien die nunmehr freigeworden seien, hätten die Griechen, die den Rückzug der griechischen Streitkräfte aus dem albanischen Frontabschnitt decken sollten, zurückgeworfen. Es bestehe die Möglichkeit, daß sich diese Kampfhandlungen auf die Lage der britischen und der Empire-Truppen in Griechenland auswirken werden. Gutunterrichtete Kreise in Kairo verhehlten nicht ihre Besorgnisse über den Ernst der Lage an der griechischen Front.
Wirkung deutscher Vergeltung
London als schwer getroffene, mit Schutt Lberfäte Stadt
Neuyork, 18. April. Ueber den deutschen Vergeltungsschlag auf London bringen die Agenturen und Zeitungen weitere Einzelheiten. Associated Pretz meldet, daß Blocks brennender Gebäude und einstürzender Häuser am Donnerstag die vernichtende .Wirkung des schlimmsten Luftangriffs zeigten, den die deutsche Luftwaffe je gegen London gerichtet habe. Zehn Stunden hindurch seien Hunderte von Flugzeugen über London geflogen und hätten ungezählte Tausende von Brand- und -E x - plosivbomben abgeworfen. Niemand habe auch nur eine Vorstellung von der Zahl der Toten und Verwundeten oder über den Riesenumfang von Schäden in dieser schwer heimgesuchten Stadt. Durch die Schuttmassen auf den Straßen sei der Verkehr behindet. Tausende seien am Morgen zur Arbeit über Ela? und Trümmer gegangen. Eine große Bombe habe einen riesigen Krater auf einem Platz im Londoner Westen gerissen und Tonnen von Splitter und Schutt seien in der gesamten Umgegend verstreut. Auch zahlreiche Straßen des Londoner Westend seien durch große Krater aufgerissen. Die umgebenden Häuser seien erschüttert und ständen schief. Das Bombardement fei ebenso heftig gewesen wie das auf Coventry. Der Londoner Angriff, so meint Associated Preß abschließend, sei als „Rache für den Angriff auf Berlin durch die RAF." in der vergangenen Woche hingenommen worden. Die Deutschen hätten versprochen, hundertfach zu vergelten, und so stehe das alte London haute da als eine schwer getroffene, mit Schutt Lberfäte Stadt.
Preß Association spricht von dem schwersten Angriff seit dem LS. Dezember, als London City angegriffen wurde. Bomber, Sturzbomber und Kampfflugzeuge hätten am Angriff teilgenommen und alle Arten von Bomben von kleinsten Brand- bis zu den größten Explosivbomben benutzt. Britischen Quellen zufolge hätten die Deutschen alle Bomber eingesetzt, die über London nur einsehbar seien. Ueber London hätten keine weiteren Flugzeuge Platz gehabt. Der Angriff habe sich über fast jeden Teil Londons ausgedehnt. Im Heulen und Krachen von Bomben und dem Tedrohn der Flakartillerie habe es kaum > längere Pausen als zwei bis drei Minuten gegeben. Ein Luft- ! fchutzposten habe nicht weniger als 75 bis 100 Bomben in seinem Gebiet gezählt. Viele Stadtteile seien heute abgesperrt wegen der Zeitbomben. Im Morgengrauen seien die Straßen, die über- fät waren mit Massen zerbrochenen Glases, zertrümmerten Möbeln und vernichteten Kleidern von zahllosen Menschen gefüllt gewesen, die vor den Bränden hätten flüchten müssen, die sich von Haus zu Haus ausdehnten.
