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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 67

Alten steig, Freitag, den 21. März 1941

64. Jahrgang

Erste Waffeilsendung - versenkt!

Rom» 20. März. Die erste Wafsensendung der Vereinigten Staate» «ach England «ach Annahme des Englandhilsegesetzes Ist, wie Agenzia Stefan! ans Gibraltar über Algeciras meldet, «» einem deutschen Unterseeboot versenkt worden.

Handschreiben des türkischen Staatspräsidenten an den Führer

DNB Berlin, 2V. März. Der türkische Botschafter Ge­rede hat dem Führer ein persönliches Handschreiben des türkischen Staatspräsidenten Jsmet Jnönü überreicht. Der Führer hat den türkischen Botschafter gebeten, dem türki­schen Staatspräsidenten seinen Dank für die Botschaft zu übermitteln.

^t'jeeler fordert Willkie zu einer Rundfunkdiskujsion heraus

DNB Washington, 20. März. Der Vorkämpfer des Jsolations« gedankens, der Senator Burtunk Wheeler, forderte den ehe­maligen Präsidentschaftskandidaten Wendel! Willkie zu einer außenpolitischen Diskussion im Rundfunk heraus. Wheeler klei­dete seine Aufforderung an Willkie in überaus sarkastische Worte, wobei er sagte, Willkies Qualifikation, über die Außen- Politik der Vereinigten Staaten zu sprechen, ergebe sich aus dessenehemals engen Beziehungen zum Hause Morgan", sowie «us derintimen Kenntnis der englischen Bedürfnisse, di« Willkie während seiner einwöchigen Reise durch England, Ir­land und Schottland gewonnen habe". Die Erklärung Wheelers schließt mit den Worten:Jeder Mensch, der weiß, was Mr. Lhurchill verlangt Schlachtschiffe oder Soldaten sollte in der Lage sein, den künftigen außenpolitischen Kurs der Vereinigten Staaten vorauszusehen.

Landwirtschaftliche Besprechungen der Achsenmächte

Wien. 20. März. Vom 17. bis 20. März fanden in Wien zwi­schen Vertretern der deutschen und italienischen Regierung Be­sprechungen über landwirtschaftliche Fragen statt. Die Verhand­lungen dienten der weiteren Durchführung des Uebereinkommens, das der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Darrö und der italienische Landwirtschastsminister Tassinari im Herbst des vergangenen Jahres abgeschlossen haben, und befaßten sich mit dem Ausbau und der Verstärkung der landwirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien; sie führten insbesondere zu einer Vereinbarung über eine verstärkte Einfuhr von Obst und Gemüse, Sämereien und Heil- «nd Gemüsepflanzen nach Deutschland. Die Aussprache vollzog sich im Geiste vertrauensvoller Zusammenarbeit und erbrachte in »llen Punkten einen erfolgreichen Abschluß.

M Zum Besuch des ungarischen Außenministers

Ladislaus Bardossy von Bardos, königlich ungarischer Gehei­mer Rat, ist am 10. Dezember 1890 in Szombathely, Komitat Vas, der engeren Heimat seiner Familie, geboren; er ist römisch- katholischen Glaubens. Seine Hochschulstudien absolierte von Bar­dossy an den Universitäten Budapest und Berlin, 1912 promo­vierte er in Budapest zum Dr. jur. 1913 tritt er den Staatsdienst im Ministerium für Kultus und Unterricht an. Im Jahre 1923 gelangt er im Range eines Ministerialsekretärs in den Verband des Außenministeriums, wo er in der Presseabteilung zuerst als Stellvertreter des Leiters, später, vom Jahre 1924 an, im Rangs eines Sektionsrates als Leiter der Abteilung wirkt und sich durch leine außergewöhnliche Geistesschärfe und Leistungsfähigkeit An­erkennung erwirbt. 1930 zum Legationsrat Erster Klasse ernannt, wird er der ungarischen Gesandtschaft in London als deren Erste! Beamter zugeteilt. Wiederholt wirkt er auf diesem Posten in Ab­wesenheit des Gesandten als Geschäftsträger. Hier knüpft er auch wertvolle Beziehungen zu führenden Persönlichkeiten der euro­päischen Diplomatie an 1934 wird er mit der Leitung der unga­rischen Gesandtschaft in Bukarest betraut und gleichzeitig zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister er­nannt. Diesen Posten bekleidete Bardossy bis zu seinem Amts­antritt als Außenminister am 8. Februar 1941. Am 11. September 1940 verlieh der Reichsverweser Bardossy die Würde eines Ge­heimen Rates.

