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Nr. 1^

Auszeichnung für GebirgsdivisionJulia"

DNB. Ro«. 14. Jan. Die zur Verleihung der höchsten italieni­schen Kriegsauszeichnung, der goldenen Tapferkeitsmedaille, vor- geschlagenen Regimenter der GebirgsdivisionJulia" kämpften, rvie einer der an die griechische Front entsandten Berichterstatter desEiornale d'Jtalia" meldet, seit Beginn des Feldzuges an dieser Front. 2n mehr als 60 einzelnen Kampfhandlungen fochten die tv 066 Mann der Division, deren Führer General Girotti aus dem Schlachtfeld selbst befördert wurde. In mehr als einem Kampf stand die Division einem zwei- oder dreimal so starken Feind gegenüber; manchmal war sie umgangen, so daß es nur dem rücksichtslosen Einsatz der tapseren Eebirgstruppen möglich war. den vom Gegner geschmiedeten Ring zu durchbrechen. Di« vom General ausgegebene LosungWerdet hart wie Felsen und schnell wie Pfeile" haben die Alpiner der DivisionJulia" sich ganz zu eigen gemacht.

Der Angriff auf Pkymauth

Riesentrichter in der Londoner U-Bahn

BerN». 1«. Jan. Ueber den erfolgreichen Angriff der deutschen Luftwaffe aus die kriegswichtigen Ziele von Plymouth in »er Nacht zum 14. Januar meldet der Londoner Rundfunk, dre Angriffe hätten drei Stunden gedauert. Es seien Tausende von Brandbomben und nachfolgend Explosivbomben abgeworfen worden. Es folgt dann der übliche monotone Satz:Eine Anzahl von Gebäuden wurde zerstört." Zu dem Luftangriff auf Lon - »on in der Stacht zum Sonntag melden neutrale Blätter er­gänzend. daß eine schwere Bombe einen wichtigen Unter­grund-Kreuzungspunkt getroffen habe. Es sei ein Niesenkrater entstanden, in dem mehrere hundert Pioniere «rbeiteten. Mit 12 Meter hohen Kranen würden die Trümmer tonnenweise weggeräumt. Aus einem Bericht des Korresponden­ten derNeuyork Times" geht hervor, daß einer der Londoner Parks als Stapelplatz für Trümmer und Schutt von zerstörten Häusern benutzt werde. Die riesige Trümmerstätte sei bereits !? Meter hoch und wachse täglich.

Bomben auf das unbesetzte Frankreich

Zur Notlandung des englische» Flugzeuges bei Lyon

DNB. Berlin, 14. Jan. Wie bereits bekannt, hat ein englischer Lomber in den letzten Stunden des 11. Januar unbesetztes fran­zösisches Gebiet überslogen und mußte dort in einem östlichen Trenzdepartement eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug ist verbrannt. Die Besatzung ist unverletzt von der französischen Gendarmerie in Haft genommen worden. Zu dieser neuesten Grenzverletzung durch ein englisches Bombenflugzeug erfahren wir weiter, daß dieselbe englische Maschine vorderLandung sich ihrer Bombenlast entledigt hat. Durch den Ab­wurf der Bomben ist erheblicher Sachschaden für die Franzosen entstanden.

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Empire-Ausverkauf immer schneller

Neuyork, 14. Jan. Finauzminister Mor genthau gab be­kannt, die britische Regierung verhandle mit einer Gruppe UEA -Banke« wegen der Uebernahme britischer Investierungen tu den Vereinigten Staaten. Eine Bankiergruppö habe bereits Angebot gemacht, eine zweite Gruppe werde morgen ein Angebot machen. Der Unterstaatssekretär des britischen Schatzamtes, Phi­lipps, habe Morgenthau erklärt, die britische Regierung sei be­reit, mit den Gruppen Geschäfte zu machen. Den Wert der In­vestierungen, die die Vereinigten Staaten anzukaufen bereit seien, gab Morgenthau nicht bekannt. Morgenthau erklärte wei­ter, die britische Regierung habe keine großen Schwierigkeiten im Verkauf der in britischem Besitz befindlichen USA.-Wert- papiere. Er selbst werde behilflich sein, die Verkäufe direkter britischer Investierungen in den Vereinigten Staaten anzubah- «en. Federal Reserve Board schätzte den Wert kürzlich auf >50 Millionen Dollar. An der Neuyorker Börse wurden bereits >0 000 Montgomery-Aktien vom englischen Schatzamt zum Verkauf angeboten. Der Marktwert beträgt zur Zeit tund >,12 Millionen Dollar. Für diese Woche wurde weiter der Ver­kauf von 40 000 Aktien der Union Pazific Railroad und 50 000 Woolworth-Aktien vorgesehen. Der Marktwert aller drei Aktien­pakete beträgt 8 Millionen Dollar.

