Nr. 13

kchwarzwaldk? To-»r«tctt»>

er», >

Nahmen der Freizeitgestaltung bringt das OKW. in der Reihe der Tornistcrschristen in halbmonatlicher FolgeSoldaten- 'lbriefe zur Berussförderung" heraus. Es erscheinen vier verschiedene Ausgaben mit kaufmännischen, handwerklich- technischen. landwirtschaftlichen und allgemeinbildenden Lehr­gängen. Durch die Aufgliederung der Ausgaben auf Erund-, Auf­bau- und Sonderlehrgänge sind 22 Einzelhefte geschaffen, die fast alle Hauptberufe erfassen. Die Hefte werden kostenlos an jeden Soldaten abgegeben. In anschaulicher und allgemeinver- siändlicher Form vermitteln die Soldatenbriefe eine Fülle von ^Wissen und Anregungen. .--Neben allgemeinen Themen werden hauptsächlich Fach- und Vcrufsfragen behandelt. Die größte Auf­lage aller Lehrgänge werden zweifellos die allgemeinbildenden Hefte erreichen. Sie unterrichten den Soldaten über deutsche Ge­schichte, Erkunde, Geschichte der deutschen Dichtung, Mathematik und Chemie. 2n lebendiger Sprache, unterstützt von Bildern und Zeichnungen, wird in diesen Kapiteln allen Berufen eine Fülle von Stofs geboten.

Welches Echo haben nun die Soldatenbricfe zur Verufsförde- rung bei der Truppe gefunden? Zunächst könnte man darauf Hinweisen, daß die Auflage der Briefe innerhalb weniger Mo­nate auf 7,5 Millionen Stück gestiegen ist und die Fernlehrgänge sich zum großen Verufssörderungswerk dieser Art entwickelt haben. Hauptmann K. gab uns bereitwilligst über die Erfahrun­gen einer Kompagnie mit den Soldatenbriesen Auskunst. Heute imacht eine stattliche Schar von Soldaten der Kompagnie von der Möglichkeit, die Verusskenntnisse auszufrischen und das All­gemeinwissen zu vertiefen, Gebrauch. DieFernstudenten", wie sie vom Spieß genannt werden, sind mit Eifer an der Arbeit. Ihre Freizeitgestaltung hat einen ganz neuen Sinn erhalten. Auf Anregung des Kompagniesührers haben sich, getrennt nach Be­rufen, Arbeitsgemeinschaften gebildet. Drei Kamera­gen, im Zivilberuf Neisevertreter, Studienassessor und Versiche- irungsangestellter, haben sich bereit erklärt, denFernstudenten" Mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Zweifelsfragen zu klären.

. Durch Hauptmann K. lernen wir auch einigeFernstudenten" kennen. Unteroffizier Arnold, 2V Jahre alt, ist im Zivilberuf -Dreher und will später Ingenieur werden. Auch der Funker Zahlte wird mit den alle 11 Tage neu gestellten Aufgaben stets schnell fertig. Pahlke ist Kraftfahrzeug-Mechaniker. Seine Lei­denschaft ist Mathematik. Seit dem Erscheinen der Soldatenbrirfe gt er seinen Skatsrcunden untreu geworden. Abend für Abend sitzt er aus der Stube und büffelt Mathematik. Eesrciter Müller .ist im Zivilberu? Lagerist bei einer großen Speditionsfirma. Bis­her hatte er noch keine Zeit, die Kurzschrift zu erlernen. Die ^koldatenbriefe geben ihm setzt endlich Gelegenheit dazu. Nuni lernt Müller als Soldat in seiner Freizeit Stenographieren Nach dem Kriege wird er seine bisherige Stellung ausgeben, um «inen besser bezahlten Posten zu übernehmen. Aber auch Soldaten mit Spezialbcrufen haben neben den allgemeinbildenden Lehr­gängen die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Für sie hat das OKW. eine umfangreiche Fachbuchliste geschaffen, mit deren Hilfe sie bei ihrer beruflichen Fortbildung beraten werden kön­nen Von vielen Soldaten wird bedauert, daß bisher noch keine Lehrgänge für Fremdsprachen erscheinen.

