Amtsblatt des §kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Lalw und Freudenstadt

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Nummer 28

Alten steig, Freitag, den 3l. Januar 1941

64. Jahrgang

Adolf Killer rechnet mit England ab

GrotzLvndgebung mit dem Führer anlLßlich des 8. Jahrestages der Machtübernahme im Berliner Sportpalast

Berlin. 30 Jan. Am achten Jahrestag der deutschen Revolution ßprach A d o l j Hi t l e r in einer Großversammlung in der tradi­tionellen Kundgebungsstäue der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei im Berliner Sportpalast Das ganze deutsche Volfhielt, verbunden mit dem Führer durch die Aether- «ellen des deutschen Rundsunks, in dieser der großen und ernsten Zeit angemessenen Feierstunde Rückschau aus acht Jahre welt­geschichtlichen Geschehens. Der 30. Januar 1041 war kein Tag der Fahnen und der rauschenden Feste. Veslaggung und Aus­schmückung der Städte und Dörfer waren unterblieben, die Ar­beit für die Rüstung und den Einsatz im Kamps ruhten auch an diesem Tage nicht bis auf die eine Stunde, ist der der Führer zum deutschen Volk und der Welt sprach

Kein schicksalsvolleres Datum kennt die deutsche Vergangenheit als diesen Tag. War der 8. November 1818 ein Markstein, der «ine Periode des Zusammenbruchs, des Zerfalls, der Selbstzer- steischung und der Würdelosigkeit einleitete, so ist der 30. Januar 1933 rin Gedenktag, der den Beginn eines unvergleichlichen Aus- K.cgs kündet. Es ist der Tag des Beginns der nationalen Er­hebung. einer wahrhaften Revolution. Die das ist ihr Stolz das deutsche Volk innerlich erneute und verborgene, jahrelang Lrachliegende Kräfte zu einem Schaffen ohnegleichen sreimachte. Dieser Tag leitete einen Abschnitt deutscher Geschichte ein, der auch dem deutschen Volke die Ehre wiedergab. Wehr und Waffen schmiedete. damit es im Kriege der Völker bestünde und seine Freiheit wiedersinde; was das bedeutet, weiß heute ein jeder »on uns. Am achten Jahrestag der deutschen Revolution, gerüstet wie noch nie, steht die deutsche Wehrmacht von Kirkenes bis zur Viscaya vor dem entscheidenden Kampf um die Freiheit. Mit größerem Stolz sah das deutsche Volk noch nie auf ein Jahr zurück, als auf dieses achte Jahr der Negierung Adols Hitlers.

Wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde verbreitet, daß heute, «« diesem denkwürdigen Tage, der Führer sprechen würde. Stun­denlang vorher drängten sich schon die Volksgenossen vor dem kpörtpalast. Männer und Frauen, von der Arbeit kommend, Männer im braunen Kleid der Bewegung, alte Kämpfer, die schon oft an dieser Stätte des Kampfes erhebende Stunden er­lebt haben, Soldaten im grauen Rock. Sie alle waren zu Tau­senden und Abertausenden gekommen, um an diesem Tage stolzer Rückschau dem Führer nahe zu sein.

Am Sportpalast

Würdig ist der Schmuck des Riesenraumes, lleber den siegreichen Fahnen der Bewegung, über dem Hoheitsadler leuchtet der Spruch, der in aller Herzen eingebrannt ist:Mit unseren Fah­nen ist der Sieg!"

Freudig bewegte Stimmung erfüllt die traditionelle Kund- redüngsstätte, Märsche und Lieder verkürzen die Zeit. Mit Ve- Lristerung stimmen die Tausende die Kampflieder der Bewegung »nd kurz vor dem Einmarsch der Fahnen das Engelland-Lied an. ktehend und mit erhobener Hand werden die alten ehrwürdigen Kampszeichen, die Fahnen und Standarten der Bewegung, ge­bläßt. Von Minute zu Minute nimmt die Spannung zu, sie ent­lädt sich in lauten Beifallskundgebungen, als die führenden Män­ner von Staat und Partei, die Eeneralfeidmarschälle der sieg­reichen deutschen Wehrmacht erscheinen. Der Sportpalast ist von jener fiebernden Atmosphäre erfüllt, die allen nationalsozialisti­schen Kundgebungen eigen ist und jeden Einzelnen in Hochstim­mung versetzt.