Blitzmänner donnern die Briten vom Olymp
Berlin, 18. April. Man kann es Reuter ngchfllhlen, daß die Ereignisse der letzten Tage wie ein Blitz eingeschlagen haben, kkei dem Verfasser des nachfolgenden Geistesblitzes ist dieser besonders schwer. Dieser Reutermann, der über die Gewalt des deutschen Vorstoßes in Griechenland stöhnt und „von der besten Seite" spricht, von der sich die edlen britischen Truppen dabei neigten, stellt entschuldigend fest, daß Deutschland dort „die Creme feiner Truppen" eingesetzt habe: „In der vordersten Linie", so Erklärt der erleuchtete Brite, „befinden sich die „Blitzmän- »r e r" der Nazis, eine besondere Art von Stoßtruppen. Auf ihren Uniformen tragen sie einen doppelten Blitz und auf ihren Ausweiskarten die Bezeichnung: Blitzmann, Erkennungsnummer soundsoviel." Die Waffen-^, die jetzt die Engländer vom Olymp herunterblitzt, wird den englischen Blitzmannflüchtlingen ein donnerndes Gelächter nachsenden.
Nacht des Schreckens über Portsmouth
Von Kriegsberichter WalterMöller
DRV ..., 18. April. (PK.) In das blaue Dunkel des Abends brausten unsere Kampfflugzeuge der Küste zu, hetzten über den „Bach", bis hinter leichten Wolken versteckt England in Sicht kam. Gleißende Scheinwerfer, oft bündelweise gekoppelt, griffen gierig nach uns. Aber vergebens, sie konnten nicht den gestrigen Großangriff auf Portsmouth verhindern.
Portsmouth ist nicht nur der wichtigste Kriegs- und Umschlaghafen Englands an der Südküste, die Stadt bietet in ihrer gesamten Anlage ein einziges militärisches Angriffsobjekt. Neben gewaltigen Hafen- und Dockanlagen, neben Lager- und Maschi- nenhäusern, Gasometern und Hallen ist vor allem die bekannte Ctaatswerft Portsmouths ein lohnendes Angriffsziel. Nur derjenige, der gestern abend die lodernden Brände gesehen hat, kann sich eine Vorstellung machen von dem Ausmaß der Zerstörung, die unsere Kampfverbände in der Nacht dort abermals angerichtet haben.
Noch weitab waren wir vom Ziel. Da zeigte uns der rot erleuchtete Himmel den weiteren Flugweg. Gewaltige Detonationen durchzuckten gleich Flächenblitzen vor uns die milchige Nebelwand, malten sie für Bruchteile von Sekunden blutigrot. Dazwischen standen in reicher Zahl die gefärlichen kleinen Spreng- wölkchen der Flakartillerie.
Leuchtschirme, von Maschinen gesetzt, die uns vorausgeeilt waren, hingen als feurige Fanale über den angefachten Bränden, über einstürzenden und auseinanderbrechenden Hallen und Werften. Portsmouth bekam in der vergangenen Nacht abermals das deutsche Luftschwert in seiner ganzen Schärfe zu spüren.
Flugzeuge auf Flugzeuge trugen ihre Bomben schweren und schwersten Kalibers in die südenglische Küstenstadt, die vom Anbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen unter der furchtbaren Wucht deutscher Bomben bebte und zitterte.
Auf dem Heimflug über dem Kanal, als noch immer das schaurig-schöne Bild dieser brennenden Stadt vor uns stand, schaltete der Funker einen deutschen Sender ein, in dem Augenblick, da dis Kapitulation Serbiens durch Sondermeldung bekanntgegeben wurde. Wie schlugen da unsere Herzen schneller, wußten wir uns doch verbunden mit den Kameraden, die am anderen Ende Europas in derselben Front gegen denselben Feind als Soldaten ihre Pflicht erfüllen. Freudig stimmten wir ein in das Lied: „Denn wir fahren gegen Engelland."