Australien in der Zwangsjacke Churchills

Stockholm. 14 Jan. Daß zumindest ein nicht unerheblicher Pro­zentsatz der australischen Bevölkerung nicht gewillt ist, die immer schärferen Blutsaugermaßnahmen der englandhörigen Negierung zur Unterstützung von Churchills Krieg ruhig hinzunehmen, zeigt «ine Reuter-Meldung aus Canberra. Danach hat die dortige Negierung scharfe Verordnungen erlassen müssen, die sich wie Neuter sagtgegen die Aktivität und unterirdische Wühl­arbeit richten, die geeignet sind, die Kriegsanstrengungen zu be­einträchtigen". Verboten sei die Verbreitung oder Veröffent­lichung von Nachrichten, die geeignet seien, Unzufriedenheit im Heer, in der Marine oder bet den Luftstreitkräften heroorzurufen »der ein Vorurteil in der Rekrutierung laut werden zu lassen. Auch Erklärungenunloyaler und antipatriotischer Natur" dürf­ten nicht abgegeben werden. Theater- oder Filmvorführungen, die Unzufriedenheit Hervorrufen könnten, feien gleichfalls ver­daten.

Attentalsplan auf König Faruk

Dunkle Machenschaften des Intelligence Service

Mailand. 14 Jan. Die TurinerStampa" meldet aus Beirut: Der Radiosender von Damaskus meldete am Montag abend, daß ein Attentatsplan gegen das Leben des Königs Faruk und der Königin-Mutter von Aegypten, der Witwe des Königs Fuad, die wegen ihres Mißtrauens gegen die Engländer bekannt seien, aus­gedeckt worden ist

Dar Komplott sei, wieStampa" meldet, von der gleichen Gruppe geplant gewesen, die kürzlich das Attentat aus das Leben »es Königs 2 bnSaud vorbereitet hatte. Diese Tatsache sei im Lause von Nachforschungen ans Licht gekommen, die zur Verhaf­tung einiger der Verfchwörer"gefiiyrt haben, welche versuchter, den König Jbn Saud zu töten. Alle Verschwörer, die an dem Attrntatsversuch gegen König Jbn Saud beteiligt waren, wurden zum Tode verurteilt und hingerickitet mit Ausnahme eines ein­zigen, dessen Person als Zeug« in verschiedenen Attentatssällen Notwendig erschien. Die, Nachforschungen, die in diesem Sinne detrieden wurden, führte« zu der Lukdeckun« des K«m»

plotts gegen König Faruk und die Königin- Mutter.

Die Nachforschungen ergaben unter Ausfchluß allen Zweifels, stelltStampa" fest, daß die Organisation dem englischen In­telligence Service unterstand und versuchte, sich aller bedeutenden arabischen Persönlichkeiten zu entledigen, die als ein Hindernis sür die englischen Pläne der Beherrschung der arabischen Welt betrachtet werden. Unter diesen Persönlichkeiten befinden sich der König und die Königin-Mutter von Aegypten, die bekanntlich lange Zeit in Italien gelebt haben und auch in Italien erzogen worden waren.

Nach all diesen Ergebnissen hat die ägyptischen Regierung, nach der Meldung der Mailänder Zeityng, die Auslieferung des oben erwähnten Zeugen verlangt. Dem Ersuchen der ägyptischen Ne­gierung wurde aber vom König Jbn Saud nicht stattgegeben, weil die ägyptische Polizei zu sehr von den Engländern überwacht werde und deshalb nicht genügend Garantien für eine strenge, genaue und unparteiliche Untersuchung des Falles biete. Könige Jbn Saud habe aber sofort einen Sonderbeauftragten an Königs Faruk nach Kairo gesandt und ihn über den geplanten Anschlag unterrichtet sowie ihm alle Einzelheiten mitteilen lassen, die bis­her in der Sache aufgedeckt worden seien. Weiter schlug er vor, den Sitz der Untersuchung von Kairo nach Dschidda zu verlegen, um die Untersuchungen dem britischen Einfluß zu entziehen, da­mit die dunklen Machenschaften des britischen Geheimdienstes osfen aufgedeckt werden könnten.