Begeisterung «m den Führer

Zur festgesetzten Stunde trifft der Führer vor dein Sportpalast ein. Tausendfacher jubelnder Heil-Ruf empfängt den Führer, als »r unter den Klängen des Badenweiler Marsches zusammen mit dem Gauleiter Berlins, Reichsminister Dr. Goebbels, die Der» jaminlungsstätte betritt. Der Jubel nimmt kein Ende, bis der Führer selbst die Hand erhebt, um den Beifallssturm der Tau- sende, deren Herzen ihm zufliegen, zu dämpfen.

Dr. Goebbels: Niemand kann Führer «nd Volk trennen!

Dann nimmt Dr. Eoebüels das Wort:Am achten Jahres­tag unserer nationalsozialistischen Revolution grüßen wir, Ber­liner Nationalsozialisten. Sie, mein Führer. (Die Wellen der Heil-Rufe branden durch den Saal. Spontan erheben sich die Massen.) Es find jetzt acht Jahre her, da versammelten sich um diese Stunde tn den Straßen des Berliner Zentrums die Ber­liner Männer und Frauen, um abends von 7 Uhr bis nachts um 1 Uhr vor Ihnen, mein Führer, vorbeizumarschieren. Damals haben wir Berliner die Ehre gehabt, Ihnen namens des ganzen deutschen Volkes im Scheine der Fackeln, mein Führer, ein Ge­löbnis abzulegen, nämlich: treu und unbeirrt, komme, was da kommen mag, hinter Ihnen zu stehen und hinter Ihnen zu mar­schieren. (Brausende und tosende Zustimmung der Masten.) Dieses Gelöbnis haben wir wahrgemacht. Das deutsche Volk hat Ihnen, tneiu Führer, in diesen acht Jahren all das, was es an Liebe, an Gehorsam, an Treue in seinem Herzen trug, zur Verfügung ge­sellt. Und Sie haben dafür die Nation in acht Jahren harter

Arbeit und schweren Kampfes von Sieg zu Sieg und von Triumph zu Triumph geführt. Was wir damals gelobten, wollen wir heute erneuern Wir wissen, daß schwere Wochen und Monate vor uns liegen, aber aus dieses Volk, mein Führer, können Sie sich verlassen. (Stürmische Ja-Ruse antworten dem Gauleiter.)

Wenn die britischen Plutvkraten glauben, Ihnen dieses Volk nehmen zu können das haben schon andere versucht und sind daran gescheitert " Bei diesen Worten Dr. Goebbels erheben sich die Masten wie ein Mann und tosend hallt es durch den Raum: Nein! Nein Nein!

Einen 9. November hat es", so rief der Berliner Gauleiter zum Schluß aus.nur einmal in der deutschen Geschichte gegeben und niemals wieder. Die ganze Nation ist Zenge dieses Gelöb­nisses «nd stimmt in dieses Gelöbnis ein."

Einem Sturmwind gleich braust der Beifall bei diesen Worten Dr. Goebbels' durch die Riesenhalle.

Der Führer spricht

Alle Liebe «nd alles Vertrauen, das diese Tausende, ja das ganze deutsche Volk sür diesen Mann und sein Werk besitzen, drückt der Jubel aus, der nunmehr erneut den Führer umbran- drt. Plötzlich ebben die Heil-Ruse ab, und es tritt di« Stille der Aufmerksamkeit ein, in die des Führers Worte erst langsam, dann mit immer zunehmender Gewalt, schließlich mit hämmernde« Wucht fallen. 2n seiner Rede entwickelt der Führer ein groß­artiges Bild der deutschen Wiedererhcbung im Innern, der machtvollen Erstarkung nach außen. Als 'er Führer ertlärt, daß er nicht gekommen sei. um deutsche In­teressen aunuaebcu. iondern sie zu vertreten und bis -mm Lebte»

Der remsche Wedrinachlsbericht

Bewaffnete Aufklärung über den britischen Inseln 2n« dustrteanlagen in Mittel- und Siidost-England sowie kriegs­wichtige Ziele um London angegrissen Wohnviertel im

nordwestdeutschen Küstengebiet vom Feind bombardiert

Berlin. 30. Fan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bei bewaffneter Aufklärung über den britischen Inseln griff die Luftwaffe IndustrieanlagenanderOst- küste Mittelenglands sowie im Südosten Eng­lands an.

