Gegrünöet 187/

Ausöen

Amtsbratt des Kreises Calw für Attensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

P»r»g,pr.: Monatl. Post 1.20 einschl. 18 L Beförd.-Eeb., zuz. 36 ^ ZustellunasaeL.: d. Aa -K "6 einl-hl. 20 4 «urträgergeb,; Einzeln. IS Bei Nichterscheinen der Ztg. ins. höh. Gewalt «B. vetriebrstör. besteht kein Anspruch auf Lieferung. Drahtanschrift: Tc - " -

Tannenblatt. / Fernruf 321.

A n zeigenpreife: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Millimeterzeile 1b Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlrch Nachlaß nach Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Pfennig. Text»

nach Preisliste

Nummer 19

Altensteig, Freitag, den 24. Januar 1941

84. Jahrgang

In überseeischen Gewässern wettere große Erfolge

Kriegsziele «weiter geheim"

Die Rede von Reichspressechef Dr. Dietrich auf der Prager jBurg hat in der Presse des neutralen Auslandes eine un­gewöhnlich starke Beachtung gefunden. Man kann daran er­nennen, ein wie lebhaftes Interesse in den weitesten Kreisen der Welt vorhanden ist, über die künftigen Entwicklungs­möglichkeiten nach dem Kriege eine faßliche und greifbare Aufklärung zu erhalten. Auch Staaten, die durch die britische Propaganda täglich und stündlich mit Ereuellügen über das neue Deutschland überschüttet werden, fühlen sich bei dieser Sturmflut haßerfüllter Verzerrungen nicht wohl. Sie erleben selbst von neutralem Boden aus immer stärker, daß dieser neue Krieg, der von England und seinen inter­nationalen Helfern in Fortsetzung des Weltkrieges ^..gen die europäische Mitte entfesselt wurde, zu einer grundsätz­lichen Revolution aller überkommenen politischen Vorstel­llungen drängt. Sie prüfen von diesem Gesichtspunkt aus, wenn nicht öffentlich, so doch insgeheim, alle Bekenntnisse und Klarlegungen des Nationalsozialismus über den Sinn des großen gegen England geführten Kampfes. Sie suchen aber auf der anderen Seite von England eine Antwort auf die Frage zu erhallen, warum nur durch einen Krieg den Zukunftsinteressen des großen Erdteils Europa gedient werden konnte.

Da England und auf seinen Befehl Frankreich die Kriegserklärung gegen Deutschland ausgesprochen hat, wäre, es an sich natürlich gewesen, wenn schon Chamberlain oder fein Nachfolger Winfton Churchill eine deutliche Erklärung über die Ziele des von ihnen heraufbeschworenen Entschei- dungskampfes abgegeben hätten. Eine solche Erklärung ist aber niemals erfolgt, obwohl die Neutralen, aber auch die englischen Oppositionellen sie immer wieder laut gefordert Haben. Dafür lenkten die verantwortlichen britischen Kriegs­hetzer die Fragesteller mit großem propagandistischem Ge­schrei auf allgemeineAusweichziele" ab, deren Verkündung lange Zeit besonders von der angelsächsischen Presse als ein Ersatz für brauchbare Angaben hingenommen wurde. Man schwang die Fahne der Freiheit, der Demokratie und Hu­manität. Man sprach heuchlerisch von einem christlichen Kreuzzug gegen ein teuflisches Untermenschentum, das sich nach Art der Hunnen von Deutschland aus über den heiligen Boden Europas wälze. Man pries alle möglichen hohen Ideale als die eigenen, wobei weder Bibel noch Koran ge­schont wurden. Nur um wirklich konkrete Angaben eines politischen Realismus drückte man sich ständig wie die Katze um den heißen Brei herum. Sie schienen den Engländern ebenso unopportun wie z. B. auf einem anderen Gebiet dem Präsidenten Roosevelt eine eindeutige Festlegung gegen die amerikanische Kriegsbeteiligung vor seiner Wiederwahl. In der Tat war auch für die Plutokraten aller Schattierun­gen die Verschleierung ihrer wahren Kriegsziele geradezu eine Lebensnotwendigkeit. Zu kraß war der Gegensatz zwi­schen Wollen und Vermögen, zu groß die Macht der Achsen­mächte, um ihnen gegenüber mit Forderungen aufzuwarten, die in ihrer Brutalität und haßerfüllten Wut selbst dem letzten Neutralen die Augen über die wahren Beweggründe des Churchillschen Kriegsoerbrechens öffnen mußten.

