T«srLirü<t 1L77

lKezrürtöet 1877

Aus öen

7^M

^ ''

»Ls^ LS l

Amtsbratt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

PMiipr.: W»»«1l. d. Post 1.20 ettlschl. 18 4 BsförS.-Teb., zur. SS 4 Zuttellungsgeb.; d. Ag. zs 1.4« «inschl. 2« 4 »«,tr»,er,«» ; «inzeln. 1« 4. Bei Nichterscheinen der Zitz. ins. höh. Eewe'.t HeKejt kein Anspruch auf Lieferung. Drahtanschrift: Tannendlatt. / Fernruf S21.

Anzeigenpreise: Die einspaltige Milliureterzeile oder deren Nau» ki Pfennig. Test«

millimeter-eile IS Mennig. Bei Wiederholung »der vtengennbschlnh Nachlaß «ach Preirlist«. Erfüllungoort Altenfteig. Gerichtsstand Nagold.

Ru«mer 66

Altensteig. Donnerstag, den 20. März 1941

64. Jahrgang

Ungarns Außenminister

Berlin, 19. März. Der Königlich-Ungarische Außenmi­nister Ladislaus Bardossy wird sich am Donnerstag nach­mittag mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Deutsch­land begeben, um mit dem Reichsmintster des Auswärtigen von Ribbentrop zusammenzutreffen. Mit Außenminister Bar- dossy reisen die Außerordentlichen Gesandten und Bevoll­mächtigten Eugen von Chyc y, Tibor von Pariheldy und Anton von Ulleln-Reoitzkt sowie der persönliche Sekretär, Gesandtschaftssekretär von Iypetery.

Botschafter Alfieri wieder in Berlin

Berlin, 19. März. Der Königlich-Italienische Botschafter ^ Dtno Alfieri, der zur Ausheilung der Folgen einer Welt- Kriegsverletzung länaere Zeit in Italien geweilt hatte, ist heute nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Führer überreichte Narvik-Schild

Berlin, IS. März. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte am Mittwoch dem Sieger von Narvik, General der Eebirgstruppen Distel, persönlich das von ihm gestiftete Narvik-Schild.

Prien zum Korvettenkapitän befördert

I« Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste

Berlin, lg. März. Der Führer «nd Oberste Befehlsstab« »er Wehrmacht hat aus Vorschlag des Oberbefehlshabers de« Kriegsmarine. Großadmiral Raeder. de» Kapitänlentuant Giin- th» Prien in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste und besonderen Erfolge Lei der kürzlich bekanntgegebene» Bekämp­fung und Vernichtung feindlicher Geleitznge zum Korvettenkapi­tän befördert.

34.012 Millionen Mark!

Ergebnis desTages der deutschen Polizei"

Berlin, 19. März. Das Ergebnis der amTag der deutschen Polizei" (15./16. Februar) für das Kriegs-Wrnterhtlfswerk durch- gesührten Sammlung hat sich durch die inzwischen eingegangenen Restmeldungen um weitere 2,5 Millionen aus rund 31 Millionen erhöht. Gegenüber dem vorjährigen Ergebnis mit rund 16,9 Mil­lionen RM. ist eine Steigerung «m über 17 Millionen lM. gleich 10V vom Hundert eingetreten. Auf den Kopf der Bevölke­rung umgerechnet ergibt dieses bisher einzig dastehende WHW-- Ergebnis eine Opferspende von 42 Pfg. für den einzelnen Volks­genossen gegen 21 Pfg. des Vorjahres. Eindeutiger kann die Ant­wort des deutschen Volkes an die Plutokraten, klarer kann das Bekenntnis jedes Einzelnen zum Führer und zu seinem Werk nicht sein, als es sich in diesen Zahlen widerspiegelt.