Bedingungslose serbische Kapitulation
Damit hat sich das Drama in Serbien in knapp zwölf Tagen erfüllt, das die Belgrader Offiziersclique am 27. März unter englischer und amerikanischer Mitwirkung inszenierte. Der Belgrader Staatsstreich verleugnete die zwei Tage vorher von der Regierung Zwetkowitsch in Wien geleistete Unterschrift, durch die Jugoslawien dem Dreimächte-Pakt beitrat. In Wien war Jugoslawien nicht nur die Souveränität und die Unantastbarkeit seiner Grenzen garantiert, sondern ihm auch ein Ausgang zum Aegäischen Meer (Saloniki) zugesichert worden. Die Belgrader Putschisten wollten diese großen Vorteile nicht sehen, ließen sich vielmehr durch englische und amerikanische Versprechungen, die nie gehalten wurden und auch nicht gehalten werden konnten, dazu verführen, die großdeutsche Wehrmacht herauszufordern und einen Waffengang zu wagen, der nach allen Erfahrungen der letzten Jahre nur mit einer vollen Niederlage enden mußte. Es sei nur daran erinnert, daß Polen in 18 Tagen niedergeworfen wurde, nach zwei Monaten sahen sich die alliierten Land-, See- und Luftstreitkräfte genötigt, die norwegischen Gebiete, zuletzt Narvik zu räumen, worauf die Norweger die Feindseligkeiten einstellten, und in sechs Wochen wurde die Entscheidung im Westen herbeigeführt.
Die Schnelligkeit der deutschen Operationen, an die die Welt nunmehr gewöhnt ist, hat in Jugoslawien überrascht wegen des schwierigen Geländes und der ungünstigen Witterung. Die serbische Wehrmacht ist vernichtet und die Reste haben nun vollends die Waffen gestreckt. Damit ist der letzte Staat, der als eine Gründung der Siegermächte auf Grund der Pariser Vorortsverträge anzusehen ist, verschwunden. Nun wird der Engländer noch aus Griechenland vertrieben.
Die deutschen Truppen und die deutsche Führung haben wieder eine außerordentliche Leistung vollbracht, bei geringen Verlusten. Die Zusammenarbeit aller Waffengattungen war hervorragend, auch das Zusammengehen mit dem italienischen Bundesgenossen. Ein großer Erfolg ist erreicht.
Der Kriegsverlauf der 12 Tage kann nur skizziert werden, bis t>er Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vorliegt. Der deutsche Plan läßt deutlich die Bildung von mehreren Schwerpunkten erkennen, durch die die gegnerischen Kräfte auseinander- zerissen und eingekreist wurden. Hinter jeder einzelnen Operation standen wesentliche strategische Ziele, die in dem einen Hauptziel zusammenliefen: Vernichtung des Gegners.
Im Süden stießen schnelle Truppen und Infanteriedivisionen des Generalfeldmarschalls List von Bulgarien aus in südlicher und westlicher Richtung vor, Saloniki wurde genommen und nach Bezwingung des stark verteidigten Rüpel- passes (Strumatal) und der M e t a x a s - L i n i e die griechisch-mazedonische Armee ostwärts des Vardars zur Kapitulation gezwungen. Andere Verbände der Gruppe List bewegten sich in westlicher Richtung, eroberten Ueskub und VeIesim Vardar- tal, drangen weiter nach Westen vor und vereinigten sich nördlich desOchridasees mit den aus Albanien vorgehenden italie- nischenTruppen. Hierdurch war die Trennung zwischen der serbischen und der griechischen Armee herbeigeführt; außerdem wurde die alte griechische Front in Albanien in Mitleidenschaft gezogen. Die Gruppe des Generaloberstten von Kleist nahm weiter nördlich die Stadt Nisch, einen wichtigen Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt, und warf den sich heftig wehrenden Gegner nach Nordwesten zurück. Am 13. April morgens marschierten Truppen dieser Gruppe inBelgrad ein, nachdem in der Nacht zum 13. April Teile einer Panzerdivision vom Westen her bis zur Stadtmitte vorgestoßsn und am 12. April nachmittags eine kleine Abteilung der ^-Division „Reich" von Norden her in die Stadt eingedrungen war.
