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AmLsdlKtt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Altensteig, Dienstag, den 14. Januar 1941

6 4. Jahrgang

Deutsch-japanischer Gedankenaustausch

Gespräch zwischen Dr. Goebbels «nd Prof. Dr. Jto.

DNB Berlin, 13. Jan. Am Sonntagvormittag fand ein Tele­fongespräch zwischen Reichsminister Dr. Goebbels und dem Präsidenten des japanischen Jnsormationsbüros und Mitglied des japanischen Kabinetts, Prof. Dr. Jto, statt. Die Aufgaben des japanischen Jnsormationsbüros find den Aufgaben des Reichspropagandaministeriums gleichzusetzen. Präsident Jto, der vom Gebäude der ZeitungYomiuri Echimbun" in Tokia aus sprach, erklärte u. a.:

Unsere Politik bezweckt eine Umgestaltung Ostasicns auf einer neuen Grundlage, das heißt die Schaffung einer Zusam­menarbeit der ostastatischcn Völker auf politischen, wirtschaft­lichen und kulturellen Gebieten zum Wähle der ganzen Welt. Es ist notwendig, eine neue Kultur zu schaffen, die eine uner­schütterliche und erhabene Grundlage für die gemeinsame Arbeit der Völker bildet und deren Existenz und Wohlfahrt sicherstem. In Zukunft darf Ostasien nicht mehr Kolonie anderer Völker oder Gegenstand der Ausbeutung durch andere Nationen sein. Die Japaner sind fest davon überzeugt, daß sie in der Lage sind, ein politisch und wirtschaftlich neues Ostasien zu gestalten und daß jede Nation ihren richtigen Platz unter der Sonne ein­nehmen wird. Dies ist ein Ideal, das in nationalen Bestre­bungen der japanischen Nation seinen konkreten Ausdruck findet und den Kern der Weltanschauung der Japaner bildet."

Reichsminister Dr. Goebbels erwiderte u. a.:So wie Japan bestrebt ist, im ostasiatischen Raum eine politische Neu­ordnung zu verwirklichen, arbeitet das nationalsozialistische Deutschland zusammen mit dem verbündeten faschistischen Italien am Neubau einer europäischen Ordnung. Deutschland und Ita­lien geben Europa seine natürliche Ordnung zurück, eine Ord­nung, die die Gesetze des kulturellen Eigenlebens und der orga­nisch gewachsenen Wirtschaftsrüume respektiert. Sie sind einig in »dem festen Willen, niemals mehr einer fremden Macht den tzjjhrungsanspruch auf dem europäischen Kontinent abzutreten."

Bulgariens Politik

Ministerpräsident Filoff über außenpolitische Frage«

Sofia» 13. Jan In der bulgarischen Donaustadt Russe hielt' am Sonntag Ministerpräsident Filoff eine Rede, in der er betonte, daß auch Bulgarien zu den Ländern Europas gehöre, die von der beginnenden Neuordnung betroffen werden und jetzt Augenblicke von schicksalhafter Bedeutung er­leben. Deshalb müsse auch das bulgarische Volk seiner Regierung besonderes Vertrauen entgegenbringen. Die hulgarische Außen­politik sei immer darauf bedacht, den Frieden und die Ruhe auf dem Balkan zu erhalten. Bulgarien sei revisionistisch geworden, als dem Lande durch den Vertrag von Neuilly schweres Leid auferlegt worden war. Es sei nicht bereit gewesen, dem Valkan- pakt beizutreten, der den Status quo in seinem Lebensraum verewigen wollte. Mit Hilfe dieser Politik habe Bulgarien im vergangenen Jahre durch den Vertrag von Craiova die Süd- bodrudscha zurückgewinnen können. Im zweiten Teil seiner Rede ging der Ministerpräsident auf verschiedene innenpolitische, wirt­schaftliche und soziale und kulturelle Fragen rin. Abschließend erwähnte er die seit der Wiederherstellung der Wehrfrriheit ge­leistete Arbeit in der bulgarische« Arme«, die heut« gerüstet dastehe.