Neuordnung der Kohlenbewirlschaftung

Reichsdeauftragter für Kohle bestellt Sonderbeauftragter für Kohlentransport

DNB. Berlin, 19. März. Reichsmarschall Eöring hat den Reichs­wirtschaftsminister Funk beauftragt, eine Neuordnung der Koh­lenbewirtschaftung durchzuführen. Zur Durchführung der gestell­ten Aufgabe, insbesondere der Organisation der Kohlenverteilung M grotzdeutschen Raume, haben sich Kohlenbergbau und Kohlen­handel zu einer Selbstverwaltungsorganisation derReichsver­einigung Kohle" zusammengeschloffen. Vorsitzer der Vereinigung ist der Eauwirtschaftsberater Generaldirektor Paul Pleiger, den der Reichswirtschaftsminister zugleich zum Reichsbeauftragten stlr Kohle bestellt hat. Diese Neuordnung wird zu einer wesent­lichen Vereinfachung der bisherigen Organisation der Kohlen­bewirtschaftung führen

Da die Verteilung der Kohle während des Krieges in erster Linie ein Transportproblem ist, hat der Reichsmarschall ferner den Staatsrat Wilhelm Meinberg zu seinem Sonder­beauftragten für den Transport der Kohle ernannt. Dieser Son­derbeauftragte wird in engster Zusammenarbeit mit dem Reichs­beauftragten für Kohle und der Bergbau-Abteilung des Reichs- wiltschaftsministeriums sowie in steter Fühlung und im Beneh­men mit dem Reichsverkehrsminister alle Maßnahmen treffen, die den reibungslosen Transport der Kohle sicherstellen.

2m Zuge dieser Neuordnung ist das Amt des Reichs- kohlenkommissars aufgelöst worden. Parteigenosse , Paul Walter ist aus einen Wunsch von dem Reichsmarschall von innen Aufgaben entbunden worden. Der Reichsmarschall hat ihm , lur die unter größten Schwierigkeiten geleistete Arbeit seinen be- «ondcren Dank ausgesprochen. !

Kommt nach Deutschland

Betreuung des deutschen Privatrvaldes cL

Im gesamten Reichsgebiet einheitlich

Berlin» 19. März. Durch eine gemeinsame Anordnung des Reichsforstmeisters, des Reichsministers für Ernährung und , Landwirtschaft und des Reichsbauernführers wird eine gemein­same Organisation der Reichsforstverwaltung und des Reichs­nährstandes zur forstlichen Betreuung des deutschen Privatwal­des im gesamten Reichsgebiet eingerichtet. Die Durchführung im einzelnen wird gemeinsam durch das Reichsforstamt und die Forstabteilung des Reichsbauernführers geregelt.

Der deutsche Wehrmachtsbericht^

Starke Kräfte der Luftwaffe im Angriff gegen militärische und kriegswichtige Ziele der Insel. Während der ganzen Nacht Spreng- und Brandbomben auf Hüll. Der Erfolg unserer Aufklärungsflugzeuge gegen feindlichen Kriegs- lchiffverband westlich Kreta. Feindliche Einflüge in

Norddeutschland. Der Gegner verlor fünf Flugzeuge.

DNB Berlin, lg. März. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Bei einem Vorstoß gegen die englische Südost- ILste versenkte ein Schnellboot aus einem feindlichen Ge­leitzug zwei Handelsschiffe mit insgesamt 000 BRT.

Ein Unterseeboot versenkte zwei bewaffnete feind- liche Handelsschiffe mit insgesamt 13 vllv BRT., ein ande­res Unterseeboot 3500 VNT. feindlichen Handelsschiffs- ! raumes.

Starke Kräfte der Luftwaffe griffen in der letzte« Nacht wieder militärische und kriegswichtige Ziele in Groß­britannien an. Insbesondere wurden auf Hüll an der Humber-MLndung während der ganzen Nacht Spreng- und Brandbomben aller Kaliber in großer Zahl abgeworfen. 2n Hafeneinrichtungen und Versorgungsanlagen entstan­den zahlreiche Brände.

Bei Tage wurde ein Handelsschiff im Sankt Georgs-Kanal wirkungsvoll mit Bomben belegt. Das kchisf blieb mit Schlagseite liegen.