Um die Arbeiten und Fortschritte derFernstudenten" zu kon­trollieren, veranstalten die Herausgeber der Briefe in regel­mäßigen Zeitabständen schriftliche Fernprüfungen. Die eingerich­tet» Arbeiten werden von Leitern des Berusserzichungswerks der Deutschen Arbeitsfront durchgesehcn. Soldaten, die sich durch besonders gute Prüfungsarbeiten auszeichnen, sollen in besonde­ren Ausbaustufen des Fernunterrichts gefördert werden. Nach , dem Kriege wird diesen Teilnehmern an den Ausbaustufen die

s Möglichkeit gegeben, ihr Studium an kaufmännischen Fach- und

' Ingenieurschulen fortzusetzen. Jeder Soldat, der sich mit Hilfe

der Fernlehrgänge in seinem Beruf weiterbildet, hat somit bei

Fleiß und Begabung die Chance, nach dem Kriegsende mit Un­terstützung der Wehrmacht und der Deutschen Ärbeitssront ein gutes Stück in seinem Berufsleben vorwärtszukommen.

- ' Kriegsberichter Karl Volkhard!

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Austausch von Technikern zwischen Deutschland und Ita­lien. Zwischen dem Vorsitzenden der deutsch-italienischen Studienstiftung von Tjchammer und Osten und dem Leiter der entsprechenden italienischen Organisation, Graf Volpi, fanden Besprechungen statt mit dem Ziele, zur Vertiefung der deutsch-italienischen Beziehungen einen regelmäßigen Austausch von Technikern der beiden Länder durchzuführen. Die Techniker sollen aus den wichtigsten Industriezweigen und für eine längere Dauer in einem festen Dienstverhält­nis in geeigneten Werken des anderen Landes beschäftigt werden. Der Austausch soll zunächst in der Elektriziiäts- Jndustrie begonnen werden Für den Austausch kommen in erster Linie Techniker im Alter von ungefähr 30 Jahren tn Frage.

508 norwegische Facharbeiter eingetroffrn. Am Donners­tag trafen rund 500 norwegische Facharbeiter in Saßnitz ein. Ihre Reise ins Reich traten sie auf Initiative des Neichskommissars für die besetzten norwegischen Gebiete, Terboven, an, der mit dieser Maßnahme der großen Ar­beitslosigkeit in Norwegen abhelfen will. Die Verteilung der Arbeitskräfte erfolgt an die verschiedenen deutschen -Eaue. Ein Teil dieses ersten Transportes wird auch in der Neichshauptstadt eingesetzt werden. Die soziale Betreuung der norwegischen Männer und Frauen liegt in de« Händen der Deutschen Arbeitsfront.

! Eewaltvrrbrecher hingerichtet. Am 16. Januar ist der s 29jährige Nikolay Bednarski aus Vrosowa hingerichtet wor­den, den das Sondergericht in Dortmund als Eewaltver« ! drecher zum Tode und dauernden Ehrverlust verurteilt hat. Bednarski war ein nach Deuischland verpflichteter polnischer Handarbeiter, der seinen Arbeitsplatz heimlich verlassen Hatte und deswegen in Haft genommen worden war. Ilm aus d-m Gefängnis enlweichen zu können, versuchte er, zwei Aussichtsbeamtcn zu töten und verletzte sie durch zahlreiche , Messerstiche.

Bandenüberfall auf einen Vankboten in Havanna. Auf Her Hauptverkehrsstraße überfiel eine bewaffnete Bande emen Bankboten und den ihn begleitenden Schutzmann. Letzterer wurde erschossen. Die Bande entkam mit 15 000 Dollar im Kraftwagen. Auf der Flucht schoß sie nach allen «eiten. Ein Fußgänger wurde verletzt.