Die deutschen Bomben fielenhageldicht-

In der Nacht zum Sonntag auf Londo«

Neuyork, IS. Jan. Die Neuyorker Blätter bringen weitere Be­dichte ihrer Londoner Vertreter über den deutschen Luftangriff In der Nacht zum Sonntag. So schreibt di«Neuyork Times", jdrr Angriff fei kurz, aber scharf «nd von großer Ausdehnung ge­holfen. Zahlreiche Dächer in ganz London feien in Brand gesteckt worden, und die ganze Stadt sei mit «inem Hagel von Stahl- «nd Sprengbomben in de» Grundmauern erschüttert worden. Der Brandschaden fei jedoch durch das neue System der Brandbekämp- ifnngniedrig gehalten worden". Diesem offensichtlichen Zu­geständnis des amerikanischen Berichterstatters an den britischen Zensor, das die Wirkung des deutschen Angriffes herabsetzen soll, oird jedoch im nächsten Satz des Berichtes des amerikanischen Journalisten widersprochen, denn er sagt selbst, daßvon der Mitte der Stadt aus in jeder Richtung zahlreiche Brände zu beobachten gewesen sind. Der Bombenhagel siel sowohl in der stadt London selbst, wie auch in den Außenbezirken".

DieNeuyork Herald Tribüne" spricht von dem schwersten deut- hen Angriff auf London seit dem 29. Dezember. Die Angreifer Iderflogen aus verschiedenen Richtungen die Stadt in aufein­anderfolgenden Wellen. Die Bombe» sau) en zeitweilighagel­dicht" nieder. Das ganze Gebiet von London war durch einige Großfeuer hell erleuchtet, non denen die Mehrzahlrechtzeitig" ^gelöscht werden konnte. Dazwischen fausten die Sprengbomben mit ohrenbetäubendem Krachen nieder. Die Brondsituation war «zeitweilig äußerst bedrohlich. Die Bomben fielen wahrend des Angriffes ohne Unterbrechung, und es schien, daß die Erde nie Iwieder zu beben aufhören wollte.

Wieder starke Verbände gegen London

Der deuische Wehrmachtsvericht

Wieder Angriff stärkerer Kampsfliegeroerbände auf kriegs­wichtige Ziele in London. Mehrere große Brände beob­achtet. Militärische Ziele an der englischen Siidkiiste bom­bardiert. Mißglückter Einslugsversuch des Gegners in das besetzte Gebiet. Britenbomben aus die Wagnerstadt ! Bayreuth. Der Feind verlor vier Flugzeuge.

DNB Berlin. IS. Jan. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Am gestrigen Tage klärte die Luftwaffe über de« briti­schen Raum auf.

In der Stacht zum 13. Januar griffen stärkere Kampf- fliegerverbande kriegswichtige Ziele in Londo» an. Die Beobachtung ergab mehrere große Brände im Ziel­raum nördlich und südlich des Themfebogens sowie einen großen Brand mit starker Rauchentwicklung im Südosten der Sla»,'.

Außerdem wurden militärische Ziele a« der eng­lischen Südkiiste mit Vcmben belegt.

Weitere britische Häsen wurden vermint.

In den Mittagsstunden des gestrigen Sonntages versuchte der Gegner mit schwachen Kräften erneut in Vas besetzte Gebiet einzufliegen. Hierbei wurden zwei feindliche Flug­zeuge durch Flakartillerie, ein weiteres durch Jagdflieger adgeschossen.

Ln den frühen Morgenstunden des heutigen Tages war­fen einzelne feindliche Flugzeuge in Siiddsutfchland einige Bomben, darunter auch auf die Stadt Bay­reuth. Der Gegner verlor gestern vier Flugzeuge.

leutnant znr See Olivari, eine große feindliche Einheit tor­pediert.

Das im Wehrmachtsbericht vom 10. Januar als getroffen ge­meldete Schlachtschiff ist als ein Schiff derMalaya"- Klasse festgestellt worden. Unsere Luftformation, die de» erfolgreichen Schuß anbrachte, stand unter dem Befehl von Flug- zeugfiihrer Major Antonio Fadda.

