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Einführung der neuen OberprLfidenien
j Berlin, 28. Jan. Reichsmarschall Hermann Göring führte Montagnachmittag die vom Führer neu ernannten Oberpräsitzeilten Gauleiter Bracht für Oberschlesten und Gauleiter Kanke für Niederschlesien in ihr Amt ein. In seiner Ansprache betonte der Reichsmarschall die besonderen Pflichten, die das «mt eines Oberpräfidenten in Kriegszeiten in erhöhtem Matze mit sich bringt.
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Gauleiter Hanke wurde 1903 in Lauban (Schlesien) geboren. Nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit im Maschinenbau und )n der Mühlen-Jndustrie absolvierte er das Mühlenbautechnikum tn Dippoldiswalde und das berufspädagogische Institut in Berlin.
Seit dem Jahre 1928 hatte Hanke nacheinander im Gau Berlin hie Aemter eines Ortsgruppeuleitcrs, Bezirksführers, des Eau- vrganisationslciters und später in der Reichsleitung der NSDAP, das eines Hauptleiters inne. Gauleiter Hanke war u. a. Organisator des Nationalsozialistischen Beamtenbundes in Berlin zu einer Zeit, als den Beamten jede Betätigung für die NSDAP, unter Strafandrohung verboten war. Wegen Zugehörigkeit zur Partei und SA., Beteiligung an Aufmärschen, Betätigung als Bersammlungsredner und Gründer von Betriebszellen wurde Hanke als Gewerbelehrer von der Sladt Berlin entlassen. Hanke war Mitglied des preußischen Landtages und ist seit 1932 Abgeordneter des Deutschen Reichstages.
2m Reichsministerium für Bolksaufklärung und Propaganda, das er an maßgeblicher Stelle vom ersten Tage seines Bestehens an mit aufbaute, gehörte er zuletzt als Staatssekretär und geschäftsführender Vizepräsident der Reichskulturkammer an.
Mit der Person des Gauleiters Hanke in seiner damaligen l kigenschast als Staatssekretär aufs engste verbunden sind Idee / md Organisation der Propaganda- und Kriegsberichter- tompanien. Anfang August 1939 trat Hanke als Freiwilli- >«r in das Panzerlehrregiment ein und nahm mit ihm am. feldzug in Polen teil. In seinem Regiment, das vom' üsten an die Westgrenze rückte, leistete er die Hebungen als lnteroffizier und Feldrr.'bel ab und wurde im Februar 1910 um Leutnant befördert. An dem Feldzug in Belgien und Frankreich nahm Hanke mit den Panzerkräften teil, die zwi- chen Dinant und Sedan den Uebergang über die Maas ermangelt und durch die verlängerte Maginot-Linie zur Kanalüste vorstietzen. Nach de! e Durchbruch durch die Weygand-Linie ourde Hanke Kompanie ihrer. Er erhielt für Tapferkeit vor «m Feinde das EK. i un erwarb sich das Panzerkampfabzeichen, lkach Beendigung des F dzuges gehörte er den zum Schutze der ranzösischen Küste einge' tzten Truppen am Kanal an. Hanke ist Oberführer im Stabe des Reichsführers ((, Träger des Goldenen khrenzeichens der NSDAP, sowie Inhaber der Silbernen und fironzenen Dienstauszeichnung der NSDAP.
! Gauleiter Fritz Bracht wurde am 18. Januar 1899 in Heide,i- Lippe geboren. Er nahm mit Auszeichnungen am Weltkriege teil rEK.Il und mehrere weitere Kriegsauszeichnungen), Ami.April ^927 trat Gauleiter Bracht in die NSDAP, ein. Er betätigte sich »nächst in der SAe. in der er heute den Rang eines SA-Brigade- ührers bekleidet. In der politischen Führung der Partei war »auleiter Bracht als Ortsgruppenleiter, Bezirksleiter und Kreiseiter im Gau Westfalen-Süd tätig. Am 1. Mai 1933 wurde !r zum stellvertretenden Gauleiter von Schlesien berufen. In neser Eigenschaft war ihm insbesondere nach der Ernennung »es Gauleiters Josef Wagner zum Reichskommissar für die Preisbildung eine besondere Verantwortung für die Führung >es Gaues Schlesien übertragen. Er ist seit 1933 Mitglied des reichstages. Träger des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP, md Inhaber der Silbernen und Bronzenen Dienstauszeichnung «r NSDAP.
