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Nach mehreren Kampftagen um Dcrna, wobei die Engländer »ersuchten, wie bei Bardia und Tobrak die italienischen Truopen «inzuschließen, hat das italienische Oberkommando in Libyen die Frontlinie südlich und westlich der Hasenstadt zurückgezogen. Os konnte dadurch wichtige Kampftruppen mit Material m eine Verteidigungsstellung bringen, die der schnellen Ilmsa.iungs- Bewegung englischer Panzerwagenabteilungen auf einem günsti­geren Gelände zunächst einmal im Verlaus dieser gegenwärtigen Kampsphase in der nördlichen Lyrenaika ausweichi. Ferner wurde Lurch die Räumung Dernas der Hasenort mit seinen etwa 12 000 Einwohnern und fruchtbaren Siedlungsanlagen geschont.

Die Kämpfe, die gegenwärtig einerseits durch ein weiteres englisches Vorrücken nach Westen, andererseits durch eine in der Ausdehnung aufgelockerte italienische Verteidigungslinie be­stimmt sind, spielen sich südlich und westlich auf dem Lafclartigeu Gelände um den 875 Meter hohen Dschebel el Ächdar ab, an der Küste, also zwischen Derna und Apollonia-Eirene, und südlich im Innern der Lyrenaika, wo nennenswerte Siedlungen nicht vorhanden sind.

Durch die Aufteilung der italienischen Streitkräfte von der Küstenstratze und von dem Küstenort hinweg tiefer ins Innere des Landes entziehen sich, wie derKöln. Zeitung" aus Rom ge­schrieben wird, die Italiener, einer neuen Taktik folgend, der Möglichkeit, mit Mitteln belagert zu werden, die um einen einzigen Verteidigungspunkt zusammengezogen werden können. Indem die italienischen Truppen sich ferner an verschiedenen > Punkten den vorrückenden Abteilungen der Orientarmee stellen, ! stören sie den methodischen Angriffspian Waoells in empfindlicher Meise. Es treten Ueberraschungsmomente auf, die einerseits Lurch die Verschan zun g im felsigen Gelände be­stimmt sind, andererseits durch die Anlage der Balbostraße selbst, Lie von Derna an in Windungen die Küste verläßt, um in das Hügelgebiet zu steigen. Bei Tocra, kurz vor Venghasi, erreicht sie wieder das Meer. Es erscheint auch wichtig, sich vom Küsten­gebiet zurückzuziehen, um die Straße von oben in ihren jeweils tiefer gelegenen Teilen zu beschießen. Die neue taktische Auf­lockerung der italienischen Verteidigung hat außerdem noch zwei andere Gründe. Teile der englischen Orientarmee haben nämlich schon gleich nach dem Fall von ToLruk versucht, zum Kreuzunkt wichtiger Karawanenstraßen vorzustoßen. Von hier führt eine dieser Straßen nach El Abial, einer Station an der kurzen Eisenbahnstrecke, die von Venghasi nach Barce führt, also direkt nach Venghasi. Eine zweite, bedeutend längere, mündet inAge- Labia am Ostufer der Großen Syrte. In der Gegend von El Mezhili fanden daher die ersten größeren Kämpfe zwischen italienischen und englischen Panzerwagen statt. Die Angreifer wurden mit empfindlichen Verlusten zurückgcschlagen. Auf Liese Weise wurde zum erstenmal der englische Plan, den gesamten Küstenstreifen der Lyrenaika von Venghasi bis Derna mit den Orten Barce und Eirene abzuschneiden, zunichte gemacht.