8m Mittelmeerraum griffen am 1K. März deut- sthe Aufklärungsflugzeuge 40 Kilometer westlich Kreta einen starken Verband feindlicher Kriegs­schiffe» bestehend aus zwei schweren Einheiten, sechs Kreuzern und zwei bis drei Zerstörern, an. Die beiden schweren Einheiten wurden durch je einen Lufttorpedo ge­troffen.

Der Feind flog in der letzten Nacht in Norddeutsch- ^ land ein »nd warf über zwei Küstenstädten Brand- und Sprengbomben. Der angerichtete Schaden ist geringfügig. > Es gelang» sämtliche Brände bereits im Entstehen zu lö­schen. Einige Zivilpersonen wurden getötet» mehrere verletzt.

Der Gegner verlor fünf Flugzeuge» davon zwei durch ^ deutsche Nachtjäger. Ein eigenes Flugzeug kehrte vom Feindflng nicht zurück.

An dem Erfolg bei dem Angriff auf den Verband feind­licher Kriegsschiffe westlich Kreta waren beteiligt: Kampfgruppenkommandeur Hauptmann Kowalewski als Kommandant mit der Besatzung Oberleutnant Lorenz, Oberfeldwebel Henze, Feldwebel Lehmann und Leutnant Bock als Kommandant mit der Besatzung Oberfeldwebel Schmidt, Unteroffizier Brückner, Feldwebel Kate«.

Der italienische Wehrmachtsberichi §

Gegenangriff bei Keren. Acht englische Flugzeuge bei ! Ueberraschungsangriff auf britische Luftstützpunkte ver- ^

nichtet.

DNB Rom, IS. März. Der italienische Wehrmachtsbericht der ! italienischen Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front nichts von Bedeutung.

-In Nord-Afrika bombardierten unsere Flugzeuge feind­liche motorisierte Einheiten und Truppen.

I« Ost-Afrika «ahm die Schlacht an der Keren-Front ihren Fortgang, wo die Engländer bedeutende Land- «nd Luftstreit­kräfte konzentrieren. Unsere Truppen haben durch ihren kühnen ! Widerstand de» Feind avgewiesen «nd ihm im Gegenangriff starke Verluste Leigebracht. -

Einer unserer Jagdverbände hat imlleberraschungs- i «griff auf einen feindlichen Luftstützpunkt acht englische . lugzeuge. vernichtet. >

Große Schüben in Hüll

Der Erfolg des Luftangriffs iu der Nacht zum Mittwoch Berlin, 19. März. Der in der Nacht zum 19. März durchgesührte Angriff auf Hüll hat größte Schäden in den kriegswichtigen Anlagen der Stadt heroorgerufen. Drei Groß­brände wurden im No>dosten der Stadt beobachtet Heftige Explosionen mit nachfolgenden Bränden entstanden ferner in Dock- und Lagerhäusern des Hasengebietes. Rasch um sich greifende Feuer mit starker Rauchentwicklung lassen daraus schließen, daß bei den Angriffen einige der g'vßen Oelmühlen und Getreidespeicher Bombenvolltreffer erhielten.

Bon diesem mit einigen Hundert Flugzeugen in rollendem Einsatz durchgeführten Angriff, der über fünf Stunden nn- dauerte, kehrten alle Flugzeuge zu ihren Heimathäfen zurück.

Stockholm, 19. März. Reuter sieht sich gezwungen, den Angriff starker deutscher Kampffliegerkräfte gegen Hüll einzugestehen. Die Reuter-Meldung besagt, daß sich die deutschen Angriffein Ver­folg ihrer Politik, die britische Schiffahrt und die Docks zu tief­en", in der Nacht zum Mittwoch hauptsächlich gegen Hüll ge­richtet hätten. Der Angriff habe mehrere Stunden gedauert nd weit ausgedehnte Schäden verursacht". In mehreren Teilen der Stadt seien B r ä nde verursacht worden, diezuin Teil un - ter sehr gefährlichen Bedingungen" unter Kontrolle gebracht werden mußten.