Böswillige engUsche Gerüchte
Kläglicher Zusammenbruch eines neuen unsinnigen britischen Liigenfeldzuges — «Unruhen in Norditalien" aus den Fingern gesogen
Rom, 28. Jan. Ein klassisches Stück hat sich wieder einmal die britische Propaganda geleistet. Am Sonntag mittag gab sie oio Sensationsmeldung bekannt. Norditalien stehe unmittelbar »or einer Revolution. Deutsche Truppe» würden eilig über die Grenze gebracht, um den Aufstand niederzuhalten. In Mailand und Turin seien Stratzenkämpfe der Aufständischen gegen deutsche Truppen und Schwarzhemdenformationen im Gange. Kurz darnach erhielt diese Sensationsmeldung noch einen tüchtigen Schutz Farbe. Es wurde behauptet, die Arbeiter von Mailand und Turin hätten eine starke sozialistische Tradition und bildeten da» Rückgrat des Widerstandes gegen die „faschistischen Ausbeutungsmethoden".
Als dann kurz daraus von zuständiger italienischer Seite in aller Form mitgeteilt wurde, daß es sich bei diesen Gerüchten »« böswillige und vollkommen gegenstandslose Erfindungen handle, mit denen die englische Propaganda aus ihre eigene Oesfentlichkeit und insbesondere aus die Öessentlichkeit der USA. den für ihre Politik erforderlichen Einfluß ausiiben wolle, bekamen die Briten doch Angst vor ihrer eigenen Courage. Mit sehr gedämpfter Tonart verkündete der Sprecher, man könne „über direkte Kämpfe in Norditalien noch nichts genaueres sagen. Die Lage sei aber außerordentlich gespannt".
Inzwischen wurde von zuständiger italienischer Seite ausländischen Pressevertretern noch erklärt, daß jeder einzelne Journalist in der Lage sei. sich von der Unsrnni gleit dieser Gerüchte zu überzeugen, die wie auf ein geheimnisvolles Stichwort von der englischen Propaganda und amerikanischen Zeitungen verbreitet wurden, und daß diese böswilligen Gerüchte mit Recht bereits von verschiedenen ausländischen Journalisten dementiert wurden. Geradezu lächerlich sei es auch, wenn der englische Rundfunk behaupte, daß deutsche Truppepn „zur Aufrechterhaltung der Ordnung" hätten eingesetzt werden müssen. In diesem Zusammenhang sei sestzustellen, daß „außer dem deutschen Fliegerkorps sich kein« deutschen Truppen in Italien befinden". Die böswilligen Erfindungen der englischen Presse wurden schließlich von Stefani mit den ironischen Worten: „Für den Fall, daß die Mailänder und Turiner über die Vorgänge in ihren Städten nicht auf dem Laufenden sein sollten", veröffentlicht.
So mußte Reuter in der Nacht vom Sonntag zum Montag die Flagge streichen und bekennen: „Die Meldungen über Unruhe»
1» Italien haben keine Bestätigung gefunden." Bei diesem mitten i« der Nacht h-r--nsgegebenen Dementi sprach natürlich die Spe- knlation n non de» Sensationsmeldungen des Mittags
irgend ctv ,i^,r bleiben w«rde, auch wenn sie buchstäblich an» den Fingen gesogen waren.
Neues englisches Verbrechen
Britenflieger bombardierten italienisches Lazai tt'chiff ! Rom, 28. Jan. Die Piloten der Royal Air Force habe» sich, wie ein Sonderberichterstatter der Ageuzia Stefan, aus Beiiglmsi meldet, einer weiteren schweren Verletzung der internationalen Genfer Abmachungen schuldig gemacht. In emer der letzten Nachts ! griff ein englischer Fli eg e r das auf der Reede von Ras > Hilal liegende italienische L a z a r e t t § ch j,, ,.O r -
! Lando" mit Bomben an, obwohl eo durch weithin sichtbare '.vote ' Kreuze deutlich als Lazarettschiff gekennzeichnet war
Dieser gemeine Ueberfall, der sich wenige ^.age nach der Oer- störung eines italienischen Lazarettflugzeuges ereignete, spricht, wie Stefani betont, inehr als viele Worte für die niedrigen Instinkte ihrer Piloten, die sich als würdige Nachfolger jener Briten erwiesen, die Frauen und Kinder der Buren in den Konzentrationslagern umbrachten und damit Englands militärische Ehre für alle Zeiten besudelten.