Gewaltverbrecher hingerichtet. Die Justizpressestelle Ber­lin teilt mit: Am Donnerstag früh ist der 22jährige Anton Eawron aus Eradau (Kreis Kosten) hingerichtet worden, den das Sondergericht Frankfurt a. Oder als Gewaltver­brecher zum Tode und dauernden Ehrverlust verurteilt hat. Eawron war ein polnischer Landarbeiter, der sich mehrfach der Arbeit entzogen und schließlich seinen Vorgesetzten hin­terrücks durch einen wuchtigen Schlag mit einer Schaufel niedergeschlagen hat. s

Dichterpreis der Stadt Wien. Anläßlich der Grillparzer- Woche der Stadt Wien trat die Akademie der Wissenschaf­ten zu einer Festsitzung zusammen, an der der Reichsstatt­halter in Wien, Reichsleiter Baldur von Schirach, teilnahm. Mit dem Großen Dichterpreis der Stadt Wien wurden im Jahre 1941 ausgezeichnet Joseph Wein heb er, Mirko Ielusich und Ina Seidl.

Deutsche Buch- und Graphik-Ausstellung in Stockholm. In einem glänzenden künstlerischen Nahmen fand im Stock­holmer Nationalmuseum in Anwesenheit des schwedischen Kronprinzen und anderer Mitglieder des königlichen Hau­ses, des schwedischen Außenminsters und Kultusministers, des deutschen Gesandten, von Vertretern des Auswärtigen Amtes und des Neichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda die feierliche Eröffnung der deutschen Buch- und Graphik-Ausstellung statt, zu der die schwedische Negierung eingeladen hafte. "

Argentinischer Mais für Spanien. Aus Santa Fe in Argentinien ist der DampferIlbidarte" mit einer Ladung von 5370 Tonnen Mais, wovon 2000 Tonnen für Valencia bestimmt sind, eingetrofsen. Es handelt sich um die erste Teilsendung einer Lieferung von 350 000 Tonnen argenti­nischen Mais an Spanien, die, wie wir bereits vor einiger Zeit meldeten, zwischen der spanischen Negierung und dem neuen argentinischen Botschafter abgeschlossen wurde.

Wieder englische Flieger über der Schweiz. Ter Armee­stab teilt mit:In den Mittagsstunden des 14. Januars 1914 haben vereinzelte fremde Flugzeuge das Gebiet der Kantone Echaffhausen, Zürich und den nördlichen Aargau in allge­mein westlicher Richtung überflogen. An einzelnen Orten wurde Fliegeralarm gegeben. Genaue Feststellungen und Abwehrfeuer waren infolge hochliegenden Nebels nicht möglich."

Pflicht-Feuerwachdienst in England. Der englische Si­cherheitsminister Morrison hat, wie Associated Preß meldet, eine Verfügung erlassen, nach der sämtliche Engländer zwi­schen 16 und 60 Jahren zum Feuerwachdienst herangezogen werden und zwar Männer und Frauen. Angeblich soll es begüterten Kreisen in diesem Falle nicht gestattet sein, an­dere Personen für die Ilebernahme des Feuerwachdienstes zu dingen. Die Feuerwachlente müssen monatlich 48 Dienst­stunden ohne Vergütung leisten.

Ein Botschafter und zwei Gesandte in Washington. Wie Neuyork Times" meldet, gab das englische Außenministe­rium bekannt, daß der britische Oberkommissar in Kanada, Gerald Campbell, zum Gesandten in Washington ernannt worden sei, um Lord Hglifax zu unterstützen. Die englische Botschaft in Washington werde somit durch den früheren Außenminister als Botschafter und durch zwei Gesandte be­setzt sein. Das unterstreiche die Bedeutung, die England dem Washingtoner Posten beilege.