Sie arbeiten Hand in Hand

DNB Genf, 14. Jan. Nach den letzten Londoner Berichten hat Scotland Pard auf Anordnung des britischen Ministeriums sür innere Sicherheit eine Abteilung eingerichtet, deren alleinige Aufgabe es ist, die Raubüberfälle auf Lebensmit­teltransporte und Lebensmittellager abzu­wehren. Diese Uebersälle haben sich in den letzten Wochen ge­radezu erschreckend vermehrt. Die neue Abteilung verfügt über fliegende Kommandos, die mit den stärksten Waffen, auch Ma­schinengewehren usw. ausgerüstet sind. Allerdings konnte ihr Einsatz bisher noch nicht in so durchgreifendem Maße erfolgen, wie dies nötig gewesen wäre, da es an Leuten fehlt. Auf der andern Seite haben sich aus dem Verbrechertum des Londoner Ostens, das der Luftkrieg aus seinen Schlupfwinkeln hervortrieb, ganze Banden gebildet, die sehr gut organisiert sind, über die modernsten technischen Hilfsmittel verfügen und, wie man vermutet, ihre stillen Mitarbeiter sogar in behördlichen Stellen haben. Jedenfalls ist es aufgefallen, daß mehrere Transporte überfallen wurden, deren Absendung nur einem verhältnismäßig kleinen Kreis bekannt war.

Alle einigermaßen wichtigen Transporte fahren in der Lon­doner Gegend jetzt unter stärkster Polizeibewachung, aber es ist einfach nicht möglich, jedes Nahrungsmittel-Auto durch Polizei begleiten zu lassen. In erschreckendem Maße hat die Berau- bungvonEüterwagen zugenommen, die auf verschiedenen großen Rangierbahnhöfen im Londoner Weichbild infolge der Verkehrsverstopfungcn oft tage-, ja wochenlang herumstehen. Die .Banden arbeiten ungeniert vor allem während der Luftalarme. In unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß mehrere große Londoner Hotels zu derartigen Banden Verbindung haben, da es sonst einfach unerklärlich ist, daß sie ihren Gästen trotz aller Verknappung immer noch so reichliche Mahlzeiten vorsetzen können.

Während also nach den letzten Enthüllungen der amerikanischen und englischen Blätter in den mondänen Hotels und Restau­rants des Londoner Westends und anderer englischer Großstädte ein Teil der britischen Oberschicht immer noch in der Lage ist, fern aller Rationierungsvorschriften ein Schlemmerleben zu führen, werden nachts auf den Landstraßen rings um London die Nahrungsmitteltransporte zur Versorgung der Massen von Eangsterbanden überfallen. In diesem Gegensatz verkörpert sich Englands innere Lage zu Beginn des neuen Jahres. Plutokraten rnd Gangster plündern gemeinsam das Volk aus.

Weitere 2V alte USA.-Trachter sollen helfen

Zeichen für die immer dringendere Schiffsraumnot

Neuyork, 14. Jan. Wie dringend die Schiffsraumnot ent­gegen kühner Zahlenakrobatik und krampfhaften Beschönigungs­versuchen der britischen Admiralität geworden ist, zeigt eine Reuter-Meldung, nach der England in USA. weitere 20 Frachter kaufte, die als überaltert von der Schisfsbaukom- mission zum Verkauf freigegeben wurden.

Durch die deutschen Vergeltungsschläge kaum noch imstande, in einigen Docks und Wersten Schiffe zu bauen, greift Britannien gierig nach jedem abgelegten, der Verschrottung preisgegebenen Kahn, um seine arg ramponierte Flotte wenigstens einigermaßen wieder aufzufüllen.

Burisches Treffen auf dem Majuba

Symbol zur Beseitigung der britischen Fremdherrschaft

DNB San Sebastian, 14. Jan. Als nationales Symbol des Vurentums in Südafrika und als historische Stätte ihrer ersten Befreiung vom britischen Joch kaufte die burisch-nationale Hilfs­organisation der Ossewag-Brandwag den Majuba-Berg und hielt an diesem dem Burentum heiligen Ort zur Jahreswende ein großes Volksfest ab, auf dem 20 000 Besucher im Geiste der burisch-nationalen Bestrebungen zusammentrafen.