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Halifax gibt Blockade Englands zu
DNB Stockholm, 28. Jan. Der neue englische Botschafter in Washington, Lord Halifax, erklärte nach einem Londoner Eigenbericht von „Aftonbladet" amerikanischen Pressevertretern u. a., er sei sicher, daß noch schwere Zeiten für England kommen würden. Es sei klar, daß Deutschland gewaltige Anstrengungen mache, um die Blockade zu intensivieren. Das werde einen fortgesetzten harten Druck auf die britische Handelsflotte, auf die britische Kriegsflotte und auf die britische Luftwaffe, ja auf alles bedeuten.
- Im „Daily Herald" gibt ein britischer Seeoffizier, Kapitän At worth, ein bei aller Schönfärberei doch verhältnismäßig nüchternes Bild der schweren Gefahren, die England aus dem deutschen Handelskrieg drohen. Auf Grund der frisierten Angaben der britischen Admiralität beziffert er die englischen Handelsschiffsverluste mit 3>1 Millionen Tonnen jährlich, um dann fortzufahren: „Wir haben diesen Krieg mit fast 2000 Schiffen weniger begonnen als 1911. Wir haben viel mehr Schnäbel zu stopfen und unsere Nahrungsmittelcrzcugung im Mutterlands ist niedriger als im April 1917, dem schwersten Monat des Weltkrieges. In jenem grimmigen Monat hatten wir die französische, italienische und japanische Flotte als Helfer, während jetzt eine dieser Flotten gegen uns kämpft und mindestens eine weitere ein potentieller Feind ist. Im Jahre 1917 hatte der Feind nicht' die Benützungsmöglichkeit der Kanal- und Atlantikhäfen, die er jetzt innehat. Wir dagegen konnten die irischen Häfen benutzen, die wir diesmal nicht haben; und last not least: Wir hatten damals das triumphierende Konvoisystem noch in Reserve, während wir es jetzt anwenden. Als Gegenmaßnahmen schlägt der Marineoffizier unter anderem vor, den Gürtel bedeutend enger zu schnallen und rücksichtslos auch die umfangreichen Speisekarten der teuren Hotels, Restaurants und Klubs des Westens zu beschränken. Ferner solle der Oel- und Benzinverbrauch auf das äußerste eingeschränkt werden. Denken Sie daran, daß ein großer Teil unserer zur Ader gelasjenen Flotte aus Einwegtankern besteht, die nichts anderes mit sich führen können als Oel auf der Hinfahrt und Salzwasser als Ballast auf der Rückfahrt, aber auch geleitet werden müssen, wenn sie leer fahren.
Ueberschwemmung mit britischem Kakao Unterstützung Englands schädigt ibero-amerikanische Länder DRV Washington, 28. Jan. Der „Washington Times Herald" legt dar, daß Roosevelts „Euts-Nachbar-Politik" gegenüber Jberoamerika mit dem Grundsatz der „totalen Hilfe" für England in Konflikt geraten sei. In iberoamerikanifchen Kreisen sei man sehr erregt, daß England gewaltige Mengen von Kakao zu Schleuderpreisen nach den USA. ausführe und dadurch ein wichtiges Ausfuhrgut Südamerikas schädige. Normalerweise liefere England 13 v. H. des Kakaobedarfes der Vereinigten Staaten, der sich auf insgesamt 27 Millionen Dollar jährlich belaufe. In den ersten zehn Monaten des Jahres 1910 habe England aber 67 v. H. des USA-Eesamtbedarfs dorthin verkauft unter der „Begründung", daß es Devisen brauche. Der englische Kakao kommt von Nigeria und der Eoldküste. Zwölf der zwanzig ibero- amerikanischen Staaten hätten auf der Sitzung der panamerikanischen Union lebhafte Klage darüber geführt, daß England dadurch nicht nur den normalen Absatz dieser Länder empfindlich störe, sondern daß hierdurch die Bemühungen zur Hebung des interamerikanischen Warenaustausches sabotiert würden, was von England besonders unfair sei. Am stärksten betroffen sei Brasilien, das 1939 ein Drittel des nordamerikanischen Bedarfs oder 200 Millionen Pfund Kakao geliefert habe, an zweiter Stelle die dominikanische Republik mit 57 Millionen Pfund. s
Reuter meldet, daß nach einer Nachricht aus Santos 253 000 Sack brasilianischer Kaffee im Monat Dezember vernichtet wurden, um die großen Ueberschiisse bis zu einem gewissen Grad zu verringern.