Nach den neuesten Meldungen wirkten sich die Angriffe der deutschen Luftwaffe, die auf Glasgow und Liverpool erfolgten, noch wesentlich stärker, als zunächst vermutet worden war, aus. Selbst London muß eine so erhebliche Anzahl von Toten zugeben, daß daraus mit Sicherheit aus ungeheure Sachschäden an kriegswichtigen Anlagen geschlossen werden kann.

Jum Angriff auf Hüll

Einer der wichtigsten Hafenplätze Englands

Hüll ist einer der wichtigsten Hafenplätze Englands und der zweitgrößte Hafen der englischen Ostküste. Die Stadt gilt nach London und Liverpool als eine der wichtigste« Handelsstädte Englands. Vor allem ist Hüll nach London der bedeutendste Einfuhrhafen für Lebensmittel und besonders für Getreide.

Der Hafen von Hüll, der 37 Kilometer oberhalb der Mün­dung des Humber in die See liegt, ist als Kammerhafe» a»- gelegt und kann von den größten Handelsschiffen angelaufe« werden. Die Hafenanlagen ziehen sich in einer Länge von etwa 11 Kilometer hin. Der Hafen verfügt über rund 500 Kilometer Gleisanlagen, Kais von zusammen 20 Kilometer Länge, zahl­reiche große Bekohlungsanlagen und sehr viele Kräne mit großer Hubkraft.

Wie schon gesagt, ist Hüll einer der wichtigsten Lebens­mitteleinfuhrhäfen Englcknds, dementsprechend verfügt der Hafen über riesige spezielle Lagereinrichtungen für die Le­bensmitteleinfuhr, so zum Beispiel über große Kühlhäuser mit einem Fassungsvermögen für mehrere zehntausend Stück Groß­vieh, über Getreidesilos und Schuppen für Getreide. Die ausge­dehnten Speicheranlagen und Lagerhäuser find für die Auf­nahme von frischen Früchten, Gemüsen und anderen Einfuhr­gütern eingerichtet.

Der am Ostende des Hafens liegende Oelhafen ist sehr be­deutend, seine Tankanlagen erstrecken sich über mehrere hundert Hektar Land. Der Oelhafen verfügt über moderne Entleerungs­und Aufnahmeeinrichtungen.

Für die Lebensmittelversorgung Englands von Bedeutung ist auch der Fischereihafen, der über spezielle Einrichtungen von zwei großen Markthallen verfügt. In einem normalen Frie­densjahr wurden in diesem Fischereihafen rund 300 0000 Tonnen Fische gelandet.

In der Einfuhr über Hüll stehen Lebensmittel an erster Stelle. So wurden in einem normalen Friedensjahr über Hüll 1,4 Millionen Tonnen Getreide, 152 000 Tonnen Zucker und Schmalz, 131000 Tonnen Futtermittel, 120 000 Tonnen Frücht» und Gemüse, 43 600 Tonnen Fleisch und Speck, 43 000 Tonne« Milchprodukte, 22 000 Tonnen Kakao und 193 Millionen Stück Eier eingeführt. Außerdem ist Hüll ein wichtiger Einfuhrhafen für Holz mit einer Einfuhr von über einer Million Tonne», für die im Hafen große Stapelplätze zur Verfügung stehe«, sowi« für Erdöl mit 838 000 Tonnen, Tier- und Pflanzenfetten mit 720 000 Tonnen, Wolle mit 172 000 Tonnen, Erz und Schrott mit 178 000 Tonnen und anderes mehr. Als Ausfuhrhafen ist Hüll wichtig für Kohle mit einer Million Tonnen und Kok» mit rund 200 000 Tonnest, ferner für Baumwollwaren, Maschi­nen, Metallwaren und anderen Bertigwaren.

Entsprechend der besonderen Bedeutung von Hüll als Haupt- Hafen für die Einfuhr von Lebensmitteln und insbesondere vo» Fetten hat sich eine ausgedehnte und für die Lebensmittelver­sorgung des Landes sehr wichtige Lebensmittelindu­strie entwickelt. Bekannt sind die Oelmühlen »<n Hüll, die di« größten Englands sind.