Ladislaus von Bardossy ist eines der hervorragendsten Mit­glieder der ungarischen Diplomatie. In die Zeit seiner Tätigkeit auf diesem Posten fällt die Loslösung Ungarns aus der Jsolie- Nlng durch den Trianoner Friedensvertrag. Der Abschluß des ungarisch-italienischen Freundschastsvertrages und zahlreiche an­dere hochwichtige diplomatische Ereignisse stellten an den Presse­chef des Außenministeriums große Aufgaben.

Seine Betrauung mit der Leitung der Bukarests» Gesandtschaft war ein besonderes Zeichen des Vertrauens des Reichsverweseri. In jüngster Zeit nahm er als Beobachter an den denkwürdige» ungarisch-rumänischen Verhandlungen in Trrnu-Severin teil, schließlich war er auch bei den Verhandlungen im Belvedere a»i wesend, die zum Wiener Schiedsspruch führte».

Ein Großangriff ans London

Aus Geleitzügen SSS00 VRT. versenkt

Ein durchschlagender Erfolg im Angriff gegen London

Berlin, 20. März. In der Nacht vom 18. zum 20. März richtete die deutsche Luftwaffe einen Großangriff gegen Len­to«, wie ihn die englische Hauptstadt i« dieser Stärke seit Jah­resbeginn noch nicht erlebt hatte. Sechs Stunde» lang befand Ich die Stadt in Alarmznstand. Schon die ersten vorliegenden Meldungen lasse» erkennen, daß dieser Großangriff auf das Mglische Hafengebiet «nd Industrieviertel einen durchschlagen­den Erfolg gehabt hat

Zu dem deutschen Großangriff auf London wird ergänzend gemeldet: Bei guter Erdficht konnten die angreifenden deut- ichen Kampfverbände die befohlenen Angriffsziele klar aus- lnachen. Schon nach der ersten Stunde des Angriffs waren in »en Werft- und Dockanlagen und in einem Londoner Jndnstrie- »iertel zahlreiche Brände ausgebrochen, die den folgenden Wel­len die Richtung wiesen.

Nach Neuyorker Meldungen und den ersten aus England vor­liegenden Nachrichten sind die Zerstörungen, die der deutsche Luftangriff vor allem in den Londoner Docks, den Lagerhäusern >md Vorratsspeichern sowie den Werken der hier massierten Rüstungsindustrie angerichtet hat, außerordentlich schwer.

Englische Berichte über den deutschen Luftangriff

Stockholm, 20. März. Der Reuter-Bericht über den deutschen Luftangriff gegen das Hafengebiet und Industrieviertel von London gesteht ein, daß es sich um denheftigsten Angriff seit »em letzten Sonntag im alte« Jahr" handelt.Die Nazibomber ließen", so heißt es dann weiter,schwere Bomben und Brand­bomben einige Stunden lang herabregnen. Die Feuerwehr hatte fte ganze Nacht hindurch schwer zu tun."

Ein Bericht des englischen Nachrichtendienstes spricht eben­falls von einem schweren Bombenangriff. Dieser habe kurz nach beginn der Dunkelheit angefangen und bis spät nach Mitter­nacht gedauert. Durch den Abwurf von Spreng- und Brand­bomben seien beträchtliche Schäden angerichtet worden.