Auf einem Festessen, das die kolumbische Regierung dem früheren Präsidenten Alfonso Lopez bei seiner Rückkehr nach Kolumbien gab, hielt dieser eine Rede, in der er sich gegen eine Ausrichtung auf die Vereinigten Staaten wandte und vor einer zu engen Verbindung Kolumbiens an die USA. warnte.
' Die schlimmste Bedrohung Englands
Blockade immer fester.
Berlin, 28. Jan. Der aus London nach Neuyork zurückgekehrte 2NS-Korrespondent Nixon schildert den Krieg gegen die englische Schiffahrt als die schlimmste Bedrohung Englands. Infolge der ständigen Bombardierung des Kanals und der Südküste müsse die gesainte englische Schinabin auf die Westhäfen konzentriert werden. Durch die Verminung bleibe aber nur eine enge Zufahrt nördlich Irlands und damit sei der Angriff auf Schiffe für Flieger und U-Boote sehr erleichtert. England fehle es außerdem an Jagdflugzeugen größerer Reichweite, um die deutschen Bomber abzuwehren. Die Flotte fei über weite Teile der Welt verstreut, habe schwere Verluste erlitten und müsse eine Ausgabe meistern, die während des Weltkrieges von drei Flotten gelöst wurde. England stehe, so stellt der amerikanische Augenzeuge beschönigend fest, noch nicht vor dem Hungertod, aber dennoch sei die Bedrohung durch die ständig steigenden Schiffsverluste nickt .zu unterschätzen.
Die fortschreitende Verschärfung des britischen Lebensmittelmangels wird gelegentlich auch von englischer Seite zugegeben. So hat sich Englands führende Wirt-- schaftszeitschrift „The Economist" neulich in bemerkenswerten Ausführungen gegen das „mangelhafte Rationierungssystem" des britischen Ernährungsministeriums gewandt. Das Blatt führte aus, daß infolge der deutschen Besetzung der westeuropäischen Versorgungsländer Englands wichtige Lebensmittelzufuhren in großem Umfang verloren gegangen oder auf vielfach verlängerte Seewege hätten verlagert werden müssen. Die scharfen deutschen Angriffe auf die britischen Zufuhrwege hätten die Lage noch weiter verschlimmert und jetzt zur Bildung von Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften geführt. Zunächst habe sich dies vor allem beim Erwerb von Eiern gezeigt, die, obwohl außerordentlich knapp, aus irgendwelchen dunklen und unverständlichen Gründen nicht rationiert seien. Inzwischen hatten sich aber vor den britischen Lebensmittelgeschäften auch Schlangen wegen Milch, Zwiebeln, Zitronen und Gemüsen aller Art gebildet und diese Tatsache sei ein ernst zu nehmendes n
Auch das finnische Blait „Ftonimann'', das Örgckn des finnischen Frontkämpferverbandes, stellt fest, daß sich dex Vl kadering um England immer fester schließe. Der Urheber der Blockade sei selbst zum Blockierten geworden, und zwar in einem Umfange, daß er jetzt laut um Hilfe rufen müsse. Churchill wisse, daß England allein nicht mehr fertig werden könne. Die Frage sei aber ,ob Amerika überhaupt noch helfe»! könne oder wolle, selbst wenn England dafür große Teile des Empire zu verkaufen bereit sei.
„Ihr habt nur Pläne auf dem Papierl-
Skandalszenen im Stadtrat von Manchester.
Stockholm, 28. Jan. Der Stadtrat von Manchester hat sich nachi cinem Bericht des „Manchester Guardian" in einer Sondersitzung- mit den Folgen des letzten deutschen Luftangriffs auf die Stadt, der Riesenbrände hervorrief, beschäftigt. In der Sitzung kam es zu einer großen Skandalszene, als von verschiedenen Stadtverordneten das völlige Versagen der Vrandabwehr scharf kritisiert und die Hilflosigkeit der Behörden bei der Wohnungsbeschaffung für Leute, deren Häuser niederbrannten, beklagt wurde. Der Vertreter des Bürgermeisters erklärte, die Sladt habe jetzt einen ausgezeichneten Plan, der eine Wiederholung der Vorkommnisse während des letzten Angriffs unmöglich machen werde. Dieser Plan fei vom Eesundheitsministerium als besonders schön bezeichnet worden. Eine Stadtverordnete rief dazwischen: „Ihr habt nur Pläne auf dem Papier!" In diesem Augenblick erhob sich auf der Zuhörertribllne ein großer Tumult, der die Sitzung vorübergehend unterbrach. Mehrere Leute riefen n. a.: „Alle Eure Pläne stehen immer nur auf dem Papier." Besonders scharf kritisiert wurde es, daß die Stadtverwaltung den Obdachlosen die nur im plutokratischen England mögliche Zumutung stellte, sie sollten sich selber eine Wohnung suchen. Erst sehr entschiedene Proteste führten dazu, daß die Stadtverwaltung einige leerstehende „vornehme Privat»! Häuser" beschlagnahmte, um sie „gegebenenfalls" Obdachlosen zur Verfügung zu stellen.