Aber während bisher Mister Churchill alle Wünsche auf Klarlegung seiner Absichten gewissermaßen hinter den Ku­lissen der englischen Staatssührung abwürgen konnte, ist sjetzt zum erstenmal der Fall eingetreten, daß er von besorg­ten Abgeordneten unmittelbar im Unterhaus gestellt wurde. Man forderte von dem Premierminister angesichts der grollenden Unzufriedenheit breitester englischer Kreise, die gegenwärtig auch in den Erörterungen über die Einführung der Arbeitspflicht mit einer scharfen Kritik an dem geringen Potential der britischen Kriegsrüstung nach einer Art von Sicherheitsventil sucht, eine offene und wenn auch noch so kurze Aeußerung über die Mindestziele des von England entfesselten Kampfes. Und so mußte sich Herr Churchill zu einer Antwort ausschwingen, die zwar eine glatte Brüskie- rung der Frager bedeutete, die aber gerade deshalb seine Heimtücke und sein schlechtes Gewissen in das grellste Licht rückte. Er erklärte:Die meisten Menschen mit Vernunft hier bei uns in Großbritannien und im Ausland, beson­ders in den Vereinigten Staaten, begreifen bereits voll­kommen die Gründe, weswegen wir diesen Krieg gegen die Nazi-Tyrannei führen. Die britische Regierung wartet jedoch irgend eine günstige Gelegenheit ab, um eine Erklä­rung zu geben, die unserem Sieg dienlich sein würde. Ich bin jedoch nicht imstande, im gegenwärtigen Moment irgend etwas hinzuzufügen."

Dieser gewundene Beschönigungsversuch ist, besonders wenn man ihn mit den offenen Worten von Reichspressechef >Dr. Dietrich vergleicht, recht aufschlußreich. Zunächst be­stätigt er, daß Churchill die gegenwärtige Lage keineswegs alsgünstig" empfindet, um offen mit seinen Kriegszielen herauszurücken. Sie ist sogar so ungünstig, daß auch die Engländer nur mit größten Sorgen an den weiteren Kampf im Mittelmeer denken und der Garnison von Malta durchs die Londoner Regierung sogar einMut-Telegramm" ge-s fandt werden mutzte. Damit bestätigt Churchill aber zuq

In überseeischen Gewässern weitere 31 üüv BRT. versenkt 35M BRT.-Handelsschiff durch Kampfflugzeug vernichtet Kriegswichtige Ziele an der britischen Ost- und Südostküste bombardiert

DNB Berlin. 23. Jan. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Ein in überseeischen Gewässern operierendes Kriegs­schiff hat weitere feindliche Handelsschiffe mit zusammen 31ÜÜÜ BRT. versenkt. Seine früheren Erfolge von über 1V8 ÜVV BRT. wurden schon bekanntgegeben.

Im Zuge derbewaffnetenAufklärung versenkte ein Kampfflugzeug westlich Irland ein Handelsschiff von 3560 BRT. Außerdem würde» ein Hafen an der Südostküste Englands und Bahnanlagen erfolgreich mit Bomben belegt.

In der letzten Nacht griffen einzelne Flugzeuge verschie­dene kriegswichtige Ziele an der b ri ti s ch e n OstkL ste an.

Der Feind warf in den gestrigen Abendstunden in West- deutschland wenige Spreng- und Brandbomben. Kriegs­wichtige Ziele wurden nicht getroffen. Der entstandene Sach­schaden ist gering. Eine Zivilperson wurde getötet; drei weitere sind leicht verletzt.