Fernkampfartillerie des Heeres beschoß mitttärische Ziel« in Siidost-England.

Stärkere Kampffliegerkriifte bekämpften in der Nacht znm 3V. Fannar kriegswichtige Ziele um Lon­don mit Spreng- und Brandbomben.

Der Feind warf in der gleichen Nacht im nordwest­deutschen Küstengebiet an zwei Orten Bomben, die ausschließlich Wohnviertel, darunter ein Arbeitslager, trafen. Mehrere Zivilpersonen wnrden getötet oder verletzt. Der abgerkchtete Sachschaden ist unerheblich.

Das im gestrigen Wehrmachtsbericht als »ermißt gemel­dete deutsche Kampfflugzeug ist inzwischen znrückgeiehrt.

Der italienische Wehrmachtsberichl

Australische Abteilungen in Ostafrika zurückgeworfen Leb­hafte Artillerie- und Spähtrupptätigkeit in der Cyrenaika

Rom, 30. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Don­nerstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front verhinderte das schlechte Wetter Kampf­handlungen. Bei großen Patrouillenunternehmen wurden Ge­fangene und Waffen eingebracht.

In der Cyrenaika lebhafte Tätigkeit der Artillerie sowie der Spähtrupps und kleinerer schneller Einheiten, die von unserer Luftwaffe aktiv unterstützt wurden.

In Ostasrika haben wir an der Nordsront australische Ab­teilungen zurückgeworfen und eine von ihnen erreichte Ortschaft wieder besetzt. Es wurden Gefangene und Beute gemacht. An der Stidsront haben wir an drei verschiedenen Abschnitten feindliche Kolonnen angegrissen und in die Flucht gejagt.

Verbände unserer Luftwaffe haben motorisierte Verbände, Truppen und Stellungen bombardiert.

Die englische Luftwaffe hat Angriffe auf einige Flugstützpunkte unternommen, wobei leichterer Schaden angerichtrt wurde. Ein feindliches Jagdflugzeug abgeschosten.

zu vcrletdigen, und als Adolf Hitler diesen Schwur für die Zu­kunft leidenichastlich wiederholt, da wird Satz sür Satz von tosen­den Beifallsstürmen unterstrichen. Sie werden nur noch an Stärke iibertrojscn. als der Führer das Thema der sozialen Neuord­nung der Welt behandelt. Sie wachsen zum Orkan, als er seine» unabdingbaren Entschluß verkündet. England anzugreijen und z» schlagen, wo es immer uns entgrgentrrte. Ueberwältigt von dr« Bewußtsein der Siegesgewißheit und dem Eesiihl selsenseste« Vertrauens, springen die Masten von ihren Sitzen aus und brin­gen dem Führer überwältigende Ovationen dar. Als der Führer seine Rede ausllingen läßt in dir Bitte, daß der Herrgott dr« deutschen Volk im tommeaden Jahr weitrrhiu zur Seite stehen möge, da kennt die Ergrissenheit und die Begeisterung der vielru Tausende keine Grenze« mehr.

Me Worte von Reichsminister Dr. Goebbelsein Schwur bedingungsloser Gefolgschaststreue". gehen unter in Heil-Rufen, Jubel und Begeisterungsstürmen. Das mit Inbrunst gesungene Deutschland-Lied, bas Horst-Wessel-Lied »nd das spontan auf« klingende Engelland-Lied beschließe» diese denkwürdige Kund­gebung am achte» Jahrestag der deutschen Revolution.

Die Rede des Führers

Meine deutschen Volksgenossen und .-genossinnen!