Im Jahre 1877 war die Transvaal-Republik wegen ihres un­geheuren Eoldreichtums ein wehrloses Opfer der britischen Eold- und Eeldinteressen geworden. Der Lebenswille des Burenvolkes konnte jedoch nicht gebrochen werden, und so entspann sich unter dem Oberkommando des späteren Präsidenten Paul Krüger unter Joubert und Pretorius 1880 der erste Freiheitskrieg der Buren, der mit dem Siege am Majuba-Hill endete. Mit der darausfol­genden Konvention zu Pretoria waren die Briten gezwungen, die Selbständigkeit der Burenrepublik von Transvaal anzu­erkennen.

Die Erwerbung des Majuba-Berges als nationale Gedenkstätte hat heute für die national-burische Bewegung eine ganz beson­der« Bedeutung. Sie sieht in dieser Erwerbung dir Verpflichtung, den stolzen Freiheitskampf des burischen Volkes im Geiste der siegreichen Schlacht um den Majuba-Berg bis zur Beseitigung der britischen Fremdherrschaft fortzuführen.

Unruhen in Ceuador

Besondere Vollmachten sür die Regierung

Lima» 14. Jan. In Quito, der Hauptstadt der Republik Ecua­dor, brachen anläßlich einer Rede des Staatspräsidenten Arroyo del Rio vor soeben einberufenen Angehörigen der Nationalaarde Unruhen aus. Die Aufrührer verlangten stürmisch die Freilassung von elf Fliegern, die seit einem Jahr wegen Teilnahme an einem Aufstandsversuch zugunsten des Expräsidenten Jbarra gefangen- gehalten werden. Bisher wurden 2 Tote und 30 Verwundete ge­meldet. Der Staatsrat bewilligte der Regierung außerordent-j liche Vollmachten, darunter den Einsatz von Militär, für dtt Zeit von fünf Monaten.

Heftige Winlerstürme im Atlantik

j Neayork» 14. Jan. Zwei amerikanische Frachtdampfer sandte« am Montag Signale aus, daß sie sich im Atlantischen Ozean durch heftige Winterstürme in Not befänden. Der DampferWest Kebar" (5620 VNT.), der sich auf der Reise von Afrika nach Boston befand mit 12 Passagieren und 36 Mann Besatzung, be­findet sich mit schwerer Schlagseite etwa 300 Meilen südwestlich von Neuyork. Ferner ist der DampferOtho" (4830 BRT.) aufs der Reise von Monrovia in Liberia .«ach Neuyork bei Kap Hat" leras in Seenot geraten. Seine Besatzung besteht aus 36 Mann.^

Wettere 87 V00 kehren heim

Umsiedlung der Litauen-Deutschen Nestabwicklung in Lettland und Estland Insgesamt eine halbe Million in» Großdeutsche Reich zuriickgekehrt Ei« lebender Ostwall entsteht

Berlin, 14. Ja«. Nach de» am 10. Januar abgeschlossene« Vereinbarungen zwischen den Regierungen de» Deutschen Reiche» und der Union der SowirtrepubMr« findet eine neue Umsied­lung Volksdeutscher statt, und zwar werden die gesamte deutsch« Volksgruppe aus Litauen, deren Menschenzaht rund 45 »MI be­trägt. und der Rrst der im Herbst 193» wegen Abwicklung ooa Geschäften und Unternehmen in Estland und Lettland zurück­gebliebenen Voltsdrntfche» mit 12 MW Menschen io» Reich zu» rückkehren.

2m Auftrag des Reichssührers ff und Reichskommissar» für die Festigung deutschen Volkstums hat die Volksdeutsche Mttkel« stelle Ausstedlungskommandos aufgestellt, die am 16. Januar Berlin verlassen, um die Rückführung durchzusühren Sie geschieht aus Litauen mit der Eisenbahn und im Treck, aus Estland n«ü> Lettland bei eisfreier See mit dem Schiff.