Die von Reuter verbreitete amtliche Mitteilung des britischen Luftfahrtministeriums und des Ministeriums für die innere Sicherheit meldet auch, daß London sehr heftig an­gegriffen wurde. Beträchtliche Schäden seien verursacht and an Gebäuden Zerstörungen durch Brände und schwere Bom­ben angerichtet worden. An einigen Punkten seien lebenswich­tige Merke getroffen worden.

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Der Lustkrieg kehrte nach London zurück

Der neue Angriff -er deutschen Luftwaffe auf die kriegs­wichtigen Ziele der britischen Hauptstadt

DNB Stockholm, 20. März. In der vergangenen Nacht wurden die Londoner, so meldet der Korrespondent des schwedischen BlattesNya Dagligt Allehanda" aus der britischen Hauptstadt, gründlich aus dem Optimismus wachgerüttelt, in dem sie sich gewiegt hatten in dem trügerischen Glauben, daß die schweren deutschen Bombenangriffe gegen London nicht mehr wiederkom­men würden. In der vergangenen Nacht kehrte der Krieg wie­der nach London zurück in Gestalt von nicht endenwollenden Mengen, deutscher Vombenmaschinen. Zehntausende von Brand­bomben wurden allein in einem einzigen Stadtviertel Londons abgeworfen. Die Sirenen auf den Dächern heulten ununter­brochen. London mußte in dieser Nacht das seit langem heftigste Flakfeuer anhören. Zeitweise riß der Kanonendonner überhaupt nicht mehr ab, und die Granaten ergossen sich wie ein förmlicher Strom in den Nachthimmel.

Unter der ÜberschriftFurchtbare Bombennacht in London Schwerster Angriff des Jahres", meldet der Londoner Korre­spondent vonAftonbladet", die britische Hauptstadt habe so­eben die schlimmste Nacht des Jahres erlebt- Selbst das stärkste Abwehrfeuer habe die deutschen Kampfmaschinen nicht daran hindern können, unablässig ihre Kreise über London zu ziehen. Während man versuchte, die in großen Mengen abgeworfenen Brandbomben zu löschen, sei ein wahrer Segen von Spreng­bomben niedergegangen. Es wurden, so teilt der Berichterstatter weiter mit, große Materialschäden angerichtet, Feuersbrünste brachen aus.

Sämtliche Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt

DNB Berlin, 20 März. Bon dem Großangriff ans London in der Nacht zum 20. März, an dem» wie der Bericht des Oberkom­mandos der Wehrmacht bereits aemeldet hat. sehr starke Kamps-

»erdände der deutschen Lustwasse beteiligt waren, sind samt- i iiche Flugzeuge unversehrt in ihre Flughäfen zurückgekehrt.

Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat der Großangriff den die deutsche Lustwasse in der Nacht zum 28. März gege« London durchsiihrte. in den Zentren des Hasen- und JndustÄe» Viertels Zerstörungen schwerster Art angerichtet.

! Besonders wirksam wurden die Royal Albert und King i George V.-Docks mit Bomben aller Kaliber belegt. Die in dem ! berühmten Themse-Hufeisen gelegenen massierten Hafen- und ! Speicheranlagen lagen im Mittelpunkt des deutschen Angriffs.

^ Zahllose Brandbomben, die auf diesen Abschnitt des Hasen»

> gebietes niedergingen, erzeugten ein Flammenmeer, das jed« i Einzelbeobachtung unmöglich machte. Mehrere Gasometer ex» I plädierten mit gewaltigen Stichflammen. Auf der Themse trieb ^ ein brennendes Schiff wie eine lodernde Riesenfackel.