Regierungswechsel hat es in der Geschichte schon oft gegeben, auch in der Geschichte unseres eigenen Volkes Es ist aber sicher noch kein Wechsel einer Regierung von so tiefgreisenden Folgen begleitet gewesen wie der vor acht Jahren Die Lage des Reiche» war damals eine verzweifelte. Man hat uns nicht gerufen, di« Fübrung der Nation in einem Augenblick zu übernehmen, da diese in einem großen Emporstieg begriffen war, sondern man gab uns die Macht unter dem härtesten Zwang, den es geben krnnie, nämlich unter dem Druck der Einsicht, daß schon alles verloren war. In den Augen der Bestgesinnten konnte dies viel­leicht noch ein letzter Versuch sein, die Uebciwollenden hofften damit auch die nationalsozialistische Bewegung endgültig zum Scheitern verdammt zu sehen.

Wenn es nicht gelang, das deutsche Volk wie durch ein Wunder zu retten, mußte die damalige Situation in der Folge einen kalastrophalen Ausgang nehmen. Denn schon seit 15 Jahren war der Weg nach unten ein ununterbrochener. Allerdings war diese Situation selbst nur das Ergebnis des Weltkrieges und seines Ausganges, unseres eigenen inneren politischen, moralischen und Hamit auch militärischen Zusammenbruchs.

Es ist daher gerade an einem solchen Tage wichtig, «ns wieder zi rückzubesinncn auf die Ursache dieses ganzen nationalen Unglücks.

Was war der Grund zum Weltkrieg? Darüber ist be­reits zu viel an Abhandlungen geschrieben worden. Amerika­nische Doktoren haben lm Auftrag des derzeitigen Präsidenten Noosevelk die Ursache des Weltkrieges untersucht und dabei fest- gestellt, daß cs sich nicht um deutsches Verschulden handeln konnte, Persönlichkeiten spielen in so großen zeitgeschichtlichen Augen­blicken nur dann eine Nolle, wenn sie wirklich als überragende Erscheinungen in den Bannkreis der Umwelt treten. Das war damals nicht der Fall. Weder auf der deutschen, noch aus der an­deren Seite befanden sich Persönlichkeiten von iiberragenvem Format. Es konnte also der Grund an sich gar nicht im Versagen oder auch nur im Wollen Einzelner liegen, sondern die Ursache« waren tiefere.

Zunächst konnte die deutsche Staatsform keine Ursache zum da­maligen Krieg sein. Denn Deutschland war schon eine Demokratie, und zwar was sür eine? (Heiterkeit.) Streng topiert nach den Vorbildern des Auslandes, des Westens, sine Kompromißlösung zwischen Monarchie und parlamentarischer Demokratie, also eine sogenannte konstitutionelle Monarchie mit praktisch parlamentarischer Führung. Dieser Staat also konnte in seiner Staatssorm wirklich nicht die Ursache zum Kriege der Demokraten gegen das damalige Reich sein.

Deutschland als politischer Faktor der Welt gegenüber gesehen konnte schon mehr Grund abgebrn, denn nach jahrhundertelanger Zerrissenheit und Ohnmacht hatten sich endlich die deutschen Stämme «nd Staaten, wenn auch mehr äußerlich gesehen, z» einem neuen Staat zusammengeschlossen, zu einem Reich und da­mit in Europa dem sogenannten Gleichgewicht der Kräfte ei» neues Krastrlrment etugesügt. das verständlicherweile als Fremd­körper empsunden wurde. Noch zwingender war vielleicht die Abneigung gegenüber dem damaligen Reich als wirtschaftlichem Faktor. Während jahrhundertelang Deutschland seine rvirtschast- liche Not zu beheben versuchte, indem es entweder die Mensche« allmählich verhungern ließ oder sie zur Auswanderung zwang, begann da» damalige Deutschland mit der Konsolidierung seiner politische» Macht sich auch steigend zu einem wirtschaftlichen z» rukwickelu, d. h. statt Mensche» Ware« zu exportieren und sich die notwendige, Absatzmärkte «nf de« Welt sicherzustellen. Ei»