In dieser ersten Kampfphasc haben es somit die Italiener krast ihrer neuen Taktik vermocht, die englischen Absichten, das gesamte Dschebelmassiv wie Vardia und Tobruk einzuschließen, fürs erste zu vereiteln. Durch die Zurücknahme größerer Truppenverbände aus Derna können sie nicht nur das ganze Hügelgelände mit Verteidiaungsnestern durchsetzen, sie erhalten außerdem einen weiteren und wichtigen Vorteil: sie entziehen sich der Einwirkung der Alexandrien-Flotte, die bei der Belagerung von Vardia und Tobruk eine wichtige Rolle spielte. Der Kampf der italienischen Truppen bei dieser Verteidigung der westlichen Lyrenaika bleibt auch nach dem neuen aufgelockerten Vertcrdi- gungsjystem schwierig und ernst; sie haben andererseits den Vor­teil, das Gelände gut zu kennen, alle Verschanzungsmöglichkei n im öden und steinigen Felsgelände ausnutzen zu können und in einer Art von Kleinkriegstaktik dem Feind gefährliche Verluste beizubringen. Damit nähern sie sich noch stärker einem hinsichtlich der strategischen Ziele in der Lyrenaika betonten Kampfziel: Zermürbung und Schwächung der englischen Orient­armee auf ihrem schweren und hindernisreichen Wege nach Westen. Wie wichtig die Erreichung dieses Zieles, unabhängig vom zukünftigend Verlauf der eigentlichen Frontlinie, ist, geht daraus hervor, daß der englische Nachschubweg trotz der gewonnenen Häfen immer länger wird und daß Wavcll selbst mit erprobten Kolonialtruppsn sich dem Punkt nähern könnte, wo die Kriegsgesetze der Wüste entscheidender sind als feine Maschinen. Es ist daher kein Zufall, daß Stimmen in Eng­land vor einem unbesonnenen Vorgehen in Libyen gewarnt haben. In Italien ist man jedenfalls der Meinung, daß jeder weitere englische Vormarsch immer teurer bezahlt werden wird. Eo schreibt zum Beispiel Virginia Eayda, daß Wavell damit kein anderes Endergebnis erzielen würde als eineimmer schnel­lere und unausbleibliche Kräfteschwächung". Selbst die Ent­lastung des Suezkanals, von der man in England sprach, ist nur in bedingtem Maße eingetroffen; den» inzwischen hat, wie der italienische Wehrmachtbericht meldet, das Luftbombardement eng­lischer Stützpunkte in Aegypten wieder begonnen. Ein erster An- ,griff deutscher Maschinen auf Suez und Ismailia wird das eng- lische Oberkommando nachdenklich genug stimmen hinsichtlich der gefährlichen Schwächung auch ihrer rückwärtigen Verbindungen.

Freiwillige derStandarte Nordland"

Oslo, 1. Febr. Der Reichssührer ff und Chef der deutschen Polizei, Hc-nrich Himmler, nahm in Oslo die Verpflichtung von norwegischenFreiwilligen des RegimentsStan­darte Nordland" der Waffen-ff vor. 2m Rahmen einer würdigen Feierstunde, an der auch der Wehrmachtsbefehlshaber Norwegen, Generaloberst von Falkenhorst, sowie die kommissarischen norwegischen Staatsrüte teilna^uien, sprachen auch der Führer der National-Sammlung, O. . iing, sowie Reichskommissar Terboven.

In seiner Ansprache hob der Reichsführer ff hervor, daß es Freiwillige aus allen deutschen Stämmen und germanischen Völ­kern find, di« sich in den Reihen von ff-Regimentern dem euro­päischen Befreiungskampf angeschlossen haben.Ihr seid nach vie­len Generationen", so rief der Reichssührer ff den Freiwillige« Du,die ersten Männer Norwegens, die sich aus eigenem Ent­schluß, nicht gezwungen von einer fremden, englandhörigen Re­gierung, sondern aus eigenem Herzenswillen heraus entschlossen haben, zum Kampf anzutreten. Zum erstenmal steht ihr als Frei­willige in Reih und Glied inmitten eurer Kameraden, den Män- «ern der Hird und den ff-Männern aus dem Reich. 2ch nehme eure Meldung an und nehme euch auf in dieStandarte Nord- kand". Wir nehmen euch an al° Kameraden, als Brüder in un­seren Reihen, in den Reihen einer Formation, die von jeher germanisch gedacht hat und germanisch ausqerichtet ist

. ..,Ing des Reichstommrßars Ter-

'bEn't'rafen 14 führende Persönlichkeiten der norwegischen Ge­werkschaften in Berlin ein. Sie wurden von Vertretern der Deutschen Arbeitsfront und des Reichskommissars begrüßt.

Der Reichsorganisationsleiter und Leiter der DAF., Dr. Ro­bert Ley hat eine Deutschlandreise zusammenstellen lasten, durch die die norwegischen Gäste Gelegenheit haben werden, einen gro­ßen und praktischen Einblick in das soziale Leben Deutschlands zu nehmen. Sie werden Berlin. Leipzig, Stuttgart, Nürnberg. München, Salzburg, Wien, Prag, das Ruhrgebiet, Esten und Hamburg berühren und in diesen Städten viele Betriebe be­sichtigen.