Praktisch kein Gold mehr auf der Insel. Finanzminister Morgenthau erklärte, wieNeuyork Times" meldet, vor dem Außenausschuß des Abgeordnetenhauses, daß England praktisch kein Gold mehr auf der englischen Insel habe. Es sei entweder in den Vereinigten Staaten oder unterwegs dort­hin oder in verschiedenen Teilen der Welt.

1,3 Millionen ausländische Arbeiter halsen der Landwirtschaft

Bei der Aufgabe der Sicherstellung der Ernährung des deut­schen Volkes gerade im Kriege kommt der Bereitstellung genü­gender Arbeitskräfte für die Landwirtschaft eine besonders we­sentliche Bedeutung zu. Ministerialrat Dr. Timm vom Reichs­ernährungsministerium berichtet über dieses Problem im Reichsarbeitsblatt". Danach konnten der deutschen Landwirt­schaft seit Beginn des Krieges 1391 000 Kräfte zusätzlich zuge­führt werden. Die Gesamtzahl setzt sich wie folgt zusammen: Zi­vilpersonen aus dem Generalgouvernement und den neuen Ost­gebieten rund 169 000, andere im Jahre 1919 herbeigeholte Aus­länder: Italiener 17 009, Slowaken 32 000, Jugoslawen 1100, Niederländer 1650. Ungarn 2590, aus Belgien und Frankreich hereingekommene Flamen, Polen, Slowaken usw. 2000. Dazu kommen die Kriegsgefangenen. An westlichen Kriegsgefangenen und kriegsgefangenen Polen wurden Ende September 19lü in der Landwirtschaft insgesamt 659 009 beschäftigt. Endlich arbeiten als freie Arbeitskräfte aus den Reihen ehemaliger polnischer Kriegsgefangener etwa 180 000 in der Landwirtschaft. Aufgabe des weiteren Einsatzplanes und Lenkung wird nunmehr sein, den im ersten Kriegsjahr erreichten Stand auch während der weiteren Dauer des Krieges zu halten. Das bedeutet, daß die in der Landwirtschaft eingesetzten polnischen Kräfte, soweit es sich nicht um gewerbliche Facharbeiter handelt, auch den Minier über in Arbeitsstellen gehalten werden müssen, daß an Stelle der im Herbst zurllckgekehrten ausländischen Saisonarbeiter für 1911 eine entsprechende Anzahl weiterer Kräste rechtzeitig ge­worben werden muß und daß ein zu erwartender zusätzlicher Bedarf, der gegenwärtig durch die Arbeitseinsatzverwaltung er­mittelt wird, rechtzeitig durch Anwerbung weiterer Kräfte zu decken ist. Hierbei wird aus die im Generalgouvernement und in den neuen Ostgebieten noch vorhandenen Kräftereserven zurück­gegriffen werden müssen. Fernziel des landwirtschaftlichen Ar­beitseinsatzes muß es sein, Las Problem auf weite Sicht zu lösen. Die Lage muß so gestaltet werden, daß die deutsche Scholle von -Menschen deutschen Blutes bebaut wird. Das schließt zwar nicht aus, daß für Saisonarbeiten alljährlich im Frühjahr eine be­stimmte Anzahl ausländischer Wanderarbeiter hereinkommen kann, die nach Beendigung der Hackfruchternte in die Heimat zuriickkehren. In Dauerstellungen jedoch, sowohl für ledige Ee- sindekräfte wie auch siir verheiratete Landarbeiter, sollten grund­sätzlich nur Kräfte deutscher Volkszugehörigkeit beschäftigt werden.

Füttert die hungernden Vögel!