ImNorden konnte Marburg bereits am 9. April besetzt werden. Deutsche Truppen unter dem Befehl des Generalobersten vonWeichs gingen nach Erzwingung der Drauübergänge nach Süden vor. Deutsche Panzertruppen rückten bereits am Abend des 10. April in Agram, der Hauptstadt Kroatiens, ein. Das Land erklärte seine Unabhängigkeit, die auch vom Führer nud vom Duce anerkannt wurde. Auf dem Vormarsch nach Süden wurde bei Karlstadt die Verbindung mit italienischen Verbänden hergestellt, die inzwischen Laibach besetzt hatten.
Das Oberkommando der Wehrmacht teilte bereits in seinem Bericht vom 14. April mit, daß in Jugoslawien die Masse der vor den deutschen Truppen aufgetretenen feindlichen Kräfte vernichtet sei und daß sich die Reste des serbischen Heeres vor den deutschen und italienischen Truppen in das Bergland längs der adratischen Küste zurückzögen. Bei der Verfolgung und Einkreisung der im Raume Mostar-Serajewo zusammengedrängten Reste des serbischen Heeres durch deutsche und italienische Truppen konnten zahlreiche Gefangene gemacht werden. Deutsche motorisierte Truppen befinden sich in Serajewo. Die jugoslawische zweite Armee hat in Serajewo, wie das OKW. am 16. April bekanntgab, kapituliert und die Waffen gestreckt. Italienische Verbände
^ - Kaimanen) aus vor, nahmen Knin, Sibenik durch Landungstruppen der Marine und durch Abteilungen des Heeres die Inseln um Zara in Besitz. Außerdem traten sie den Vormarsch in Südalbanien gegen d^ Griechen an und eroberten Koritza. Die Ungarn sind in dem Gebiet zwrschen Theiß und Donau vorgegangen, um das ihnen durch den Vertrag von Trianon entrissene Gebiet wieder zu besetzen. Esseg (im Drau-Donau-Dreieck) und Neusatz sind bereits !rn ihrer Hand.
Gcho zur serbischen Kapitulation
Das sichere Zeichen des Zusammenbruchs der britischen Well
Berlin. 18. April. Die bedingungslose Kapitulation der serbischen Armee wird von der ausländischen Presse als das wichtigste militärische Ereignis des Tages heroorgehoben und in ihrer Bedeutung weitgehend gewürdigt.
Die römischen Zeitung „Giornale d'Jtalia" erklärt, wieder einmal könnten die angelsächsischen Demokratien die völlige Hilflosigkeit ihrer Berechnung feststellen, die Serbien in ihren strategischen Plänen eine wesentliche Rolle zugedacht hätte. 12 Tage Hütten genügt, um ein Heer zu zermalmen, das seit 20 Jahren als das beste der Valkanheere galt. Churchill und Roosevelt, die an dem Staatsstreich Simowitsch's die Verantwortung trügen, können heute die Ergebnisse ihres Werkes bewundern und wieder einmal erkennen, wie falsch ihre Informationen und wie nutzlos ihre Intrigen waren. Ihr serbischer Vasall, den sie in den Kampf gehetzt hätten, liege jetzt am Boden. Sein Verrat sei von der Geschichte bestraft worden.
Die völlige Kapitulation der Serben hat, wie der Direktor der „Tribuna" erklärt, nicht nur eine außerordentliche militärische und strategische Bedeutung, sondern ist das sichere Zeichen des moralischen Zusammenbruches der britischen Welt, ihrer Vasallen und ihrer Söldner. Die Hiebe der Achse haben einen weiteren Mythos zum Einsturz gebracht. Denn ebenso wie im vergangenen Jahre der französische Eeneralstab durch den Achsensieg zerschlagen wurde, hätten die Serben heute in einem Zeitraum nachgegeben, der jede noch so optimistische Voraussage übertresfe. Das italienische Blatt unterstreicht den Beitrag, den die italienischen Waffen in den entscheidenden Schlägen an der Balkanfront geleistet haben.
Das Madrider „A B C" betont, daß der Kampf für die Serben bereits verloren gewesen sei, als sie in der Flanke von Bulgarien aus den deutschen Angriff aushalten mußten. Serbien sei dadurch von Griechenland abgetrennt worden und habe mit Saloniki seinen einzigen Hafen verloren, durch den es Verstärkungen hätte erhalten können. Es bleibe das Geheimnis, wie die serbische Heeresleitung unter solchen Umständen den Kampf aufnehmen konnte.