Japan und USA.
„Kein einziger Japaner bereit, die politischen Ziele aufzu- geben!" — Matsuokas große Rede vor dem Reichstags- «Lsschntz.
Tokio, 28. Jan. Nach dem stenographischen Bericht von „Tokio Asahi Schimbun" führte Außenminister Matsuoka in seiner Rede im Haushaltsausschuß des Reichstages am Sonntag noch! folgendes aus:
„Die USA. haben den letzten beiden japanischen Kabinetten vor meiner Amtszeit Anleihen angeboten unter der Bedingung,, daß Japan seine Kontinental- und Südpol-Politik halbwegs einstelle oder ganz aufgebe. Die USA. wollten also eine Annäherung an Japan durch Anleihen versuchen, wenn Japan den Chinakonflikt beende und seine Truppen aus China zurückziehe. Einige unserer Finanzleute waren an diesen Anleihen interessiert, aber das Opfer war zu groß und deshalb war der amerikanische Vorschlag u n a n n e h m b a r. Ich bin der Meinung, daß kein einziger Japaner bereit ist, die politischen Ziele Japans aufzugeben. Der amerikanische Vorschlag wäre gleichbedeutend mit einem Gegenvorschlag an die USA., ihre Monroe-Doktrin aufzn- geben und die Philippinen sofort unabhängig zu machen. Wenn die USA. in dieser Richtung denken könnten, würde die Frage! äußerst einfach sein."
Weiter erklärte Matsuoka: „Wenn die USA. sich mit dem östlichen Pazifik als Einflußgebiet begnügen, so hat Japan dagegen nichts einzuwenden. Tatsächlich jedoch beklagen sich die USA., daß Japan eine Kontrolle über den westlichen Pazi - fik beabsichtige. Aber wie handeln die USA. selbst? Sie bezeichnen Europa als ihre erste Verteidigungslinie und beziehen Zentral- und Südamerika in eine gemeinsame nationale Verteidigung ein, die von den USA. selbst konstruiert wird. Nicht zufrieden hiermit, versuchen die USA., eine gemeinsame nationale Verteidigungslinie bis nach Australien und Neuseeland auszudehnen. Wenn die Dinge so weitergehen, so werden die USA. bald ganz Asien und die Südsee als ihre Verteidigungslinie bezeichnen. Ich erkläre, daß Japan keine Kontrolle der anderen in weitestem Ausmaß beabsichtigt. Aber in kleinerem Ausmaß will Japan eine Kontrolle durchführen. Angenommen, Japan will den westlichen Pazifik kontrollieren, haben die USA. irgendeinen Grund, dagegen Beschwerde zu erheben?"
Matsuoka ging dann auf den Abschluß des Fischerei-Provisoriums mit Sowjetrußland und des Abkommens über die Einsetzung einer gemischten Kommission ein. In diesem Zusammenhang erwähnte der Außenminister, daß mit Moskau' eine Verständigung darüber erzielt worden sei, Verhandlungen über andere wichtige Fragen zu beginnen. Er stellte dabei! fest, daß die Lage sich verbessert habe. Unter diesen Umständen hoffe er, daß man eine klare Vorstellung über die Richtung bekommen könne, in der sich die japanisch-russischen diplomatischen Beziehungen bewegen. Hierauf sollten auch England und die USA. ihr besonderes Augenmerk richten.
Konoye will den Chinakonflikt zu Ende führen
-"i Ser Moutagssitzung des japanischen Reichstages gab Mint-, sterpriistdent Konoye die feierliche Versicherung ab, daß er «nt»! schl-Hen sei. mit allen KrUften den Thinakon fNktz u An