Jagdflieger schossen gestern zwei feindliche Flugzeuge ab, ein drittes wurde durch Marineartillerie zum Absturz gebracht. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Australische Truppen in Tobruk eingedrungen

Kampf um die Stadt auf dem Höhepunkt Fünf englische Divisionen gegen eine italienische

Rom, 23. Jan. An der griechischen Front Kämpfe ört­licher Bedeutung, in denen wir dem Feind empfindliche Verluste zugefügt haben. Feindliche Truppen wurden mit Bomben belegt. Während eines feindlichen Einfluges auf eine albanische Ort­schaft stellte eines unserer Jagdflugzeuge die feindlichen Flug­zeuge, von denen cs eines abschoß und die anderen in die Flucht trieb.

Der äußerst heftige Kamps zwischen den Stützpunkten des Platzes Tobrukhat den ganzen gestrigen Tag angedauert. Erst am Nachmittag sind Australier in die Stadt eingedrungen, wo alles in Brand gesteckt und das überalterte SchiffSan Giorgio" mit Dynamit in die Lust gesprengt worden war. Im Wcst- abschnitt leisten noch einige Stützpunkte dem feindlichen Angriff hartnäckigen Widerstand. Die in Tobruk kämpfenden italieni­schen Streitkräfte bestanden aus einer einzigen Division sowie einigen Marineabtcilungen und Grcnzwächtern. Der Feind selbst steht sich gezwungen, zuzugeben, daß die von seinen den Angriff durchführenden fünf Divisionen erlittenen Verluste besonders schwer sind.

Unsere Luftwaffe hat feindliche Truppenznsammenziehungen bombardiert. Die feindliche Luftwaffe hat Einflüge auf einige Ortschaften in Libyen unternommen, wo einiger Schaden ver­ursacht wurde.

2n Ostafrika an der Sudan-Front Artillerie- und Späh­trupptätigkeit im Gebiete von Gallabat. Feindliche Angriffe im Gebiet von Cheru wurden durch unsere Gegenangriffe abgewiefen.

Im Aegäischen Meer versuchten feindliche Flugzeuge einen unserer Luftstützpunkte anzugreifcn. Sie wurden durch das Feuer unserer Luftabwehr vertrieben. Ein Flugzeug wurde van unserer Flak getrosten und stürzte brennend nb. Ein anderes

gtelch, daß seine wahren Knegszreie sich überhaupt nur nach I Erringung einer hundertprozentigen Ueberlegenheit der > Plutokratenmächte zur Veröffentlichung eignen. Da sie näm- > lich den plutokratifchen Wahnsinn und die angelsächsische s Weltherrschaft gegen jede Vernunft für alle Ewigkeit festi­gen sollen, können sie in der Tat für nichtenglische Nationen i nichts Anziehendes besitzen. Sie müssen vielmehr als eine ! glatte Vergewaltigung der europäischen Verhältnisse er- ' scheinen, als eine blanke Machtdoktrin, die einem Erdteil ! gegen feinen Willen übergestülpt werden soll. Daß man mit solchenKriegszielen" nicht gegen ein Programm logischer und naturgemäßer Entwicklung, wie es in den Worten des ! deutschen Reichspressechefs sichtbar wurde, anrennen kann, ist freilich klar. Immerhin sind wir dankbar, daß Mister Churchill dies selbst einsieht und weiter lügt. Er mag ^ ruhig seine Vertuschungsversuche bis zumgünstigen Augen- ^ blick" fortsetzen. Wir Deutschen werden dafür die Welt ! immer nachdrücklicher über den wahren Sinn des Entschei­dungskampfes aufklären. Auch die Welt wird dann er- j kennen, welche Neuordnung vernunftgemäßer ist, die bri- ^ tische oder die deutsche.

Flugzeug fKatapultflugzeug) wurde von unseren Jägern in der Nähe eines feindlichen Stützpunktes abgeschossen.

2n der Nacht zum 23. Januar haben britische Flugzeuge Ein»! flüge auf Catania und eine andere Ortschaft auf Sizilien­unternommen, ohne daß Schaden verursacht wurde.

Britischer Zerstörer versenkt

Lissabon, 23. Jan. Die britische Admiralität teilt mit, daß der britische ZerstörerHyperion" verloren ging.