Nach Durchführung dieser Umsiedlung sind beinahe «in« halbe Million Volksdeutscher ins Eroßseutsch« Reich zurückgeführt worden. Eine stolze Tat mitten im Kriege, die Entschlossenheit und Organisatiovsfähigkcit beweist. Diese große Arbeit begann mit der programmatischen Rede de» Führers am Ende des siegreichen Polenfeldzuges am 6. Oktober 1939, in der die neue Ordnung der ethnographischen Verhält­nisse angekündigt wurde. Dem Wort folgte die Tat durch di« Rückführung von 63 000 Volksdeutschen aus Lettland und 12 000 aus Estland, die mit Schissen nach Eotenhasen und Stettin und von dort in ihre neue Heimat im Wartheland oder in Danzig-Westpreußen kamen. Bald folgte mitten im härteste« Winter die Heimkehr von 130 000 Menschen aus Wolhynien, Galizien und dem Narewgebiet. Im Sommer fand eia« Umsiedlung von 30 000 innerhalb des deutschen Hoheitsgebiete» statt; aus den im Generalgouvernement liegenden Distrikte« Lholm und Lublin wurden Deutsche gegen Polen aus­getauscht, die im Reichsgebiet wohn en. A>s organisatorisch größt« Leistung ist die Heimführung der Volksdeutschen weit aus dem Südosten zu bezeichnen, die vom September bis Dezember 1940 stattfand. Und zwar kamen 90 050 aus Bessarabien, 44 300 aus der N o r d b u k o w i n a, aus den Ländern, die im Juni de» Jahres der Sowjetunion angegliedert worden waren, und rund 55 000 aus der Südbukowina und 14500 aus der Do- brudscha, also aus rumänischem Gebiet.

Ein großer Teil der Riicksiedler ist im deutschen Osten an­gesetzt und wird mit frischen Arbeitskräften und dem blühende« Kinderreichtum den lebendigen Ostwall stärken. Ein anderer Teil der Zuletztgekommenen ist noch in Lagern untergebracht, arbeitet aber während dieser Zeit auch schon weitgehendst, wenn auch vorübergehend in den Werkstätten des Reiches und schafft für Deutschlands Unabhängigkeit.

Die deutsche Siedlung in Litauen begann im aus­gehenden Mittelalter und beschränkte sich im wesentlichen zunächst auf Einzelwanderungen. Ganz allmählich traten dann deutsch« Kaufleute und Handwerker zahlreicher in litauischen Städten auf, und 1440 konnte in Kowno ein Hansakontor errichtet werden. In» 16. und 17. Jahrhundert kamen auch deutsche Bauern in da» Land, doch setzte eine stärkere bäuerliche Einwanderung erst nach 1815 ein. Bald galt der deutsche Bauer als Vorbild und Lehr­meister und seine Hofanlagen und Bebauungsmethoden wurde« von den Litauern übernommen. Eine Sonderstellung unter de« Volksdeutschen Litauens nahmen sehr bald die Weber ein, di« 1772 aus Mitteldeutschland einwanderten. Schließlich machte sich auch in den litauischen Städtebildern der deutsche Einfluß vor­teilhaft geltend.

Trotz zahlreicher Rückschläge spielte das Deutschtum zunächst auch in dem nach dem Weltkrieg neugegründeten litauischen Staat! «ine erhebliche Rolle. Bald jedoch und besonders nach der« litauischen Raub des Memellandes setzte eine dauernde Unter­drückung und Verfolgung der imKulturverband der Deutsche» Litauens" nur locker zusammengefaßten Volksdeutschen ein. Viel« verloren ihre Arbeitsstätte und mußten auswandcrn. Dennoch konnte der deutsche Kulturverband nicht völlig unterdrückt wer­den und seiner Arbeit ist die Erhaltung des Deutschtums auf seinem heutigen Stand zu verdanken. Trotz aller Schikane», wi« zum Beispiel der Schließung deutscher Schulen heute könne« nur 70 Prozent aller über 10 Jahre alten Deutschen Litauen» lesen und schreiben haben sich die Deutschen ihr Volkstum treu tewahrt. Das Deutschtum Litauens besteht in der Gegenwart vorwiegend aus Bauern, und zwar in der Hauptsache aus mitt­leren und Kleinbauern, die für die Besiedlung des deutsche» Ostens von größter Bedeutung sind. Nach aller Not und Unte« driickung der letzten Jahrzehnte folgen diese Deutschen nun freüdk« de«, Ruf des Führers und kehre» geschlossen in das Land ihrerj Bäter, in das Krotzdsuische Reich Adolf Hitlers, zurück.