Aus Stadt und Land

Alteustetg, den 17. Januar 1S41

Langemarck-Studium trotz des Krieges verdreifacht. In der Zeitung der ReichsstudentenführungDie Bewegung" gibt Reichs­studentenführer Dr Scheel die Arbsitsrichtlinien für 1911 be­kannt. Für dieses neue 2ahr, so erklärt er, gibt es nur die Pa­role des Führers: Sieg! Sie steht auch über der Arbeit des Studenten, Von jedem deutschen Studenten wird soldatische Pflichterfüllung bis zum Letzten verlangt. Die innere Arbeit ist bewußt im Kriege nicht vernachlässigt worden. Die Durchsetzung der nationalsozialistischen Revolution aus der Hochschule bedarf besonderer Anstrengungen und Leistungen. Hier sind bereits we­sentliche Beiträge geleistet worden. Zu nennen ist die ungeheure Vergrößerung und Erweiterung der sozialen Maßnahmen des Reichsstudentenwerkes. Ferner ist die Schaffung des Langemarck« Studiums hervorzuheben, das jetzt und in alle Zukunjt alle die­jenigen jungen deutschen Volksgenossen erfassen soll, die auf Erund ihrer Begabung und ihrer bisherigen Berufsausbildung sowie ihrem bewiesenen Können im Beruf zu einem Hochschul­studium befähigt sind. Das Langemarck-Studium ist trotz de» Krieges vergrößert, ja verdreisacht worden. Dieser Ausbau wird weiter vorgenommen werden, so daß in absehbarer Zeit die Langemack-Studenten eine bedeutende Zahl innerhalb der Stu­denten auf der Hochschule überhaupt stellen werden. Das Ziel muß sein: Erfassung aller Begabten, die im deutschen Bolk al» unerkannte Kräste für die Hoch- und Fachschulberufe schlummern. Die Einheit von Leistung und politischer Haltung ist eine wichtig« Forderung Die Reichsstudentenführung vertritt voll und ganz den Standpunkt der unbedingten und höchsten Leistung.

Wegen Einberufung geschlossen". Der Reichswirtschafts­minister hatte schon vor längerer Zeit verfügt, daß zur Zeit Ver­kaufsstellen und Versandgcschäfte des Einzelhandels, die wegen Einberusung des Inhabers zum Heeresdienst geschlossen werden, ohne Genehmigung wieder eröffnet werden dürfen, falls der In­haber das Geschäft nicht für dauernd, sondern nur vorübergehend schließen will. Wie der Minister nunmehr feststcllt, können di« Gründe, die zu dieser Regelung führten, auch in Fällen vorliegen, in denen nicht der Inhaber des Geschäftes selbst, sondern andere mit dem Geschäft in Beziehung stehende Personen zum Heeres­dienst einberusen sind. Der Minister ist daher damit einverstan­den, daß in diesen Fällen entsprechend verfahren wird. Es kom­men folgende Fälle in Frage: Eine Frau ist Inhaberin des Be­triebs und der Ehemann oder der Sohn, in dessen Händen bis­her scbon praktisch die Geschäftsführung lag, ist zum Heeresdienst erngezogen. Ferner kann der Fall so liegen, daß der Betriebs» inhaber zwar nicht selbst einberufen wird, daß er aber wegen Alters, Krankheit oder ähnlicher Umstände die Geschäftsführung an einen Sohn oder einen Angestellten abgegeben hat, der nun seinerseits einberusen wird. Auch kann eine entsprechende Lage entstehen, wenn bei größeren Betrieben oder Fi.Zalunternehmen leitende Personen einberufen werden und endlich, wenn die Ein­berufung oder Dienstvcrpflichtung von Gefolgfchaftsmitglicdern die geordnete Fortführung eines größeren Betriebes unmöglich macht und Ersatzkräfte nicht zu beschaffen sind. Die Wirtschafts- gruppe Einzelhandel oder die im Einzelfall zuständige Unter- gliedcrung ist über die Tatsache der Schließung unverzüglich zu unterrichten.