Zahlreiche Feuersbrünfie in London

Mindestens drei Tagesalarme am Freitag

Stockholm, 2. Febr. Der Freitag brachte der britischen Haupt­stadt bei hellichtem Tage trotz der winterlichen Kälte wieder einen Großangriff der deutschen Luftwaffe. Stun­denlang mußte sich das Leben Londons in die unterirdischen Schutzräume zurückziehen. Viele Stunden, so berichtetStock­holms Tidningen" in einem Londoner Eigenbericht, strichen deut­sche Maschinen über die Stadt dahin. Der Schwerpunkt des deut­schen Angriffs lag der Zeitung zufolge auf dem südöstlichen Teil der Stadt, wo viele Bomben heulend einschlugen. Zahlreiche Feuersbrün st e in London waren das Ergebnis des Tages­angriffes. Obwohl die Briten ihre gesamte Abwehrkraft gegen di? angreifenden deutschen Maschinen einsetzten, gelang es ihnen nicht, die deutschen Bomber in ihrem stundenlangen Aufenthalt über der britischen Hauptstadt zu hindern. Nicht nur einmal mußte London in die Keller gehen, wie ausDagens Nyheter" hervorgeht, sondern mindestens dreimal. Der dritte Alarm, so heißt es in dem Bericht, brachte de« stärksten Angriff und die meisten Bomben.

Beschießung der englischen Küste

Durch deutsche Fernkampfgeschütze Neuyork, 2. Febr. Nach einer Meldung der United Pretz-Agen- tur aus Canterbury wurde in den letzten drei Tagen ein 15 bis 20 Kilometer breiter Streifen der eng­lischen Küste von deutschen Fernkampfgeschlltzen beschosten. Eine Anzahl von Granaten ist in verschiedenen Teilen von Kent explodiert. Es heißt, daß bishernur geringer Schaden" und keine Verluste an Menschenleben zu beklagen seien. 2m Distrikt­rat wurde am Donnerstag die Frage erörtert, ob beim Einsetzen der Beschießung nicht Warnung gegeben werden solle, wie das in Dover der Fall sei. Am stärksten ist die Beschießung des Nachts, wo alle fünfzehn Minuten eine Granate herübergeschickt wird.

Veruhigungsversuch derTimes"

Berlin, 2. Febr. Der diplomatische Korrespondent derTimes" bemüht sich ebenso krampfhaft wie vergeblich, die große Rede de» Führers herabzusetzen. Die Feststellung des Führers, daß da» 2ahr 1941 das geschichtliche Jahr einer großen Neuordnung Europas sein wird, ist dem plutokratischen Schreiberling beson­ders in die Knochen gefahren. Da er keine Möglichkeit sieht, an dieser unumstößlichen Tatsache zu rütteln, greift er, wohl in de« Hoffnung, beruhigend zu wirken, zur echt jüdischen Methode der Ablenkung und Wortverdrehung, indem er Reichsminister Drs Goebbels andichtet, er habebeinahe genau vor einem Jahr" erklärt, daßeine Sache sicher ist das 2ahr 1940 wird das 2ahr der Entscheidung werden". Es bedarf nicht vieler Worte, um festzustellen, daß der diplomatische Korrespondent derTi­mes" sich diese Behauptung glatt aus den Fingern gesogen hat.

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Bevölkerungsbewegung in USA.

Neuyork, 31. 2an. Das Statistische Amt in Washington er­klärte in einem Bericht, daß Amerikas Vevölkerungstendcnz zwi­schen 1930 und 1940 völlig umgeschlagen sei. Laut damaliger Volkszählung habe mit einem llprozentigen Anwachsen pro Ge­neration gerechnet werden können, während die Zählung des Vorjahres eine absteigende Tendenz ergebe, und zwar 4 v. H. pro Generation. Der letzten Zählung nach dürfte di- farbige Bevölkerung der Vereinigten Staaten 7 v. H. pro Generation zunehmen, während die weiße gleichzeitig 8 v. H. zurückgehen werde. Gewisse Kreise in Washington- und in der Wallstreet interessieren solche bedenklichen Symptome im eigenen Lande allerdings bedeutend weniger als Ereignisse in fremden Erdteilen, die das amerikanische Volk nicht im geringsten- betreffen.