London veröffentlicht durch das britische Luftfahrt- und Si­cherheitsministerium am 20. März, daß der in der voraus­gegangenen Nacht erfolgte Großangriff sehr starker deutscher Kampfverbände sehr heftig war, und gibt zu, daß große Schä­den an öffentlichen Gebäuden und Verkehrseinrichtungen her» vorgerusen worden sind. Das Gaswerk Beckton sowie ei» weiteres Gaswerk ostwärts des Themse-U-Vogens sind in Flam­men aufgegangen. Außerdem sind schwere Schäden in den j Mestern-Docks entstanden.

Nachrichten aus den USA. zufolge ist der deutsche Luftangriff aus Rüstungsbetriebe von Hüll der heftigste gewesen, den diese wichtige Hafenstadt bisher erlebt hat. Amerikanische Beobachter melden, die deutschen Bomben seien so zahlreich herabgeprasselt, daß man den Eindruck gehabt habe, als ver­schwinde die Stadt vom Erdboden. London, das einen nicht minder starken Großangriff der deutschen Luftwaffe hinter sich

> hat, hat nach Feststellungen schwedischer Augenzeugen ähnlich» Bombenwirkungen wie Hüll erlebt.

Der deutsche Wehrmachtsbericht

Der Angriff auf die kriegswichtigen Ziele der britisch« Hauptstadt. Sprengbomben aller Kaliber «nd Brand bomben auf die Hasen- und Dockanlagen. Unterseeboot» i versenkten SS 500 BRT. feindlichen Handelsschiffsraum. l 7000-Tonner durch Aufklärungsflugzeug versenkt.Web

> tere Handelsschiffe mit etwa 3100V BRT. schwer beschä­

digt. Der Gegner verlor 4 Flugzeuge.

DNB Berlin, 20. März. Das Oberkommando der Wehr« macht gibt bekannt:

Unterseeboote versenkten ansstarkgesichertenGe» leitzügen SS 300 VRT. feindlichen Handelsschisfsran«, darunter ein Walfangmutterschiff von über 20 000 BRT, Weitere Handelsschiffe mit zusammen 21 OVO BRT. wurde« schwer beschädigt.

Sehr starke Kampfverbände der Luftwaffe führten in d« vergangenen Nacht bei guter Sicht Angriffe mit durchschla­gender Wirkung auf kriegswichtige Ziele der britischen Hauptstadt durch. Hierbei wurden vor allem die Hafen- und Dockanlagen m! Sprengbomben all« ' Kaliber und Brandbomben belegt. Der Hs Stunden lang ! rollende Angriff richtete schwerste Zerstörungen in den ' Royal-Victoria-Docks, Noyal-Albcrt-Docks, King-George V.- Docks sowie in Hafenanlagen des Themsebogens an. Aus­gedehnte Brandfelder und weithin sichtbare Explosionen wurden beobachtet. Auch in Fabrikanlagen nordostwiirt« des Themsebogens sind Bombenvolltreffer erzielt worden. ! Handelsschiffe auf der Themse gerieten in Brand.

Aufklärungsflugzeuge griffen am gestrige« Tage einen stark gesicherten Geleitzug erfolgreich an. Ei» Handelsschiff von rund 7000 BRT. wurde versenkt. Zwei weitere Schiffe von insgesamt etwa 10 OVO BRT. wurde» durch Bombenwurf beschädigt.

Bei einem Jagdvorstoß gegen Südeugland verlor der Feind in Luftkämpfen drei Flugzeuge vom Muster

> Spitfire.

JnNordasrika schoß deutsche Flakartillerie ein brt- ! tisches Kampfflugzeug ab.

Der Gegner flog in der Nacht zum 20. März nur «ft wenigen Flugzeugen in Westdeutschland ein. Durch Abwurf einer geringen Zahl vo« Spreng- »nd Brandbomben wurde lediglich Eebäudeschaden im Wohnviertel einer Stadt her- ^ vorgerufen.

^ Die Verluste des Gegners am gestrigen Tage betrage« vier Flugzeuge, eigene Flugzeugverluste find nicht ringe»

! treten.