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AMsdlatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 89

Alten steig, Freitag, den 18. April 1941

64. Iah rgan

Das eiserne Muß

Die englischen Truppen sind in Griechenland zum Kampf gestellt. Der bereits eingeleitete Rückzug ist unterbrochen worden. Entgegen allen Meldungen über den Rückzug nach Aegypten, die besonders von amerikanischen Korresponden­ten offen und unzweideutig aus London gekabelt wurden, wurden die englischen Truppen plötzlich in den Kampf ge­schickt, der unvermeidlich geworden war. Größere Teile der in Griechenland befindlichen britischen Expeditionsarmee sind bereits mit den unaufhaltsam vorwärtsdrängenden deutschen Regimentern in Eefechtsberührung getreten. Sie .stehen in einem Kampf, der für beide Teile gewiß nicht leicht, sondern hart und schwer werden wird. Aber das eine ist schon sicher, daß Churchill und seinen nach London zurück- gekehrten Orient-Beratern Eden und Dill das Konzept gründlich verdorben wurde. Das europäische Festland, das sie vom Süden her als ein weit vorgeschobenes Vorfeld für ihre gefährdete Verteidigungsstellung am Suez-Kanal miß­brauchen wollten, läßt sie nicht mehr los. So oder so jetzt muß gekämpft werden, und wir werden bald sehen, wer in diesem Kampf der englisch-griechischen Truppen mit den Re­gimentern der Achsenmächte der Bessere sein wird.

Die Bedeutung dieser Churchill durch die eigene Schuld und die geniale deutsche Führung aufgezwungenen Entschei­dung ist bereits jetzt kaum hoch genug einzuschätzen. In den letzten Monaten war das ganze Bestreben Churchills darauf gerichtet, die Winterpause zu möglichst umfassenden Vor­bereitungen für eine Äblenkungsoffensive im Mittelmeerraum zu benutzen. Vor allem sollten die Angriffsbasen des Gegners soweit wie nur irgend möglich zurückgefchoben werden. Daher der Vorstoß in der Cyre - aaika, der aber sein ursprüngliches Ziel Tripolis nicht erreichte, daher die politischen und militärischen Erpressungs­oersuche auf dem Balkan. Sie waren besonders raffiniert ausgeklügelt, da ja nicht nur weite und, wie man glaubte, durch ihren Eebirgscharakter unüberwindlich schwierige Kampfräume, sondern auch die berühmten hundert Divisio­nen der Serben und Griechen zu erben waren, die genau so wie die Polen, Norweger, Holländer, Belgier und Franzosen ihr Blut für die Wohlfahrt und den Geldfack der britischen Autokratie vergießen sollten. Glückten diese Gewaltunter­nehmen bis zum Ende der Winterpause, so hatte England, wie sich Churchill ausgerechnet hatte, so viel Spielraum ge­wonnen, um das ganze Jahr 1941 hindurch die deutschen und italienischen Truppen im Süden zu beschäftigen. Indes konnten große amerikanische Transporte durch das Rote Meer nach Aegypten gelangen. Man konnte den ganzen Vorderen Orient in Aufruhr bringen und schließlich zu einer Erweiterung der allgemeinen Angriffsstellungen gegen Mitteleuropa kommen, die prächtige Aussichten für die näch­sten Jahre versprach.

Nicht nur Deutschland und Italien, sondern auch die Welt ist sich heute bereits im klaren darüber, daß dieses Gebäude der Lhurchillschen Kriegsplanung ein Luftschloß gewesen ist. Sämtliche Glieder dieser Gedankenkette sind geborsten oder in Atome zersprungen. Die serbische Armee exi­stiert heute nicht mehr, sie ist niedergeworfen oder gefangen, ihre verantwortlichen Kriegshetzer sind ins Aus­land getürmt. Die griechische Armee hat durch das Hand-in- hand-greifen der deutsch-italienischen Truppen Einbußen erlitten, die unersetzlich sind. In Nordafrika wird bereits auf ägyptischem Boden gekämpft, und von einem Ausbreiten des englischen Feuers nach dem Vorderen Orient oder sogar, wie man in London hoffte, nach Rußland, kann keine Rede sein. Das für Churchill Schlimmste aber ist nach einem kaum vierzehntägigen Feldzug gleichfalls eingetreten: das grie­chischeVorfeld", in das man Truppen aus Aegypten warf, erwies sich als eine moralische und militärischeMause­falle" ersten Ranges. Als die Engländer feige dem Geruch des von ihnen selbst gelegten und für die Deutschen be­stimmtenSpecks" entfliehen wollten, mußten die Herren m London mit jähem Entsetzen feststellen, daß selbst eine solche Flucht eine Fehlspekulation gewesen war. Die deutsche and italienische Luftwaffe und vor allem die deutschen Stu­kas zerschmetterten, genau wie in Norwegen, die rückwärti­gen Verbindungs-, Nachschub- und Abtransportwege der Engländer.