In Ostafrika haben feindliche Abteilungen versucht, zwei unserer Stellungen an der Sudan-Front anzugreifen. Sie wur­den durch das Feuer und den Gegenangriff unserer Truppen mit Verlusten zurückgeschlagen

I Unsere Luftwaffe hat Kraftwagen-Truppen und Verteidigungs­stellungen an einigen Stellen im Sudan bombardiert.

Der Feind hat in der Nacht zum 13. Januar Einflüge auf Turin, wo es einigen Schaden und einige Derwundete gab,« auf Venedig, wo Schäden, rin Toter und einige Derwundete zu verzeichnen find, und auf Catania, wo einiger Schaden entstand, aber keine Opfer zu beklage» find, ausgesührt.

In Catania hat die Flak ein feindliches Flugzeag abgefchoffen, das in der Umgebung der Stadt am Boden zerschellte.

? Sn Venedig ist ein weiteres Flugzeug von der Marineslak ab- - geschossen worden. Die aus sechs Offizieren und Unteroffizieren ' bestehende Besatzung wurde gefangen genommen.

Imer englische Flugzeuge abgefchoffen

Mißglückter Vorstoß gegen die deutsche Nordseeküste

13. 3a«. Bei einem am Sonntag unternommenen Versuch, d,e deutsche Nordseeküste anzufliege», gerieten feindliche -«wunden Abwehrfeuer und wurden zum Abdreh?»

gezwungen. Marineartillerie und Vewachuugsfahrzeuae ver Kriegsmarine schosse» je ein englisches Flugzeugab.

Zwei Hurriearre durch Flak abgefchoffen

Abfuhr für angreifende Britenslieger durch Borpostenbooi

Berit«, 13. Ja». I« Brrlaus des 12. Januar griffe» drei englische Lockhead-Maschinen ei» deutsches Borpoften- voot »n der Nordsee mit Bomben und Torpedos an. Sämtliche Bomben und Torpedos verfehlten ihr Ziel. Im wirksame« Ab. wehrseuer des deutschen Vorpostenbootes drehten die feindlichen Maschinen ab. ohne ihren Angriff zu erneuern.

Eine gleiche scharfe Abfuhr holten sich britische Jagd, sl« gzeüge, die au der Kanalkii ste Vorposten- und Hafen- fchvtzboote anzogreisen suchten. Zwei Hurricaue wurde» hierbei dnrch Flak abgefchoffen.

Ein weiteres Feindflngzeug adgeschossen

Berlin, 13. Jan. Die Verluste, die die englische Luftwaffe bei ihrem Anflug gegen die nordfranzöfische Küste am Freitag, den . Januar, erlitten hat, erhöhen sich noch um eine weitere Ma­schine, die durch Marineartillerie abgeschossen wurde. Der Ee- famtverlust der britischen Luftwaffe bei diesem Unternehmen er­reichte damit neun Maschinen.

Der italienische Wehrmachtsvericht

Neuer Erfolg eines italienischen Torpedoflugzeuges. Schlachtschiff derMalaya"-Klasfe getroffen. Zwei Vri- tenbomber abgeschossen.

DRV Rom, 13. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

An der griechischen Fronrdie übliche Spähtrupp- und Artillerietätigkeit. Unsere Flugzeuge haben Truppen auf dem Marsch und Kraftwagenkolonnen mit Maschinengewehrfeuer und Sprengbomben belegt.

In der Cyrenaika Artillerietätigkeit an der Tobruk-Front «nd Tätigkeit unserer schnellen Truppen in der Wüste um Giara- Lub. Ein vorgeschobener feindlicher Stützpunkt wurde wirksam bombardiert. Die feindliche Luftwaffe hat einige Ortschaften in der Cyrenaika Lombardiert, ohne Opfer zu verursachen,

2» westliche» Mittelmerr hat «ine» nuferer Torpedoflugzeug« «nt«, d«« Brfehk von Oberleutnant Lopello, Beobachter Ober-

Schweizer Hoheitsgebiet erneut verletzt

! DNB Bern, 13. Jan. Der schweizerische Armeestab teilt mit: Wie in der Vornacht wurde auch vom 12. auf den 13. Januar unser Hoheitsgebiet sowohl in der West- wie in der Ostschwei» , und Eraubünden zwischen Mitternacht und 5 Uhr früh mehr­fach durch Flugzeuge verletzt. An vier Orten.wurde Flieger­alarm gegeen.