Msrjahresplan in Bulgarien

Der bulgarische Landwirtschaftsminister vor dem Parlament

Sofia, 2. Febr. Landw Irrschaftsminister Vagrianoss sprach in der Kammer zum Haushaltsplan seines Ministeriums. Beson­dere Beachtung fand seine Forderung nach einer staatlich gelei­teten Wirtschaft nach deutschem Vorbild, die den Grundgedanken seiner Rede bildete, und auf der auch der Vierjahresplan des Ministers zur Hebung der Landwirtschaft und des Bauernstandes beruht. Gegenwärtig besitze Bulgarien eine Million Bauern- wirtschaften, worunter rund die Hälfte weniger als 35 Dekar l3,5 Hektar) Boden besäßen. Am jeder Bauernwirtschaft 35 Dekar Boden zu sichern, seien insgesamt zehn Millionen Dekar Bode»

Abschied von Dr. Gürtner

Staatsakt in Anwesenheit des Führers

Berlin, 2. Febr. 2n Anwesenheit des Führers fand Sams­tag mittag im Mosaiksaal der Reichskanzlei der Staatsakt an­läßlich des Staatsbegräbnisses des Reichsjustizministers Dr. Franz Gürtner statt. Es ist das erste Mal, daß in der Reichskanzlei der Führer und seine Mitarbeiter Abschied nehmen von einem Mann, der jahrelang in ihrer Mitte gestanden hat. So ist der feierliche Staatsakt im Mosaiksaal eine besondere Ehrung des Verstorbenen.

Eine goldumrandete Hakenkreuzfahne zierte die Stirnwand des Saales. Acht höhere Beamte der 2uftizverwaltung in Uni­form hielten die Ehrenwache am Sarg. Auf acht trauerflor­geschmückten Podesten brannten Kerzen. An den Längswänden des Saales hatten die Träger der Fachschaftsfahnen der Justiz­verwaltung Aufstellung genommen. Zu beiden Seiten des Mit­telspaliers von uniformierten 2ustizbeamten versammelten sich als Gäste der Trauerfeier hervorragende Vertreter aus Sraat, Partei und Wehrmacht, an ihrer Spitze der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, die Reichsminister Dr. Frick, von Ribbentrop, Dr. Göbbels, Darre Seldte, Graf Schwe­rin von Krosigk, Kerrl und Reichsprotektor Freiherr von Neu­rath. Als Vertreter des Reichsmarschalls des Großdeutschen Rei­ches und Oberbefehlshabers der Luftwaffe Eöring war General­oberst Weiß erschienen. Von der hohen Generalität und Admira­lität waren Eeneralfeldmarschall von Vrauchitsch, Großadmiral Dr. h. c. Naeder und Eeneralfeldmarschall Keitel anwesend. Fer­ner nahmen an dem Staatsakt die Reichsreiter Dr. Ley, Dr. Dietrich, Rosenberg, Ritter von Epp, Hühnlein sowie zahlreiche Staatssekretäre und Gauleiter teil. Die Mächte des Dreier-Pak­tes waren durch ihre Diplomaten vertreten. Die große Anteil­nahme des deutschen Rechtslebens an dem Tode des Reichsjustiz­ministers kam besonders darin zum Ausdruck, daß der zur Zeit erkrankte Eeneralgouverneur Reichsminister Dr. Frank zum Staatsbegräbnis eine Abordnung entsandte.

Nachdem die Angehörigen des verstorbenen Reichsjustizmini­sters ihre Plätze eingenommen hatten, betrat der Führer den Saal. Er schritt durch das Spalier der uniformierten Justiz- beamten zu seinem Platz und begrüßte die nächsten Hinterblie­benen. Sodann erfüllten die weihevollen Klänge des Parsival- Vorspieles von Richard Wagner, vorgetragen von der Staats­kapelle Berlin unter Leitung von Professor Heger, den Raum.

Reichsinnenminister Dr. Frick hielt die Gedenkrede. Es sei ein tragisches Geschick, so führte er aus, daß mitten in einem so schweren, so weitgreifenden, so siegheischenden Rechtskampf Dr. Eürtner von uns gehen mußte. Sein Name sei für alle Zeiten mit dem Aufbau des Eroßdeutschen Reiches verknüpft. Dr. Gärt­ner sei durchdrungen gewesen von dem Bewußtsein, daß der Wert und der Unwert aller Kulturen der Menschheit vornehmlich nach dem Recht beurteilt werde, das sie sich schüfen. Aus dieser Er­kenntnis heraus sei sein Kampf für ein arteigenes deutsches Recht erwachsen. Die Schaffung einer einheitlichen national­sozialistischen Rechtspflege sowie zahlreiche im Geiste des Natio­nalsozialismus neugestalteter Gesetze als erstes Fundament einer nationalsozialistischen Rechtsordnung gäben Zeugnis von der unermüdlichen Arbeit des Verstorbenen. Dr. Frick schilderte dann den Werdegang des Verstorbenen. Seinen Eintritt in die baye­rische Justizverwaltung, seine Verdienste im Weltkrieg, den er zunächst bis 1917 als Reserveoffizier im Westen und dann al» Bataillonskommandeur mitgemacht habe, und seine Weiterarbeit im bayerischen Justizministerium, das er 1922, getragen vo» Vertrauen der nationalen Kreise Bayerns, als Minister über­