Ehe noch der Frühling richtig begonnen hat, ist der eng­lische Frühlingskrieg bereits verloren. Und was jetzt noch wmmt, ist trotz aller schweren Kämpfe, die auf griechischem Boden noch mit englischen Truppen geführt werden müssen, bereits ein großes unerbittliches Aufräumen, über dessen Genauigkeit und Gründlichkeit sich die Engländer selbst wohl keinen falschen Illusionen mehr hingeben. Wenn in ffssem Welthistorischen Zusammenhang überdies bekannt wird, daß die von den deutschen Truppen gemachte Beute außerordent- .ch Est, dafür aber unsere Verluste wiederum als unverhält- Msmäßig gering bezeichnet werden können, so rückt auch vrese Tatsache das eiserne Muß, das Herrn Churchill am Wickel hat, in ein eindeutiges und aufschlußreiches Licht. Der englische Kriegshetzer hat wie einst vor Eallipoli eine neue vernichtende Niederlage seiner Kriegskünste erlitten.

Großangriff gegen die englische Hauptstadt

Gesamte jugoslawische Wehrmacht streckt bedingungslos die Waffe«

P. ..«aagtge sauverung in Serbien weiterer Vormarsch näch ik

In Griechenland Süden 1S00V BNT. Handels­schiffsraum an der griechischen Ostküste versenkt Schwere Schläge der Luftwaffe gegen die britische Versorgungs­schiffahrt Kühner Handstreich am Eisernen Tor sichert Donau-Schiffahrtsweg

DNV. Berlin, 17, April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Als Vergeltung für den britischen Luftangriff auf das Wohn- und Kulturzentrum der Reichshauptstadt in der Nacht zum 1V. April führte die deutsche Luftwaffe in der letzten Nacht einen Großangriff gegen die bri­tische Hauptstadt. Zahlreiche deutsche Kampfgeschwa­der warfen während der ganzen Nacht ununterbrochen zahl­lose Sprengbomben aller Kaliber und Brandbomben ab. Bei guter Erdsicht konten die Bombendetonationen und ihre Wirkungen einwandfrei beobachtet werden In den Hafen­bezirken sowie in anderen Stadtteilen entstanden schon beim Abflug der ersten Verbände g r o ß e B r 8 n d e, die sich teil­weise zu ausgedehnten Flächenbränden vereinigten. Der Schein dieser Großfeuer war bereits vom Kanal, zum Teil von der belgischen Küste aus, zu beobachten. In Zukunft wird jeder britische Luftangriff auf Wohnviertel in ver­stärktem Maße vergolten werden.

Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben» hat die in Auflösung begriffene zweite serbische Armee im Raum von Serajewo kapituliert. Die Säuberung des Landes von Versprengten verläuft planmäßig. Stellenweise noch auftretender Widerstand wurde schnell gebrochen.

In Dalmatien sind italienische Verbände im Vor­gehen über Spalato (Split) nach Südosten. In Südalbanien wurde das unweit der griechischen Grenze gelegene Erseke genommen. Weitere Kräfte griffen aus Nordalbanien her­aus an und überschritten beiderseits des Skutari-Sees an mehreren Stellen die serbische Grenze.

In Griechenland sind die Truppen des deutschen Heeres weiter im Angriff nach Süden und nahmen das südlich des Aliakmon gelegene Seroia. Zahlreiche Ge­fangene wurden eingebracht.

An der gri e ch i s ch e n O st k L st e griffen Teilkräfte der deutschen Luftwaffe Schiffsansammlungen an» ver­senkten insgesamt IS vüv VRT. Handelsschiffsraum und be­schädigten weitere Schiffe.

Auch im Kampf gegen die Versorgungsschiffahrt des bri­tischen Mutterlandes hatte die Luftwaffe besondere Er­folge. Im St. Georgs-Kanal beschädigten Flugzeuge der be­waffneten Aufklärung vier Schiffe mit zusammen 28 vvk BRT. und im Seegebiet 48V Kilometer westlich Ir­land einen Frachter von 5ÜVV BRT. im Tiefangriff so wir­kungsvoll, daß ihre Vernichtung als sicher gellen kann.

Weitere Luftangriffe richteten sich gegen Hafen- «nd Werstanlagen am unteren Themselauf sowie gegen einige Flugplätze. Bei einem Angriff auf Great Par- mouth trafen mehrere Bomben schweren Kalibers eine Eroßmühle sowie dazugehörige Lagerschuppen.

Der Feind warf in der Nacht an mehreren Orten Nord- Westdeutschlands Spreng- und Brandbomben, die aber keine nennenswerten Schäden verursachten. Die Ver­luste unter der Zivilbevölkerung sind gering. Vier britische Flugzeuge wurden durch Nachtjäger und Flakartillerie ab­geschossen.

Bei der Einnahme von Skoplje am 7. April hat sich Hauptmann Vuschhausen, Kompagniechef in einem Schützenregiment» durch persönlichen Einsatz gegenüber einem vielfach überlegenen Feind besonders ausgezeichnet.