Der ZerstörerHyperion" war im Iahe 1936 in Dienst gestellt» woden und hatte eine Besatzung von 143 Mann. Seine Wasser« Verdrängung betrug 134V Tonnen, die Bewaffnung bestand au» vier 4,7-Zoll-Eeschützen und acht Torpedorohren, die Ecschwindig» keit betrug 36 Knoten. '

England raubt das Gold Belgisch-Kongos

Stockholm, 23. Jan. Reuter verbreitet eine Mitteilung des eng­lischen Außenamtes über den Abschluß eines sogenannten Kauf­und Finanzvertrages mit Belgisch-Kongo. Neben dem mehr als! vagen Versprechen, bestimmte Warenmengen zu übernehmen und an Belgisch-Kongo Kredite zu geben, enthält der zwischen Eden und der in London ausgehaltenen belgischenRegierung" .abgeschlosseneVertrag" die überaus interessante Klausel, daß die Gesamtheit der Gold- und Devisenbestände Belgisch-Kongo» an die Bank von England abgetreten werden. Die englischen Be­stände an Gold und Devisen zur Fortführung des Krieges wer­ben also, so heißt es in dem Renter-Bericht schamhaft, auf dies« 'Meise eine Vermehrung erfahre« mit anderen Worten: Die lenglischen Plutokraten raube« nunmehr auch das Gold Belgisch- sKougos und ihre seinerzeit nach London geflüchteten belgische» 'Handlanger leisten ihnen dabei Hilfestellung.

Resigniertes Eingeständnis Churchills

Keine Veranlassung, andere als die düstersten Farbe» anzuwenden"

Stockholm, 23. Jan. Nicht nur in der Stimmung des Volkes, .sondern auch in der Debatte der Unterhausabgeordneten kommt sdie Unzufriedenheit über die Nackenschläge, die England von der j deutschen Luftwaffe und Flotte einstecken muß, immer stärker zum Ausdruck. Am die gesunkene Stimmung wieder zu heben, sah ^Churchill sich darum veranlaßt, vor dem Unterhaus feine Ideen zu entwickeln,die er", wie Churchill sagt,mit viel lleberlegung !und einiger Erfahrung in bezug auf die Maschinerie zur Fort»' Setzung des Krieges formte."

Bei allen Versuchen aber, durch Reform- und Organisation»-, plane den Engländern neuen Mut zu machen, kommt Churchill zu dem bitteren Schluß:Es liegt mir fern, ein rosiges Bild von der Gegenwart und der Zukunft zu malen. Ich glaube nicht, daß wir Veranlassung haben, andere als die düstersten Töne und Far­ben anzuwenden Unser Volk und mit ihm das ganze Empire durchwandern ein düsteres und mörderisches Tal."

Das klingt freilich anders als die übermütigen, frivolen Wort«, mit denen Churchill den Krieg vom Zaun brach und jedes An­gebot des Führers leichtfertig in den Wind schlug. Es ist alle» anders gekommen, als er es sich gedacht hatte England erfährt, was Deutschland zugedacht war.

Ausverkauf geht weiter

Inseln Morgan und Tucker auf 38 Jahre verpachtet

DNB Reuyork, 23. Jan. In Hamilton, der Hauptstadt der Ber­muda-Inseln, wurde amtlich bekanntgegeben, daß die Inseln Morgan und Tucker an die Vereinigten Staaten als Luft- bäsen auf 99 Jahre verpachtet worden seien. Aus London mel­det INS. hierzu, daß die britische Regierung diese Verpachtung bestätige. Es handle sich um zwei kleine Inseln, die auf der Süd­westseite der Bermudas liegen und für Flugzeugbasen besonders geeignet seien.

Unverfrorene Erklärungen in L .»u

Das wahre Ziel der britischen Reklameabordnung in Südamerika

Lima, 23. Jan. Wie wenig die Mission des Briten Willing- don mit Wirtschaft zu tun bat, zeigen die Ausführungen der Handelssachverständigen der englischen Reklameabordnung, Ro­bert Henry Brand, bei einem Frühstück der britischen Handels­kammer in Lima, Brand erklärte mit seltener Offenheit, die Auf­gabe der Mission bestehe in der Darlegung dergerechten Sache" Englands und in der Werbung von Sympathien für sie. Unver­froren, wie nur ein Engländer sein kann, sagte er gleich an­schließend, er glaube nicht fehlzngeben in der Annahme, daß ein