nommen habe. Dr. Gürtner habe reiche Erfahrungen mitgebracht, als er 1932 in das Kabinett von Papen als Reichsminister der Justiz berufen worden sei. Der Führer habe die hervorragende fachliche Eignung des Verstorbenen gekannt, als er ihm 193S bei der Machtübernahme die Aufgabe übertragen habe, eine nationalsozialistische Rechtspflege zu schaffen.

2m weiteren Verlauf seiner Ausführungen unterstrich Dr. Frick nun die Tätigkeit Dr. Gärtners als erster Reichsjustizminister des Dritten Reiches. Unter anderem erwähnte er die Ausrichtung der Rechtswahrer auf den neuen Geist, die Initiative des Ver­storbenen für die Schaffung einer einheitlichen Reichsjustiz und die weitgehend gediehenen Erneuerungsarbeiten auf den Gebie­ten des Strafrechts, des Strafvollzuges und die Maßnahmen auf wirtschaftsrechtlichem Gebiet. Auch Habs Dr. Gürtner bei de» großen Gesetzen anderer Ministerien mitgewirkt. Dem Führer sei er ein treuer Gefolgsmann, dem deutschen Volk ein vorbild­licher Wahrer des Rechtes gewesen.

Staatssekretär Dr. Schlegelberger sprach im Name» der Beamten, Angestellten und Arbeiter der Reichsjustizverwal­tung. Sie nehmen, wie er hervorhoo, Abschied von ihrem Mini­ster, den sie nicht nur verehrt, sondern von ganzem Herzen geliebt hätten. Dr. Gürtner habe jedem nicht nur Verständnis und Wohl­wollen, sondern wahre Liebe entgegengebracht. Seine Gefolg­schaft sei seine weitere Familie gewesen. Ein schönes Dichterwort sage:Gerecht sein gegen sich und andere, das ist das Schwerste auf der weiten Erde." Eürtner stabe dieses Schwerste geleistet. Bei aller seiner Güte habe ihm nicht die innere Härte gefehlt, wenn es den Schutz der Wohfahrt des deutschen Volkes gegolte» habe gegen Menschen, denen ihr eigenes Wohl höher als das der Gemeinschaft gestanden habe.

Während nun die Staatskapelle in feierlicher Weise dasLied vom guten Kameraden" intonierte, senkten sich die Fahnen. Der Führer trat an den Sarg und legte seinen von zwei Männer» der LeibstandarteAdolf Hitler" getragenen Kranz aus weiße» Tulpen und Calla nieder. Mit zum Gruß erhobener Rechten er­wies er dann einige Augenblicke seinem toten treuen Mitarbeiter die letzte Ehre. Der Führer verabschiedete sich von den Hinterblie­benen und verließ den Mosaiksaal, während sich die Fahnen wie­der hoben.

Acht Justizwachtmeister hoben darauf den Sarg auf und trugen ihn in den Ehrenhof der Neuen Reichskanzlei. Der Sarg wurde nun zum Anhalter Bahnhof gefahren, von wo er nach München übergeführt wurde.

Anläßlich des Hinscheidens des Reichsjustizministers Dr. Bürt-, ners hat auch das Ausland seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht.

Der italienische Regierungschef Mussolini sprach mit herzlichen Worten dem Führer und Frau Gürtner telegraphisch sein Bei­leid aus. Ebenso kondolierte auch der rumänische Staatsführer General Antonescu dem Führer. Ferner sandten der italienische Außenminister Graf Liano und der spanische Außenminister Suner Beileidstelegramme an den Reichsminister des Auswär­tigen von Ribbentrop. Graf Liano und der jugoslawische Außen­minister Linear Marlowitsch sprachen der Witwe drasttlich ihkj Beileid aus. Der italienische Justizminister Grandi und der unga­rische Justizminister von Radocsay gaben in Telegrammen a» Len Strmtssekretär Dr. Schlegelberger ihrer Anteilnahme Aus- druck.