Das Preßburger Blatt „Slovenska Prawda" stellt fest, die deutsche Wehrmacht hat erneut durch eine einzig dastehend« Leistung einen Blitzsieg errungen, dessen Auswirkungen vielleicht noch nachhaltiger sein werden, als die großen Erfolge gegen, Polen, Norwegen und Frankreich. „Gardista" erklärt, wieder habe das deutsche Schwert in unwahrscheinlich kurzer Zeit eine» verblendeten Söldling Englands zerschlagen und damit den Weg für die europäische Neuordnung auch im Südosten Europas freigelegt.
Die tschechische Presse bezeichnet die bedingungslose Kapitulation Serbiens als den Abschluß eines verbrecherischen Abenteuers jener serbischen Militärclique, die Serbien in die Reihe der englischen Söldlinge gestellt hat. Dem raschen Zusammenbruch Serbiens werden die Fülle der Versprechungen und Lberschäumenden Glückwünsche gegenübergestellt, die Churchill und Roosevelt den serbischen Machthabern nach Verkündung der serbischen Mobilmachung übermittelten. Wenige Tage später sek Serbien von allen „Bundesgenossen" verlassen und militärisch niedergeworfen worden. Wiederum habe sich ein Land, betört von der englischen Propaganda, nutzlos für Englands Interessen geopfert.
Lindbergh über Englands verzweifelte Lage
Neuyork, 18. April. Oberst Lindbergh bestand am Donnerstag in einer Rede erneut auf seiner des öfteren ausgesprochenen Ansicht, daß England und Frankreich schon den Krieg verloren hätten, noch ehe sie ihn erklärten. Es liege nicht in der Macht der Vereinigten Staaten, den Krieg für England zu gewinnen. selbst dann nicht, wenn Amerika seine gesamte» Hilfsquellen in den Kamps einsetze. England befände sich in einer verzweifelten Lage. Es habe bisher jede unternommene Hauptkampagne verloren. Englands Schifssverluste seien ernst. Seine Städte seien von Bomben zerstört. Die Vereinigten Staaten seien in der Lage, sich gegen jede Macht zu verteidigen, müßten aber auch diese Möglichkeit aufrechterhalten. Sie dürften ihre Flotte nicht den Gefahren in europäischen Kriegszonen aussetzen und müßten die Verschickung ihrer modernsten Kampfmaschinen nach Europa einstellen. Werde die USA.-Flotte zum Eeleitdienst herangezogen, würden USA.-Kriegsschiffe versenkt und USA.- Matrosen getötet. Indem die Vereinigten Staaten Rüstungsmaterial nach Europa verschifften, begingen sie den Fehler, ihre eigene Position zu schwächen. Er forderte die Zuhörer auf, gegen die USA.-Jnterventionisten zusammenzustehen, um die Vereinigten Staaten von der Kriegsteilnahme fernzuhalten.
Unterhaltung Roosevelts mit Sikorski
Neuyork, 18. April. Der Ministerpräsident der polnischen Ma- rionetten-Regierung in London, Sikorski, wurde von Präsident Roosevelt empfangen. Roosevelt hat dem von London nach Washington geschickten Polen anscheinend Zusicherungen gemacht, aus denen Sikorski in einer Rundfunkansprache Vertrauen für die Zukunft des britischen und des polnischen Volkes ableiten konnte. Die Zusagen Roosevelts haben Sikorski in solche Freude versetzt, daß er empathisch ausrief: „Meine Unterredung mit Roosevelt hat mich in dem Glauben bestärkt, daß er nicht nur Amerika, sondern der ganzen Welt von Gott gesandt ist." Die serbische Putschregierung befand sich auch im Besitz von Zusicherungen Roosevelts. Auf die Einlösung wartete sie allerdings vergebens.