Wer will Militarmusiker werden? Die Heeresmusikschule Bückeüurg stellt am 1. April 1911 1115jährige Schüler ein, die Lust und Liebe .»um Militärmu-ikerberuf haben. Neben einem guten Schulzeugnis wird Vorbildung auf wenigstens einem In­strument gefordert. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Besonders befähigten Schülern steht später die Musilmeisterlauf­dahn offen. Anfragen und Bewerbungen sind an die Heeresmusik­schule Bückeburg zu richten.

Klerber- und Lebensmittelkarten in den Lustschutzkosserl Wiederholt schon wurde daraus hingewiesen. daß es sich für jede Familie empfiehlt, für den Fall eines Fliegeralarms einen so­genannten Lustschutzkosser bereitzuhalten In ihm sollen zu Hause vorhandene Geldbeträge, Schmucksachen und Wertgegenstände sowie wichtige Urkunden und Ausweise aufbewahrt werden, um sie gegebenenfalls im Luftschutzkeller vor der Beschädigung oder Vernichtung zu bewahren. Zu solchen Urkunden gehören vor allem auch die Kleider- und Lebensmittelkarten der Familie. Die Neuansorderung von Kleider- und Lebensmittelkarten ist unoermeidlicherweise umständlich und zeitraubend. Deshalb die Ermahnung: Kleider- und Lebensmittelkarten gehören in den Lustschutzkosser!

Neichsbeihilsen siir Obstbaumneupslanzungen. Für obstbau­treibende Bauern und Landwirte im gesamten Reichsgebiet wer­den Neichsbeihilsen zur Förderung der Neupflanzungen im Obst­bau auch im Wirtschaftsjahr 1910 11 gewährt. Die beihilfesähige Pflanzungszcit umfaßt den Herbst des soeben abgelaufenen Jahres und dazu das Frühjahr 1911, nicht aber den kommenden Herbst. 2n landwirtschaftlichen Betrieben muß nach den Verteilungs- bestimmungen eine obstbaulich genutzte Fläche von mindestens ein Viertel Hektar nachgewiesen werden. Ein Reichszuschutz wird dann gewährt, wenn mindestens 29 Hoch- oder Halbstämme oder 50 Buschbäume der Kern- und Obstarten oder 5 Walnußhoch­stämme neu zur Anpflanzung kommen. Nur in Avsnahmefällen und nach genauer Darlegung der besonderen Verhältnisse kann mit vorheriger Genehmigung der Landesbauernschaft der ange­gebene Mindestumfang der Neuanpflanzunq unterschritten wer­den/Doch muß die Nsupflanzung unter allen Umständen min­destens 10 Hoch- oder Halbstämme oder 25 Buschbäume umfaßen. Zur Förderung des Qualitäts-Obstbaues in Deutschland ist so­dann zwingend vorgeschrieben worden, daß die zu pflanzenden Obstbäume das Gütezeichen des Reichsnährstandes, das bekannte Markenctikett für Banmschulenerzeugnisse, tragen.

Di« übertragbaren Krankheiten in Württemberg. In der

Woche vom 29. Dezember 1910 bis 1. Januar 1911 sind in Würt­temberg folgende Fälle von übertragbaren Krankheiten, ein­schließlich der erst beim Tode b. :nt gewordenen Krankheitsfälle (Todessälle in Klammern) worden: Lepra (1),

Diphtherie 51 (1), Scharlach li>2 (- ). Tno.-rkulose der Atmungs­organe 33 (27), Tuberkulose der Haut 3 (), Tuberkulose an­derer Organe 8 (1). Genickstarre 3 (1), Kinderlähmung 1 (1), Untcrleibtyphus 1 (), Paralpphus 1 (), übertragbare Ruhr 1 (), Kindbetsieber 2 (), Körnerkrankheit 1 (), fieberhafte Fehlgeburt 1 (), bakteriologische Lebensmittelvergiftung 2 (), übertragbar« Gebirnsntründung i (t). Keuchhusten 125 (j.