Eine aus Pionieren, Teilen der Luftwaffe und Sonder­formationen zusammengestellte Gefechtsgruppe unter Oberst Bazinghat im Morgengrauen des 8. April dieDona « am Eisernen Tor bei Orsova unter schwierigsten Stromverhältnissen überschritten. In kühnem Handstreich wurde das jugoslawische Ufer genommen» zäher Widerstand gebrochen und alle feindlichen Versuche, die Fahrrinne z» sperren, vereitelt. Damit wurde durch entschlossenes In­sassen weniger deutscher Soldaten ein lebenswichtiger Schiff­fahrtsweg gesichert und dem beabsichtigten feindlichen Zu­griff entioaen.

Gesamte jugoslawische Wehrmacht streckt bedingungslos die Waffen

Berlin» 18. April. Am 17. April um 21.00 Uhr hat die gesamte jugoslawische Wehrmacht, soweit sie noch nicht entwaffnet ist, bedingungslos die Waffen gestreckt.

Die Kapitulation tritt am 18. April um 12.00 Uhr in Kraft.

Der italienische Wehrmachtsberichtz

Vormarsch der Italiener in Dalmatien und an der griechischen Front

Klisura nach erbitterten Kämpfen besetzt Heftiger Lufilf ««griff auf den Piräus Starke englische Verluste i» Ostafrika

DNV. Rom, 17. April. Der italienische Wehrmachtsbericht vm» Donnerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Ingo» flawien rücken motorisierte Kolonnen der 2. Armee von Spa­lato auf Ragusa vor. Abteilungen der Kriegsmarine haben die Besetzung der dalmatinischen Inseln vollendet.

Von Albanien aus rücken weitere motorisierte Kolonne«, nach Ileberwindung der feindlichen Stellungen und Besetzung, von Antivari und Cetinje, auf Cattaro und Ra­gusa vor, um sich mit den von Nordosten kommenden Truppe« der 2. Armee zu vereinigen.

An der griechischen Front geht der Vormarsch unserer Truppen vom Presba-See zum Adriatischen Meer trotz starken gegnerischen Widerstandes und zahlreicher Straßenunterbrechun- gen weiter. Truppen der 11. Armee haben nach erbitterten Kämp­fen Klisura besetzt und rücken weiter vor. Der Feind hat erheb­liche Verluste erlitten und zahlreiche Gefangene sowie eine ge­waltige Materialbeute in unseren Händen gelaffen.

Zwei britische Bomber, die versuchten, das albanische Gebiet zu überfliegen, wurden von unseren Jägern angegriffen. Ei» Blenheim-Flugzeug wurde abgeschoffen. Auf den Piräus hohen unsere Flugzeuge in der Nacht zum 16. einen heftigen Angriff gegen die Hafenanlagen und die vor Anker liegenden Schifft durchgeführt.

Die Aktion der Torpedoflugzeuge, die im Wehrmachtsbericht vom Mittwoch erwähnt wurde und zur Versenkung eines große» 15 000-Tonnen-Dampfers führte, ist von Hauptmann der Luft­waffe Flugzeugführer Buscaglia und von Leutnant zur See Be­obachter Castagnacci Lurchgeführt worden.

In der Cyrenaika hält der Druck der italienisch-deutsche» Truppen auf Tobruk und in der Gegend von Collum an. Auf hem! Djebel in der Cyrenaika geht oie Säuberungsaktion gegen feind-i liche, im Verlaus unseres raschen Vormarsches versprengte AL>« teilungen weiter.

Zn Ostafrika haben feindliche Kräfte, die den Uebergang über den Varo-Fluß (Ealla-Sidamof versuchten, nach heftige» (Gegenangriffen die Flucht ergriffen und ihre Ausrüstung in u»»i seren Händen zurückgelassen. In heftigen Kämpfen westlich vom Dembidollo (nördlich von Eambela) haben wir dem ^->ind 'tark» Verluste zugesügt.

Die griechische Front in Albanien in Auflösung

Rom, 17. April. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt folgende Sondermeldung bekannt:

Nachdem am 14., 15. und 16- April nach blusigen Kämpfen die ersten Linien des griechischen Widerstandes durchbrochen worden waren, haben die Divisionen der 11. Armee mit unaufhaltsamer Stoßkraft ihren Vormarsch wieder ausgenommen. Die ganze feindliche Front ist in Auflösung.

Bier feindliche Handelsschiffe vernichtet

DNV Berlin, 17. April. Nach beim Oberkommando der Wehr­macht soeben eingegangenen Unterlagen haben Schnellboote am Donnerstag, 17. April, bei einem Vorstoß gegen die britisch« Südostküste einen Geleitzug erfolgreich angegriffen und ans die­sem vier bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 13 vag BRT. herausgeschoffen und versenkt.

Versenkt!

Verluste englischer Kühlschiffe

Reuyork, 17. April. Englands Versorgungslage ist in letzter Zeit durch die Versenkung oder Beschädigung mehrerer Kühlschiff« wieder schwer getroffen worden. Wie in Neuyorker Marinekreise» verlautet, ist das englische MotorschiffNorthern Prince" (16 917) VRT. vor etwa acht Tagen im Nordatlantik versenkt worden. Es war ebenso wie das vor einiaer Zieit nerienL»