Zahl der englischen Kriegsgefangenen

Londons Lügen selbst dem Neuyork«, Rundfunk zu »i«I

Berlin, 13. Jan. In der englischen Presse tauchen immer wi«e öcr unvollständige Angaben über die Zahl der englischen G «4 fangenen in Deutschland auf. So hatten englische Quellen im Oktober 1940 rund 17 006 und gegen Jahresende rund 32 000 britische Kriegsgefangene in deutschen Lagern zugegeben.

Diese Zahlen entsprechen nicht den Tatsachen. Zunächst sei ein­mal darauf hingewiesen, daß das Rote Kreuz in Genf dem bri­tischen Roten Kreuz vor kurzem mitgeteilt hat, daß in dem Zeit, raum vom 1. bis 10. Dezember 1940 60 552 Pakete an krieg», gefangene Briten in deutschen Lagern ausgehändigt worden feie«. Der Londoner Rundfunk selbst hat am 8. Januar bekannt­gegeben, die englischen Gefangenen in Deutschland hätten in der genannten Zeit durchschnittlich ein Paket je Mann wöchentlich erhalten. Daraus ergibt sich aber, daß in einer Woche rund 42 00« Pakete an britische Gefangene in deutschen Lägern «usgeteilt worden sind.

Selbst auf Grund dieser Genfer und Londoner Angaben müsse» 6ch rund 42 0006 englische Kriegsgefangene tick Deutschland befinden. Diese leicht zu errechnende Feststellung ist am 12. Dezember sogar durch eine Sendung des Neuyork«« Rundfunks unterstrichen worden. Dieter gab nämlich bekannt daß sich etwa 46 606 Engländer in deutscher Gefangenschaft L«»s finden. Der Neuyorker Rundfunk hat es also für angebracht go-> halten, die einwandfreien deutschen Angaben über die Zahl der britischen Kriegsgefangenen in Deutschland aller Wett Lekauut- zugeben.

»Epidemie an Spielklubs"

Wie sich die Plutokraten die Bombennächte »ertreibey.

DNB Genf, 13. Jan. Neben Tanz und Schlemmerei ist jetzt das Glücksspiel getreten, um den Londoner Plutokraten in bow- Lcnsicheren Kellern die Nächte zu vertreiben.

Daily Expreß" schreibt unter der lleberschriftVom Lhemi» de Fer- und Champagnerverband", daß im vornehmen Weste» eine wahre Epidemie an Cpielklubr ausgebrochen sei, die mit dem ElücksplelChemin de Fer" Riesenumsätze machten. In vie­len Klubs sei der Mindestrinsatz bet jedem Spiel 25 Pfund' (306 RM). Die Veranstalter der Spielgesellschaften machen ein gutes Geschäft dabei. Diese» erlaubt ihnen, ihre Gäste mit aus­erlesene» Speisen und Getränken unentgeltlich zu bewirten. Champagner, Kaviar, kalter Buffett, Sandwiches zu jeder Stund» der Nacht frisch wird ihnen oorgesetzt. lleber Verbindungen zu» smartenMayfairs-Halbwelt" verfügend« Frauen erhallen für jeden neu eingeführten Eastzehn Pfund Bringerlohn". Ei« mit den Einzelheiten dieser Cpielgefellfchast vertrauter Herr «w zählte dem Berichterstatter, daß an einem einigermaßen gute« Abend der Veranstalter trotz der enormen hohen Spesen einen Reingewinn von 1066 Pfund (12 000 RM.) erzielte. Auf der­artige Gewinne zahle man natürlich keine Einkommensteuer.